... E-Mail an das DZI:
"Sehr geehrte Frau N....,
heute habe ich mich etwas intensiver mit der Arbeit des DZI und seiner Klassifikationen beschäftigt. Konkreter Anlass war der Jahresbericht des NABU zum Jahr 2013. Sie schreiben in Ihrer Datenbank zum NABU: „Das Auskunftsverhalten der Organisation gegenüber dem DZI ist offen. Bei der Durchsicht der vorliegenden Materialien haben sich für das DZI bisher keine kritischen Anhaltspunkte ergeben.“ (Stand 2010)
Bei Durchsicht des Haushaltsplans 2014 des NABU musste ich folgendes feststellen:
- Dem geplanten Aufwand für die eigentliche Naturschutzarbeit von 7,8 Millionen Euro stehen Aufwände von 22,8 Millionen Euro für „Aufklärungsarbeit, Spenderbetreuung, Mitgliederservice, Gremienarbeit, Geschäftsstellenkosten und „Personalgemeinkosten““ gegenüber. (Quelle: https://www.nabu.de/wir-ueber-uns/transparenz/jahresbericht/)
In diesem Geschäftsbericht ist folgendes für das Jahr 2013 ausgewiesen:
- Einnahmen: 32 Mill. €
- Ausgaben für Verwaltung (1 Mill. €), Werbung (2,75 Mill €), Aufklärungsarbeit (4,2 Mill €), Gremienarbeit (1,2 Mill. €), Unternehmenskooperation (1,2 Mill. €), Mitglieder und Spendenbetreuung (1 Mill. €) – Summe: 11,35 Mill. € Desweiterenn ein Posten „Mittelweiterleitungen an NABU-Gliederungen“ in Höhe von über 8 Mill. €.
Auf Ihrer Website schreiben Sie: "Das DZI hat auf Grund seiner langjährigen Erfahrung mit der Dokumentation von Spendenorganisationen die Grenze der Vertretbarkeit des Anteils der Werbe- und Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben nach seinem Maßstab bei 30 Prozent festgesetzt. Unterhalb dieser Grenze nimmt das DZI in seinen Auskünften folgende Abstufungen vor: 0-10 Prozent (niedrig), 10-20 Prozent (angemessen), 20-30 Prozent (vertretbar).“
Die genannten 8 Millionen Euro für die Weiterleitung an Suborganisationen beinhalten zu einem weiteren Teil auch wieder Verwaltungskosten in den Suborganisationen. Des Weiteren ist die Grenze zwischen „Werbung“ und „Aufklärungsarbeit“ ja sehr schwammig. Insofern muss schon die Frage gestellt werden, inwiefern Aufklärungsarbeit nicht gänzlich der Werbung zuzurechnen ist. Auch der Posten „Unternehmenskooperationen“ ist zu hiinterfragen.
So erhält man im Worst-Case ein Kostenaufwand für Werbe- und Verwaltungsausgaben von insgesamt 19 Millionen €. Das passt wiederum mit der Feststellung von „nicht kritischen“ Anhaltspunkten und fast 60 % Werbe- und Verwaltungsausgaben nicht unbedingt zusammen.
Noch krasser wird die Betrachtung, wenn man die Zahl heranzieht, weswegen eine Vielzahl von Spendern dem NABU Geld zukommen lässt, nämlich um Naturschutzprojekte zu fördern. Ausweislich des Berichtes fließen gerade einmal 10,3 Millionen Euro der Gesamteinnahmen von 32 Millionen Euro in diese Projekte.
Insofern bitte ich Sie, hier genauer hinzusehen. Schließlich gilt Ihre (in diesem Fall nicht-kritische) Einschätzung für viele Spender als Entscheidungskriterium für die Vergabe ihrer Spenden.
Mit herzlichen Grüßen und einem Dankeschön für Ihre Arbeit,"