Wild und Hund Testrevier zu viele Füchse?

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Im Heft wird die Raubwildbilanz des Testreviers aufgelistet.
33 Füchse und 3 Dachse wurden abgeschossen, bei der Fangjagd kamen 8 Baummarder, 7 Steinmarder und 3 Waschbären zur Strecke. 3 Füchse und ein Dachs kamen bei der Bodenjagd dazu.
Erst mal ein kräftiges Waidmannsheil dazu !

Im Vergleich zu den Revieren hier kommen aber Fragen auf, vielleicht können wir sie ja klären.
Bei uns im Hegering dauert es lange, bis mal ein Fuchs durch die Drück-Treib-oder Ansitzjagd zur Strecke kommt. Auf 1000 Hektar liegt auch die gesamte Jahresstrecke an Füchsen bei 2- 3 ohne Jungfüchse am Bau. Diese Füchse kommen zu 80% bei der Baujagd zur Strecke, selten noch mal wird einer mit der Falle gefangen.
Da eigentlich jeder seine Bauten kennt, viele haben ja auch etliche Kunstbauten, werden da die Jungfüchse fast immer schon sehr früh erlegt.
Durch diese Intensität ist der Besatz an Füchsen sehr gering und wir haben noch gute Besatzzahlen beim Niederwild, auch Wiesenvögel haben dadurch eine Chance.
Aber auch bei uns gibt es Wald-und Schilfgebiete aus denen die Füchse zulaufen. Wir bekommen sie aber recht schnell.
Meine Frage, warum klappt das im Testrevier nicht, was ist dort Biotopmäßig anders?
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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servus Claas,

...

Im Vergleich zu den Revieren hier kommen aber Fragen auf, vielleicht können wir sie ja klären.
Bei uns im Hegering dauert es lange, bis mal ein Fuchs durch die Drück-Treib-oder Ansitzjagd zur Strecke kommt. Auf 1000 Hektar liegt auch die gesamte Jahresstrecke an Füchsen bei 2- 3 ohne Jungfüchse am Bau. Diese Füchse kommen zu 80% bei der Baujagd zur Strecke, selten noch mal wird einer mit der Falle gefangen.
Da eigentlich jeder seine Bauten kennt, viele haben ja auch etliche Kunstbauten, werden da die Jungfüchse fast immer schon sehr früh erlegt.
Durch diese Intensität ist der Besatz an Füchsen sehr gering und wir haben noch gute Besatzzahlen beim Niederwild, auch Wiesenvögel haben dadurch eine Chance.
Aber auch bei uns gibt es Wald-und Schilfgebiete aus denen die Füchse zulaufen. Wir bekommen sie aber recht schnell.

- wie hoch ist denn die Anzahl der erlegten Jungfüchse bei euch ?
- wie hoch ist die Gesamtstrecke an Raubwild, gelistet, bei euch ?

Meine Frage, warum klappt das im Testrevier nicht, was ist dort Biotopmäßig anders?
an wen gerichtet, weil Du das öffentlich fragst?
 

steve

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Das Revier liegt in einer Mittelgebirgsregion in denen die "Niederwildreviere" nahezu ausschließlich mit Schalenwildfocus arbeiten und in denen das klassische Niederwild keine Rolle spielt. Oder anders gesagt, das Testrevier mit (jetzt frei geschätzten) 500 Hektar ist umgeben von einem zig tausend Hektar großen Kreis von Revieren in denen kaum eine ernsthafte Bejagung von Raubwild stattfindet. Da kannst ein einzelner Raubwildjäger nachhaltig hohe Fuchsstrecken erzielen ohne irgendwelche Regulierungseffekte zu erreichen.
 
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Auf 1000 Hektar liegt auch die gesamte Jahresstrecke an Füchsen bei 2- 3 hatte ich versucht zu schreiben.

Zusätzlich kommen Jungfüchse dazu. Aber eher hat jedes zweite Revier überhaupt welche.

Meine Frage ging an alle, da das Ergebnis im Testrevier ja in vielen anderen Revieren ähnlich ist.
 
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Das Revier liegt in einer Mittelgebirgsregion in denen die "Niederwildreviere" nahezu ausschließlich mit Schalenwildfocus arbeiten und in denen das klassische Niederwild keine Rolle spielt. Oder anders gesagt, das Testrevier mit (jetzt frei geschätzten) 500 Hektar ist umgeben von einem zig tausend Hektar großen Kreis von Revieren in denen kaum eine ernsthafte Bejagung von Raubwild stattfindet. Da kannst ein einzelner Raubwildjäger nachhaltig hohe Fuchsstrecken erzielen ohne irgendwelche Regulierungseffekte zu erreichen.

Man könnte auch fragen, warum dann der Abschuss? Klar geht der in Ordnung, wenn ich eine Verwertung für die Füchse habe, das ist aber ein anderes Thema.

Was mich wundert, ist der geringe Anteil bei der Bau- und Fallenjagd.

Wir erreichen, besonders durch die Baujagd, an anderer Stelle Anton durch die Fallenjagd 80% der Abschüsse.

Es soll keinesfalls ein Vorwurf sein, sondern suche ich die Erklärung dafür.

Auch bei uns gibt es viele Reviere, wo aus Nachbarrevieren der Zulauf stark ist, eventuell aber nicht so stark wie dort.

Wild und Hund braucht noch ein Niederwildtestrevier:)
 
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#4:
Da kannst ein einzelner Raubwildjäger nachhaltig hohe Fuchsstrecken erzielen ohne irgendwelche Regulierungseffekte zu erreichen

Bis die Jungfüchse selbstständig sind, ist ja noch etwas Zurückhaltung angesagt.
In der Zeit der Jungenaufzucht sind die Altfüchse auch tagsüber häufiger zu sehen.

Werden die Füchse im Herbst und winter auf jede mögliche Art bejagt,
vermehren sie sich auch nicht so sehr wie unbejagt.

Es gibt ja schlaue Erhebungen, wonach die Bejagung eine höhere Nachkommenschft bewirkt.
Erlegte Füchse haben sich aber noch nicht "vermehrt", allenfalls füllt sich aus unbejagten
Revieren der Besatz in bejagten wieder auf.
 

steve

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Was mich wundert, ist der geringe Anteil bei der Bau- und Fallenjagd.

Wir erreichen, besonders durch die Baujagd, an anderer Stelle Anton durch die Fallenjagd 80% der Abschüsse.

Da kann ich Dir keine Auskunft geben da ich das Revier schlicht nicht kenne. In diesen Mittelgebirgsrevieren ist einerseits oft viel Deckung vorhanden was die Annahme von Kunstbauen beinnflusst haben könnte. Vielleicht sind dazu die Naturbaue auch zu felsig um zu graben. Ich weiß es schlicht nicht.
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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Auf 1000 Hektar liegt auch die gesamte Jahresstrecke an Füchsen bei 2- 3 hatte ich versucht zu schreiben.

Zusätzlich kommen Jungfüchse dazu. Aber eher hat jedes zweite Revier überhaupt welche.

Du stellst einerseits ein Frage in den Raum, lässt aber andrerseits keine direkten Vergleich zu, weil Du Deine Gesmamtjahresstrecke an Raubwild nicht genau benennst.
Abgesehen davon, dass man nicht vergleichen kann..

Die Jahresstrecke vom Testrevier hingegen, die benennst Du aber.

Nur 2 bis 3 adulte Füchse / Jahr in Deinem Revier? Ich behaupte, den Großteil siehst Du nicht. Kann stimmen, muss nicht....

Meine Frage ging an alle, da das Ergebnis im Testrevier ja in vielen anderen Revieren ähnlich ist.

Ich könnte jetzt wieder von meinen 15 Füchsen schreiben, die ich in einem für mich gutem Jahr hatte.

Hätten mehr sein können, oder auch weniger. Was, je nach Jahreszeit (Ranzzeit), an den Durchwanderern liegt.

Oder an den Ansitzstunden..... :?
 
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Nur 2 bis 3 adulte Füchse / Jahr in Deinem Revier? Ich behaupte, den Großteil siehst Du nicht. Kann stimmen, muss nicht....

Unser Hegering sind rund 7000 Hektar. Da werden im Jahr um die 15 adulte Füchse erlegt.

Natürlich laufen immer noch welche rum, wir sehen sie ja auch auf den Wildkameras. Viele sind es aber nicht,

sonst würden ja immer mal welche auf den Treib- und kleinen Jagden zur Strecke kommen.

Kannst Dich gerne bei uns im Revier ansetzen, wenn Du an 10 Abenden einen Fuchs siehst, bekommst Du von mir

100 €
:lol:

Wenn im Testrevier 36 Füchse zur Strecke kommen, dann sind ja auch da etliche mehr gewesen.

Warum sind die so selten in den Kunstbau oder in die Falle gegangen?

Ich könnte also doch zu recht fragen, warum ( wegen Fuchs ) überhaupt Kunstbau oder Falle? Lohnt sich doch

kaum.

Dort 10 % im Kunstbau, bei uns 65 % ( mit den Jungfüchsen noch mehr ).

Ich bin mir sicher, die Kunstbauten dort sind nicht schlechter.

Was also könnte der Grund sein? Hoher Deckungsanteil im Revier?

In einigen Nachbarrevieren erschweren unbejagbare Strohballenhaufen und Bauten in nicht zugänglichen Revierecken

die Bejagung.

Auf der anderen Seite, bei dem Fuchsbesatz müsste sich doch mal einer in den Fallen fangen?

manchmal.
 
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Wo noch viel Füchse mit der Büchse erlegt werden können, sind zu viele da. Meist weil andere Hebel wie Baujagd oder Fallenjagd nicht intensiv genug betrieben wird.
Und letztendlich ausschlaggebend ist nicht welche Anzahl erlegt wurde, sondern wieviel noch rum laufen.
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Nur 2 bis 3 adulte Füchse / Jahr in Deinem Revier? Ich behaupte, den Großteil siehst Du nicht. Kann stimmen, muss nicht....

Unser Hegering sind rund 7000 Hektar. Da werden im Jahr um die 15 adulte Füchse erlegt.

Natürlich laufen immer noch welche rum, wir sehen sie ja auch auf den Wildkameras. Viele sind es aber nicht,

da hätte ich ein Beispiel, wonach der Stellplatz der Kamera nachweislich kontraproduktiv sein kann :biggrin:

sonst würden ja immer mal welche auf den Treib- und kleinen Jagden zur Strecke kommen.
bei uns wundert man sich auch oft, weshalb keine nachweislich vorhandenen Füchse auf Treibjagden erlegt werden :?

Kannst Dich gerne bei uns im Revier ansetzen, wenn Du an 10 Abenden einen Fuchs siehst, bekommst Du von mir

Würde sich, wegen der reinen Fahrtkosten, nicht rechnen für mich :no:

Ansonsten würde ich das annehmen.... sofort !!

Wenn im Testrevier 36 Füchse zur Strecke kommen, dann sind ja auch da etliche mehr gewesen.
sicher? Und wodurch begründet?
"Etliche" ist ja eine Vermutung

Warum sind die so selten in den Kunstbau oder in die Falle gegangen?
da gibt es sehr viele Gründe... Aber einer ist es mit Sicherheit nicht alleine: dass kein Fuchs vorhanden ist

Ich könnte also doch zu recht fragen, warum ( wegen Fuchs ) überhaupt Kunstbau oder Falle? Lohnt sich doch

kaum.
Jeder erlegte Fuchs ist ein Erfolg. Der Aufwand gerechtfertigt, denn Kunstbaue und Fallen bleiben immer nützlich

Dort 10 % im Kunstbau, bei uns 65 % ( mit den Jungfüchsen noch mehr ).
:thumbup:

Ich bin mir sicher, die Kunstbauten dort sind nicht schlechter.
weiss man´s?

Was also könnte der Grund sein? Hoher Deckungsanteil im Revier?

In einigen Nachbarrevieren erschweren unbejagbare Strohballenhaufen und Bauten in nicht zugänglichen Revierecken

die Bejagung.
ich mutmaße auch nur ;)

Auf der anderen Seite, bei dem Fuchsbesatz müsste sich doch mal einer in den Fallen fangen?

manchmal.

Mein Negativbeispiel dazu?:

ich habe seit über zwei jahren eine Mausburg stehen, da ludere ich regelmäßig in kleinen Mengen immer bestes Zeug an.

Dort tummeln sich Rehe, Rotwild, Rehwild, Hase und jede Menge Marder(!).

Rundherum, ca. 30m, Fuchsspuren.

In zwei Jahren hatte ich einmal ! einen Fuchs auf einem Foto der WK. Und der war nicht einmal beim Luder dran, sondern bliebe gut 2m weit weg.

Wenn dort also eine Falle stünde, die stünde für den Fuchs dort wohl sinnlos.

Weshalb das so ist? Keine Ahnung, echt nicht.. aber es ist defintiv so !

In jedem anderen Winkel dieses Mikrokosmos von 1500Ha habe ich Füchse unregelmäßig angeludert und auch erlegt.
 
A

anonym

Guest
Man könnte auch fragen, warum dann der Abschuss? Klar geht der in Ordnung, wenn ich eine Verwertung für die Füchse habe, das ist aber ein anderes Thema.

Was mich wundert, ist der geringe Anteil bei der Bau- und Fallenjagd.

Wir erreichen, besonders durch die Baujagd, an anderer Stelle Anton durch die Fallenjagd 80% der Abschüsse.

Es soll keinesfalls ein Vorwurf sein, sondern suche ich die Erklärung dafür.

Was Du suchst ist ein Vergleich. Und der ist schlicht nicht möglich.
Ebenso ist die Aussage man sieht viele oder eben man sieht kaum welche IMHO völlig irrelevant.

Die Strecke ist in meinen Augen OK und realistisch.
Für seine Nachbarn kann niemand was. Auch nicht für das Gelände welches u. U. große Gefahren für den Hund mitbringen kann wenn Graben nicht automatisch immer geht.
Fallenjagd kann auch mal daneben gehen und es kann Jahre dauern bis man die wirklich guten Stellen raus hat.

Würd ich nach dem gehen was man das ganze Jahr über "nebenbei" sieht hätten wir auch keine. Trotzdem ist die Höhe der Strecke vergleichbar. Zumindest bei den Füchsen.
Lass dem Testrevier noch länger Zeit, ich wette das verschiebt sich durch Erfahrung noch mehr in Richtung Fallenjagdzahlen. Die Fuchszahlen werden dadurch vielleicht nicht höher, aber vom Rest werden es noch ein paar mehr.
 
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Claas, bei uns im Mittelgebirge sieht es ganz anders aus als bei Euch. Manchmal kannst halt auch nicht sehen wer in einer Minute da ist. Die Fangjagd gibt es so gut wie gar nicht mehr und erst recht nicht die Baujagd. Steve hat es schon recht gut beschrieben. Euren Eifer beim Fuchs, kann man hier vielleicht noch mit dem Eifer auf Schwarzwild vergleichen. Auf 22.000 ha wurden hier letztes Jahr 311 Sauen, 563 Rehe, 84 Hasen (davon 50 Fallwild), 447 Füchse (davon 63 Fallwild) 19 Steinmarder, 5 Baummarder, 5 Iltisse, 1 Hermelin, 100 Dachse, 422 Waschbären, 337 Krähen und 126 Elstern gemeldet.
Mein Spitzenergebnis war 25 Füchse im langen Winter vor 3 Jahren.
 
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Würde sich, wegen der reinen Fahrtkosten, nicht rechnen für mich :19:

Ansonsten würde ich das annehmen.... sofort !!

Ich lege noch 50€ dazu für die Fahrtkosten :)

Es gibt ja schlaue Erhebungen, wonach die Bejagung eine höhere Nachkommenschft bewirkt.

Bestreite ich! Das ist die einzige Untersuchung die es zu dem Thema aus meiner Sicht mit genügendem Material gibt:



Eine Untersuchung zur Reproduktionsleistung von Fuchsfähen in Niedersachsen ergab
durch das Auszählen so genannter Plazentanarben in den Gebärmüttern
von fast 1000 Altfähen, dass es keine Unterschiede in der Reproduktionsleistung
in verschiedenen Biotopen mit unterschiedlichen Besatzzahlen der Füchse gab. Voigt 2004

Es gibt Untersuchungen mit erheblich geringerem Statistischem Material, die besagt einen Zusammenhang, dazu müsste aber die Fuchspopulation auf über 200 Füchse je 1000 Hektar ansteigen, was doch sehr unrealistisch ist.




 

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