Lebensmittel-Hygienerecht

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Moin!
In der WuH Nr. 3 vom 02.02.01 ist ab S. 11 die geplante Reform der EU zum Lebensmittel-Hygienerecht beschrieben.

War das aber nicht abzusehen?

Hätte man die Wende 1990 genutzt um von den Jägern im Osten , bzw. um vom Jagdsystem der ehemaligen DDR auch zu lernen, hätte man sich dort einiges abschauen können.
Ich habe von 1990 bis ca. 1995 noch erlebt wie alle Einrichtungen wo gejagd wurde, zentral an der Wildannahmestelle ihr erlegtes Schalenwild abgaben.
Dort wurde alles (!) Schalenwild durch den Veterinär untersucht und dann freigegeben;
je nach Wunsch kam der Wildhändler und übernahm das Wildpret.
Bei den Bundesforsten ist das nach meiner Erkenntnis heute auch noch so.
Ich finde das eine sehr gute Einrichtung.

Vor einigen Jahren war in WuH (ich weiß nicht mehr in welcher Ausgabe es stand) darüber berichtet worden, daß eine Vielzahl von Schwarzwild in den alten Bundesländern überhaupt nicht der Trichinenschau unterzogen wurde - (Feststellung Differenz - erlegtes Schwarzwild und durchgeführte Untersuchungen).
Ich glaube es waren so um die 60 - 80 % des Schwarzwildes die nicht untersucht worden waren!

Wenn ich an meine Jungjägerausbildung denke, haut es mich nicht gerade vom Hocker, was dort unter Wildkrankheiten, Lebensmittelhygierne ... geboten wurde.
Und die Einrichtung die ich genutzt habe, soll noch eine sehr gute sein.
Da kann man sich glücklich schätzen über erfahrene Jäger und Tierärzte im Freundeskreis die ggfs. einem zur Seite stehen - das ist aber nicht die Regel.

So mußte also etwas geschehen- man hat leider versäumt zu agieren jetzt wird wieder reagiert.
Das die neue Regelung so nicht passieren sollte ist klar - und sollte gerade hinsichtlich Eigenvermarktung in kleinen Mengen und hinsichtlich vorgeschriebener Abgabe an den Wildhändler nachgebessert werden.

Wie ist denn Eure Meinung dazu, vor allem wie denken die JAB (RI) darüber?
 
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Hi gbv,

abzusehen war die reform im zuge der eu auf jeden fall!!
aber wenn jetzt auf diesem weg jeder jäger bzw ri an die hand genommen wird und ALLES erlegte wild einer zentralen annahme-überprüfungsstelle zugeführt werden soll, verlieren wir jäger wieder ein teil eigenverantwortung!!

vor allen dingen verlieren wir dann die möglichkeit für unser produkt, nämlich frisch und fachmännisch verarbeitetes wildpret, zu werben!!! (wobei diese werbung, vor allem vom djv, aber auch vom rest der jägerschaft, sträflich vernachlässigt worden ist!!)

das nun nicht jeder jäger zum fachmann für lebensmittelhygiene aufsteigen kann ist klar. aber bei einhaltung der bestehenden verordnungen steht man immer auf der sicheren seite!

ich habe ca 30-40 stück schalenwild im jahr zerwirkt und küchenfertig zurecht gemacht und es gab keine reklamationen!!
dazu gehört aber auch die einhaltung gewisser spielregeln, d.h. JEDES stück sw zur trichinenschau, ebenso kamen alle stücke mit offensichtlichen veränderungen der organe oder schlechtem allgemeinzustand ebenfalls zum veterinär!!
natürlich muss man sich auch selbst die frage stellen: "würde ich dieses stück auch in der EIGENEN küche verwenden??" natürlich gehört dann auch der 150kg brunfthisch zum wildhändler, obwohl er (in kleine portionen verpackt) im eigenverkauf viel mehr geld in die jagdkasse bringt. soviel dazu!

meine befürchtung ist, wenn diese eu-regelung greift, wird wieder ein teil eigenständigkeit und eigenverantwortung der jäger demontiert, aber wir werden es hinnehmen müssen, wie so viele andere dinge auch!!

ein schlechten zeiten entgegensehender
Gerd
 
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Wie alle EU-Regelungen wird auch diese mit
dem Großen Kamm über alle gezogen; siehe
die Rabenvogel- Satiere, und den versuch
Deutscher Jagdgegner das Französische
Revier-Löchersystem bei uns einzuführen.
Übersehen wird dabei, das wir ein Produkthaftungsgsetz haben, daher werden wir auch nach einführung eines Wildhandelszwang
für das Produkt in Haftung genommen, was meinst Du wieviel Wildbretthändler uns dan
den Schwarzen Peter in die Schuhe schieben werden ( abzug für Kühlung, Fleischbeschau;
abzüge für verhitzungen, Hämatome ect.)

Andererseits muß ich dier in einem Fall wiedersprechen :wenn die Ausbildung im Fach
Wilbretthygene und Labensmittelrecht bei Dir
nicht ausreichend war, entbindet uns das nicht von der Weiterbildung in diesem Fach,
vofür z.B. die Wild u Hund Sonderhefte ein gutes Beispiel sind.Für die , die meinen sie hätten genug gelern : Weiterbildung auch für jagdliche belange muß sein !
Mit der Einführung der Wilbrethandelsverpflichtung wird uns doch
einerseits eine Möglichkeit genommen die
kosten der Jagdausübung zu minimieren,
dan ist der Zeitpunkt abzusehen das wir auch darauf noch Jagdsteuer entrichten sollen,
der direkte kontakt zu Nichtjägern über
Wildbrettverkauf wird zum Erliegen gebracht
weol einerseit der Kontakt fehlt und andererseits der Wildbrettverzehr wegen gestiegener Preise drastisch zurückgehen wird.
Übriegends : Da Wildbrett dar durch den
Gewerblichen Handel geht, verdint ROT-GRÜN
noch ganz ordentlich an der MwST auf Wildbrett.
 
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Tag allerseits, bin erst vor kurzem über die WuH-Seite gestolpert, sehr gutes Angebot!

Frage in die Runde?

Ich kann mir kaum vorstellen, daß das neue EU-Lebensmittelhygienerecht die erste Regelung aus Brüssel ist, die sich auf die Jagd in Deutschland auswirkt. Wer vertritt eigentlich unsere jagdlichen Interessen in Brüssel?

Waidmannsheil

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pipp
 
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Hallo GBV !

Es war ganz sich nicht meine Absicht das Thema zu doppeln.
Aber ich hatte tatsächlich Dein Thema noch nicht gelesen.
rolleyes.gif


Ich hoffe die Diskussion spaltet sich jetzt nicht auf und schläft gleich wieder ein !!

Ich finde das Thema nämlich durchaus wichtig.
Und dies aus mehreren Gesichtspunkten. Klar, das zu erlösende Geld spielt irgendwo auch eine Rolle. Und natürlich läßt man sich nicht gerne ohne Grund bestimmte Rechte beschneiden.
Aber ich denke da gibt es auch noch etwas anderes. Dieser kleine glimmende Funken in einem. Er mag aus der uns vermittelten Tradition resultieren.
Dieser Funken, der uns sagt, dass dieses erlegte Geschöpf mit der bestmöglichen Wertschätzung unsererseits zu behandeln ist.

Und wer ist zu dieser Wertschätzung am besten geignet als der Erleger selbst?

Wir haben doch schließlich im Erlegungsfall nicht einfach einem "Klumpen Fleisch" in der Wildbahn geschossen!! Oder ?
Also ich sehe es so: Wenn ich ein Stück erlegt habe, so soll es auch möglich sein es in aller Sorgfalt zu verarbeiten und zwar durch den Verursacher; schließlich wurde das Stück aus einem triftigen Grund erlegt und nicht einfach so.

Natürlich ist die Selbstverarbeitung nicht immer möglich oder gewünscht. Aber um diese Fälle geht es ja auch nicht. Sondern darum, daß irgendein Bürokrat es für "normal" hält, eine alte Tradition einfach zu verbieten und somit andere Menschen einfach entmündigt.

Ich denke es ist einfach mal an der Zeit zu artikulieren, daß die Menschen und insbesondere die Jäger darunter nicht mehr einfach alles widerspruchslos hinnehmen, was sich gegen Sie richtet.

Das klingt jetzt vielleicht alles unheimlich pathetisch und ein bischen überzogen. Aber im Kern ist es das was ich über diese Geschichte denke.



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A.C.
 
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In Deutschland haben wir die strenksten
Richtlineien für Lebensmittelhygene überhaubt,andere Länder haben auch ihre Vorgaben, aber ob die auch immer eingehalten werden ? Jeder findet das in Ordnung, wen er im Urlaub z.B. in Spanien oder Griechenland
zusehen kann, wie Schlachtvieh im Hinterhoff geschlachtedt wird und das Blut einfach
die Straße runter- oder den Bach stromabwärts läuft. Dann hängt das frische Fleisch im Straßenbasar an der Straße, wenn der Händler mit Kasieren beschäftiegt ist,
kann mann zusehen wie die Fliegen und Brummer
sich ihren Teil holen und abends läßt es sich jeder Schmecken. Der Hitt mit eigenen Augen : Schweinemastanlage in der DOM,
die Viecher liefen auf der Mülldeponie von
Puerto Plata,die Ratten haben den Müllberg
jede Nacht um 1 Meter angehoben und die Schweine wurden in Bambushütten auf der Deponie Geschlachtedt. Ein Deutscher Taxifahrere, desen Vater eine Schlachterei
hatte und sich mit der Materie gut auskannte,
gab als Antwort auf meine Frage nach Trichienen nur ein " Was ist den Das ?"
Abends gabs im Hotel Ham and Egs; ich bin Zeitweise zum Veftariere geworden .

Zum Wild :
Status Quo in Deutschland ist, das alle
Wildschweine und andere Fleischfresser die der Menschlichen Ernährung dienen eine
Pflichttrichienenschau unterliegen,
bei ca 600 Trichieneerkrankungen jährlich in der EU beim Menschen ( die meisten in Frankreich und Balkan über Pferdefleisch !)
nicht zu unterschätzen. Wer das nicht einhält
macht sich Strafbar ( bei uns muß jeder Erleger eines SW sofort 10 DM für die Schau
in Bar berapen, auch der letzte Schütze bei der Drückjagd;in Personalunion der Beschautierarzt ).
Jedes Stück wild, das erkennbar Organveränderungen oder sonstiege auffäliegkeiten zeigt unterliegt der Fleischbeschaupflicht !
Jedes Stück was nicht innerhalb 1 Stunde nach Erlegung aufgebrochen ist, muß zur Fleischbeschau !
Wer sich nicht drann hält, macht sich Strafbar, das ist keine Ordnungswiedrigkeit !

Wen hier nur auf den Verdacht hin, das gegen
gesetzliche verpflichtungen verstosen werden könnte eine Novelierung mit restrektiven
Vwerschlechterungen eingeführt werden, dann müsten auch alle PKW und der gesamte Alkahol
verboten werden, den Besofen Autofahren ist hier auch verboten .

Jeder Jäger tut gut daran, die Fleischhygenergeln genau einzuhalten,
wir haben ein Produkthaftungsrecht bei uns, was das bedeutedt mögen die Rechtsanwälte
hier im Forum ( davon haben wir welche )
bitte genau erleutern

Andreas
Le
 
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Hallo Andy!
Ist schon o.k. - Hauptsache du hast noch mehr auf der "Pfanne" -
immer ran damit und herzliche Grüße

@ Andreas!
Nächstes mal nicht nur Bier trinken sondern Sauen schießen-
und - schon gelesen?
der Rolf geht "fremd und schäkert mit ÖJV ..."
-was hältst du davon?
türülü türülü
 
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Hallo Andy,

zugegeben war das mit den Dachsen und der Entsorgung übertrieben und Du hast natürlich Recht, dass man so nicht mit erlegtem Wild umgehen darf. Ich mach es ja auch nicht und würde wahrscheinlich auch gut drumrumkommen, denn meine acht Rehe im Jahr plus Hasen plus Gams plus Murmel kann ich auch allein essen und würde das auch machen. Man kann ja auch noch wursten und räuchern.

Gegenüber den Wildhändlern müsste aber im Fall der Umsetzung der EU-Vorhaben eine einheitliche starre Linie bezogen werden und wenn wir draufzahlen.

Im übrigen wird hier im Forum an vielen Stellen davon gesprochen, dass wir für unsere berechtigten Belange aktiv werden oder sein müssen.

Schau Dir das Forum Waffenrecht an und Du weisst Bescheid. Demonstrationen wie in England, eine Jäger,Fischer und Landbevölkerungspartei wie in Frankreich kannst Du in Deutschland vergessen. Maulen ja, aber nur solangs keiner merkt. Wenns ernst wird hat jeder was besseres zu tun.

Pfüad di und Waidmannsheil
 
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@ Andreas,
du hast sicher Recht, wenn wir alle uns ans deutsche Hygienerecht halten, sind wir vorbildlich und es gibt nichts zu verschärfen oder strenger zu reglementieren, nur in dem Zusammenhang mit dem Zeigefinger auf die unhaltbaren Zustände anderswo zu zeigen, halte ich für falsch und überflüssig, Meßlatte sollte der Griff an die eigene Nase sein...

@ gbv:
das erste türülü im Frühjahr geht mir immer durch Mark und Bein. Aber den ganzen Winter bereits türülü und türülü zu jedem Thema und der lange Oberlehrer-Schnabel überall drin und zu allem was dran mag am Anfang noch spaßig sein, ist auf Dauer aber eher ätzend.

W.H. un nix für ungut

milvus
 
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Na milvus!
Mein Opa war auch Landwirt, hat wenn ihm irgendetwas an mir nicht gefiel sehr differenziert. Was gefällt dir denn nicht?

Oder bist du der typische Vertreter
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für Aussagen wie:
- wat het dei denn immer too seggen
- wat meint hei woll well hey is
- dei meint woll hey is wat beters... .

Oder bist du der typische Vertreter
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der Hektik nicht von Dynamik unterscheidet, der meint Bescheidenheit ist dann wenn man sich z.B. wenig äüßert, Zurückhaltung übt ..(den andern liebend gern das Feld überläßt - zumeist aus Unsicherheit oder eben aus Angst)
Das haben wir zum Teil schon in unseren Verbänden -wo sich halt nichts bewegt-
und andere nutzen dann diese Unbeweglichkeit, aber manchmal auch Dümmlichkeit , für Ihre Neuerungen !
Und die werden dann umgesetzt und die lieben Ruhigen wundern sich - wat is denn nu los?
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Ich treibe halt manchmal auch einige vor mir her, was die natürlich gar nicht gerne haben.(Liegt auch nicht im Trend)
Und die typisch ruhigen Vertreter ob "aufnm" Land oder Stadt sind mir bekannt.
Viele halten es dann auch gern mit dem Pharisäertum: "Lieber Gott ich danke dir, daß ich nicht so bin wie der Zöllner neben mir"
Ich hoffe, daß es mir immer noch gelingt zu differenzieren und zu unterscheiden.
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Wenn andere aktiver wären (!) könnte ich das ja genüßlich
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beobachten, leider ist das nicht so.

Gestalte doch einmal ein Thema, und bleib bei den anderen Themen auch mal am Ball, lieber milvus.
Den Meisten aber kostet das zuviel Energie; das andere sich engagieren ist ihnen aber auch nicht recht -
watt denn nu?
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türülü türülü (das bleibt - so wie der Frühling
PS. Hattest du früher Ärger in der Schule? (ich bin kein Lehrer - auch wenn du mich so ähnlich bezeichnest)
Und übrigens: Nix für ungut - oder ?
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[Dieser Beitrag wurde von Großer Brachvogel am 13. Februar 2001 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von Großer Brachvogel am 13. Februar 2001 editiert.]
 
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Hallo gbv,

war ja klar, dass jetzt sowas kam, hab ich natürlich auch provoziert, manchmal hab ichs vielleicht auch mal mit dem "vor mir Hertreiben"

abermal im Ernst: Ich hab schon einiges, was mir bei deiner Art Leute vor dir herzutreiben, sie zu katalogisieren (pfui Deibel, ein ÖJV,ler, Öko, Ökoförster, druff haut sie in die Schnauze)

Und warum deine totale Anonymität? Wenn du deiner Positionen so sicher bist, warum versteckst du dich dann?

Ich hab jedenfalls gerade meine E-Mail zusätzlich ins Profil gestellt. Dass ich Landwirt bin, hast du dort ja offensichtlich schon herausgefunden. Ich weiß auch nicht, ob der admin diese unsere Beiträge hier so putzig findet, aber jetzt kannst du mir ja auch ne heftige E-Mail schicken.
Würd mich freuen.

milvus
 
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Hallo milvus!
Stehst bei mir unter 22 positiven Jägern auf der Liste-
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mögen die Meisten bestimmt auch nicht.
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Aber von haut se auf die Schnauze habe ich nie gesprochen, das ist auch nicht mein Stil.
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Bin ja immerhin kein Außenminister und will auch keiner werden.
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Dann geb mal Gas.
Wir sehen uns.
türülü
 
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QGBV

erstmal Glückwunsch zum heutigen 200.sten. Aber mit den Dommelrufen bei DJZ sind ja auch schon 250 erreicht. Aber sollst ruhig weiter flöten.

milvus
 

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