Wildunfälle

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15 Dez 2000
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Das Frühjahr naht, die Sprünge lösen sich bald auf und die Böcke beginnen bald mit ihren Einstandskämpfen.
Unweigerlich nehmen dadurch auch die Wildunfälle zu. In einigen Regionen wurden in vergangenen Zeiten Aktionen durchgeführt, um diese Wildunfälle einzudämmen. Ganz verhindern werden wir sie nie können, aber wir können Maßnahmen ergreifen um präventiv tätig zu werden. Aber das kostet auch Geld. Dieses haben auch die Versicherer erkannt. Einige sind u-a. auch mal zu dem Schluss gekommen, das es besserer ist vorzubeugen als hinterher teure Schäden zu Regulieren (ganz abgesehen von dem Leid an Mensch und Tier)

Wie sind eure Erfahrungen in diesem Punkt. Was unternehmt Ihr in euren Revieren als Vorbeugende Maßnahmen, welche Ergebnisse habt Ihr damit erzielt. Lassen sich die Örtlichen oder Regionalen Versicherung bei den Kosten mit ins Boot zuziehen, oder entziehen sich die Versicherer und auch die Kommunen ihrer Verantwortung.
Lassen sich Allgemeine Leitsätze aufstellen, oder muss regional grundsätzlich anders gehandelt werden.

Ich meine das dieses Thema in absehbarer Zeit wieder auf uns alle zukommt.

Bernhard
 
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Wir haben es mit Duftzaun versucht und bei Rehwild ca. 70% Unfallreduzierung erreicht. Dam- und Schwarzwild reagierten nicht erkennbar.

Der Zaun sollte "nach Vorschrift" angelegt und gepflegt (nachgemieft) werden.
Zur Finanzierung haben wir unseren örtlichen Versicherungsmakler angebettelt und als Dankeschön einen freundlichen Artikel (Öffentlichkeitsarbeit!) in der Regionalpresse veranlasst.

Die Pfähle stammen übrigens aus der Gemeinde und standen vorher als Baumpfähle an einigen Gemeindewegen. Wir durften die Dinger ziehen und für den Durftzaun benutzen. Das Ziehen geht übrigens mit Kette und Frontlader/Ackerschiene sehr leicht.

Tip: über den Schaum ein Stück Teerpappe als "Dach" nageln, damit hält der Schaum länger.

basti
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von basti:

Wir haben es mit Duftzaun versucht und bei Rehwild ca. 70% Unfallreduzierung erreicht.
...
basti
<HR></BLOCKQUOTE>

Ähnliche Erfahrung haben wir hier auch gemacht! Der Jagdaufseher im Nachbarrevier hat den Duftzaun ausprobiert und hat seht gute Erfolge damit. Morgen abend sehe ich ihn, dann frag ich nochmal genau nach!
Ob die Versicherungen hier was dazutun, muss ich auch erst mal in Erfahrung bringen.

Weidmannsgeheul
Dirk
 
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Vorschlag :
in Nidersachsen dürfen wir Revierpächter
bis zu 27 DM für die Bearbeitung der Wildunmeldungen für Versicherungen nehmen.
Wen mann sich die Utensielien für den Duftzaun über den Hegering anschafen, und für die Finanzierung eine Teil der Gebühren
verbraten. Bei uns haben wir mit dem
" Zevener Model " auch bei der Auswertung gute Erfahrungen gemacht, Finaziert wurde das damals uber den Huck - Verband ( Verband der Autoversicherer ) , die Auswertung und Wildschadensschwerpunkte wurde dam mit der Straßenmeisterei und der Polizei für den Ganzen Landkreis gemacht.
Leider haben sich die Versicherungen dann aus der Finanzierung wieder ausgeklingt.

Bei Rehwild ist der Duftzaun aber nur ein Teil :
An Unfallschwerpunkten sollte wir die Bejagung verstärken, um einfach die Örtlichen Besatzzahlen zu wermindern und dem Rehwild eien größeren Sozialraum zu bieten,
dann gehören Wildwarnreflektoren und ausschneidungen des Unterholzes Beidseits der Straßen in einer Breite von ca 25 Metern dazu.
Einen Haufen Arbeit; sprecht mal auch die Landkreise an; bis jetzt haben die Revierinhaber die Entsorgung des Unfallwildes gröstenteils übernommen, eigentlich ist der Träger der Straßen dafür zuständieg; und das verursacht Kosten !
( und wir zahlen dann auch noch Jagdsteuer ... )

Gruß
Andreas
P.S.
An Straßenabschnitten, an denne Unfallschwerpunkte sind, weil die Autofahrer einfach die Geschwindiegkeiten nicht einhalten, wirken Geschwindiegkeitsmessungen oft Wunder )
 
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Hallo Andreas,

Deine Anregung, die Rehwildbestände an Unfallhäufungspunkten zu vermindern, möchte ich noch verstärken und stelle dazu folgende These zur Diskussion:

"Jedes Stück Rehwild, das erlegt wird, bevor es auf der Straße überfahren wird, ist ein
Argument für die Jagd"

Selbstverständlich unter Beachtung der geltenden Gesetze und der Weidgerechtigkeit.

Aber die hier in NRW geltende Verordnung, dass Fallwild auf den Abschuss anzurechnen ist, halte ich für Schwachsinn. Im Gegenteil: Solange eine, wenn auch fragwürdige Abschußregelung fürs Rehwild überhaupt durchgeführt wird, sollte für jedes Unfallreh ein weiteres weibliches Stück zusätzlich freigegeben werden.

Ich selbst habe hier bei mir folgende Situation: Eine Reviergrenze bildet eine stark befahrene Landstraße. Auf meiner Seite gibt der Plan 33 Rehe/400 ha/J. = ca. 8 St./100 ha frei. Auf der von mir selbst bejagten Fläche habe ich in den letzten 12 Jahren im Schnitt 15 Rehe auf 160 ha erlegt.
Fallwild im Schnitt 2 St./J.
Auf der anderen Straßenseite habe ich als Nachbarn einen Landwirtskollegen, der mir wörtlich sagte; " Was nix auf`m Kopp hat, das schieß ich auch nicht." Und einen Eigenjagdbesitzer, der mir vor zwei Jahren einmal 3 von einem LKW zu Brei gefahrene Rehe, die leider auf meine Straßenseite katapultiert worden waren mit den Worten brachte, "Da haste wenigstens ordentlich was für deinen Abschußplan." Ich denke: Kommentar überflüssig! Aber Ausnahmefälle?

Übrigens wurden sowohl der Duftzaun, als auch die Staniolstreifen an dieser Straße schon eingesetzt. Bei den von Zwilling angeführten Einstandskämpfen nützen diese aber so gut wie gar nichts. Und Überbesatz bedeutet nun mal verstärkte Einstandskämpfe.

Die meisten Rehunfälle lagen auch von Mitte April bis Ende Mai. Deshalb bin ich heilfroh über die Vorverlegung der Jagdzeit auf Böcke und Schmalrehe. Sofort ab 1. Mai werden bei mir alle schwachen Jährlinge und Schmalrehe erlegt. Zweifellos wandern dann auch weitere 1 j. Rehe zu und ich hätte nun wirklich nichts dagegen, wenn meine Nachbarn ihre Kümmerlinge auch frühzeitig schießen würden, dann könnte ich meinen Abschuß vielleicht irgendwann reduzieren. Aber: siehe oben!!!

W.H.

milvus
 
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In unserem Nachtbarrevier (Landkreis Freiberg/Sa.) wurde ein (Langzeit-?) Versuch mit einer bestimmten Art von Reflektoren an einer stark befahrenen Bundestrasse durchgeführt. Mit einigem Erfolg. Ich versuch mal einen Bericht darüber zu erhalten. Dauert evtl. etwas
frown.gif


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Horrido und allzeit Weidmannsheil
Thoralf
 
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Original erstellt von Rugen:
Vorschlag :
...Bei uns haben wir mit dem
" Zevener Model "....



BTW: Ich hab' dazu mal ein Interview mit Funke gemacht.
Die Story war dann u.a. auch im JÄ**R zu lesen und für mich der Einstieg in das Thema
smile.gif


Ganz wichtig: Es muss neben den direkten Massnahmen für das Wild auch etwas für das Bewusstsein der Autofahrer getan werden.

Also Aktionen und Information bei jeder Gelegenheit, denn es soll angeblich Zeitgenossen geben, die das Wildwechselschild für einen Hinweis auf ein Restaurant mit guter Wildküche halten.
Und wer eine Fahrschule in der Nähe hat, kann durchaus auch in dieser Sache mal vorsprechen und um Berücksichtigung des Themas (inkl. Verhalten beim Wildunfall) im Unterricht bitten.


basti
 
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Wir hatten früher bei uns sehr viele Wildunfälle (10 Stück auf einem km).
Als wir dann aber Silberstreifen und Fähnchen aufgestellt haben ist die ganze Sache auf 2-3 zurückgegangen. Duftzaun geht bei uns wohl nicht, weil sich die Anwohner beschweren würden, oder wie stark stinkt das Zeug?
Bei uns macht sich das Problem des zu hohen Rehwildbestandes nicht bemerkbar.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Jochen:
...oder wie stark stinkt das Zeug?
...
<HR></BLOCKQUOTE>

Für dich nicht wahrnehmbar!

Dirk
 
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Hallo zusammen,
die Sache mit der Fahrschule finde ich eine gute Idee, werdt´s mal ansprechen.
Im übrigen kann ich nur nochmal wiederholen was ich schon bei "Kitzrettung" gepostet habe.
Haare vom Frisör wirken Wunder, die stark befahrene Straße an der der Reviergrenze wird von uns ca. alle 2 Monate begengen und dabei wird ein Sack Haare (20l) verstreut.
Weiterhin wird dieser Bereich bei uns stark bejagt, vor allem in der ersten Maiwoche (alle schwachen [und freien] Rehe werden grundsätzlich schnellstmöglichst erlegt).
Gruß
Franz
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von basti:
Original erstellt von Rugen:
Die Story war dann u.a. auch im JÄ**R zu lesen und für mich der Einstieg in das Thema<HR></BLOCKQUOTE>

Mach mich nicht schlimmer, als ich bin. Die Zeitschrift heißt Jäger. Außerdem gibt es noch eine die nennt sich Pirsch.

Ich habe mit der Nennung unserer Mitbewerber keine Schwierigkeiten.

Möge der Käufer am Kiosk entscheiden...

Etwas anderes ist es natürlich, wenn Du beginnst hier Abos zu werben. Dann kommt das Verwarnungsmonster...

Mit ironischem Gruß

Sven



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Online-Redakteur
Paul Parey Zeitschriftenverlag
sven.helmes@paulparey.de
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von kranich:
Für dich nicht wahrnehmbar!

Dirk
<HR></BLOCKQUOTE>

Als ich das Zeug ausgebracht habe :
Nur im Ganzkörperkondom; Handschuhe vom Tierarz bis hinter die Ohren; Fahrten zu den einzelnen Einsatzgebieten auf der Ladefläche vom Pick-Up, und nach dem Duschen auf Anregung meiner Frau die 1. Nacht in der Scheune.....

Andreas
 
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@ basti:
hab mal kurz in dein Profil geschielt;
mail mir mal kurz deine Heimatadresse...

Andreas
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von milvus:
Aber die hier in NRW geltende Verordnung, dass Fallwild auf den Abschuss anzurechnen ist, halte ich für Schwachsinn. Im Gegenteil: Solange eine, wenn auch fragwürdige Abschußregelung fürs Rehwild überhaupt durchgeführt wird, sollte für jedes Unfallreh ein weiteres weibliches Stück zusätzlich freigegeben werden.<HR></BLOCKQUOTE>

Guter Vorschlag ! Ließe sich noch um den körperlichen Nachweis ergänzen, wo Bedarf besteht.

Carcano
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Horrido1964:
In unserem Nachtbarrevier (Landkreis Freiberg/Sa.) wurde ein (Langzeit-?) Versuch mit einer bestimmten Art von Reflektoren an einer stark befahrenen Bundestrasse durchgeführt. Mit einigem Erfolg. Ich versuch mal einen Bericht darüber zu erhalten. Dauert evtl. etwas
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<HR></BLOCKQUOTE>

NACHTBARREVIER?! BESTIMMTE ART VON REFLEKTOREN!?

Die waren bestimmt rot! Haben meistens einen ziemlich starken Kirr-Effekt auf männliche Stücke! Den Erfolg glaub ich Dir unbesehen!
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(Sorry, konnt ich mir nicht verkneifen!)

gecko
 

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