Rabenkrähenbejagung im WDR

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2 Jun 2001
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271
Habe durch Zufall gerade den Beitrag gesehen.

Nachzulesen unter www.dschungel-tv.de

Da werden wir wieder schön vorgeführt, als die ewig Gestrigen, die sich nicht um neue tolle Forschungsergebnisse scheren, sondern sofort nachdem in Rhld.P. die Rabenkrähen wieder dem Jagdrecht unterstellt wurden, drauf ballern. Und zu dem warf uns der Wissenschaftler vor, wir würden bei den Untersuchungen in keiner Weise mitarbeiten.

Erstaunliches Ergebnis seiner Untersuchungen : die wahren Nesträuber sind die Katzen !

Gruß
Jack
 
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7 Dez 2000
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Danke für den Link.
Es gibt einen weiterführenden Link: http://www.rhrk.uni-kl.de/~hhelb/pollichia/Rabenvoegel_POLLICHIA.html

Zu dem verlinkten Beitrag, speziell zum relevanten Kapitel 5 (Nahrungsspektrum von Elster und Rabenkrähe) zunächst einmal ein paar Fragen:

Was ist denn die Halsringmethode? --> GBV ?

Ich finde einen Widerspruch:
Einerseit wird vom Nahrungsspektrum während der Brutzeit gesprochen. Andererseits finde ich folgende Aussage:

"... Wirbeltier-Reste wurden jeweils in ca. 30 % der Mägen nachgewiesen. Sie gehen vor allem auf Kleinsäuger und vermutlich Aas zurück. Eine Schädigung von Niederwild kann aufgrund der Erlegungszeitpunkte (Februar 1997) ausgeschlossen werden...."

Seit wann ist Februar Brutzeit? UND

wieso vermutlich Aas was heisst in diesem Zusammenhang vermutlich???

UND

Woher kommen im Februar die oberirdisch lebenden Gliederfüssler bzw. falls die Untersuchungen in der Brutzeit gemacht wurden, was frisst eine statistische Kräher/Elster im Winter (Nov. ...Feb.).

Ist die Nahrungszusammensetzung ein gewichtetes Mittel über das ganze Jahr, ...


Insgesesamt machen die Zahlen einen statistisch nicht abgesicherten Eindruck.

Wäre schön, wenn man dem Redakteur und/oder dem WDR aufgrund von schlecht recherchiertem Material ein bischen ans Bein pinkeln könnte bzw. dem Autor den wissenschaftlichen Anspruch der Arbeit entziehen könnte.

Ein auf Vorschläge wartender Thoralf
P.S. Wer kennt noch andere Studien ???
 
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6 Feb 2002
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Lieber Horrido1964,

Informationen zur Halsringmethode findest Du unter:
http://swift.utigges.il.eu.org/0454bosenberg.html
Aus:
K. BÖSENBERG:

"Zur Nestlingsnahrung des Mauerseglers:
Zur Feststellung der Nestlingsnahrung hat sich bisher die erstmalig von Kluyver bei Staren angewandte Halsringmethode besonders gut bewährt. Dabei werden den Nestlingen etwa vom dritten Lebenstag an, je nach Größe der Tiere entsprechend breite, dünne und gut biegsame Metallringe für längstens zwei Stunden so eng um den Hals gelegt, daß die Atemtätigkeit nicht behindert wird, daß aber ein Hinunterschlucken der in den Rachen gestopften Nahrung unmöglich ist. Mit der Pinzette lassen sich dann leicht die Nahrungsbestandteile dem Rachen entnehmen. Die Halsringe werden danach wieder entfernt, und die Altvögel können nun normal weiterfüttern. Um die Jungtiere nicht übermäßig zu belasten, legt man täglich nur einmal Halsringe an. Selbstverständlich erfordert diese Methode eine gewisse Übung und verantwortungsvolles Verständnis im Umgang mit Alt- und Jungvögeln an und im Nest. Bei Freibrütern ist vor allem zu beachten, daß bei fortschreitender Entwicklung der Fluchttrieb sich immer stärker ausbildet, wobei gesteigerte Unruhe der Jungen bei ihrer Entnahme aus dem Nest als erstes Zeichen für die Möglichkeit des Herausspringens aus dem Nest anzusehen ist. Dann ist es höchste Zeit, mit den Untersuchungen aufzuhören. Der Vorteil dieser Methode liegt vor allem darin, daß in diesen Nahrungsproben auch die zartesten Insekten noch erhalten sind, so daß man tatsächlich alles, was der Vogel während der Kontrollzeit an Futter gebracht hat, vorfindet. An der Vogelschutzwarte Seebach und bei ihren Versuchsstationen laufen alljährlich zur Brutzeit umfangreiche systematische Untersuchungen über die Nestlingsnahrung der verschiedensten Kleinvogelarten."

Die Frage ist nur, wie verläßlich sind die Ergebnisse?

Da legt jemand Nestlingen Drahtringe um den Hals, die ein Hinunterschlucken der Nahrung verhindern und geht dann davon aus, daß die Störung am Nest und das Unvermögen der Jungtiere zu schlucken das Verhalten der Vögel nicht beeinflußt.
Ich würde mir die Orginalarbeiten doch zu gerne mal näher ansehen.......
 
Registriert
28 Feb 2001
Beiträge
13.801
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Besserwisser:
Informationen zur Halsringmethode findest Du unter:
<HR></BLOCKQUOTE>


Würde ich diese Methode bei menschlichen Jung...tieren anwenden, könnte ich damit auch den "Beweis" erbringen, dass der Mensch nicht am Rückgang des Fischotters Schuld ist.
icon_rolleyes.gif


basti
 

mzg

Registriert
14 Feb 2002
Beiträge
715
Die Halsringmethode bei Jungvögeln finde ich auch klasse.

Ich habe dazu einen Gedankenversuch beim Rind angestellt:
Alles was ich den Kälbern rauswürgen konnte waren in den ersten 2 Wochen Milch, später auch etwas Kraftfutter und Heu.

Folglich ernähen sich Rinder ausschließlich von Milch, Kraftfutter und Heu, frisches, lebendes Gras würden sie nie anrühren, nie!!!

Beim Mensch verhält es sich ähnlich: Er lebt alleine von Muttermilch und Babybrei. Von wegen Bier und Braten, der Halsringversuch wiederlegt solchens Verhalten eindeutig.

Zwischen "Wissenschaft" und Wissen schaffen liegen halt manchmal Welten.
 

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