Jagd und Aberglauben

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Beitrag # 27


Sehr richtig !

In aller Kürze:
Das Ritual des letzten Bissens ist kein Aberglaube sondern uralte Tradition
Nur interessehalber: Kannst du das "uralt" belegen?
Ich selbst habe keine Hinweise, die älter als ca 1850 sind. Von ca 1750 habe ich Hinweise auf das Strecke-legen und auf Brüche, aber kein dokumentierter Letzter Bissen, der möglicherweise eher aus hygienischen Gründen als zur Ehrung eingeführt wurde.

(Ich glaube ja auch, dass der Letzte Bissen ein recht alter Brauch ist und pflege ihn auch - übrigens weibl. und männlich. Aber schon bei der "gerechten Baumarten" hört es bei mir auf.
Da waren dem ollen Frevert - wie mit vielem Anderen auch - seine ideologischen Pferde durchgegangen.)
 
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Entscheidend ist es der erlegten Kreatur Respektvoll zu begegnen und somit für einen selbst sowie in der Öffentlichkeit Ehrenvoll zu sein.:cool:

Immer nicht nur an den Glauben/Aberglauben denken, sondern an die permanente Öffentlichkeitsarbeit zu der jeder von uns in der Lage ist mit Arbeiten.:thumbup:

Die Kreatur, Wir und die Öffentlichkeit das ist glatt eine Dreifaltigkeit.:lol: Das ist dann auch was für die Erzgläubigen verschiedener Fasson.

MfG Brumbär:cheers:
 
A

anonym

Guest
Hut kommt ab, beim übergeben vom Bruch, beim anstecken des Bruchs am Hut oder einer Jägerbeerdigung. Alles andere finde ich immer voll affig.
Habs jetzt wieder auf Jagden erlebt, dass beim Halali Trauerstimmung war :no: oder wenn man die Runde macht und jedem die Hand schüttelt, einige den Hut abnehmen.
 
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... Habs jetzt wieder auf Jagden erlebt, dass ... man die Runde macht und jedem die Hand schüttelt, einige den Hut abnehmen ...
Habe ich verpasst, dass das Lüften des Hutes - auch unabhängig vom Umfeld Jagd - nun nicht mehr zur Begrüßung üblich ist?
 
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Der Hut wird gelupft, die Kappe belibt auf dem Kopp. man darf aber auch die Kappe abnehmen.
Hat aber auch nix mit Aberglaube zu tun.
 
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Habe ich verpasst, dass das Lüften des Hutes - auch unabhängig vom Umfeld Jagd - nun nicht mehr zur Begrüßung üblich ist?


Möglicherweise hast Du zunächst verpasst, dass Hüte als Kopfbedeckung per se in der Gesellschaft (nimmt man einmal die Jägerschaft aus) aus der Mode kommen und zunehmend von Base-caps bzw. Mützen in allen möglichen und unmöglichen Formen, Farben, Materialien und Trageweisen ersetzt werden...
Dass diejenigen Gesellschaftsteile, die solche Dinge auf dem Kopf tragen, i.d.R. auch einer anderen Form der Begrüßung huldigen, ist Dir dann evtl. ebenfalls durchgegangen - Alter, ey!
 
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Moin,

um mal kurz wieder auf den Ausgangspost zu kommen: ich ziehe immer meine linke Socke und meinen linken Schuh vor der/dem rechten an - und ich nehme immer eine ungerade Anzahl an Munition mit raus. Obs was nutzt? Mir völlig egal - ich machs einfach :biggrin:.

munter bleiben!!

hobo
 
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Moin,

ich lade mein Magazin immer bis zum Maximum, bzw. lade alle Läufe.
-> "There is no such thing as to much ammunition!"

Horrido,
Scharfzahn
 
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Habe ich verpasst, dass das Lüften des Hutes - auch unabhängig vom Umfeld Jagd - nun nicht mehr zur Begrüßung üblich ist?
Nein, hast Du nicht. Für jeden, der eine solche Kopfbedeckung trägt, ist das "Lüften" bei der Begrüßung und das Abnehmen bei Betreten von Räumen obligat. Gerade WENN und WEIL man gutes Benehmen und gute Erziehung dokumentieren will, trägt man Hut.
:cool: Ist nat. o.t. Aber sei's drum.
 
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Nun es gibt mehr als eine Kultur wo gutes Benehmen mit guten sauberen Erfolgen einhergeht.
Nennt es Aberglaube aber ich hab es öfter erlebt das wer gut ist und gutes tut erfährt auch im Unglück öfter Erfolge und Hilfe.
Daher halte ich es auch so.
MfG Brumbär:cheers:
 
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Nun es gibt mehr als eine Kultur wo gutes Benehmen mit guten sauberen Erfolgen einhergeht.
.........
MfG Brumbär:cheers:

So kann man es ausdrücken, ist aber auch o.T. :p
Der Hang zum Aberglauben wurzelt wohl im Wunsch, das Unberechenbare zu berechnen bzw. einen Einfluss zu nehmen.
Aber gerade das Unberechenbare bei der Jagd ist doch das Reizvolle. Finde ich.
 
Y

Yumitori

Guest
Nur interessehalber: Kannst du das "uralt" belegen?
Ich selbst habe keine Hinweise, die älter als ca 1850 sind. Von ca 1750 habe ich Hinweise auf das Strecke-legen und auf Brüche, aber kein dokumentierter Letzter Bissen, der möglicherweise eher aus hygienischen Gründen als zur Ehrung eingeführt wurde.

(Ich glaube ja auch, dass der Letzte Bissen ein recht alter Brauch ist und pflege ihn auch - übrigens weibl. und männlich. Aber schon bei der "gerechten Baumarten" hört es bei mir auf.
Da waren dem ollen Frevert - wie mit vielem Anderen auch - seine ideologischen Pferde durchgegangen.)



Moin,

ich pflege diesen Brauch auch bei männl. u n d weiblichem Wild, die "gerechten" Holzarten sind mir insoweit wurscht- aber (nur der Vollständigkeit halber!) die gerechten Holzarten sind keine Erfinfung des Nationalsozialismus.
Letzter Bissen und Inbesitznahmebruch sind deshalb so uralt - im Sinne des Wortes - weil in grauer Vorzeit man versuchte, die Körperöffnungen des erlegten Wildes, durch die man fürchtete, Verunreinigungen könnten in den Wildkörper eindringen (Äser und Einschuss- bzw. Einstichverletzung) zu blockieren.
(Wissenschaftlich unsinnig, aber wir reden von "Urzeiten")
Im Laufe der Zeit wurde dies dann ritualisiert.
Mein diesbezügliches Wissen stammt übrigens von einem meiner jagdlichen Lehrmeister, einem Förster, der seine Laufbahn unter Frevert in Rominten begonnen hat.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Vor drei Jahren streckte ich einen Bock, der im Knall lag. Im Äser hatte er höchst dekorativ Löwenzahn mit einer leuchtend gelben Blüte, SEIN selbstgewählter letzter Bissen eben.
Wenn ich den herausgepult hätte und durch einem harten Kiefer- oder Eichenzweig ersetzt (dazu hätte ich erstmal 200 m laufen müssen) - ich glaube der Bock hätte mich zu Recht in meinen Träumen verfolgt und im Jenseits Rechenschaft für mein respektloses Tun gefordert.
 

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