Retriever

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Könnte es sein, daß ein Labrador Retriever (nicht unbedingt FT :biggrin: ) vom richtigen Führer richtig ausgebildet durchaus kein Problem mit angebleitem Wild hat?

Ich glaube eher nicht. Ich würde sagen, Anlage.
Ich führe Goldens, also diese Plüsch-Retriever. Mein älterer hat das Motto "geht nicht, gibt's nicht". Er hat mit 8 Wochen schon seine ersten lebenden Ratten gefangen, es folgten Kanin, Krähe, Fuchs und ähnliches. Ziemlich anstrengend....
Mein Jüngerer bringt brav die lebende E., Kanin, Hase, Krähe, Fasan usw.... aber ich glaube nicht, dass der sich mit einem Fuchs anlegen würde. Oder gar ein Reh runterziehen würde, wie der Ältere. Der Golden davor war ebenfalls wie der Jüngere. Alle drei sind mehr oder minder gleich aufgewachsen und ausgebildet.

Ich teile auf keinen Fall die Meinung, dass Standard Linien die besseren Jagdhunde wären. Auf gar keinen Fall, sogar! Ich finde es ätzend, wenn ich einem Hund während er läuft, die Krallen schneiden könnte und auch der "will-to-please-himself" liegt mir nicht. Und ich sehe auch bei den jagdlichen Prüfungen, dass diese Hunde immer deutlich schlechter abschneiden - zu Recht. Aber klar, Bollenfeld weiß natürlich als DD-Mensch immer alles und im Zweifel besser :).

Petra
 
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anonym

Guest
AW: Platz, down,wann das erste wild, wann mit Schweiß anfangen?

Möchte noch mal auf ein anderes Thema kommen, die Auswahl:

Will ich einen guten Labrador zur aktiven Jagd, brauche ich Insiderkenntnisse. Will ich einen guten deutschen Vorsteher, kann ich im Grunde von jedem Zwinger kaufen.

Leute, da fängt`s ja schon `mal an. Das ist doch nur noch krank!

... ja, der Labrador von Waidler gehört für mich zur absoluten Spitze! Er ist in der Praxis top und stellte bei einer gemeinsamen Jagd uns Allrounder-Führer in den Schatten. Freut mich sehr, denn es ist als Führer und auch als Zuschauer eine Freude, diesem Team zuzusehen. Kompliment!!!!
 
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AW: Platz, down,wann das erste wild, wann mit Schweiß anfangen?

Ja wen man hier so einiges liest, findet man sie immer wieder diese ungeheure Einbildungskraft der Vorstehhundefraktion :sad:

Einen guten und gesunden Vorsteher bekommt man von jedem Zwinger :cool:

Wenn sie gute Vorsteher sehen sind natürlich alle Vorsteher so gut. Sehen sie einen schlechten Vertreter ihrer Rasse , so ist das sicherlich eine Ausnahme und nur dem HF geschuldet :cool: .

Sehen sie aber den schlechten Vertreter einer ihnen nicht genehmen Rasse , so wird das gleich auf Alle bezogen :sad: und das ist dann natürlich nicht dem HF geschuldet, sondern der ganzen Rasse.

Bei einer großen Population wird man natürlich mehr gute Hunde finden als bei einer eher kleinen. Alles ist relativ ;-)
 
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AW: Platz, down,wann das erste wild, wann mit Schweiß anfangen?

Möchte noch mal auf ein anderes Thema kommen, die Auswahl:

Will ich einen guten Labrador zur aktiven Jagd, brauche ich Insiderkenntnisse. Will ich einen guten deutschen Vorsteher, kann ich im Grunde von jedem Zwinger kaufen.

Leute, da fängt`s ja schon `mal an. Das ist doch nur noch krank!

Passt jetzt vielleicht nicht ganz zum Thema, aber "krank" finde ich so einiges, wenn es um Jagdhunde und deren "gebrauch" geht. Ich glaube nämlich, dass es viel zu viele Hunde gibt, die zwar geprüft und "brauchbar" sind, aber in den wenigsten Fällen auch tatsächlich jagdlich ausgelastet werden. Realistisch haben die wenigsten Jäger ein eigenes Revier und/oder die Zeit ihren Hund tatsächlich so auszulasten, dass er im Rahmen seiner Fähigkeine und seiner Passion "befriedigt" werden kann. Deshalb behaupte ich mal, dass für das Gros der Jäger eine so genannte "weichgespülte" Jagdhunderasse die richtige Wahl wäre, teilweise wäre sogar das schon zu viel. Vollblutjagdhunde werden schnell mal zum Problem, verkümmern in irgend welchen Zwingern oder viel zu kleinen Wohnungen und die so genannten Hundeführer verlieren nicht selten die Fassung, wenn das Tier das einst gelernte nicht wie ein Computer bedarfsweise abrufen kann. Ja, auch das sieht man immer wieder auf Jagten, da wird gebrüllt und getreten, die Hunde zittern, knurren und klemmen die Rute ein. Das(!) schadet der Jagd weitaus mehr als der Labi, der einerseits als Famileinhund stressfrei gehalten werden kann und anderereits artig die eine oder ander Krähe apportiert. Es ist also nicht entscheidend, was in irgend welchen Foren opportun zu sein scheint, sondern vielmehr die Selbtreflexion derer, die sich einen "Jagd"hund anschaffen und diesen auch ausbilden wollen. Und genau deshalb zieht hier im Herbst ein Gordon Setter ein, selbstredend aus jagdlicher Zucht mit Papieren. Den kann man einerseits jagdlich ausbilden und andererseits primal als Familienhund halten, ohne ständig Angst davor haben zu müssen, dass man ihn mangels Gelegenheiten und Zeit nicht ständig jagdlich fordern und führen kann. Man mag das nun weichgespült nennen, ich sehe das als großen Vorteil an...

meinjanur :)

Wmh
 
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AW: Retriever Bashing

Wieso haben denn Retriever so ein Problem mit der Wildschärfe ? In Großbritannien wird die nicht benötigt ?
Ich habe garkeine Ahnung von der Niederwildjagd, frage mich immer nur warum die Jagd sich auf dem Kontinent und der Insel so unterscheidet. Das lese ich hier jedenfalls raus.

Ich würde sicherlich den Praktikern in meiner Region folgen, nur das die Briten keine brauchbaren Jagdhunde für ihre Jagd züchten können kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
Hier wurde ein paar mal gesagt Retriever wären gut um totes Wild zu apportieren, aber der Brite wird ja auch mal nen Hasen schlecht treffen. Ja was machen die dann ?
 
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AW: Retriever Bashing

Die Überschrift find ich ja schon zum brechen... ehrlich. Dickbäuchlein, Jagdhunde light usw.. muss das denn alles sein? "Lieber Gott, erhalte mir meine Vorurteile und nimm sie mir bloß nicht weg!"
Der Retriever ist ein Spezialist! "Der Labrador-Retriever ist vor allem ein Arbeitshund: Dieser temperamentvolle Retriever besitzt die Eigenschaft, auch unter schwierigen Bedingungen erlegtes oder krank geschossenes Niederwild aufzufinden und zu apportieren. Er ist somit vorwiegend für die jagdliche Arbeit "nach dem Schuss" gezüchtet worden, wobei seine besonderen Stärken in der ihm eigenen Wasserfreude, seiner Kooperationsbereitschaft und dem Wunsch, seinem Führer zu gefallen, liegen." (Quelle: www.drc.de, Beispiel Labbi)

Er ist nicht besser oder schlechter als DD, DL & Co. Er hat einfach ein anderes Spezialgebiet, es gibt bessere und es gibt schlechtere wie in jeder Rasse, bei früher und guter Förderung und guten Anlagen kann man durchaus auch mal über den Tellerrand schauen und abseits des Spezialgebietes mit dem Retriever arbeiten. Muss man aber nicht, denn der Retriever hat sein Niesche und in der ist er spitze. Und von daher hat er definitiv seine Daseinsberechtigung und hat es def. nicht verdient als Jagdhund zweiter Klasse abgestempelt zu werden, nur weil die landläufige Meinung beinhaltet er ist ein "guter Familienhund". Familienhund ist keine Rasse!
(Meine Meinung als Privatperson und Retrieverbesitzer ;) )
 
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AW: Platz, down,wann das erste wild, wann mit Schweiß anfangen?

Eigentlich wollt eich hier überhaupt nichts mehr schreiben. Immer und immer wieder prügeln die gleichen Leute auf die gleichen Themen ein.

Ich verstehe nicht, warum man anderen Menschen nicht einfach Freude an den Dingen lassen kann, die sie für sich als richtig und schön erachten.

@Bollenfeld: Früher hatten wir immer Vollgebrauchshunde in der Familie, heute habe ich einen Labbi und habe Einsicht in die Retrieverszene bekommen. Eines kann ich ganz, ganz deutlich behaupten. Deine obige Aussage ist an Blödsinn kaum noch zu überbieten.

Um es kurz sachlich zu beschreiben: Die "Arbeitslinie" ist ja letztlich kein Jagdhund in der Grundbeschreibung. Es hat sich ja einfach ehr eine Richtung zweier Zuchtlinien aufgetan, die selbst im Retrieverlager diskutiert werden. Showlinie und Arbeitslinie. Die Retriever aus den Arbeitslinien werden ja in sehr vielen Bereichen eingesetzt und da ist ein Teilbereich eben die Jagd. Wenn man dann also einen Jagdhund möchte, ist man gut daran beraten, eben einen Hund aus einer jagdlichen geführt und gezüchteten Arbeitslinie zu nehmen. Also in DE Jagdliche Leistungszucht oder spez. jagdliche Leistungszucht und im Ausland eben welche, die Ihre Hund auf FT´s führen, zum Picking up, etc.!

Und wenn man das dann berücksichtigt hat, ist man als Führer dran den Hund entsprechend auszubilden und zu prägen. Und dann wird man einen tollen Gefährten und Jagdbegleiter haben der ganz bestimmt sehr viel Freude bereitet und einen tollen Job machen wird.
 
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AW: Retriever Bashing

Hallo miteinander,
lese seit Jahren hier im Forum und bin auch seit letztem Jahr angemeldet. Bis jetzt habe ich mir meine Meinung immer verdrückt, auch in Sachen Labrador.
Dies ist aber schon ein krasser Angriff auf alle die Labradore führen. Es gibt nicht die eine Rasse!!! Jede Rasse (zumindest im Jagdhundebereich) hat seine Daseinsberechtigung. Es gibt nicht den Spezialisten schlechthin und auch andere Rassen haben mit Krankheiten zu kämpfen.
Es gibt auch verschiedene Jagdarten, wie wohl auch alle wissen (außer die besonders Harten, für die gibt es natürlich nur Drückjagden etc. auf Schwarzwild) und nicht jeder Hund ist für jede Jagdart das Nonplusultra. Ich habe Kleine Münsterländer gesehen die frische Fährten vom Schwarzwild nicht verfolgen, ich habe DD gesehen die nicht ins Wasser wollten, ich habe Bracken erlebt die keinen Bock auf Nachsuche haben (aber auf Drückjagden krass auf Schwarzwild gehen).
Ich selbst führe einen FT-Labrador und der ist natürlich auf Niederwildjagd gezüchtet, was man sofort sieht wenn Niederwild irgendwo auftaucht. Sie hat kein Problem mit noch lebenden Wild. Selbst Reh niederziehen kein Problem, allerdings um Schwarzwild macht sie nen Bogen rum. Aber ich wusste auf was ich mich einlasse und das ist für mich in Ordnung. Für Schwarzwildjagden werden wir uns wahrscheinlich eine andere Rasse zulegen, aber Schwarzwild ist ja nicht alles. Auf Nachsuche zeigt sie Passion, das ist ihr Ding.
Jetzt könnt ihr mich zerfleischen, aber das ist mir egal. Schade dass Jäger sich untereinander immer so bekämpfen müssen und jeder die eine Superhunderasse hat. Habt ihr denn nur noch eine Jagdart im Sinn? Die Briten züchten nun mal immer Profis auf ihrem Gebiet und wenn nötig hat man halt mehr als einen Hund. Wir Deutschen versuchen die Vollgebrauchshunde zu züchten, die sind aber auch nicht immer für alles geeignet. Aber zuzugeben dass der eigene Hund was nicht so gut kann können die wenigsten. Ich habe zu viele Jäger prahlen gehört über ihre ach so guten Hunde und wenn man sie dann arbeiten sieht … Es ist wie mit den Kindern, wenn der Lehrer sagt, ihr Kind hat ein Problem mit Mathe etc., was kommt dann von den meisten? Nein, mein Kind ist „hochbegabt“!!!
Ich würde gerne noch auf die Chesapeake zu sprechen kommen, die in den USA und Kanada auch jagdlich geführt werden und die meiste Wildschärfe aller Retriever haben, allerdings wird es auch in diesem Forum genug „Spezialisten“ geben die das widerlegen. Traurig, dass die meisten nicht über ihren Tellerrand hinausschauen können.
Anhang anzeigen 24907

Viele Grüße
 
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AW: Retriever Bashing

Also ich kenne persönlich Labrador-Retriever, die haben absolut kein Problem mit der l. Ente oder anderweitiger Schärfe.. Die stammen sogar aus AL Zucht.
Kann mir aber nicht vorstellen, dass die schwerfälligen Standardtypen zu den gleichen Leistungen fähig wären.
Ausnahmen bestätigen da die Regel.
 
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AW: Retriever Bashing

Hallo,

*du wolltest hier nicht schreiben, du wolltest hier nicht schreiben*

Es gibt nicht den Spezialisten schlechthin
HS der Allrounder, oder wie ist das gemeint?

allerdings um Schwarzwild macht sie nen Bogen rum
Auf Nachsuche zeigt sie Passion, das ist ihr Ding.
Das bedeutet hoffentlich, dass du deinen Hund niemals eine Nachsuche auf Schwarzwild machen lässt?
Schade dass Jäger sich untereinander immer so bekämpfen müssen und jeder die eine Superhunderasse hat.
So wie ich das rausgelesen habe geht es ja nicht nur um Jäger ;-)
Und das "die eine Rasse" verteidigen kommt hier auch ganz klar aus einer Richtung!

Die Briten züchten nun mal immer Profis auf ihrem Gebiet und wenn nötig hat man halt mehr als einen Hund.
Genau, nur warum versucht man dann hier, diesen Profis auf einem Gebiet (Apportieren) etwas anderes reinzudrücken :what:
Siehe oben mit der Nachsuche!

Ganz ehrlich, wenn man den Faden und den Vorläufer mal ganz objektiv liest, bekommt man folgende Eindrücke:
Die Vorstehhund-Fraktion traut den Retrievern teils zu wenig zu (siehe Bilder von Petra).
Die Labbi und Co. Fraktion traut ihnen zu viel zu (siehe Nachsuche weiter oben).
Beide sind sich einig (wurde von beiden Seiten geschrieben!), dass ein Griff in die "Welpenkiste" bei Labbi etc mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer jagdlichen Niete führt. Da ist sehr sorgfältige Auswahl nötig, um die Leistung zu bekommen, die ein Vorsteher durchschnittlich (zufälliger Griff in die "Welpenkiste") besitzt.
Dazu der deutlich höhere Preis gegenüber Vorstehhunden, kommt der etwa daher, weil es ein Modehund ist?
So viel zur Angst bezüglich der immer weiter verbreiteten Retriever, welcher Jagdhunderasse hat es je gut getan, in Mode zu sein?

"Der Hund soll ja keine Nachbarskatze abtun".
Und die angebleite im Revier? Den angebleiten (angekupferten) Fuchs macht er auf einmal?

Nein ich komme nicht aus dem Vorstehhundlager, und ja zu Hause liegt so ein goldenes Plüschmonster rum, eine Seele von Hund.
(Was der sich vom Dackel gefallen lässt geht garnicht)

Aber wie gesagt, von aussen betrachtet ist das hier sicher kein Gewinn für die Retriever-Fraktion.


Grüße und Wmh
 
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AW: Retriever Bashing

...
Die Vorstehhund-Fraktion traut den Retrievern teils zu wenig zu (siehe Bilder von Petra).
Die Labbi und Co. Fraktion traut ihnen zu viel zu (siehe Nachsuche weiter oben).
Beide sind sich einig (wurde von beiden Seiten geschrieben!), dass ein Griff in die "Welpenkiste" bei Labbi etc mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer jagdlichen Niete führt. Da ist sehr sorgfältige Auswahl nötig, um die Leistung zu bekommen, die ein Vorsteher durchschnittlich (zufälliger Griff in die "Welpenkiste") besitzt.

Nachdem die Labbis bei Nichtjägern in Mode gekommen sind, ist das wohl - sachlich betrachtet - eine Tatsache.

Dazu der deutlich höhere Preis gegenüber Vorstehhunden, kommt der etwa daher, weil es ein Modehund ist?
So viel zur Angst bezüglich der immer weiter verbreiteten Retriever, welcher Jagdhunderasse hat es je gut getan, in Mode zu sein?

"Der Hund soll ja keine Nachbarskatze abtun".
Und die angebleite im Revier? Den angebleiten (angekupferten) Fuchs macht er auf einmal?

Ich denke, das ist eine der Kernfragen, in der die beiden 'Lager' nicht zusammen kommen werden. Braucht ein Jagdhund per se Raubzeug/ -wildschärfe oder benötigt er sie halt nicht. Wie viel Wildschärfe ein Jagdhund für das Niederwildrevier mitbringen muss, wird ja auch gerne unterschiedlich bewertet.

Zudem neigen die Retriever nunmal dazu (geforderter Weise), das apportierte Wild lebend zu bringen. Das ist nach meiner sehr persönlichen Auffassung ein 'No Go' wird aber aus dem Retriever-Lager nachhaltig als sinnvoll verteidigt.

Ich sehe hier, in einer ausgesprochenen Niederwildregion, einige seeehr gute Labradore in ihrer Domäne arbeiten und da sind auch so einige ausreichend wildscharfe Hunde dabei. Die Mehrzahl ist aber eben der reine Aufsammler erlegten und mausetoten Niederwildes (im Sinne von Fasan und Hase). Nachdem ein Jagdhund aber letztlich eben auch und vor allem 'Mittel zum Zweck' einer waidgerechten Jagd ist, weiß ich nicht, ob 'Jagdhund light' genug ist.

Ich persönlich glaube, dass der gern beschworene leichtführige und freundliche Spezialist, im Sinne von 'Jagdhund light' (mehr braucht Papi nicht), der jagdlichen Sache dauerhaft keinen Gefallen erweist. Der lebend apportierte Hase, der nicht abgetane angebleite Fuchs oder das nicht gehaltene Stück Rehwild weisen in eine andere Richtung.

Mir ist auch nicht so ganz klar, was die permanente Debatte um die nicht mögliche Auslastung der 'Vollblut Jagdhunde' soll. Ich führe einen DD und einen DJT, die ja eher in dieses Lager gehören und - wie gerne tituliert - die Proleten der Jagdgebrauchshunde stellen. Ausbildung und Erziehung sind gaaanz sicher elementar, ich muss aber weder dem einen noch dem anderen täglich eine Sau, einen Fuchs oder einen schnellen Hasen liefern, damit sie daran ihr Mütchen kühlen können. Die 'normale' etwas intensivere jagdliche Aktivität und der regelmäßige Aufenthalt im Revier haben bis dato immer gereicht.

Ich hatte bis vor ca. 8 Wochen auch noch einen Labbi, den wir leider alterbedingt über die Regenbogenbrücke gehen lassen mussten. Alle Hunde sind bzw. waren im Haus und mit allen ist bzw. war das Zusammenleben (der gesamten Familie) unproblematisch.

Wer natürlich beispielsweise eine (V)GP schon deshalb ablehnt, weil sie ja eher Dog Dancing sei, im Grunde aber die zeitintensive und konsequente Ausbildung scheut, der muss sich über Rabauken im Haus - so oder so - auch nicht wirklich wundern. Ja, Nachbars Katze ist und bleibt gefährdet (dafür gibt es aber einen Zaun) und ein DJT ist ein quirliges Kerlchen dem man seine Grenzen aufzeigen muss und das ab und an mal die Führungsfrage neu erörtern möchte. Genau das wusste ich aber vorher.

Nein ich komme nicht aus dem Vorstehhundlager, und ja zu Hause liegt so ein goldenes Plüschmonster rum, eine Seele von Hund.
(Was der sich vom Dackel gefallen lässt geht garnicht)

Aber wie gesagt, von aussen betrachtet ist das hier sicher kein Gewinn für die Retriever-Fraktion.


Grüße und Wmh


Ich fürchte, ich komme aus gar keinem Lager, ist das schlimm? :sad:


Grosso
 
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AW: Retriever Bashing

Nach 3 Drahthaar-Hündinnen führe ich derzeit die 2. DST-Hündin (VJP, HZP und ABP - derzeit VGP-Vorbereitung). Bei der Prüfung zur Allgemeinen Brauchbarkeit war übrigens eine Golden-Retriever-Hündin dabei. Sie wurde sogar Prüfungssieger! :-D

Jede Hunderasse und jeder Einzelhund hat, wie wir Menschen auch, seine spezifischen Stärken und Schwächen. Und jeder Jäger wird bei der Auswahl einer Jagdhunderasse seine Auswahlkriterien unterschiedlich gewichten:

- Familien- und Kinderfreundlichkeit
- Verträglichkeit mit anderen Hunden
- Führigkeit
- Gehorsam / Lernbereitschaft
- Fähigkeit zum Stöbern
- Fähigkeit zum Vorstehen / Wildanzeigen
- Fähigkeit zur Schweißarbeit
- Wasserfreudigkeit
- Apportierfreude und -Können
- Raubwildschärfe
- Wildschärfe
- Spur- und / oder Sichtlaut
- Weit- oder Kurzjager
- Durchschnittlicher Inzuchtkoeffizient
- Häufigkeit von Krankheiten / Körperlichen Mängeln (HD, Fellprobleme, Scheinträchtigkeit, Gebissfehlstellungen, psychischen Problemen etc.)
- Führerbezogenheit ("Treue")
- Größe / Gewicht des Hundes
- Durchschnittliche relative Ausdauer / Leistungsfähigkeit (relativer Brustumfang)
- Leicht oder schwer im Zwinger zu halten

Es gäbe sicherlich noch mehr Auswahlkriterien für die Wahl einer bestimmten Hunderasse oder Blutlinie, aber schon diese Auswahlliste zeigt, dass alle Jagdhunderassen ihre spezifischen Stärken und Schwächen haben und je nach Einsatzzweck und Vorlieben des Führers auch ihre jagdliche Berechtigung haben! :-D

Selbstverständlich auch alle Retriever - ob Golden R. oder Labrador R.. Alle 5 Vorstehhunde, die wir (mein Vater und ich) als Jagdhund eingesetzt hatten, hatten ihre spezifischen Stärken und Schwächen.
2 der DD-Hündinnen waren ganz hervorragende Jagd- und Familienhunde (eine hatte aber Fellprobleme / Kahlstelle und die andere "Prüfungssiegerin" starb sehr jung an Krebs!). Die letzte DD-Hündin, deren Macken wir 15 Jahre ertragen hatten, hatte einen psychischen Defekt. Sie wurde aggressiv, sobald jemand (auch wir Familienmitglieder) ihre Pfoten oder den Fußboden vor ihr berührten. Sie war aber ein "Super-Apporteur" und auch sonst jagdlich ordentlich.
Beide DST-Hündinnen sind und waren ein wunderbarer Jagd- und Familienhund. Sie hatten in den vielen Jahren nicht ein einziges Mal gegenüber einem Familienmitglied geknurrt oder aggressives Verhalten gezeigt. Sie waren auch immer gegenüber anderen Hunden friedfertig. Typische DST eben! :-D
Die erste DST-Hündin war auch sehr raubwild- und wildscharf. Sie zog jedes noch lebende Reh nieder und eine Katze hatte keine Chance. Diese vorhandene Raubwildschärfe will ich bei der jetzigen jungen Hündin nicht extra fördern, denn Katzen sind überall. Bis jetzt konnte ich sie immer noch bei Katzen zurückhalten. Ich hoffe, dass es mir auch in den nächsten Jahren gelingen wird.

Also, was soll´s, wenn der eine Hund - vielleicht auch rassetypisch - eben nicht terriermäßig sich auf Raubwild stürzt und dieses freudig abtut! Dieser Hund - vielleicht ein Retriever - hat wieder andere sehr positive Eigenschaften gegenüber einem Terrier oder DD / DK / DL oder DST, die sein Besitzer mehr schätzt als die Raubwildschärfe.

Fazit meiner langen Rede:

Retriever aus jagdlichen Blutlinien sind grundsätzlich so gute Jagdhunde wie jede andere Jagdhunderasse auch - mit ihren jeweiligen spezifischen Stärken und Schwächen! :-D Und welche rasse-typischen Stärken Retriever haben, kann Petra sicherlich gut erklären! Und sage mir keiner, dass Wild- und Raubwildschärfe für einen Jagdhund grundsätzlich wichtigere Eigenschaften wären als z. B. Verträglichkeit (mit Menschen und anderen Hunden), Führigkeit, Familienorientiertheit etc.! Eine solche Sicht wäre Unsinn!

Randbemerkung:

Ich halte es im Übrigen für eine Frechheit und Dummheit, Petra jagdliche Kompetenz und Mitspracherecht im Forum abzusprechen, nur weil sie den Schein nicht hat. Der Schein macht nicht den "eigentlichen" Jäger und schafft auch keine jagdliche Kompetenz, sondern das Wissen um die Jagd und praktische erlebte Jagderfahrungen - sei es nun als Jäger mit Schein, als "waidgerechter Wilderer" ;-) ohne Schein oder als Jagdbegleiter und Hundeführer ohne Schein. So ist mancher langjährige Treiber oder Hundeführer mehr "echter Jäger" als ein frischgebackener Jungjäger nach dem Wochenend-Crash-Kurs der Jägerschule in Hintertupfingen!
 
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AW: Retriever Bashing

Fazit meiner langen Rede:

Retriever aus jagdlichen Blutlinien sind grundsätzlich so gute Jagdhunde wie jede andere Jagdhunderasse auch - mit ihren jeweiligen spezifischen Stärken und Schwächen! :grin: Und welche rasse-typischen Stärken Retriever haben, kann Petra sicherlich gut erklären! Und sage mir keiner, dass Wild- und Raubwildschärfe für einen Jagdhund grundsätzlich wichtigere Eigenschaften wären als z. B. Verträglichkeit (mit Menschen und anderen Hunden), Führigkeit, Familienorientiertheit etc.! Eine solche Sicht wäre Unsinn!

:-D Genau!
 
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AW: Retriever Bashing

Nachsuchen auf Schwarzwild natürlich nicht. Gott sei Dank haben die wir hier auch nicht so oft. Haben noch andere Hunde im Revier und dann machen die das halt.

Vielleicht ist es falsch rüber gekommen, ich meinte damit dass in der Regel viele übertreiben und ihr Hund auch nicht alles kann bzw. nicht verträglich auf Drückjagden ist etc.

Ich finde es nur übel wenn bestimmte Lager immer aufeinander einhacken. Ich finde z. B. auch andere Rassen toll. Wie schon gesagt, wird bei uns auch noch ein anderer Hund einziehen.

Ich kann aber damit leben. Ich sage von vornherein dass mein Hund nicht auf SChwarzwild geht und für den Rest passt er. Für Rehnachsuchen, bzw. Niederwildjagden ist er gut genug. Auch am lebenden Tier! Das war ja das Thema.
 
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Fazit meiner langen Rede:

Retriever aus jagdlichen Blutlinien sind grundsätzlich so gute Jagdhunde wie jede andere Jagdhunderasse auch - mit ihren

Ich bezweifel, dass es in dieser Debatte um gute oder schlechte Jagdhunde geht. Die Frage ist doch eher, ob ein zuchtbedingt (gewollt) deutlich spezialisierter Hund, in unsere Jagdverhältnisse passt. Das gilt speziell dann, wenn die Führer diesen Hund tendenziell als Generalisten - mangels vergleichbarer jagdlicher Gelegenheiten wie im Heimatland der Zucht - führen möchten.

Wenn dann noch die Stichworte 'Schweißarbeit' und 'Drückjagd' fallen, hast Du den Nährboden für diese Diskussion.

jeweiligen spezifischen Stärken und Schwächen! :grin: Und welche rasse-typischen Stärken Retriever haben, kann Petra sicherlich gut erklären! Und sage mir keiner, dass Wild- und Raubwildschärfe für einen Jagdhund grundsätzlich wichtigere Eigenschaften wären als z. B. Verträglichkeit (mit Menschen und anderen Hunden), Führigkeit, Familienorientiertheit etc.! Eine solche Sicht wäre Unsinn!

:-D Genau!

Nach meiner Auffassung ist Wild-, Raubzeug- und Raubwildschärfe (letzteres zumindest im Niederwildrevier) eine grundsätzliche Notwendigkeit (das Basisrüstzeug) für einen brauchbaren Jagdhund. Somit stellt sich die Frage, ob wichtiger oder weniger wichtig als Verträglichkeit nicht.

Mir ist aber bekannt, dass es dazu keinen grundsätzlichen Konsens gibt.

... und um es auf den Punkt zu bringen: Nachbars Katze interessiert mich nicht. Meine Hunde bleiben auf meinem umzäunten Grundstück und/ oder an der Leine. Seine Katzen haben auf diesem Grundstück absolut nichts zu suchen. Im Revier brauche ich Katzen so sehr wie ein Beil im Schädel.


Grosso
 
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