<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Christian H:
Meiners Erachtens spielt hier ein weiterer Punkt noch eine Rolle:
Der Preis wird nicht nur über die Kostendeckung sondern auch über die Nachfrage nach dem angebotenen Produkt bestimmt. Ein Labrador oder Golden/Flatcoat Retriever aus hiesiger jagdlicher Zucht ist jedoch wegen der niedrigen Zuchtzahlen ein knappes Gut (mit einer durch Modeerscheinungen geprägten großen Nachfrage).
Was ist also rationaler als ein paar Scheine beim Welpenpreis draufzuschlagen, wenn der Markt es tatsächlich hergibt ???
Viele Grüße
Christian
[ 22. Oktober 2001: Beitrag editiert von: Christian H ]<HR></BLOCKQUOTE>
Könnte man denken
IMHO ist das aber nicht der Grund - es würde schlicht und ergreifend nicht funktionieren.
Erhoehte Nachfrage kann ich ueber zweierlei Massnahmen regulieren, entweder ueber
einen hoeheren Preis oder ueber eine erhoehte "Produktion". Ersters kann da zu fuehren, dass Konkurrenzprodukte (im Fall Retriever
also aus Dissidenz- und Maszenzuchten) bevorzugt werden (weil, 300,-- DM
gespart fuer ein augenscheinlich, erstmal gleichwertiges Produkt) oder
bei Zweitens auf Grund mangelner Qualitaetskontrolle ein schlechteres
Produkt. Die nicht erfuellten Wuensche nach im LCD/DRC gezogenen Retrievern werden von Zuechtern aus Dissidenzvereinen befriedigt!
Richtig ist, dass hohe Nachfrage auch ueber hoehere Preise reguliert werden
kann, die darauf folgende erhoehte Produktion (wenn moeglich) fuehrt
ueber kurz oder lang zu einer Ueberproduktion und eventueller (teueren)
Lagerhaltung (nicht alle Welpen werden verkauft). Also senken dann die Produzenten die Preise um denn Absatz
anzukurbeln. Dieses stimmt auf jeden Fall fuer Vermehrer, die Hundemodetrends fuer Ihre *vorrangigen* profitorientierten Interessen nutzen. Allerdings erreichen diese Vermehrer nicht alle potentiellen Kaeufer, weil sie fuer einen Teilabsatzmarkt nicht die notwendigen Voraussetzungen mitbringen (bei Investitionsguetern waere dieses zum Beispiel ein nicht vorhandener Kundendienst, bei Jagdhunden ohne VDH-Papiere ist es die fehlende Moeglichkeit der Teilnahme an zuchtrelevanten Pruefungen). Das koennte also auch die Erklaerung sein, warum EHU/UCI/IRJGV Retriever in der Regel ca. 20% "preiswerter" sind als VDH-Retriever.
Letzendlich empfehlen die Retriever-Zuchtvereine im VDH einen Welpenabgabepreis und agieren damit zusätzlich als "Preisregulierungsbehoerde".
Wuerden tatsaechlich Angebot und Nachfrage
den Preis regulieren, muessten in Schleswig-Holstein geborene, braune, mit Pedigree Pal gefuetterte, adlige Labradors aus jagdlicher
Leistungszucht
doppelt so teuer sein, der Markt gebe es her!
Da die Welpenzahl DD und Labradors z.B. aehnlich sind, kann
Luxus/Seltenheit nicht der Grund fuer Preisunterschiede sein. Image koennte schon eher ein Grund sein, das würde ich "emotional
belegtes Produkt" nennen ( Labis tauchen in der Werbung von Esso, Aktie Gelb, Lycos, Pal u.a. auf, DD nicht).
Was aber ausserdem in meiner obigen Auflistung fehlt, sind die Aufwendungen
fuer vom Zuechter organisierte Wesenstests, Welpentreffen mit Grill und
Kuchen, Bewirtung der Welpeninteressenten, Erstausstattung der Welpen usw. Deswegen denke ich, dass ein Preis incl. HD/ED Gutachten von 1.800,-- bis 2.000,-- DM *fair*
ist. Sollte immer noch ein "Überschuß" bleiben. Und die ganze Kalkulation kippt spätestens bei einem Einzelwelpen mit Kaiserschnittgeburt. Insofern würde ich den scheinbaren Überschuß in meiner Kalkulation als Rückstellung bezeichnen.
Grüße