Bulgarien 2023 Rilagebirge und Marizatiefebene

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Als wir unsere alten Freunde vor diesem Bild im Jagdhaus begrüßten, war wie immer meine Frage: "G. was machen die Wölfe? Waren im letzten Winter welche da?"
Antwort: "nein"
Frage: Warum?
Antwort: Weil ich da bin!
So denken Europäer und ich bin auch einer von ihnen......
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Irgendwann wird es mit dem großen Grauen schon mal klappen. Aber derweil muss man sich an die Kleinen halten, die sich unaufhörlich ausbreiten werden. Wir wissen im Grunde nicht viel über die Wildart. Ich will lernen, einen Wissensvorspung aufbauen.
Den ersten Abend im Revier an der Mariza galt nach der Jagd noch eine Autopirsch mit Wärmebildgerät. Natürlich hätten wir keinen Schakal begnadigt. Repetierer mit Restlichtverstärker-ZFR und Aufheller lag griffbereit. Ich wollte die Bewegungen studieren, einfach sehen wie sich der GS verhält im Gegensatz zum Fuchs...
Wir fuhren in dieser Nacht 2,5 Stunden durch das ebene, 2.700 ha große Feldrevier ohne auch nur einen Fuchs oder GS zu sehen. Jede Menge Rehe und Hasen, aber keinen Räuber!
Ich dachte mir: Berufsjägerland, was denn sonst?
Am nächsten Tag jagten wir noch einmal dieselbe Brache durch, nachdem da viele Wachteln am Vortag lagen. Dabei fanden wir diese frisch in der Nacht gerissene, alte Rehgeiß. Schakale waren am Werk. Sie fraßen nicht die Innereien.....
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Der Plan für den Abend war klar: Wir werden am Riss ansitzen!
In einer Entfernung von ca. 80 m richteten wir uns auf einem Strohhaufen ein...Mit dabei Walo mein Jagdführer...vIMG_4051.jpg
Bis zur Dunkelheit mit normalen ZFR, dann Wechsel zum Nachtzielfernrohr (Restlicht mit Aufheller). Die Zeit verging wie im Flug. Die gesprengte Hühnerkette rief sich wieder zusammen. Ringsum meldeten sich in der Dämmerung die Hühner. Wo waren die als wir hier jagten?
Um 21 Uhr hörten wir hinter uns die ersten Schakale heulen, die Jagd beginnt!
Wenig später schnürte ein Schakal Richtung Luder, außer Schussentfernung! Mit dem Infiray gut erkennbar, mit dem ZFR nicht die geringste Chance! ca. 130 m! Warum hab ich mein Luchs1 nicht dabei? Er verschwindet in der Brache, hat kein Interesse am Riss.
Dann heulen Schakale drunten an der Mariza....das könnte was werden..
Hasenklage - und 2 Minuten später schnürt ein Schakal aus der anderen Richtung auf uns zu.
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Voll im Wind aber es schien nicht zu stören. Auf 150 m setzte er sich hin und war auch mit anderen Liedern vom Tod nicht mehr zu bewegen, näher zu kommen. Wir saßen ja am Boden. Vor uns war das Feld mit einem lichten Grasschleier bestockt, der dazu führte dass die nähere Umgebung völlig überbelichtet war und gleich dahinter begann wieder die schwarze Nacht. Wir konnten den Schakal noch einmal zum Näherkommen bewegen (Originalkaninchenklage vom Handy). Deutlich sah ich ihn mit Wärmebild. Er saß da vor uns 1,5 Stunden (!!!!!) ohne das ich in dem Dreckszielfernrohr auch nur den Hauch von ihm erkennen konnte. Um 23.30 gaben wir dann auf. Walo leuchtete ihn mit der Taschenlampe an, es waren 50 m und er trollte sich langsam.
Am nächsten Abend wollten wir uns an einem Luderplatz ansetzen. Frischer Aufbruch des Schmalspießers....es sah hier aus wie auf dem Schindanger....
Kanzel, vor uns eine große Brache, dahinter der Hochwasserdamm (Mariza).
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In der Nacht sah das so aus: Mit dem gemulchten Streifen wollte man die Schakale zum Luder leiten...Screenshot 2023-10-02 073450.jpg
Gut gedacht, könnte was bringen. Was mir nicht gefiel war ein großer Busch, gleich halbrechts von der Kanzel, sonst gute Sicht aber hier eben nicht. Außerdem hatten wir einen starken Wind und die Äste bogen sich..
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Fortsetzung folgt, muss mal schnell weg.
 
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..es kam wie es kommen musste. Irgendwann kam der Schakal von rechts, genau hinter dem Busch auf die Bühne. Der Wind zog die Äste als Vorhang zu und wieder auf. Kein Problem den Schakal mit Wärmebild zu erkennen, das Restlicht versagte wie immer.
Endlich kam er etwas näher und zwischen "Vorhang auf und Vorhang zu" ließ ich fliegen. Walo beobachte den Schuss mit Wärmebild. Nach dem Schuss klagte/heulte der Schakal markerschütternd, drehte sich im Kreis und verschwand.

Nach einer Wartezeit von 10 Minuten gingen wir zum Anschuss. Reichlich Schweiß aber vom Schmalspießer, sauber gleichäßig verteilt. Vierzig Meter nach dem Anschuss schaute ich in Richtung Hochwasserdamm - das schaute mich auf 40 m der Schakal an und verschwand sofort wieder. Auch hier wäre mit Wärmebild ein Fangschuss möglich gewesen.

Schlussfolgerung:
Kein anderes gesundes Raubwild hätte unsere Annäherung mit Lampe ausgehalten.
Nur ein sehr schwerkranker Schakal wird sich nach so kurzer Strecke schon niedertun. Man vergleiche das Verhalten von kranken Füchsen. Sie liegen entweder oder laufen bis zum nächsten Bau.

Der Schakal konnte nur den Hochwasserdamm hoch und dann wieder runter in Richtung Mariza geflüchtet sein. Also heim und G. mit seinem Schwergewichts-DD (den fürs Grobe) geholt. Der Hund suchte runter zum Fluss und kam dort nicht mehr weiter. Ausgerechnet hier hat die träge dahinfließende Mariza ein Steilufer ausgebildet. Wir konnten nicht, wegen Absturzgefahr. Der Hund wusste auch nicht mehr weiter und es kann nur sein, dass der Schakal ins Wasser gestürzt ist. Jedenfalls unwahrscheinlich das er mit dieser schweren Verletzun die Nacht überlebt.

Am nächsten Tag setzen wir in das Hochwildrevier um und der Schakal stand für mich auch dort auf der Agenda.

Es gibt dort viele Schakale, auch wegen des Damwildes. Die meisten Alttiere führen keine Kälber und die Schakale reißen auch bevorzugt Schmalspießer. Auch davon sahen wir wenige.
Auf dem Pickup lagen die Häupter von zwei Rissen....

Gleich bei der nächsten Morgenpirsch kam meinen Jagdfreund ein Schakal, den er übern Bergstock auch fehlte. Also weiter mit der Pechsträhne...

Dann machte man mir einen Vorschlag: Neben der Wildkammer werden die Abfälle entsort und da befindet sich ein Bodensitz, ca. 70 m von den Abfällen entfernt...
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Ich bekam eine andere Waffe mit Restlicht-ZFR. Halbrechts von mir verlief ein Zaun, dahinter Pferdeweide und die Schakale würden immer dieses Wechsel entlang des Zaunes nutzen. Hinter dem Zaun stand Damwild auf der Weide und bald sah ich auch einen Schakal. Aber Schuss durch den Zaun und zu weit weg. Einen direkt auf der anderen Zaunseite entlang laufenden Schakal hätte ich beschossen.
Bald kam auch auf meiner Seite ein Schakal. Mit Wärmebild klar zu erkennen, aber mit Restlicht nur die Lichter und kein Wildkörper. Etwas Gras und schon ist die Erkennung schwierig. Zudem lief dort eine Hauskatze herum und ich wollte nicht deren versehentlichen Abschuss melden müssen. Also Anblick mit guter Chance bei Wärmebildvorsatzgerät.
Nach vier Stunden auf dem Sitzstock reichte es mir und ich brach den Ansitz ab.

Der letzte Pirschgang sollte wieder den Schakalen gelten. Bei einer Pirschfahrt sahen wir zwei Mal zwei Stück. Mein Jagdfreund wurde nicht fertig als er vom Auto ausstiegen war, aber E. schoss mit dem UHR sofort fehlte aber auch leider. Schakale sind hier sehr verhasst.
Nun wussten wir wo sie wohnen und der Pirschgang am Abend galt ihnen.

An einem übersichtlichen Punkt stetzen wir uns auf den Sitzstock, ich hatte noch ein Dreibein als Gewehrauflage zur Verfügung. Probeschuss hatte ich keinen machen dürfen, Gewehr schießt angeblich wie Gift. Ich begann wieder mit der Originakaninchenklage vom Handy. Nach dem zweiten Lied saß auf 130 m ein großer, grauer Schakal vor uns...Irgenwas passte ihm aber nicht und als er wieder in den Büschen verschwinden wollte, schoss ich in letzter Sekunde..vIMG_4244.jpg
Der blaue Pfeil markiert den Standort des Schakals.
Schon das Abspringen deutete auf einen Fehlschuss hin, auch die Kontrolle des Anschusses ergab nichts.
Anton meinte, das bringt hier nichts mehr, wir wechseln den Platz...
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Immer wieder fanden wir (alte) Schakallosung, hier mit viel Knochensubstanz..
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Auf dem zweiten Platz hatte ich den Schakalen wieder die Speisekarte vorgelesen, aber es zeigte sich kein Räuber. Also heim und auf zur zweiten Schicht.

Wieder bezog ich meinen Bodensitz bei der Wildkammer. Damwild war draußen, auch das einzene Schwein kam wieder vorbei, alles auf der Weide hinter dem Zaun. Schon um 20 Uhr links neben mir Schakalgeheul, als auf meiner Zaunseite. Aber wieder zeigte sich nichts. Hinter dem Zaun tauchte bald wieder ein Schakal auf, ca. 130 m, im Restlichtzielfernrohr undeutlich zu erkennen.

Also abwarten bis er vielleicht an den Zaun kommt. Auf meiner Seite war alles ruhig außer einem Damtier..vIMG_193820_727.jpg
Dann war ich Zaungast eines einzigartigen Erlebnisses. Das Damtier hinter dem Zaun beachtete den Schakal wenig, hielt aber immer Sicherheitsabstand
Hier der Fänger:
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Dann kamen über den Horizont weiße Punkte: Damwild? Nein, die ziehen nicht in dieser Formation?
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Es waren zuerst nur 3 dann 6 Schakale, die sich in einem Halbkreis auffächterten und auf das Damtier zuliefen. Das waren also die Treiber und bei mir wartete der Fänger. Ich versuche wieder, den Räuber ins ZFR zu bekommen. Aussichtslos mit diesem Werkzeug!!
Aber das Damtier erkannte den Ernst der Lage und flüchtete mit Riesensprüngen aus der sich lagsam schließenden Zange. Dann gesellte sich der "Fänger" auch wieder zur Gruppe und sie verschwanden hinter dem Hügel.

Regen setzte ein und ich war schnell durch bis auf die Haut. Ich musste abbrechen.

Also bei dieser Jagd war Diana nicht auf unserer Seite. Nicht mal ein Video ist geglückt. Hier stellte ich die Kamera auf die Bäume ein, der Schakal ist verschwommen.
Screenshot 2023-10-02 224138.jpg
So gibt es hier ein paar offenen Rechnunge für mich.

Vieles ist anders hier. Das Land, die Leute, die Jagd und die Jagdzeitschriften...;)
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Natürlich gibt es hier auch Jägerinnen, keine würde an so einem Bild Anstoß nehmen.
Es gäbe noch viel zu erzählen.

In ein paar Wochen geht es hoffentlich ins Land von László Studinka. Natürlich dieses Mal mit Technik. Danke das Ihr bis zum Schluss durchgehalten habt.

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Bin voll auf Bulgarienentzug, daher geht's morgen wenn alles gut geht wieder runter.
Immer dieselbe Leier: "Und af wo willst dou jong?" "D'Hirschn sen doch scha zou?"
Wie wenn ich daran Interesse hätte.....
Wir fliegen einfach mal hin und dann schauen wir was für Vorschläge von unseren Freunde gemacht werden. Fasane sind noch frei. Wir jagen abseits der großen Fasanentreiben auf die welche schon ein Kanonenfeuer überlebt haben. Die Räuber spuken natürlich im Hinterkopf immer mit. Dieses Mal ist der Rumpeltierer mit dem Luchs dabei und das altgediente "Hosaquer" (selbstverständlich ungeputzt wegen dem "Brand") natürlich sowieso. Keine geliehene Kugelleihwaffe mehr! Schauen wir einfach mal. a bisserl was geht immer. "S'Hunderl hat bestimmt a sei Freid."
 
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Dann leg ich mal los, wird bestimmt ein paar Fortsetzungen geben.. Jede Flugreise beginnt mit Hoffen und Bangen: Was wird der Fluggesellschaft, bzw. den Beteiligten wieder einfallen? Jedes Mal ein anderer Zirkus, so auch in diesem Jahr wieder.
Ausgangslage: 3 Jäger, einer mit Kugelwaffe und Flinte, einer nur mit Flinte, einer leiht eine Flinte in BUG., ein Koffer mit zwei Waffen verschiedenen Eigentümern...Lange Rede: Wir brauchten wieder zwei Stunden mit dem Einchecken. Hervorzuheben ist, dass sowohl Lufthansa als auch Bundespolizei sehr freundlich waren. Das erste Mal verlangte die BP eine Einladung, voher über 25 Jahre nichts. Wir riefen unsere Bekannte an und erreichten sie auch. Telefonisch konnte das geklärt werden. Dann gingen die beiden Bundespolizisten, war ja alles in Ordnung. Dann fingen die beiden Bediensteten der Gepäckannahme wieder an zu motzen: Die beiden Polizisten hätten ihnen die Koffer persönlich übergeben müssen. Alles spielte sich unter den Augen von 6(!!!!!!) Lufthansamitarbeiterinnen und den beiden Bediensteten der Sperrgutannahme ab und die Waffen wurden 2 m neben der Sperrgutannahme mitsamt den Papieren überprüft. Einer der Mitarbeiter: "Wenn es nach mir ginge sollten überhaupt keine Waffen transport werden! Da muss man sich schon beherrschen. Vorher wurde bei der UK-Hündin ("Ist das eine Kampfhund?) Sprengstoffverdacht festgestellt, Zweitprobe, irgend ein Pulverschmauchrest, es zog sich.. Irgendwann kam das okay nachdem de Decke noch einmal untersucht wurde. Voraus angemerkt: Die Einreise in Sofia kostete uns 10 Minuten, 1 Beamter der Border Police fertigte uns ruckzuck ab. Alles wurde händisch in das berühmte Buch eingetragen.
Nach 1,5 Stunden erreichten wir das Jagdhaus...
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Der Direktor begrüßte uns mit den Worten, "Du wirst morgen früh einen Schakal schießen, wir haben einen angebunden"
Naja so im Kopf zählte ich die ganzen "angebundenen" Wölfe und Schakale zusammen, die sich dann im letzten Moment immer wieder "losgerissen haben".
...an die Wolfriegler in den Bergen, dem Ansitz am Luder und und und..
Nein, das sei kein Spaß: Seit zwei Tagen treibt sich ein Schakal an der Fasanerie herum, nur 5 Minuten vom Jagdhaus entfernt. Auf den Stoppeln gräbt er nach Mäusen und er hat die Berufsjäger gebeten, ihn nicht zu erlegen sondern für mich zu schonen.
Es folgten die üblichen dummen Sprüche und ich bestand darauf den Stil zu wahren und ihm wenigstens das rote Halsband abzunehmen.
Ich war genau eine Stunde zu früh dran, wegen Zeitumstellung und plötzlich kam Vasil am Morgen reingestürmt, ich soll mich beeilen, der Schakal ist schon auf dem Feld. Wir fuhren bis zur Fasanerie und wollten dann mit Pirschstock weiterpirschen im Schutz einer Hecke ging es in Richtung des 2. Stoppelfeldes.. Raus aus dem Auto und mal die Lage gepeilt: Hase - Hase - Hase - Hase - Reh usw. Auf ca. 120 m gefiel mir ein "Hase" überhaupt nicht, Vasil beföderte das unbekannte Objekt in den hohen Stoppel zu sitzenden Reh hoch und auch das passte mir nicht nicht. Dann richtete sich der Schakal auf, die kurze Lunte deutlich zu sehen und wollte sich davonmachen. Ich zog mit und ließ liegen. Wieder ein markerschütterndes Klagen und Heulen und der Schakal lag am Platz, wälzte sich aber fast komplett von Stoppeln verdeckt. Ich war mir sicher, gut abgekommen zu sein aber er hob immmer wieder für einen halbe Sekunde den Kopf aus den Stoppeln.
Volle Konzentration: Spitz von hinten auf den Kopf und ich sah im Schuss, des es mit dem Schädelpräparat nix werden wird... :-(
Die rechte Seite war auch nicht so fotogen...Die Kugel saß hoch in Körpermitte.....
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Dann ging die Pirsch weiter....
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Angenehme Temperatur, der Frühling setzte schon langsam ein. Ich denke an die Inseln, wo man meint beim Regenradar wurde ein Zebrastreifen fotografiert. Nein, wir fühlen uns da schon wohl...
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Nachdem das Revier für die Hundeausbildung registriert ist, dürfen Fasane bis 28.2. erlegt werden. Schnepfen waren auch noch frei. Mein Interesse galt aber den Räubern. Aus dem Rhodopenrevier kam die Nachricht, dass kein Wolf am Luder sei, zuwenig Schnee.
Während der ganzen Jagd wurde jede Wasserpfütze nach Schakalspuren untersucht, leider mit sehr wenig Erfolg. Die drei Berufsjäger haben eine sehr gut leserliche und einprägsame Handschrift.
Ich fand nur dieses eine Trittsiegel:
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Hier zum Vergleich ein gleichgroßer Hund...
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Dafür aber überall Fasanen- und RebhühnergeläufeIMG_5155.jpg
Das Interesse des Jagdfüherer galt natürlich auch dem Rehwild...P1060096.jpg
....mir natürlich mehr den Fasanen...
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Auffallend sind die vielen Karpowis (Korearingfasane) die offensichtlich besser zu Recht kommen. Alle Fasane hier sind entweder wild oder stammen aus den Auswilderungen des letzten Jahres. Sie wurden alle schon beschossen uns sind mit allen Wassern gewachsen.
Fortsetzung folgt....
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Über die Hühner, welche reichlich vorhanden waren, schreibe ich was im Hühnerfaden...
Die Fasane werden im Rahmen der Hundeausbildung sehr stark bejagt und waren dementsprechend auch sehr scheu. Viele strichen schon außer Flintenschussweite ab. Nie haben wir alleine beim Durchgehen im niedrigen Schilf o. ä. einen Fasan hochgemacht. Entweder sie strichen schnell ab oder lagen bombenfest. Wir hatten erstmalig einen jungen Jäger mit dabei, der sich aber hervorragend in unsere Jagdgepflogenheiten einfügte.

Wir jagten täglich so von 9-12 (13) Uhr und von 15-17 (17.30) Uhr. Insgesamt sind wir an vier Tagen über 40 km gelaufen. Rein statistisch gesehen, kam jeder immer nach ca. 1,5 km zu Schuss. Mein Jagdfreund setzte gleich die Messlatte hoch. Nach drei Stunden hatte er 4 Fasane mit 5 Schuss erlegt. Buschierte Fasane sind leichter zu erlegen als getriebene....Eine Treibjagd bei @Fuhnejäger und man wird wieder demütig.

Ein Einser bei der Quote ist schon sehr gut, beim Zweier landet man schnell wieder bei einen oder zwei Patzer. Nicht jeder Tag ist gleich. Beim Schrotschuss sollte jeder am Abend seine Patronenhülsen zählen, die Stückzahl ist nachrangig. Wir haben eine hohe Verantwortung gegenüber dem Wild, nicht nur "Hauptsache es kracht!"

Wir legen Wert auf kameradschaftliches Jagen. Keiner schießt dem anderen einen Fasan vor die Füße. Leider sieht man das oft anders. Einer läuft immer rechts und zwei links oder umgekehrt. Wer mit der Beute etwas nachhängt wird vorgeschickt. So erlegten nach den vier Tagen fast alle die gleiche Stückzahl.

Nicht der Schuss um jeden Preis ist das Ziel, sondern das alle beschossenen Fasane zur Strecke kommen. Wieder gab es bemerkenswerte Nachsuchen. Und selbst gefehlte Fasane hatten "doch was" und wurden von den Hunden gefunden.

Bejagt wurden meist alte Kanäle mit Schilf und Gebüsch, aber auch Schlehengebüsche die sich aufgrund der Form dafür geeignet haben. Meist jagten wir mit der UK-Hündin meines Freundes alle, oft hatten auch unsere Jagdführer ihre Hunde mit dabei, alles aus dem DD-Lager. Manchen kennen wir. Unser guter Bojko (der fürs Grobe, z.B. Schakal) lag eines Tages einfach tot im Büro.
Die beiden jungen DD, jeweils noch kein Jahr alt zeigten hervorragende Vorsteheigenschaften. Sie werden meist ohne Pfeifen, sondern nur mit Rufen gelenkt.

Schon am ersten Graben konnte ich einen "Böhmentyp" erlegen, gleich drauf noch einen Ringfasan. Der war geflügelt und auch der Fangschuss zeigte keine Wirkung. Unsere Hünin arbeitete den ganzen Graben entlang und erst am Ende konnte sie den Hahn nach einer Spurarbeit von ca. 450 m fangen.

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Die Fasane baumen dort m.E. nicht auf sondern lagen am Rand von Schlehendickichten wie das reichlich vorhandene Gestüber belegte...
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Die Landschaft ist voll mit "Baumpersönlichkeiten", meist Eichen oder Weiden.IMG_5171.jpg
Ja und wenn einer abstirbt, dann bleibt er stehen und man wirtschaftet einfach drum herum. Niemand ordnet die Beseitigung dieses "Saustalles" aus Verkehrsicherungspficht an..
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Die Strjama ist ein Nebenfluss der Mariza, da sollten wir mal im nächsten Jahr einen Schakaldrücker machen....Der Uferbewuchs ist dicht und und nicht zu breit, dafür 2 km lang.
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Hier darf die Natur noch Natur sein und dankt mit einer hohen Artenvielfalt.
Ja keine Ahnung ob es die letzten oder ersten Blüher sind:
Es könnte die Frühlingslichtblume sein, die eher zu den Herbstzeitlosen gehört.IMG_5190.jpg
Der Fluss brachte Abkühlung bei 15 Grad..
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Ein Nachwuchstar:
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Ein wunderschöner Ph. c. karpowi (Korearingfasan)
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Dazwischen versuchten wir unser Glück auf Waldschnepfen, aber es waren keine zu Hause. Außerdem galt es dort noch einen Hahn nachzusuchen. Viel weiter als angenommen war er ins Wasser gestürzt und rettete sich auf einen breiten Ast. Er konnte nicht mehr abstreichen und der Hund konnte ihn fangen...
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Es zog mich wieder an den bekannten Nutriabach. Aber es gab keine mehr, wir fanden ein paar alte Schädel. Sie hatten sich immer noch nicht wieder erholt. Durch mein etwas weiteres Vorlaufen konnte ich zwei Hähne abfangen, die sich durch Absteichen in Sicherheit bringen wollten..P1060185.jpg
Der eine Hahn war geflügelt, der DD hatte ihn sofort...
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Im Schnepfenwald, wo wieder mal keine zu Hause waren..
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Die Landwirtschaft ist hier etwas anders. Der alte Baum wird nicht zwingend beseitigt, man fährt und ackert einfach drum herum..P1060203.jpg
 
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Am Abend ging es zum Schakalansitz. Nachdem es sehr windig war, machte es mit dem Caller wenig Sinn und im Wald lockt man nicht, die Räuber kommen aus allen Richtungen und haben einen schnell weg..Hiere in Ansitzplatz
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....mit Luder aus Fasanenresten. Bald zeigte sich Rehwild und einige Hasen..
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An einem Abend fuhren wir ca. 45 Min in ein anderes Revier um zu mit dem Caller zu locken. In zwei Stunden sahen wir ca. 200 Hasen. Man sieht einen sehr engen Zusammenhang zwischen Fuchs/Schakal und Hasenbesatz. Die Berufsjäger sind hinter dem Raubwild her wie sonstwas.
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Am ersten Platz stand auf die Klage ein Fuchs zu, aber mein Handy ging an, das wars dann. Am zweiten Platz hörten wir beim Aussteigen einen Schakal und sahen ihn auch auf ca. 250 m. Der hatte aber anderes im Sinn. Wir sahen in einer großen Hasenansammlung noch einen weiteren Schakal. Auch er hatte kein Interesse. Ein weiterer lief Richtung Straße und verschwand. Schließlich begann noch ein Tier interessiert mit dem Kopf zu wackeln, es war ein Uhu. Als Schneider nach Hause um 0:30 Uhr. Dafür lief uns in der Nähe des bekannten Luderplatzes wo ich schon viele erfolglose Stunden verbrachte (siehe Faden Wildkamera) gegen die Mittagszeit ein Schakal über den Weg. Für Schrot zu weit und zu überraschend...
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Leider verwackelt, die Kamera ist Mist..
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Traditionell kochen wir immer für die Berufsjäger und das Küchen-/Hauspersonal an einen Tag.
Es gab einen Braten eines ca. 7-Jähr. Hirsches (sorry schlechtes Bild, ist nicht von mir)
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...dazu bayerische Knödel und Rotkraut..
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...haben den Hirsch auch weich bekommen...
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Leider waren die Ringeltauben seit 2 Tagen schon zu. Am letzten Tag wurde noch einmal mit anderen Gästen gejagt. Ich sah eine Taube in einem Teich schwimmen, sah aus wie lebend, mit erhobenen Kopf im Wasser...
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hunderte von Tauben..
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Das war jetzt eine kleine Auswahl aus 350 Bildern, die jeweils immer nur einen Moment einfangen können. Natürlich werden wir wiederkommen...
Zum Schluss noch ein paar Eindrücke und danke das Ihr bis hier ans Ende durchgehalten habt...
Das Bild sollte eigentlich schon beim letzen Posting rein..
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Suchbild
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