Was ist ein Begehungschein wert?

A

anonym

Guest
...
Als Verpächter sollte man freilich immer im Auge haben: wer sehr hohen Pachtzins verlangt, sollte auch mit höheren Wildschäden rechnen.

Ein weiser Satz. :thumbup:

Wer die Tragweite erkennt, dem wird auch klar werden dass "Geld regelt Alles" in der Jagarei nicht funktioniert.
Aber trotzdem meist Jeder "kriegt" gemäß dem was er verdient. (Gewollte Doppeldeutigkeit ;-) )
 
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Mehr oder minder vor meiner Haustür wurde vor 2 oder 3 Jahren ein eher mittelmäßig besetztes Niederwildrevier (Fasan, Hase und ein paar Stück Rehwild) verpachtet, das bis dahin +/- € 40,00 pro Hektar gekostet hatte. Es gab einige, die an diesem ca. 300 ha Revier interessiert waren. In der Neuverpachtung hat dann jemand € 62,00/ ha geboten und es bekommen. Wildschaden gibt es faktisch nicht. Zugegeben, ich finde den Preis abstrus, das spielt aber im realen Leben nur eine untergeordnete, wenn nicht völlig unbedeutende Rolle.

Der neue Pächter ist, nach meiner Einschätzung, weit weg von dämlich oder geltungsbedürftig. Er wollte es haben und er konnte es bezahlen. Wie schon geschrieben, das muss mir nicht gefallen, mit reiner Willenskraft kann ich es aber auch nicht ändern.

Ich würde den Spruch entsprechend ändern. Im wirklichen Leben bekommt - hinsichtlich der materiellen Dinge - eben häufig jeder das, was er haben will und sich leisten kann. Das meine ich so völlig ohne Doppeldeutigkeit :cheers:

Es ist aber durchaus zu beobachten, dass mit dem Niedergang des Niederwildes auch hier die Pachtpreise in der Abwärtsbewegung sind. Nach meinem Kenntnisstand pendeln sich die Hektarpreis aktuell bei € 15,00 - 18,00 ein. Das gesagte gilt zumindest soweit, als nicht zwei da sind, die genau das Revier unbedingt wollen und ausreichend solvent sind.

Den Flächeneigentümern kann man nur sehr bedingt einen Vorwurf machen, wenn sie das nehmen, was sie kriegen können. Wie schon gesagt, Wildschaden ist mehheitlich kein Thema und damit fällt dieser Betrachtungswinkel weg.


Grosso
 
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Guest
servus grosso,

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Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass Menschen
, die bereit sind hohe Preise für ein Pachtrevier zu bezahlen oder Begehungsscheine für recht hohe Preise ausstellen, weder automatisch bescheuert noch grundsätzlich miese Abzocker sind.


Grosso

ich war es und ich stehe dazu:

servus Forestgump,


dazu könnte man Deine Meinung auch zählen ?

lies mal, ganz genau, bitte:




Meiner Meinung nach ist die Preisvorstellung, mangels genauerer Kenntnisse, völlig überzogen.
Daran ändert sich rein gar nichts.. (es finden sich immer wieder einige Bescheuerte, die das ablöhnen. Vermutlich nur, um auch dazu zu gehören (?) ).
Ein reales Beispiel, wie Preise gemacht und vor Ort für den heimischen Jäger kaputtgemacht werden !

.....


Frag doch einmal bei uns heimische Jäger was sie davon halten, dass (deutsche, niederländische, dänische ect. ect. ) "Wohlhabendere" bei uns das Jagen für uns (!!) schier unbezahlbar gemacht haben.

Tut mir ja leid, aber ich bin nicht bereit, als Einheimischer in dieses Karussell einzusteigen und am Rad mit zu drehen.

Da kommt irgendwer von weit her um ein Stück Wild nieder zu schießen. Für horrende Summen p.a. .
Nimmt sich den Knochen mit halbem Schädel und Unterkiefer und fährt wieder davon..

Ganz ehrlich, ob das so im Sinne von "Jagd und Wald- wie Landschaftsschutz" ist ?



Im ganzen Thread habe ich meine Meinung dargelegt.... und sie auch, aus meiner Sicht, begründet.

Neid ?

Nein, nicht wirklich..... es gibt nämlich auch bei uns, Hubertus sei Dank, noch Jagden, die kann ausser einhimischen Jägern weder jemand pachten, noch darin jagen.
Und das zu Jagdscheinkosten, die für jeden !! erschwinglich wären.

Und dort stimmt die Chemie !

Und zu jenen oben Erwähnten sage ich Dir jetzt eines: wenn bei denen der Geldtopf leer ist, der Geldfluss versiegt, werden vorher tunlichst " leer geschossene " Reviere wieder dem Verpächter überlassen....

Kannst mir glauben, ich kenne hier einige solche Gschichterln ! :evil:
 
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Und zu jenen oben Erwähnten sage ich Dir jetzt eines: wenn bei denen der Geldtopf leer ist, der Geldfluss versiegt, werden vorher tunlichst " leer geschossene " Reviere wieder dem Verpächter überlassen....

Kannst mir glauben, ich kenne hier einige solche Gschichterln ! :evil:

gipfl,
Das ist doch bei einigen Verpächtern der Sinn der Sache!
Geld abkassieren, leeres Revier zum bewirtschaften, keine Knospenbeisser, welche die Tanne schädigen.
Der nächste, vollaufgeladene Pächter kommt und wundert sich, dass er, ausser Fuchsspuren
kaum was zu Gesicht bekommt. Aber mindestens darf er dann die Kohle noch da lassen. Gut so. :twisted:
 
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es finden sich immer wieder einige Bescheuerte, die das ablöhnen. Vermutlich nur, um auch dazu zu gehören

Mein Vater hatte jahrelang ein Revier was 50km einfache Strecke entfernt war, in der Folge waren wir max. 2x pro Woche da und natürlich waren weder die Fahrt noch die Übernachtung vor Ort umsonst.

Als dann ein Revier 5min von zu Hause entfernt verpachtet wurde hat er natürlich geboten was nötig war um es zu bekommen. Nicht, weil er dazu gehören wollte sondern weil er dadurch seiner Passion viel häufiger nachgehen konnte. Wahrscheinlich hat es sich alles in allem, verglichen zum alten Revier, sogar gerechnet. Danach ist er dort übrigens 27 Jahre zufrieden zur Jagd gegangen.

Keine Ahnung, warum da gleiche Beweggründe wie oben zitiert unterstellt werden.
 
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...
Frag doch einmal bei uns heimische Jäger was sie davon halten, dass (deutsche, niederländische, dänische ect. ect. ) "Wohlhabendere" bei uns das Jagen für uns (!!) schier unbezahlbar gemacht haben.

Tut mir ja leid, aber ich bin nicht bereit, als Einheimischer in dieses Karussell einzusteigen und am Rad mit zu drehen.


@ gipflzipfla,

ich kann deine Argumentation durchaus verstehen und persönlich nachvollziehen. Mir geht es hier im Münsterland durchaus teilweise ähnlich. Mit Sinken der Niederwildbesätze kommt da ein wenig Beruhigung rein.

Wie Du meinen Beiträgen sicher entnommen hast, jage ich - aufgrund familiären Hintergrunds - recht viel in Tirol. Mein Schwiegervater hat dort in der Vergangenheit über Dekaden die Jagd der Agrargemeinschaft verpachtet. Der hat mir gerne unter die Nase gerieben, dass nur die einheimischen Jäger aufgrund ihrer Gebote die Jagden teuer gemacht hätten ... und der konnte da auf langjährige persönliche Erfahrungen zurück greifen.

Ich jage da nun schon so einige Jahre mit und kann aus persönlicher Erfahrung sagen, dass das voll zutrifft. Bei den Neuverpachtungen spielten die Deutschen, Südtiroler & Co. keine wirklich ernste Rolle. Den Teil der Story darf man - nach meiner Wahrnehmung - in das Tal der 'Urban Legends' schieben :biggrin:


Da kommt irgendwer von weit her um ein Stück Wild nieder zu schießen. Für horrende Summen p.a. .
Nimmt sich den Knochen mit halbem Schädel und Unterkiefer und fährt wieder davon..

Ganz ehrlich, ob das so im Sinne von "Jagd und Wald- wie Landschaftsschutz" ist ?

Na ja, da verleihst Du den so genannten Einheimischen (wo auch immer) ein Adelsprädikat, das ihnen nach meiner Meinung nicht per se zusteht. Deine Aussage impliziert ja, dass Einheimische grundsätzlich anders jagen würden und immer im Sinne von 'Jagd und Wald- wie Landschaftsschutz' agieren würden. Da mache ich mal ein vorsichtiges Fragezeichen dran.

Grundsätzlich glaube ich, dass die Mehrheit die Jagd aus sehr egoistischen Gründen ausübt und das finde ich auch legitim.

Soweit das zu echten Raubzügen führt - und genau das habe ich in Tirol mit einem Einheimischen erlebt - ist das sicher nochmals eine spezielle Geschichte. Zu dem konkreten Fall äußere ich mich aber bestenfalls per PM.


Im ganzen Thread habe ich meine Meinung dargelegt.... und sie auch, aus meiner Sicht, begründet.

Neid ?

Nein, nicht wirklich..... es gibt nämlich auch bei uns, Hubertus sei Dank, noch Jagden, die kann ausser einhimischen Jägern weder jemand pachten, noch darin jagen.
Und das zu Jagdscheinkosten, die für jeden !! erschwinglich wären.

Und dort stimmt die Chemie !

Das ist schön, dass es das bei euch gibt. Sicher vom Grundsatz eine sehr lobenswerte Sache.

Hier haben im Nachbarlandkreis (KJS) die Jagdgenossen vereinbart, dass nur Genossen pachten können und somit die Preise unten gehalten. Letztlich haben sie damit einen 'Closed Shop' geschaffen, in den man nur mit Buckeln und Dankbarkeit eindringen und mitjagen kann.

Wie schon geschrieben, da ist mir Geld dann deutlich lieber, das kann ich zählen und dankbar muss ich auch nicht sein. Das soll keinesfalls heißen, ich würde für jeden Preis pachten.


Und zu jenen oben Erwähnten sage ich Dir jetzt eines: wenn bei denen der Geldtopf leer ist, der Geldfluss versiegt, werden vorher tunlichst " leer geschossene " Reviere wieder dem Verpächter überlassen....

Kannst mir glauben, ich kenne hier einige solche Gschichterln ! :evil:
 
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... Der hat mir gerne unter die Nase gerieben, dass nur die einheimischen Jäger aufgrund ihrer Gebote die Jagden teuer gemacht hätten ... und der konnte da auf langjährige persönliche Erfahrungen zurück greifen.
Ich jage da nun schon so einige Jahre mit und kann aus persönlicher Erfahrung sagen, dass das voll zutrifft. Bei den Neuverpachtungen spielten die Deutschen, Südtiroler & Co. keine wirklich ernste Rolle. Den Teil der Story darf man - nach meiner Wahrnehmung - in das Tal der 'Urban Legends' schieben :biggrin:

Egal wann wo und wie - schuld sind immer die anderen ;-)
Alles eine Frage der Position und des Blickwinkels.
 
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Bei uns gehen die Jagden nur an Einheimische. Max 20km Entfernung. Wobei wirklich nur ortsansässige eine Chance haben. Die Anzahl der Begehungsscheine ist begrenzt.

So jetzt muss jeder Pächter selber entscheiden. Nehme ich einen richtigen jagdbegeisterten Jäger der Zeit hat und Abschuß macht. Geb dem eine kostenlose Jagdmöglichkeit oder hol ich mir einen Anwaltspiefke oder Zahnarzt aus der Stadt, der 5-6 mal im Jahr auftaucht.

Mein Reviernachbar hat da einen gesunden Mittelweg gefunden. Er schwimmt gerade nicht in Kohle und hat
einen Jungjäger --- der jagd für lau
einen erfahreren Jäger der zahlt im 500 Eur im Jahr hat 2 Böcke und 2 weiblich frei
einen Immobilienmakler der zahlt 2.000 Eur hat 2-3 Böcke frei und 2-3 weibliche.
Der baut jedoch keine Jagdeinrichtung oder hilft auch nicht beim füttern. Der kommt nur mit der Kohle rüber.


Ich kann mir den Luxus noch leisten, dass meine kostenlosen Begehungsscheine wirklich kostenlos sind. Mal sehen wie das aussieht, wenn Schwarzwild kommt.


Robert
 
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einen Immobilienmakler der zahlt 2.000 Eur hat 2-3 Böcke frei und 2-3 weibliche.
Der baut jedoch keine Jagdeinrichtung oder hilft auch nicht beim füttern. Der kommt nur mit der Kohle rüber.
Robert

wenn der Makler dann auch noch weiter weg wohnt, stört er wahrscheinlich auch nicht viel. Gut so.
 
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servus hubät

Revier leerschießen, geht das überhaupt?

natürlich geht das.

Soll ich es Dir erklären?

Bei uns gibt es Abschusspläne für alles bejagbare Widl Die werden erfüllt, oder auch nicht... sei´s drum.

Wer aber falsche Stücke, die nicht dem Abschussplan gerecht werden, mutwillig nieder macht, "der schiesst ein Revier leer".

Bestes Beispiel: hörnertragendes Rotwild und Gamswild.

Wenn Du hier als einheimischer Jäger in einer Gemeindejagd einen zu jungen Gamsbock streckst, sind Dir fürs kommende Jahr die Alten ersatzlos gesperrt.

Jemand der ein Revier das letzte Jahr hat, dem ist das mitunter shiceegal .. wenn sein Charakter danach ist, schiesst er, weil er keine Konsequenzen zu befürchten hat.
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus grosso,

@ gipflzipfla,

ich kann deine Argumentation durchaus verstehen und persönlich nachvollziehen....


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was meinst Du wohl, wie viele "Piefke" (landläufig liebevolle Bezeichnung für all jene deutschen Bundesbürger, die ihr Geld vorausschieben und meinen, dass sie.... ect ect ect) Jagden gepachtet haben und nur zwei bis drei Mal jährlich hier zum "Jagen" auftauchen?

Für mich schaut die ordnungsgemäße Ausübung von Jagd, klar nach Jagdgesetz definiert, anders aus...

Die Leute haben einen Jäger, der den Rest des Jahres (s)ein Auge drauf wirft, dass alles in einer Bahn läuft.

Saubere "Jagarei"... vom Revierpächter.


Das lässt sich nicht wegdiskutieren, das ist Fakt.

Die "Piefke-Saga", klick -> lebt... nach wie vor

wenns nicht so traurig wäre :? , man könnt noch drüber :lol:


Waidmanns Gruß :cheers:
 
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servus hubät

natürlich geht das.
Soll ich es Dir erklären?
Wer falsche Stücke, die nicht dem Abschussplan gerecht werden, mutwillig nieder macht, "der schiesst ein Revier leer".

wildleer meinte ich im Sinne von: unbesetzt, unbesiedelt, unbewohnt, verwaist usw.
 

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