Volksentscheide

[Christian H]

Servus zusammen,

Auch wenn sich ein gewisser Gewöhnungseffekt einstellt, es droht mal wieder neues Unheil, zunächst die Jagd nicht unmittelbar betreffend.

Die Rot-Grünen Weltverbesserer wollen den Volksentscheid auf breiter Basis einführen und rühren derzeit die Werbetrommel, auch bei CDU/CSU, die im Augenblick diesem Thema gegenüber noch reserviert sind. Informationen findet Ihr z.B. unter
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,124211,00.html

Ihr könnt Euch bestimmt ausmalen, was dann über uns hereinbrechen könnte: Aufgehetzt von Bedenkenträgern, Alt-68ern, einer schlagzeilensüchtigen Presse und passenden Bildern von „Bambikillern“ und getarnt unter dem Deckmantel ÖKO kann über eine Volks-Gesetzentscheidung ganz schnell das Jagdgesetz ausgehebelt werden, und dann ist es aus mit Horrido, denn ich halte die Bevölkerung für zu faul für eine rege Wahlbeteiligung, was wiederum hochmotivierten Radikalinskis ungeahnte Möglichkeiten eröffnen würde.

Die Auswirkungen können m.E. verheerend sein: Im Kanton Genf in der Schweiz hat meines Wissens ein Volksentscheid ein totales Jagdverbot bewirkt.

Wie steht Ihr zu diesem Thema ???

Es grüßt Euch aus München ein fragender

Christian

 

[Bratljaga]

Hier in Bayern wurde der Volksentscheid auch von allen möglichen Gruppierungen im wesentlichen des linken Spektrums durchgesetzt.

Bis auf die Abschaffung des Senats waren die Volksentscheide jedoch ein Bumerang für die die sie mal gewollt haben, da "das Volk" in seiner Gesamtheit bei konkreten Entscheidungen offensichtlich eher konservativ reagiert.

Insbesondere in Zeiten einer leicht mittels Massenmedien manipulier- und steuerbaren Öffentlichkeit ist der Volksentscheid ein mögliches Mittel zum Machtmissbrauch (sowohl für rechts als auch für links).

Es geht und ging eben nicht alle Staatsgewalt vom Volke aus, sondern von denen die es lenken können.

Nicht umsonst ist das Plebiszit an sich im Grundgesetz nicht verankert, da die Mütter und Väter des Grundgesetzes (nach langer kontroverser Diskussion) unter anderem diese Bedenken hatten. Diese Bedenken bestanden auch nach der Wiedervereinigung, weshalb das Plebiszit im Grundgesetz auch bei der Überarbeitung nicht verankert wurde.

Pfüad Euch

 

[Sven Helmes]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Christian H:
Wie steht Ihr zu diesem Thema ???<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo Christian,

((konnte keinen Server-Fehler finden, hat ja nun auch geklappt!))

Ich würde ein solches demokratisches Instrument begrüßen. Wie soetwas umgesetzt wird, bliebe abzuwarten. Ich denke, es würde eine prozentmäßige oder Mindestanzahl von Abstimmenden gefordert. Und deshalb sehe ich für uns Lodenträger keine Gefahr.( Und für die Realtree-Träger übrigens auch nicht).

Und selbst wenn es zu einer Abstimmung pro/contra Jagd kommen sollte: Ich bin fest überzeugt, dass wir die besseren Argumente haben. Notfalls müssen wir halt mal vom Hochsitz klettern und ein wenig die Werbetrommel rühren. Zeit wär's allemal!

Gruß

Sven

------------------
Online-Redakteur
WILD und HUND Online
Paul Parey Zeitschriftenverlag
sven.helmes@paulparey.de

 

[Bratljaga]

A)Ich denke, es würde eine prozentmäßige oder Mindestanzahl von Abstimmenden gefordert.

B)Notfalls müssen wir halt mal vom Hochsitz klettern und ein wenig die Werbetrommel rühren. Zeit wär's allemal!

[/B][/QUOTE]

Zu A) so wird das hier gehandhabt.

Zu B) Du hast ja soooo recht !!! Aber ich weiss nicht wer eine so träge Masse wie die deutschen Jäger dazu bekommt !

Pfüad di

 

[rolfsc]

Hallo Crischaan,

ein Volksentscheid ist an sich nichts Dummes; es bliebe noch zu klären, wie selbiger durchgeführt werden kann um nicht in Gefahr zu laufen, dass nichts mehr geht. Sprich: für welche Gesetzesebene das Volk entscheiden kann.
Ich habe keine Angst, dass ein Volksentscheid auf Bundesebene jemals das Jagen außer Kraft setzt; bestenfalls das Gegenteil! Volksentscheide haben es an sich, dass die Mehrheiten zählen. Und die sind genau so träge wie wir Jäger!
Interessant ist auch die mitgelieferte Abstimmung.
@ Bratl.: Wie man Menschen aktivieren kann: Mit der Warnung vor einem tiefen Griff in den Geldbeutel beispielsweise...
gibt
rolf
zu bedenken.


[Dieser Beitrag wurde von rolfsc am 05. April 2001 editiert.]

 

[Großer Brachvogel]

Moin !

Auch ich finde Volksentscheide nicht generell schlecht.

Aber bei zu vielen dieser Entscheide würde unser "Staat" m.E. ad absurdum geführt werden.
Man könnte dann ja auch zu dem Urteil gelangen, daß die gewählten Staatsbürger, auch Politiker genannt, angeblich nicht dazu in der Lage wären, richtige Entscheidungen zu treffen, die auch der Meinung der Bundesbürger (und damit der Wähler) entsprächen.

Also für gewisse Entscheidungen ein bestimmt brauchbares Instrument, man sollte aber schonend damit umgehen.
Im übrigen sind solche Entscheide sehr teuer.

türülü
PS. Für uns Jäger würde das so glaube ich, gar nicht "im Falle eines Falles" schlecht verlaufen.
Aber es gibt bestimmt momentan wichtigere Themen in der Politik als die Jagd.

[Dieser Beitrag wurde von Großer Brachvogel am 05. April 2001 editiert.]

 

[ManfredW]

Guten Morgen zusammen!
Ein Volksentscheid, oder schon die Androhung eines Solchen, würde sicher manche der Politikerentscheidungen noch mehr beeinflußen als es das Schielen nach Wählerstimmen jetzt schon tut...im Guten wie im Schlechten.
Aber da uns das EU-Recht langsam richtig umzingelt, sind wir bei Entscheidungen(z.B.Fleischhygiene--Wildhändlermonopol,MKS-Impfung) schon lange nicht mehr Herr derselben.
Waidmannsheil in spe