98er Präzision Stellschrauben

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Moin,

es gibt ja einiges, was man tun kann, um die Präzision eines 98ers zu optimieren. Spontan fallen mir die folgenden "Stellschrauben" ein:


vollflächige Systembettung, bzw. wer es mag: hochwertiger Kunststoff- oder Carbonschaft

erstklassiger Lauf

Mündungsbremse / Schalldämpfer

erstklassiger Abzug

wiederholgenaue Montage

Titanschlagbolzen mit straffer Feder

Premiumglas mit präziser Absehenverstellung


Wo seht Ihr noch Potential die maximale Präzision auszureizen? Die oben genannten Dinge sind ja mehr oder weniger Standard an Custombüchsen.

Bitte beschränkt Euch bei den Antworten auf das 98er-System. Es soll nicht darum gehen, ob man lieber zur Tikka, Howa oder was auch immer greifen soll. Herzlichen Dank 🙂
 
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11 Uhr ist durch, also Chips und Bier:

du hast das Meiste schon abgedeckt...
wichtig ist noch eine (Wunder-) Patrone mit maximaler Eigenpräzision.
Was noch zu bedenken wäre ist gutes Ausgangssystem, bestenfalls ohne Daumenloch weil steifer, und ggf. Bearbeitung / einschleifen der Verriegelungswarzen für vollflächigen Sitz und gleichmäßige Lastaufnahme.
 
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11 Uhr ist durch, also Chips und Bier:

du hast das Meiste schon abgedeckt...
wichtig ist noch eine (Wunder-) Patrone mit maximaler Eigenpräzision.
Was noch zu bedenken wäre ist gutes Ausgangssystem, bestenfalls ohne Daumenloch weil steifer, und ggf. Bearbeitung / einschleifen der Verriegelungswarzen für vollflächigen Sitz und gleichmäßige Lastaufnahme.
Da ich mir ne sportliche 300m-Diopterbüchse für kleines Geld bauen ließ war auch ein System 98 die Wahl. Es wurde kein Titan-Schlagbolzen, aber der Stahlbolzen wurde erleichtert.
Die Rast am Schlösschen wurde zurückversetzt um den Weg zu verkürzen.
Und da es ein Sportgewehr ist wurde eine Lademulde eingeschweißt, die das System deutlich versteift hat. Wenn es ein Repetierer bleiben soll wäre tatsächlich ein System ohne Daumenloch vorzuziehen.
 
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Moin,

es gibt ja einiges, was man tun kann, um die Präzision eines 98ers zu optimieren. Spontan fallen mir die folgenden "Stellschrauben" ein:


vollflächige Systembettung, bzw. wer es mag: hochwertiger Kunststoff- oder Carbonschaft

erstklassiger Lauf

Mündungsbremse / Schalldämpfer

erstklassiger Abzug

wiederholgenaue Montage

Titanschlagbolzen mit straffer Feder

Premiumglas mit präziser Absehenverstellung


Wo seht Ihr noch Potential die maximale Präzision auszureizen? Die oben genannten Dinge sind ja mehr oder weniger Standard an Custombüchsen.

Bitte beschränkt Euch bei den Antworten auf das 98er-System. Es soll nicht darum gehen, ob man lieber zur Tikka, Howa oder was auch immer greifen soll. Herzlichen Dank 🙂


Ich denke es wurde alles gesagt.

Eine wiederholgenaue Montage spielt meiner Meinung nach keine Rolle bei einer Sportbüchse, die wird ja ohnehin nicht abgenommen.

Ich habe zwei 98 mit LW Läufen (1x1912er Steyr und 1x 1937 Portugiese) - beide in Kunstharz gebettet und mit Timney Abzug ausgestattet.
Die Präzision beider ist sehr gut.

Ob mit oder ohne Daumenloch ist Geschmackssache. Dass davon Präzisionsprobleme kommen, habe ich noch nicht gesehen.
 
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Das Wichtigste ist wohl ein ordentlicher Lauf und ein passend gearbeitetes System.
Die Bettung sollte auch eine ordentliche, spannungsfreie Aufnahme des Systems im Schaft gewährleisten.

Wenn Glas/ Montage nicht ordentlich arbeiten, ist das eher ein Fehler denn Optimierung - aber das mag Haarspalterei sein. Sicher muss das passen für die Präzision.

Hier mal der 300€ Südamerika-98er in 7x57 im 5er Schussbild (Glück gehabt, würde ich sagen).
img-20190824-wa0011-jpeg.89024

Da ist in erster Linie ein neuer, ordentlicher Lauf mit etwas mehr Stärke als der klassische Jagdlauf reingekommen und das System um die Laufwurzel und den Rückstoßstollen gebettet. Normaler Kombiabzug und zweiteilige, günstige Warne-Weaverbasen, altes Nickel-Glas (2,5-9x mit eher starkem 4er Absehen).

Feiner Abzug und besseres Glas mit mehr Vergrößerung sowie feinerem Absehen machen das Ganze natürlich viel komfortabler - genauso wie ein Dämpfer;)
 

GMV

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Imho wurden die wichtigsten Sachen schon genannt. Man sollte sich halt klar sein, dass viel machbar ist, aber man im übertragbaren Sinne aus einem Jeep keinen Porsche für die Rennstrecke bauen kann, auch wenn beides tolle Autos sind. Ist natürlich für den täglichen Jagdbetrieb völlig wurst und soll auch nicht heißen, dass die genannten Umbauten nichts brächten.

Ich persönlich würde noch eine "bequeme und wirksame" Sicherung für den Alltag erwähnen. Es ist ja auch der Präzision zuträglich, wenn das (Ent)sichern in einem Handgriff passieren kann und man keine Verrenkungen dazu ausführen muss, die einen aus dem Ziel bringt. Beim "erstklassigen Lauf" würde ich auch auf eine ordentliche gemachte Mündung achten - ebenso präzisionsfördernd.
 
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um die Präzision eines 98ers zu optimieren. Spontan fallen mir die folgenden "Stellschrauben" ein:
...

Du hast aufgezählt, was man tun kann um einen beliebigen Repetierer maximal "aufzubrezeln".
Für präzisionsrelevant halte ich nur einen Teil davon:
  • Ob Plastik- oder KFK-Schaft ist eine reine Aussehensfrage. Wenn der Schaft zu leicht wird, muss man ihn halt aufbleien.
  • "Erstklassiger Lauf" ist unpräzise formuliert: Dick/schwer und kurz, das wäre schon einmal ein Ansatz. Gehämmert oder gezogen? Auf jeden Fall müssen die vordersten 10 cm bis zur Mündung absolut maßgenau sein. Ob die Mündung angesenkt werden soll oder nicht, darüber könnte man diskutieren.
  • Was die Bremse/den Dämpfer betrifft, da bin ich ganz bei dir.
  • Was zeichnet einen erstklassigen Abzug aus? Eine Auslösekraft, niedrig bis zur jagdlichen Untauglichkeit, wäre der Präzision sicher zuträglich.
  • Über die Montage wurde schon geschrieben. Fixmontage, was sonst?
  • Ein Titanschlagbolzen macht das Kraut nicht fett. Im Kern geht es um die niedrige Zündverzögerungszeit. Das erreicht man durch eine leichte Schlageinheit und/oder einen kurzen Schlagweg und/oder eine starke Feder.
    Bei meinen zwei 98ern sind die Verschlusswarzen eingeläppt. Wenn beide Warzen gleichmäßig tragen, hat das Geschoß schon einmal einen guten Start.
  • Natürlich schadet ein Premiumglas nicht. Dann aber bitte mit dem Absehen in der ersten Bildebene!
  • Um das Fass endgültig aufzumachen: Die Patrone sollte natürlich so schwach wie möglich sein. Mit .308 ist man schon auf dem richtigen Weg, 6,5 Creed wäre ein weiterer Schritt. Mit schwachen Patronen trifft man besser.

Was kommt am Ende raus? Eine hochspezialisierte F-Klasse Büchse wird einem Serien-98er präzisionsmäßig immer überlegen sein. Jagen kann man damit nicht mehr.
Eine Jagdwaffe wird dagegen immer ein Kompromiss zwischen Präzision und Gebrauchstauglichkeit sein.
 
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