Bericht im HH Abendblatt

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Horrido,
zur Abwechslung mal ein etwas unangenehmes Thema über das mir das Lachen vergangen ist. Ich zitiere wörtlich aus der Hamburger Zeitung, die ide größte Verbreitung im Raum Hamburg hat:
"Weidmänner vor der Öko-Wende

In Deutschland lebt mehr Wild, als unseren Wäldern gut tut. Schluss mit der Trophäen-Hege und der Jagd nach Gutsherrenart, fordert der Ökologische Jagdverband. Und ein Ende der Wildfütterung - mit verbotenem Tiermehl.

Von WALTER SCHMIDT

Dass Jäger vor allem schießen, ist auch so ein Märchen. Vier Stunden hat Elisabeth Emmert an diesem unwirtlichen Wintertag auf drei Ansitzen gelauert, bis das erste Reh erscheint. Aufgestöbert von einem Terrier bricht es aus einem Fichtenbestand hervor und flitzt auf die nächste Deckung zu. Immer wieder versperren Baumstämme den Blick auf das junge Reh, und Augenblicke später ist es hinter einer Kuppe verschwunden. "So ein Mist!", flucht die geübte Schützin und senkt ihr Gewehr. Keine einzige ihrer zwölf Patronen ist die Vorsitzende des Ökologischen Jagdverbandes (ÖJV) bei dieser Treibjagd auf Rehe und Wildschweine losgeworden.
Dabei sollte beherzt geschossen werden - diese Parole hatte Forstdirektor Franz Straubinger morgens ausgegeben. Emmerts Mann ist verantwortlich für die 7300 Hektar Wald des Grafen Hatzfeldt rund um Wissen an der Sieg. Doch am Ende haben zwei Dutzend Jäger, sieben Treiber und ein Rudel Hunde nur zwei Rehe und zwei Füchse zur Strecke gebracht. Emmert findet das so schlecht nicht, denn das magere Ergebnis sei auch die Folge einer Abschuss-Strategie, der die Waldgesundheit mehr am Herzen liegt als eine jägerfreundliche Wilddichte.
Der ÖJV mit seinen 1300 Mitgliedern - darunter etliche Förster und Waldbesitzer - würde die Jagd in Deutschland gerne umkrempeln. "Vielen Jägern ist der Wald ziemlich wurscht", sagt die Diplom-Biologin Emmert. Erhebliche Schäl- und Verbiss-Schäden am Jungwuchs vernichten in Forsten mit zu viel Rot- und Rehwild die Bäume von morgen. Der wortgewaltigen Öko-Jägerin sind Wälder und Felder als intakte Lebensräume wichtiger als die Interessen der Weidmänner - wichtiger vor allem als die Wünsche eiliger Freizeitjäger, die sich an Wochenenden auf die Schnelle darin vergnügen möchten. "Schalenwild-Bordell" oder "Wildschwein-Puff" nennt die 43-Jährige die überhegten, vor Rehen, Hirschen und Schwarzkitteln wimmelnden Schieß-Paradiese. Noch ärger graust Öko-Jägern vor Wildgattern, eingezäunten Revierteilen, für die mit "Garantie-Abschüssen" geworben wird. "Da wird vom Rand aus exekutiert", sagt der ÖJV-Mitgründer Georg Sperber, selber Ex-Jäger und Wald-Experte. "Das ist keine Jagd, sondern Lustmord."

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Künftig sollen auch Eigentümer von Grundstücken unterhalb der gesetzlich festgelegten 75-Hektar-Grenze auf der eigenen Scholle jagen dürfen, und zwar gemeinsam mit anderen Revierbesitzern. Derzeit erzwingt das Jagdgesetz das Verpachten zu kleiner Reviere im Verbund mit anderen an Meistbietende.


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Das Treiben des kleinen ÖJV will bei der Lobby traditioneller Jäger keine rechte Freude aufkommen lassen. Im Logo des fast 300 000 Mitglieder zählenden Deutschen Jagdschutzverbands (DJV) prangt unverdrossen ein Zwölf-Ender, für viele Jäger immer noch der ersehnte Lebenshirsch. Jäger-Präsident Constantin Freiherr von Heereman, zuvor schon als Bauernführer ein gewiefter Lobbyist, verschließt sich Naturschutzfragen zwar nicht völlig, wittert jedoch Gefahren. Vor allem die vom ÖJV geforderte Jagdrechtsreform lehnt er ab. "Wir haben das beste Jagdgesetz der Welt", sagt Heereman und malt "fürchterliche Zustände wie in Holland" an die Wand, "wo man nur noch vier Tierarten bejagen darf". Zu allem Ungemach ist jetzt auch noch Karl-Heinz Funke als Bundesforstminister von der Fahne gegangen, ein leidenschaftlicher Nimrod, der laut Emmert "am Jagdgesetz nicht rütteln wollte". Dass nun die Grüne Renate Künast das fürs Weidwerk zuständige Ministerium führt, muss hartgesottenen Jägern den Magen umdrehen. Das Reich der Kugelbüchsen und Schrotflinten, in dem Blut "Schweiß" heißt und erlegte Rehe abends gerne "tot getrunken" werden, ist eine der letzten Männer-Bastionen. Die meisten Frauen - ihr Anteil liegt zwischen fünf und zehn Prozent - dürften darüber schmunzeln, wenn Grünröcke zur Strecke aufgereihten Rehen blutgetränkte Fichtenzweige in den Äser (das Maul) stopfen, derweil das Waldhorn erschallt. Emmert hat mit den meisten Riten kein Problem, solange ökologisch korrekt gejagt, also mehr Schalenwild als üblich erlegt wird. Die Werberin für eine naturverträgliche Jagd weiß, dass der Weg dorthin steinig ist, solange viele Lodenträger feuchte Augen beim Anblick mächtiger Geweihe bekommen und sich an "Rehbock-Hitparaden" beteiligen, wie sie die Zeitschrift "Jäger" jüngst veranstaltete. Das Motto: "Die stärksten und abnormsten Böcke". Auch Wettbewerbe wie dieser erklären, warum so falsch gejagt wird.
Wer nämlich viele Lebenshirsche, -böcke und -keiler vor die Büchse bekommen will, muss auch mehr Wild heranhegen, als es den Wäldern bekommt. Die Folgen tierischer Übervölkerung versuchen Jäger und Förster dann mühsam und oft vergebens in den Griff zu kriegen: Sie legen Verbissgehölze und Wildäcker an, umzäunen Schonungen und schützen Jungbäume mit Drahthosen, damit das Wild die Baumschösslinge nicht zu Tode knabbert. Der Staat bezuschusst die aufwendige Materialschlacht. Vielen Bürgern ist nicht klar, dass sie so das Luxus-Hobby einer Minderheit sponsern, die von imposantem Gehörn und Geweih nicht lassen will, statt die Wälder ärmer an Rot- und Rehwild zu schießen. Kurios am Rande: Wer wie Graf Hatzfeldt seinen Wildbestand so vermindert hat, dass der Wald darunter nicht leidet, wird vom Staat nicht belohnt und kassiert obendrein weniger Jagdpacht - es pirscht sich halt ein bisschen mühsamer, und trefflich schießen können muss man auch noch. Um seine Ziele zu erreichen, will der ÖJV das Bundesjagdgesetz (BJG) ändern, das laut Georg Sperber noch immer "eine Jagd nach Gutsherrenart" fördert. Deshalb soll die Hege des Wildes keine Pflicht, sondern nur noch eine Befugnis der Jäger sein und sich einer möglichst großen Vielfalt gerade auch nicht jagdbarer Tierarten unterordnen - und obendrein der Pflanzen. Besonders die Trophäen-Hege sei nicht statthaft, zumal ein üppiges Geweih oder Gehörn die Gesundheit des Wildes nicht verlässlich anzeige und nicht herangehegt werden könne, ohne dass man vielversprechende Tiere für den Abschuss Jahre später aufspare.
Auch möchte der ÖJV die Wildfütterung verbieten, weil sie in Mitteleuropa für das Überleben heimischer Arten in aller Regel überflüssig sei - und obendrein das verbotene Tiermehl enthält. Das TV-Magazin "Report" hat gerade bei einer Untersuchung von Wildfütterungsstellen in Baden-Württemberg in jeder zweiten Probe Tiermehl gefunden. Tiermehl gilt als ein möglicher Auslöser der Rinderseuche BSE. Dabei beschert die Krise gerade einigen Ausstellern auf der internationalen Messe "Jagd und Hund" in Dortmund satte Gewinne. Viele Verbraucher zahlen bereitwillig 20 Mark für ein Kilo Wildgulasch.
Neben dem flächendeckenden Jagdrecht auf Rabenvögel, das der ÖJV verhindern will, ist auch die Freigabe des Schrotschusses auf Rehe umstritten. DJV-Präsident Heereman hält ihn für nicht zu verantworten, "weil sich so kein Schweiß bildet", ein angeschossenes Reh keine Blutspur hinter sich herzieht und womöglich unauffindbar bliebe. Emmert hingegen erklärt ihre Forderung nach der Schrotflinte so: "Die Kugelbüchse reicht in wildärmeren Revieren mit naturnahem Wald, wo Unterwuchs die Sicht versperrt, nicht aus, um Rehwild zu bejagen."
Ihr Verband will solche Wälder möglichst überall. Deshalb sollten künftig auch Eigentümer von Grundstücken unterhalb der gesetzlich festgelegten 75-Hektar-Grenze auf der eigenen Scholle jagen dürfen, und zwar gemeinsam mit anderen Revierbesitzern. Derzeit erzwinge das Jagdgesetz das Verpachten zu kleiner Reviere im Verbund mit anderen an Meistbietende, die nicht selten die Waldgesundheit weniger im Blick hätten als die Verpächter.
Elisabeth Emmert hat noch viel vor sich. Heereman bezeichnet sie zwar als engagierte Frau, hält die Konkurrenz der Öko-Jäger aber für überflüssig. "Der ÖJV könnte seine Generalversammlung doch in einer Telefonzelle abhalten", stichelt der Baron. Weggefährten indes bescheinigen Elisabeth Emmert die nötigen Kenntnisse und das erforderliche Standvermögen, um ihren Ideen mehr Gehör zu verschaffen. Der Jagd-Experte Sperber hält sie für "fachlich von unbestrittener Kompetenz, hochprofessionell im Umgang mit Büchse und Hund und jeder Auseinandersetzung mit trefflichen Argumenten und unwiderstehlichem Charme gewachsen".
Wilhelm Bode, oberster amtlicher Naturschützer im Saarland und neben Emmert Ko-Autor der Streitschrift "Jagdwende", rät den Öko-Jägern, die erheblichen Widerstände innerhalb des Jagdschutzverbandes gegen dessen Führung auszunutzen, um Unzufriedene herüberzuziehen. Um die Wirkung Emmerts in der grünen Zunft weiß Bode aber sehr wohl. Als Frau erscheine sie der Jägerschaft wie ein Hecht im Karpfenteich. Und ein bisschen Bewegung kann auch satten Fischen kaum schaden."

(Nachzulesen: http://www.abendblatt.de)
Ich denke, der Inhalt spricht für sich. Ich will keinstenfalls die Diskussion hier unterbinden, denke aber ein (oder besser: mehrere) Leserbrief an das Abendblatt kann nicht schaden (briefe@abendblatt.de). Nach dem Motto: was die Jagdgegner können (email-Briefkästen durch sinnlose Nachrichten lahmlegen) können wir noch besser (Emailbriefkästen mit sinnvollen Nachrichten bereichern). Bitte aber daran denken, dass die Leser nicht alle Jäger sind und im Hamburger Umland auch nicht unbedingt den Jägern wohlgesonnen sind.
WH rolfsc
 
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P.S. dieser einseitige Bericht war dem Abendblatt eine ganze Seite (Seite 3) wert!
 
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Der ÖJV tritt mal wieder sehr medienwirksam auf. Ob das zum Besten der Jagd ist wird sich irgendwann zeigen.
Für mich ist eines klar, der ÖJV vertritt nicht die ökologische "Seite" sondern die interessen der Waldbesitzer, "Holzlobby".
Und wenn ich in einem anderen Forum nach Formalitäten zur Jagd in einem Nachbarland frage ist es nicht nett das Positionspapier zur Auslandsjagd vom ÖJV als mail zu bekommen.
Der ÖJV wird unterdessen von Herrn Heeremann unterschätzt was die (Publikums-)Wirksamkeit angeht, auch wenn es nur eine 'kleine Gruppe' ist.
bullpup
 
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nicht schlecht geschrieben, geschickt lanciert, mit ein paar solcher artikel erregt der öjv mehr aufsehen, als andere in
jahrelangem stillhalten!!!

Gerd
 
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Hollo rollfsc,

das abtippen des Artikels "Weidmänner vor der Öko-Wende" hat ein paar Minuten Zeit gekostet. Hierfür bedanke ich mich bei Dir, denn ich glaube hier gilt es aufzupassen und deutlich Farbe zu bekennen.

Das Thema begleitet mich bewußt seit ich Inhaber des Jagdscheines bin. Es gibt hierzu in dem Beitrag absolut nichts neues, auch wenn Sich die "wortgewaltige Öko-Jägerin" hier mit billigen und platten Parolen noch so abmüht zu zeigen, dass nur der ÖJV und Sie eigentlich wissen was für Wald und Feld das Beste ist. Wild erreicht bei diesen feinen Menschen nur den Status eines Schädlings.

Dem Artikel entströmt eine nicht zu übertreffende Arroganz. Keine Grautöne, nur schwarz weiß Denken.

Es auch noch als etwas tolles verkaufen zu wollen, dass nach einem Jagdtag mit 24 Jägern, 7 Treibern und einigen Hunden gerade mal 2 Stück Rehwild und 2 Füchse auf der Strecke liegen, kann von normal denkenden Menschen (nicht nur Jägern) nicht nachvollzogen werden. Wurden hier aus ökologischen Gründen z.B. nur Jäger aus der nächsten Umgebung eingeladen um für An- und Abfahrt nicht die vielen Kilometer auf die wenigen Stücke umlegen zu müssen?

Warum wurden überhaupt die Füchse von den Ökojägern erlegt? Dem Wild soll nicht mal mehr die "letzte Ehre" zu teil werden? Die Freizeitjäger sind am Wochenende im "Schalenwild-Bordell" tätig?

Wirklich tolle Olle! Die Dame ist wohl etwas zu schwach auf der Brust, um mit Ihren dünnen Sprüchen etwas zu bewegen. Veröffentlichte Meinung ist noch lange nicht öffentliche Meinung. Es wachsen auch heute noch gesunde Waldbestände ohne Gatter bei einem artenreichen und gesunden Wildbestand auf, nur muss man von Wald und Wild und deren kausalen Zusammenhänge etwas verstehen und entsprechend agieren. Siehe zum Beispiel Bericht in Wild und Hund über das Revier zu Sayn Wittgestein in Bad Berleburg.

Vieleicht hätte man vor der Jagd mit Fachleuten sprechen sollen, welche sich mit Bewegungsjagden und deren besonderen Organisationsformen auskennen. Falls nicht gewollt und möglich ein Buchtip: "Jagd 2000plus" von Bruno Hespeler.

In dem Buch "Das jagdliche Vermächtnis Herzog Albrecht von Bayern" beschäftigt sich das Vorwort mit dem Thema des Zeitungsartikels.

Der über die Grenzen bekannte aktive Jäger Herzog Albrecht von Bayern, der die Jagd mit Beigeistung ausübte, hat hierin die Erfahrung aus 70 Jägerjahren niedergeschrieben und ein bedeutendes jagdhistorisch-wissenschaftliches Vermächtnis erlassen. Die Bücher "Über Rehe in einem Steirischen Gebirgsrevier" und "Weichselboden" sind bereits heute Klassiker.

Zitate aus "Das jagdliche Vermächtnis"

...
Die Jäger werden jetzt von den Ökologen und Forstleuten belehrt, daß das Wild "natürlich" leben muß ohne Hege und Hilfe des Menschen, und ihnen wird die verabscheuungswürdige Mentalität vorgeworfen, bei der Jagd Nutzen haben und Schaden abwenden zu wollen - also das "Nutzen-Schaden-Denken".
Wie soll man dann die forstliche Mentalität nennen, die das Schalenwild in Wort und Schrift ungeniert als "Schädling" bezichnet und lokal dessen Ausrottung fordert?

Und sind unsere Forstwirtschaft und unsere Wälder, in denen das Wild natürlich leben soll, vielleicht "natürlich"? Wir werden zwar mit schönen Reden und Artikeln gefüttert "zurück zum natürlichen Mischwald", aber diese Phrasen schmecken bitter und widersprüchlich, wenn die Wälder mit Maschinen aller Art malträtiert werden und die Natürverjüngen wegen zu "teuerer Pflege" unerwünscht ist. Wenn man eigenen "natürlichen" Wald haben möchte, müßte man konsequenterweise die Bäume stehen lassen, bis sie umfallen und sie liegen lassen!
Und warum geschieht das nicht? Weil man vernünftigerweise aus dem Wald einen Ertrag (=Nutzen) haben möchte. Also der Forstmann darf so denken, der Jäger und Fischer nicht. Ihnen wird das egoistische "Nutzen-Schaden-Denken" vorgeworfen, wenn sie die Elstern verfolgen, weil sie die Gelege plündern und die Kormorane und Reiher, weil sie nicht nur die Fischwässer, sondern auch die Fischzuchten schwerstens schädigen.
Durch den gesetzlichen Vollschutz der Habichte wird dem jäger verboten, den ärgsten Schaden von seinem Niederwild abzuwenden, und er wird gezwungen, diesen Schaden einfach hinzunehmen. Was wäre, wenn ein Gesetz zum Vollschutz des Schalenwildes gefordert und der Forstmann gezwungen würde zu dulden, daß seine Kulturen verbissen und die Stangenhölzer geschält würden. Es hat doch einemal geheißen: "alle Staatsbürger sind vor dem Gesetz gleich".
Zur Zeit fühlen sich manche jüngere Leute dazu berufen, über Hochwild und Rehe, über deren Verhalten, den Schaden, den sie anrichten und die Gründe dafür, deren Lebensweise usw., kurzum über alles zu debattieren, zu schreiben, zu urteilen oder zu verurteilen und ganz einfach Behauptungen aufzustellen. Wir alten fragen uns, woher sie das alles so genau wissen, nachdem die Wildbestände vielfach auf ihr Betreiben so starkt reduziert und überdies so beunruhigt sind, daß ihnen wohl nur wenig und selten die Möglichkeit für eine ruhige Beobachtung verbleibt..."

Mit Polemik und Phrasen sind auf Dauer keine Ziele zu erreichen. Etws mehr Sachverstand und Erfahrung als von Frau Diplom-Biologin Emmert in dem Artikel angeführt und weniger Selbstherrlichtkeit sind schon vonnöten.

Ciao rondo.
 
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Hi rondo,

hast dir aber auch viel mühe gemacht mit schreiben!!
wo du das revier in bad berleburg erwähnst,
kommst du da aus der ecke??

Gerd
 
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Hallo Rolf!
Gut das du den Artikel hier reingebracht hast.
Ich werd auch nicht aufhören zu wettern!!! über den ÖJV, über "leider jagend müssende Förster",über Kopferte die den Wald und die Flur für sich haben wollen ...(alles fast Themen für sich)
Der ÖJV ist weit mehr als eine Holzlobby -
es ist ein übler Ideologiehaufen- von Sach- und Fachverstand ganz zu schweigen- was sagte sogar Einstein : "Man kann alles tolerieren außer Dummheit und Intoleranz".

Aber ich befürchte sie werden siegen, denn sie haben wie ich das schon mehrfach beschrieben habe, gelernt mit "Salamitaktik" im Konsens alles anzugehen, und die andere Seite ist recht träge und nimmt saturiert hin.
So wird man die Jagd auch hierzulande früher oder später zu Grabe tragen.
Und das hat mit Pessimismus nichts zu tun (bevor der nächste Spinner kommt) sondern mit Realität.
bumm bumm bumm bumm
 
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Hallo rondo,
"Mit Polemik und Phrasen sind auf Dauer keine Ziele zu erreichen"

Sehr gut festgestellt. Bravo! Nur warum produzierst du dann selbst platte Polemik a`la` "tolle Olle", "schwach auf der Brust" usw.

Einfach nur druff auf jeden anders Denkenden ist das beste Rezept, um sich selbst unglaubwürdig zu machen. Denkt einmal drüber nach.

W.H.

Gerhard
 
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Original erstellt von Gerd:
nicht schlecht geschrieben, geschickt lanciert, mit ein paar solcher artikel erregt der öjv mehr aufsehen, als andere in
jahrelangem stillhalten!!!

Güss Gott mitnand,
so isses, unterschätzen sollte man den ÖJV nicht. Man sollte die Mitglieder des ÖJV aber auch nicht so primitiv und plump über einen Kamm scheren wie Frau Emmert das mit uns macht. Es sind auch eine Menge Mitglieder dabei die sich wohl zu Recht nicht mit den bestehenden oft sehr trägen Verbänden, vor allem dem DJV identifizieren wollen. Ändert aber nichts daran, dass die Argumentation von Frau Emmert meist unfair, sehr pauschal und wenig differenziert ist. Ich bin ehrlich gesagt an Trophäen nicht sonderlich interessiert (eher ein Andenken für mich) und trotzdem nicht im ÖJV.
Im Endeffekt muss man mit Frau Emmert wohl Mitleid haben: Sie muss, da Jagd ja nur Pflicht und keine Freude ist, in Ihrer wertvollen Freizeit Dinge tun die sie nicht mag, also ihr Leben gar nicht geniessen. Im Endeffekt ne arme Sau !

Pfuad Euch !
Der Bratljaga.
 
A

anonym

Guest
Tja Brachvogel, wer sogar Einstein bemüht um der Intoleranz zu Leibe zu rücken (siehe Zitat) sollte anders denkende Mitmenschen nicht als Spinner bezeichnen. Wer ist denn jetzt intolerant oder wie war das mit dem Glashaus.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Großer Brachvogel:
Der ÖJV ist weit mehr als eine Holzlobby -
es ist ein übler Ideologiehaufen- von Sach- und Fachverstand ganz zu schweigen- was sagte sogar Einstein : "Man kann alles tolerieren außer Dummheit und Intoleranz".
<HR></BLOCKQUOTE>
 
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Hallo Gerd,

ich komme aus dem Sauer-/Siegerland und Jagdfreunde von mir (Jagdscheininhaber mit Hund und Jagdhornbläser) sind als Treiber mit auf der von Fürst Zu Sayn-Wittgenstein jährlich durchgeführten Jagd gewesen.

Es ist sicher nicht alltäglich, wenn in der Mitte Deutschlands an 2 aufeinanderfolgenden Jagdtagen, abends nach tradionellem Muster im Schloßhof bei Fackelschein jeweils ca. 60-80 Stück Rot- und Schwarzwild verblasen werden. Dies ist öffentlich!

Auch hier hat der Wald Priorität, aber das Wild ist ein Teil des Ganzen. Jagdlich verantwortlich zeichnet für dieses Revier Herr Bernd Bahr, Vorsitzender des Bundes Deutscher Berufsjäger und Mitglied des DJV.


Hallo Gerhard,

tatsächlich habe ich in meinem Beitrag zu dem Thema die sachliche Linie einmal verlassen. Es ist allerdings nicht ganz einfach ohne deutliche Regung zu bleiben, wenn die nicht "ÖJV-Jäger" verantwortlich sind für:

"Vielen Jägern ist der Wald ziemlich wurscht", sagt die Diplom-Biologin Emmert. Erhebliche Schäl- und Verbiss-Schäden am Jungwuchs vernichten in Forsten mit zu viel Rot- und Rehwild die Bäume von morgen."

Schalenwild-Bordell" oder "Wildschwein-Puff" nennt die 43-Jährige die überhegten, vor Rehen, Hirschen und Schwarzkitteln wimmelnden Schieß-Paradiese. Noch ärger graust Öko-Jägern vor Wildgattern, eingezäunten Revierteilen, für die mit "Garantie-Abschüssen" geworben wird. "Da wird vom Rand aus exekutiert", sagt der ÖJV-Mitgründer Georg Sperber, selber Ex-Jäger und Wald-Experte. "Das ist keine Jagd, sondern Lustmord."

Das Reich der Kugelbüchsen und Schrotflinten, in dem Blut "Schweiß" heißt und erlegte Rehe abends gerne "tot getrunken" werden, ist eine der letzten Männer-Bastionen. Die meisten Frauen - ihr Anteil liegt zwischen fünf und zehn Prozent - dürften darüber schmunzeln, wenn Grünröcke zur Strecke aufgereihten Rehen blutgetränkte Fichtenzweige in den Äser (das Maul) stopfen, derweil das Waldhorn erschallt.

Wer nämlich viele Lebenshirsche, -böcke und -keiler vor die Büchse bekommen will, muss auch mehr Wild heranhegen, als es den Wäldern bekommt.

Das die nicht ÖJV-Jäger Lustmörder sind und durch Ihr tun einen erheblichen Anteil an dem Niedergang des Waldes haben ist für mich einfach so nicht zu akzeptieren.

Dagegen wird Frau Emmert mit nachstehenden Adjektiven bedacht: fachlich von unbestrittener Kompetenz, hochprofessionell im Umgang mit Büchse und Hund und jeder Auseinandersetzung mit trefflichen Argumenten und unwiderstehlichem Charme gewachsen".

Trotzdem bin ich mit der Kritik ausdrücklich einverstanden und würde dies in einem öffentlich Beitrag so nicht wiederholen.

Ciao rondo
 
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Hallo Jonnynotsogood!
Les doch mal meinen Beitrag im Kontext-
dann müßtest du ihn auch verstehen!
türülü bumm bumm türülü
 
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Hi rondo,

sauer-/siegerland ist ein weiter begriff, oder doch etwa wittgensteiner land?
aber das revier dort ist wirklich toll, ich habe da selbst mal 4 jahre gewirkt, ist allerdings schon etliche jahre her!!

zum artikel des öjv, wenn man so etwas liest ist es wirklich schwer, ruhig und sachlich zu bleiben!! ich habe mich auch mächtig darüber aufgeregt!!

Gerd
 
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warum hat der DJV eigentlich niemanden, der seine Position so engangiert und offensiv vertritt wie Frau Emmert? Hat man Schiss, dass dann aufkommt, dass zu Zeiten des Herrn Reichsjägermeisters Zwangsmitgliedschft bestand und alle nur Jawohl schreien durften (oder heißt das Waidmanns - Heil ? ). Wenn der DJV seine Position so vertreten könnte, wäre das bisschen ÖJV ja wohl kein Problem, oder?
 
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Hallo rondo,

Akzepiere, alles klar. Ich bin nun mal ein fürchterlicher Diffenzierer und so denke ich, du hast recht mit deiner Kritik , aber manches, was die ÖJVèr so vertreten ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Und in der Diskussion über die Jagd, bzw. die Zukunft der Jagd sind mir diese allemal noch lieber als Tierrechtler oder auch mancher Opa vom DJV.

Gerhard
 

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