Erfahrung mit DJT?

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Jetzt gehts los mit der Frage eines Unerfahrenen:
Irgendwie hab ich mich in die DJT's verguckt (veräugt???). Ich werde ich Stück reine Waldjagd betreuen dürfen und will das eigentlch auch nicht ohne Hund machen.
Klar, DJT's haben viele Vorteile, trotzdem habe ich zwei Fragen:
1. Wer hat Erfahrungen mit dem Jagdterrier auf Nachsuchen? Kann das überhaupt klappen?
2. Wer lässt seinen Bauhund eingentlich noch in den Fuchsbau? (Stichwort: Fuchsbandwurm).

Freu mich schon auf die Antworten
WH
Riho
 
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10 Jun 2001
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Oh, so ein Mist, jetzt hab ich was geschrieben, was ich eher hätte bei den Hunden plazieren sollen. Sorry allen, die mir trotzdem hier antworten.
Bin halt noch Jungfuchs
WH
RiHO
 
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Ich sehe Terriern immer mit Vergnügen beim Jagen zu. Die Jungs haben Power ohne Ende.
Beim Fuchssprengen echt Klasse, wie man sie "lesen" kann, wenn man einige Male dabei war.
bullpup
 
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Danke Terrier, für die Hinweise.
Haltung im Zwinger kommt für mich ohnehin nur als zwischenzeiliche Notlösung in Frage.
Bei uns hatten die Jagdhunde immer direkt Familienanschluss.
Schliesslich hat ein Deutsch Drahhaar mit das Laufen beigebtracht (der kleine Quälgeist hielt sich am Behang des armen Hundes fest und dann ging es um den Rasen vor dem Haus).
Wir hatten jedoch nie Jagdterrier, und ich hab auch zu wenig Erfahrungen mit denen auf der Jagd gemacht.
Vor einiger Zeit habe ich die kleinen Racker im Kunstbau bei der Arbeit am Fuchs beobachten (belauschen) können. Steckt schon viel Energie drin.
WH und schönes Wochenende
 
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23 Apr 2001
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Original erstellt von Richthofen:
1. Wer hat Erfahrungen mit dem Jagdterrier auf Nachsuchen? Kann das überhaupt klappen?
2. Wer lässt seinen Bauhund eigentlich noch in den Fuchsbau? (Stichwort: Fuchsbandwurm).

Hallo Richthofen,
ALLGEMEIN:
seit mehr als 20 Jahren führe ich DJT zur Zeit zwei Stück, - wohlgemerkt führen nicht nur besitzen. Lass die Finger weg wenn Du wenig Zeit / selten Jagdmöglichkeit (für den Hund) / oder Unterbringungsprobleme (z.B. 95% im Zwinger) hast! Meine Hunde sind die besten Jagdgefährten und vollwertige Familienmitglieder, selbstverständlich mit allen erforderlichen Prüfungen und mittlerweile unzähligen Einsätzen auf Treib- Drück- Baujagden und Nachsuchen.
Zu 1.:
Warum sollte es nicht klappen? Gerade bei Nachsuchen auf Schwarzwild hat der eingejagte DJT erhebliche Vorteile, - kommt es zur Hetze, kann der DJT das Stück stellen und auch am Platz halten - ohne selbst in Lebensgefahr zu kommen. Nachsuchen auf Rehwild sind selbst im hohen Gras / Raps o.ä. kein Problem. VORAUSSETZUNG IST NATÜRLICH DAS DER HUND AUF SCHWEISS EINGEARBEITET WIRD!
Zu 2.:
Wir sind eine Truppe von ca. 15 Hundeführern mit ungefähr 40 DJT; im Januar und Februar gehen wir mit den Hunden in die umliegenden (bis 50km) Hegeringe zum Fuchssprengen, jährlich kommen an diesen 5 bis 7 Sonntagen 150 bis 180 Rotröcke zur Strecke. Außerdem bin ich natürlich von November bis Anfang März in meinem und in den umliegenden Revieren immer wieder im Einsatz. Die Hunde kommen nur mit Sender unter die Erde, wir haben deshalb in den letzten Jahren bei diesen Jagden keinen vierbeinigen Jagdgefährten verloren, wohl aber einige ausgegraben. Verletzungen kommen jedoch öfters vor, deshalb muss auch am Wochenende ein Tierarzt zur Verfügung stehen, - vorher abklären.
FUCHSBANDWURM HABE ICH NOCH KEINEN (HOFFENTLICH)! Es gibt auch keinen sinnvollen Schutz, betroffen sind außerdem überwiegend Nichtjäger, - warum weiß niemand.
ANMERKUNG:
Übrigens bei unseren Entenjagden sind meine Terrier begehrte Apportierer.

Hobidiehre
 
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Moin Richthofen!

Wieso der Name, würde mich ja interessieren.
Nur so, oder wegen ggfs. ppl oder airforce?

türülü
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Leitbache:
Wirklich? So richtig aus dem Wasser holen und so? Ich kann es zwar kaum glauben, finde Deine Aussage aber sehr spannend. Vielleicht kannst Du das etwas erläutern, u.a. ob alle DJTs Wasserfreude zeigen...
Mich würde auch interessieren, wie Deine Erfahrungen mit der Verträglichkeit von DJTs im Zweiergespann, z.B. mit einem durchaus selbstbewussten größeren Jagdhund, aussehen. Als ich mal auf einer Jagdausstellung beim Stand des DJT-Vereins nachfragte, riet man mir davon ab, einen DJT zu einem größeren Hund zu gesellen.
Und: Zeigen Deine DJTs auch einen gewissen Wachtrieb?
<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo Leitbache, gerne hier noch weitere Infos:

Bei meinen beiden DJT`s handelt es sich um Rüde (8Jahre) und Hündin (6Jahre); der Rüde ist verrückt nach Wasser (bei Gebrauchsprüfung 4h), letzten Herbst hat er in CZ bei einer größeren Entenjagd aus einem Gewässer (ca. 200m x 600m) mehr als 20 Enten nacheinander apportiert und ist zur Belustigung vieler Teilnehmer regelmäßig abtauchenden Enten nachgetaucht, - ich war deshalb schon in Sorge.....
Die Hündin arbeitet fleißig bei der Wasserarbeit mit, jedoch am besten wenn sie animiert wird durch den Rüden, oder durch andere Hunde. Die DJT meiner Kollegen sind alle mehr oder weniger wasserfreudig, aber nachdem fast alle mindestens die Brauchbarkeitsprüfung absolviert haben, muss es zum holen der einen oder anderen Ente ja reichen!
Generell tendiert der Rüde mehr zum "Büffel" beispielsweise kürzlich bei einer Nachsuche auf einen von meinem Mitjäger angebleiten Rehbock.
Zuerst Nachsuche mit der Hündin (arbeitet ruhiger und sehr zuverlässig): auf der Schweißfährte wurde von ihr eine Dickung umschlagen und die Fährte auf der anderen Seite wieder aufgenommen;
Anschließend Nachsuche mit dem Rüden (generell wird die Fährte wenn irgend möglich mit jedem der Hunde gearbeitet): mitten hinein in die Brombeeren auf allen Vieren, zerkratzt und keuchend stand ich mit dem Rüden nach 10 Minuten an der gleichen Stelle am Ende der Dickung wie vorher mit der Hündin.
Genauso verhält es sich mit der Verträglichkeit mit anderen Hunden, die Hündin alleine ist problemlos, der Rüde zeigt aber sofort dominantes Verhalten (jedoch niemals während gemeinschaftlichen Jagden), was die Hündin auch dazu verleitet. Untereinander halten die beiden zusammen wie Pech und Schwefel (Motto bei Sauen: einer lenkt ab, der andere beißt, - abwechselnd), als die Hündin jedoch nach einer Drückjagd zwei Tage fehlte (wurde von Spaziergängern während der Jagd einfach mitgenommen), verweigerte der Rüde die Nahrung und ließ sich nicht mehr aus seinem Korb bewegen.
Früher hatte ich zuerst eine DD-Hündin und kaufte dann eine DJT-Hündin dazu; wer zukünftig das Sagen hatte war nach einer Minute geklärt, DD hatte sich unter dem Auto in Sicherheit gebracht, DJT stand wie eine Statue auf der Haustreppe; geliebt haben sich die beiden nie, jedoch gab es keine Beißereien o.ä.
Bezüglich Wachtrieb ist der Rüde außergewöhnlich aufmerksam und würde Fremde ggf. auch beißen , er sieht die Sache jedoch sofort als erledigt an (und zwar für immer), wenn meine Frau oder ich mit dem Betroffenen in freundlichem Kontakt stehen. Er steht Kindern sehr kritisch gegenüber, da er schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Hobidiehre
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von terrier:
Übrigens bei unseren Entenjagden sind meine Terrier begehrte Apportierer.
[/B]<HR></BLOCKQUOTE>

Wirklich? So richtig aus dem Wasser holen und so? Ich kann es zwar kaum glauben, finde Deine Aussage aber sehr spannend. Vielleicht kannst Du das etwas erläutern, u.a. ob alle DJTs Wasserfreude zeigen...

Mich würde auch interessieren, wie Deine Erfahrungen mit der Verträglichkeit von DJTs im Zweiergespann, z.B. mit einem durchaus selbstbewussten größeren Jagdhund, aussehen. Als ich mal auf einer Jagdausstellung beim Stand des DJT-Vereins nachfragte, riet man mir davon ab, einen DJT zu einem größeren Hund zu gesellen.

Und: Zeigen Deine DJTs auch einen gewissen Wachtrieb?
 
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Hallo GBV,
Du vermutest richtig. Ich habe (zumindest Jahrelang ) in den Lüften die Sau rausgelassen (PPL und Kunstflug etc). Bei uns hiess es : "Wir tragen den Charakter offen", was darin gezeigt wurde, dass unsere Flieger mit dem Berühmten Keilerkopf (na Du weisst schon...) in Grossformat geschmückt waren. Diese Brennerei hatte uns auf Anfrage ein grosszügiges Päckchen mit allen Formaten vorbeigeschickt.
Daher also der Name
WH
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Richthofen:
Jetzt gehts los mit der Frage eines Unerfahrenen:
Irgendwie hab ich mich in die DJT's verguckt (veräugt???). Ich werde ich Stück reine Waldjagd betreuen dürfen und will das eigentlch auch nicht ohne Hund machen.
Klar, DJT's haben viele Vorteile, trotzdem habe ich zwei Fragen:
1. Wer hat Erfahrungen mit dem Jagdterrier auf Nachsuchen? Kann das überhaupt klappen?
2. Wer lässt seinen Bauhund eingentlich noch in den Fuchsbau? (Stichwort: Fuchsbandwurm).

Freu mich schon auf die Antworten
WH
Riho
<HR></BLOCKQUOTE>

Servus Richthofen,

ich kann Terrier nur recht geben an den Terriern ist was dran. In der Gegend in der jage, sind auf vielleicht 50.000 ha derzeit die beiden besten Schweisshunde DJT. Die Nr. 1 wird nur auf Schweiss geführt und auch nicht bei Drückjagden eingesetzt. Die Nr. 2, dich ich gut kenne und schon einige Male im Revier hatte, wird auch auf einigen Drückjagden im Jahr eingesetzt.

Meine ursprüngliche Skepsis terriern gegenüber hat sich gewandelt, wobei abewr intensiver Familienkontakt für die Führigkeit der Terrier wichtig zu sein scheint. Zusätzlich werden bei uns vor allem in der Steiermark die Terrier jetzt bewusst auf "soft" gezüchtet, was sich ausserordentlich bewährt und die üblichen Terrierprobleme reduziert ohne dabei an jagdlicher Braucharkeit einzubüssen.

Gruss

H.
 
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Herzlichen Dank, terrier, für die ausführlichen Infos! Bislang habe ich kaum DJTs in Aktion gesehen, aber diejenigen, die mir über den Weg gelaufen sind, haben mich sehr fasziniert. Sind schon kernige kleine Kerlchen.
 
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Hallo Richthofen!

Vielen Dank für die Antwort.
Schade das du etwas weit von mir entfernt wohnst, in den Süden komme ich zur Zeit weniger, bin im Oktober in Erding.
Man hätte da ein wenig fachsimpeln können.
Herzliche Grüße
und
türülü
 
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Ich freu mich über die Meinungen, die sich hier ansammeln. Mein Bild wird langsam komplett. Die Skepsis meiner "besseren Hälfte" wandelt sich langsam über Resignation zu latenter Neugier, so dass ich den Dingen hoffnungsvoll entgegensehe, wenn es dann soweit ist.
Im örtlichen DJT - Club riet man mir zu einem Welpen um die Skepsis im Partner auszuräumen. Das sind dann ja schon fast unlautere Mittel
biggrin.gif
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Man liest immer wieder von dem Abführen oder Abrichten der Hunde in der Gruppe. So würde sich das sozialverhalten gewissermassen "spielend" einstellen und auch die früher oft nicht vorhandene Friedfertigkeit. Was haltet Ihr davon. Hat schon jemand damit Erfahrungen gemacht.

Gruss
Riho
 
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QUOTE]Original erstellt von Richthofen:
Man liest immer wieder von dem Abführen oder Abrichten der Hunde in der Gruppe. So würde sich das sozialverhalten gewissermassen "spielend" einstellen und auch die früher oft nicht vorhandene Friedfertigkeit. Was haltet Ihr davon. Hat schon jemand damit Erfahrungen gemacht.
Riho[/B][/QUOTE]

Hallo Riho, nur beste Erfahrungen diesbezüglich! Wir machen regelmäßig Welpenspieltage zusammen mit den Familien der Hundeführer , - insbesondere für die Kinder ein Spaß. Die Welpen kommen so auch mit älteren Hunden und unterschiedlichen Menschen frühzeitig in Kontakt. Später nehmen wir die Junghunde auch mit auf Treib- und Drückjagd (nur solche die als verhältnismäßig harmlos eingestuft sind), damit sie frühzeitig von den erfahrenen Terriern etwas "abschauen" können. In den Naturbau kommen die Hunde generell vor der Einarbeitung am Kunstbau NICHT!!! Junge unerfahrene Hunde mit in den Bau zu lassen (zwecks Erfahrung sammeln) kann für den Hund tödlich sein. Meine Hunde lasse ich nicht (außer in wirklichen Sondersituationen) zusammen in den Bau. Die Erfahrung lehrte mich, daß schwerste Bißwunden die Folge sind, da der eine Hund von hinten drängt und dadurch der andere Hund am Fuchs / Dachs nicht mehr ausweichen kann.

Hobidiehre
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hürsch:
Servus Richthofen,

ich kann Terrier nur recht geben an den Terriern ist was dran. Meine ursprüngliche Skepsis Terriern gegenüber hat sich gewandelt, wobei aber intensiver Familienkontakt für die Führigkeit der Terrier wichtig zu sein scheint. Zusätzlich werden bei uns vor allem in der Steiermark die Terrier jetzt bewusst auf "soft" gezüchtet, was sich außerordentlich bewährt und die üblichen Terrierprobleme reduziert ohne dabei an jagdlicher Brauchbarkeit einzubüssen.

Gruß

H.
<HR></BLOCKQUOTE>

Danke Hürsch für die Unterstützung, Du hast bezüglich Familienkontakt vollkommen recht. FREUNDSCHAFT IST DER SCHLÜSSEL ZUM HERZ DES DJT! Alle Versuche mit roher Gewalt diesem Hund etwas beizubringen sind zum scheitern verurteilt, er wird Alles (inkl. Prügel) über sich ergehen lassen, ohne das sich der gewünschte Erfolg einstellt. Hat man den Hund jedoch für sich gewonnen, wird er alle Einsätze ohne Rücksicht auf seine Gesundheit und sein Leben meistern. In der letzten Saison musste ich leider erleben, wie ein von einem Keiler geschlagener DJT (die Eingeweide hingen heraus) mit letzter Kraft versuchte seinen Führer zu erreichen. Das sind die Momente, da möchte man Alles hinwerfen und davonlaufen, vielleicht ist es beim nächstenmal der eigene..........
Zur Zucht möchte ich sagen, daß wir vom Deutschen Jagdterrierclub nur mit Hunden züchten dürfen, die gegenüber Menschen und Artgenossen friedlich sind (und selbstverständlich die jagdliche Eignung nachweisen), - ansonsten keine Zuchtzulassung.

Hobidiehre
 

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