NLF: Private Jäger raus?

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Was ist da los?

Aus Niedersachsen erreichen mich plötzlich viele Informationen, das die Niedersächsische Landesforsten reihenweise die privaten Jäger aus ihren Pirschbezirken rauswerfen, bzw. keine neuen JES ausstellen.

Betroffen sind demnach auch sehr engagierten "Mitjäger", die ihre Abschussvorgaben immer voll erfüllt haben. Die freigewordenen Reviere sollen offenbar zukünftig nur noch mit aktiven oder pensionierte (!) Forstbeamten bejagt werden.

Wie passt das zur offiziellen PR der Landesforsten, wonach 75% der Strecke von privaten Jägern erlegt wird?


Spekulieren könnte man darüber, ob es einen Zusammenhang mit der Grünen Vorsitzenden im Verwaltungsrat gibt, oder ob die Forstbeamten vielleicht nicht mit dem dringend notwendigen Waldumbau ausgelastet sind.

Basti
 
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Unglaublich und trotzdem nicht verwunderlich...

Die Forsten missbrauchen ihr Amt wie kein Anderer. Dass dort pensionierte Beamten auf meine Steuerkosten zur Jagd gehen und zeitgleich mich meines gesetzmäßigen Rechtes berauben, treibt mich zur Weißglut. Den Herren dort gehört der Wald nicht. Sie sind Staatsdiener - sollen verwalten nicht herrschen!

Ich finde es schon frech, dass nicht mehr Flächen verpachtet werden. Jetzt auch noch die JES zu beenden treibt es wahrlich auf die Spitze.
 
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Unglaublich und trotzdem nicht verwunderlich...

Die Forsten missbrauchen ihr Amt wie kein Anderer. Dass dort pensionierte Beamten auf meine Steuerkosten zur Jagd gehen und zeitgleich mich meines gesetzmäßigen Rechtes berauben, treibt mich zur Weißglut.
Es gibt ein gesetzmäßiges Recht, im Staatswald zu jagen? Wo steht das?

Den Herren dort gehört der Wald nicht. Sie sind Staatsdiener - sollen verwalten nicht herrschen!
Tun sie doch, und scheinbar sind sie der Meinung, dass sie den Staatswald besser ohne private Jäger verwalten können.
Ich kann das nicht ganz nachvollziehen, denn wenn die Verhältnisse da nur ein bisschen so sind wie hier, sehe ich keine Chance, die vorhandenen Flächen nur mit Forstangehörigen richtig zu bejagen.
Klar, wenn man sich die falschen Privaten ranholt, sind die eher hinderlich als nützlich, aber dafür kann man ja entsprechend aussieben.
 
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ich habe es schon im Dezember gehört, anlässlich der Schießprüfung des Jagdscheinkurses, dort erzählte mir mein "Mitprüfer", dass keine Pischbezirke mehr vergeben würden, sondern der Abschuß im Rahmen von Gesellschaftsjagden? erfüllt werden soll. Mich betrifft es nicht, ich habe ein Revier und doch war es eine Möglichkeit für etliche, die aus unterschiedlichsten Gründen nichts pachten konnten/wollten, die Jagd auszuüben. Bedauerlich ☝️
 
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Da isser wieder der Schonzeitkoller....

Kaum erdreistet sich ein staatlicher Forstbetrieb im Zuge seiner betrieblichen Freiheiten (eine nicht näher definierte Anzahl) privater Jäger nicht länger am Jagdbetrieb (auch gegen Entgelt) zu beteiligen, geht es endlich wieder los mit der Stänkerei.
Und am wichtigsten ist, dass es alles vom Hörensagen kommt, a´la "mich erreichen Meldungen". Hat so ein bisschen was von "das Universum möchte mir etwas mitteilen"...
Wenn macht es schon sind das Forstamt zu benennen. Dann kann man eventuell auch die ein oder andere Entscheidung besser einordnen und verstehen. Niedersachsen ist ziemlich groß.

mich meines gesetzmäßigen Rechtes berauben,
Was das ist wüsste ich auch mal gerne.
Die NLF sind übrigens Anstalt öffentlichen rechts und seit Gründung wurde da meines Wissens niemand mehr verbeamtet, sondern bis auf den "Altbestand" sind die Mitarbeitenden Tarifangestellte. Kann sein, dass vielleicht mal wer von der LWK oder den Klosterforsten oder aus einem anderen Bundesland mit Urkunde gewechselt ist, dass dürfte aber nicht die Regel sein.
Betroffen sind demnach auch sehr engagierten "Mitjäger", die ihre Abschussvorgaben immer voll erfüllt haben.
Ich gehe davon aus bzw. erwarte dass den betreffenden JES Inhabern schon erklärt wird warum entsprechende JES nicht verlängert werden. Die "guten" JESI (Jagderlaubnisscheininhaber) wird man wahrscheinlich ein alternatives Angebot machen...

Es gibt aber genau so private Leute die beim Fiskus zur Jagd gehen, die zwar ihren Abschuss bringen, oder auch deutlich übererfüllen, aber die würden bei mir nicht mal mit ner Erbsenpistole rausgehen...
Die Fälle an die ich gerade denke sind für mich weder menschlich noch jagdlich bzw. jagdethisch vertretbar.
 
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VJS

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Kommt hier auch noch Fakten, oder ist das wieder nur viel Meinung?
 
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Nö, da ist mal wieder das Försterbashingstöckchen gehoben worden und das wars dann ...

Ein Umstieg auf Gesellschaftsjagden ist je nach Gegebenheiten sogar besser fürs Wild und auch nicht ohne "private" machbar. Ich kannte mal einen Betrieb, die haben immer ein Drittel der Fläche mit Pirschbezirklern, ein Drittel nur mit Gesellschaftsjagden und ein Drittel mit beidem bejagt und das dann jahrum gewechselt. So what? Wenn's funktioniert ...
 
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Wieso gehen die Pensionäre auf Steuerkosten zur Jagd? Sie bekommen ihre Pension aus öffentlichen Mitteln, das ist richtig. Aber die bekommen sie, egal ob sie jagen oder in der Nase bohren. Das bedarf näherer Erläuterung.

Übrigens : Skandalöserweise beteiligen mich viele Privatjagden nicht an der Jagd😜😇
 
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Na, gut versorgt mit Jagdgelegenheit, das Ganze vielleicht noch während der Dienstzeit und, selbstverständlich, ohne Kosten, oder wie kommt man sonst auf solche Zeilen?

Jagdgelegenheit ja (und sogar noch private), Dienstzeit nein. Kosten zu 100 % meine eigenen.

Mich ärgert es nur ungemein, dass die Landesforstverwaltungen (in ihren unterschiedlichen Ausgestaltungen) von einigen gerne als Quell allen Übels und Ursprung des Bösen gesehen werden, aber dann gern und dankend Jagdangebote angenommen werden.
Es ist nun mal klar, dass alle Jagdgelegenheiten ,abgesehen von der Eigenjagd, als endlich angesehen werden müssen. Bei den einen ist es klar, weil es eine definierte Vertragslaufzeit gibt, bei anderen ist es etwas nebulöser weil das ganze auf persönlicher Sympathie oder nicht genau zu fassenden Punkten festgemacht wird. Mir tut es leid für jeden fähigen und engagierten Jäger wenn er seine Jagdgelegenheit verliert. Mir ist es auch klar, dass es in einigen Regionen einfach schwer ist eine Jagdgelegenheit zu ergattern.

Ja die Landesforstbetriebe machen (mittlerweile) gewisse Dinge anders, weil der Fokus eben nicht auf der Jagd, sondern auf dem Forstbetrieb liegt. Und dem wird, zumindest sollte, die Jagd dann eben als Teil des ganzen untergeordnet.

Ganz plakativ gesagt sind die Ansprüche der Jagd zwischen "privaten Jagdpächter" und Forstbetrieb eben meistens ziemlich gegensätzlich. Der Pächter hat gerne einen gut gehegten Bestand und möchte bei den Ansitzen in seiner Freizeit gerne Wild sehen. Der Forstbetrieb hat gerne einen angepassten Wildbestand um auf entsprechend kostspielige Schutzmaßnahmen bei Kulturen verzichten zu können. Und die Jagdausübung ist dann eben nicht nur Hobby oder Passion, sondern kann tatsächlich in Arbeit ausarten. Klingt komisch, ist aber so.

Im Faden "Ein Jahr beim Forst" wurde auf 17 Seiten das für und wieder für die Jagd bei "Forst" auseinanderklamüsert. Entweder man kann mit den Bedingungen leben, oder man lässt es es eben.
Wenn alles so schlecht ist bleibt eben nur die Option Eigenjagd kaufen oder zumindest selber pachten mit allem was da dran hängt.
 
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