Flintenlaufgeschoß - Praxiserfahrungen?

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Ich führe seit Jahren u.a. einen Drilling - mit der Brenneke als Reserve auf Schalenwild. Allerdings habe ich das Bleigeschoß noch nie auf Wild eingesetzt (obwohl die Präzision auf 35 m bei meinem Drilling gut ist). Auch die meisten meiner Jagdfreunde kennen die Wirkung nur vom "Hören und Sagen". Wer von Euch kann aus wirklich eigener Erfahrung oder unmittelbar miterlebt berichten wie die Wirkung auf Wild ist? Ein-Ausschuß? Fluchtstrecke? Schweißfährte? Schockwirkung etc.? Welches Wild? Nur Schwarzwild oder auch ggf. aus der Situation heraus auf Reh- u./o. Rotwild?

Bin auf Eure Antworten gespannt!

Waidmannsheil!
 
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Moin startac,

umwerfend! Ich habe einen 28kg Frischling damit geschossen. Da der Treffer etwas hoch lag, kam der Wutz nicht mehr von der Stelle.

Einschuss und Ausschuss waren ziemlich große Löcher. Zur Not kann man damit Schalenwild erlegen. Man darf nur nicht zu weit schiessen.

Moorerpel
 
A

anonym

Guest
Kann die Ausage von Moorerpel nur unterstützen. Habe selber bis jetzt auch nur Schwarzwild bis max. 45 kg mit dem "Notbehelf" Brenneke erlegen können. Der Bleibazen macht eigentlich nur einen kalibergroßen Ein/Ausschuß ohne irgendwelche Hämatome, was wohl mit der relativ niedrigen Geschwindigkeit zu begründen ist. Außerdem belibt das original Geschoßgewicht nahezu vollständig erhalten bei diesem "Bleibatzen".
Habe das Brenneke bis jetzt nur im Drilling probiert und die Fluchtstrecken lagen maximal bei bis zu 10m!
Natürlich sollte jeder wiadgerechte Jäger erst einmal die Treffpunktlage auf 30-40m mit seiner kombinierten Waffen austesten, bevor er diese zu Bewegungsjagden einsetzen will. Auch die Brenneke von Remongton ergeben oft keine schlechten Trefferbilder. Einfach mal verschiedene Fabrikate und Laborierungen ausprobieren.
WH
Karamoja Bell
 
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Ich habe mir mal eine gebrauchte Winchester Defender gekauft (ein Jugendtraum). Und weil ich mit der nicht nur vor dem TV sitzen wollte und mit den Worten "Arnie, ich helf' Dir" das Geräusch beim Durchrepetieren genießen wollte, habe ich das Teil mal ins Schießkino in Cramberg mitgenommen. Trotz Flintenvisierung triffst Du damit erstaunlich gut.

Deshalb hatte ich mir schon ein paar Mal überlegt, ob ich auf das Teil nicht ein Hitpoint montiere und die Waffe auf Drückjagden führe. Aber ich denke, damit wären meine Jagdherren entgültig überfordert. (Schließlich gucken manche schon seltsam wenn ich mit meiner Offroad anrücke - zumal ich an der auch noch ein Schaft-Patronenetui dran habe. Das sieht - zugegeben etwas "snipermäßig" aus, ist aber ungeheuer praktisch. Zum einen erkennt wirklich jeder zwischen den Treiben, dass ich entladen habe (Magazin voll). Und ich muß beim wieder aufmunitionieren nicht ständig in allen Taschen kramen, wo ich die Patronen hingepackt habe.

Gruß

Sven

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WILD und HUND Online
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Gott sei Dank.

Ich dachte schon ich wäre der einzige mit der Pumpe vorm Fernseher...

Vor "Arni helfen" entladen schont meiner Erfahrung nach den Geldbeutel.

Als Garantiefall bekommt man´s beim TV-Händler nicht durch, hab´s schon probiert.



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wmh
Wutach

FWR, ich bin drin...
 
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Was fehlt sind richtig vernünftige (und preiswerte) Pufferpatronen für die Pumpe. So dass Du die ganzen acht Schuß vollmachen kannst. Schließlich hat Arnie viele Feinde.

Obwohl: Im Zeitalter von Counterstrike benötigst Du die Pumpe vor dem TV eigentich kaum mehr...

Mit selbstironischem Gruß

Sven

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Mal im Ernst,

führe eine 12/76er Pumpe für Fälle wie schwierige Nachsuchen im unübersichtlichen Gelände und für Wildunfälle.

Bin bisher sehr zufrieden, kann daran liegen dass solche Fälle bisher noch nicht vorkamen.
;-)

Spaß(!) beiseite, die Remigton Slugger mit Hohlspitze schießen wie der Teufel, pilzen sehr schnell auf, zerlegen sich und haben ergo nicht immer Ausschuß --> ideal für die Straße, ihr wisst was ich meine.

Brenneke ebenfalls sehr präzise sowie maße-/ formstabil und folglich durchschlagsstärker.

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wmh
Wutach

FWR, ich bin drin...

[Dieser Beitrag wurde von Wutach am 21. Mai 2001 editiert.]
 
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Ein 35kg Frischling mit Breneke Kal. 16 erlegt (Kugel vorweg hinterließ nur Flurschaden) rollierte wie ein Hase. Lag vielleicht auch daran, dass er einen relativ steilen Hang runter kam. Wildbretzerstörung gegen Null. Ein- und Ausschuss waren kalibergroß. Schuss saß auf dem Brustkorb, Lunge und Rippen verletzt, Herz intakt. Schussentfernung ca. 15m.

Waihei
Hawk
 
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Wäre grundsätzlich vielleicht wichtig anzumerken ob der Schuß mit dem FLG der "Ersttreffer" war oder schon fangschußähnlichen Charakter hat.

Hier muß man wohl differenzieren...

Führe u.a. eine ZH BBF mit 16er Lauf, hab´mich bisher aber noch nicht zu einem FLG-Schuß durchringen können, wozu auch, wenn´s auf 40 mtr auch die Kugel macht.

Oder gibt´s Fälle wo der Gebrauch eines FLG signifikante Vorteile beim Schuß von der Kanzel bringt?


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wmh
Wutach

FWR, ich bin drin...

[Dieser Beitrag wurde von Wutach am 18. Mai 2001 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von Wutach am 18. Mai 2001 editiert.]
 
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Also ich finde die brenneke sind sehr gut auf Schalenwild, aber man darf nicht zu weit schießen.
Meine Flinte schießt noich auf 40m Fleck mit flintenlaufgeschoßen.
Bei der Wirkung kannst du ja mal überlegen wie die ist. 18,2mm und 30g schwer. Das hilft schon. Auf größere Entfernungen gibt es manchmal keinen ausschuß, ist aber auch nicht nötig, wenn das Stück auf der einen Seite ein 2cm loch hat.
Wie die Wirkung im Kaliber 20 ist weiß ich nicht, 16er geht noch ganz gut (hat mein Vater im Drilling).
Ich nutze das flintenlaufgeschoß vor allem zur Nachsuche oder bei Straßenrehen. Für diesen Zweck gint es meiner Meinung nach keine bessere Alternative. Büchsengeschoß ist zu shcnell und Kurzwaffe ist mir zu unsicher.

Ein Bekannte hat sich eine Waffe mit gezogenem Lauf gekauft. Das Ding schießt noch auf 100m Fleck, er nutzt sie aber vor allem auf der drückjagd.
Auf Drückjagden sind meiner Meinung nach Flintenlaufgeschoße ungeeignet, da man zu weit Vorhalten muss und so nich so genau zielen kann.
 
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Konnte vorletztes Jahr auf einer Drückjagd, an der ich als Treiber teilnahm, miterleben, wie ein Überläufer (ca 40 kg) durch ein Brennecke sein Leben ließ.
Auf ca 45m sauberer Blattschuß, der Wutz tat keinen Schritt mehr, Wildbretentwertung = null!
War schon ziemlich beeindruckend.

Vielleicht melden sich mal ein paar Waidgenossen aus dem Osten der Republik. Soweit ich weiß durfte man in der ehemaligen DDR nur mit FLG jagen? Wie waren Eure Erfahrungen?

Gruß

Pipp
 
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Sicher ist ein FLG (Brenneke, Slug, ...) besser als ein Pfeil oder eine Steinschleuder!
biggrin.gif

Aber wenn ich die Wahl habe, greife ich immer zur "richtigen" Kugel (-Waffe).

Besonders deutlich wird dies an der Entwicklung der Nachsuchen in unserem gemeinschaftlich bejagden Revier in Sachsen.
Seit 1990/91 ist die Anzahl der Nachsuchen deutlich unter 10% der Gesamtjahresstrecke gefallen.

(siehe auch: http://www.jagd.de/treff/forum/waffen?f_cmd=anzeigen&f_modus=thread&f_beitrag_id=37785&f_part_id=37785&f_forum=jagd_waffen#a37785 )

Ein Aspekt fällt mir noch ein: Eine ganze Menge der Jäger, die zu DDR-Zeiten einen reinen Flinte (damals mit ZFR) zur Erlegung von Schalenwild geführt haben, nutzen heute bei direkt abgestellten Drückjagden (im Wald, Feldkante), immer noch ihre doppelläufige Flinte (Geladen mit Schrot und FLG bzw. mit 2xFLG).

Zum einen wegen der Flexibilität bei unterschiedlichem Wild (Fux, Sau), zum anderen, und dies ist das HAuptargument dieser Jäger, sind sie mit der Flinte (Anschlag, Zielen über die Schiene) unschlagbar schnell. D.h., Man nutzt die Flinte wie eine Doppelbüchse - nur ist hier mit 8x57IRS bzw. 9,3x74R wirksameres "Material" als ein FLG auf dem Markt, kostet nur etwas mehr
wink.gif
(sowohl Munition als auch das Laufbündel einer DB)

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Horrido und allzeit Weidmannsheil
Thoralf
 
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FLG schön und gut. Aber leide kenne ich keinen Schießstand, wo man die Dinger 'mal richtig ausprobieren kann bzgl. trefferlage aus der Flinte oder BBF. Weiß einer was im südl. NRW?
Gruß

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Der echte Hubertus
 
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Ich denke das das Flintenlaufgeschoß auf kurze Entfernung durchaus eine alternative ist. ein Bekannter von mir führt einen Drilling mit sehr schnellen KLugelkaliber. Auf kurze Entfernug (<40m) ist die Stoppwirkung des Brennek einfach besser.
Ansonsten bleibt er ehr ein Notbehelf.

Auf Nachsuchen würde ich auch lieber die Flinte mit Brenneke führen, einfach nur deshalb, weil mam schneller und sicherer ist.
 
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Hallo Hubertus,

zum Thema Schießstand - Flintenlaufgeschoss:
Fa. Top Gun Indoorshooting, Langenfeld bei Düsseldorf - dort kann man FLG auf alle Distanzen von 5-50 m schießen - auf Scheibe - nicht auf Laufenden Keiler - den kann man mit der richtigen Kugel bestreichen. Der Stand hat auch alles sonstige für Kurz- und Langwaffen und ist per Einzelbahn o. Gesamtstand mietbar. Allerdings kostet der Spaß ne Mark... (ich glaube die 50m-Bahn ca. 50,- DM die Stunde) - Tel. 02173-9952-0 - eine Web-Adresse gibt es auch - habe ich jetzt gerade aber nicht dabei!

Waidmannsheil!
 

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