Schaft neu Lackieren

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 15976
  • Erstellt am
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Moin ,
Ich brauche mal wieder einen Rat von euch da ich die Hoffnung habe , dass einer hier das schonmal gemacht hat!
Und zwar gefällt mir der Schaft meines 98er nicht mehr so wirklich, hat halt viele Jahre auf dem Buckel und einiges erlebt.
Das Lackieren wäre an sich ja nicht so das Problem, aber wie mache ich das mit der Fischhaut?
Ist Abschleifen oder beizen die bessere Methode den alten Lack zu entfernen?
Einen Tipp welche Farbe dafür taugt würde mich ebenfalls freuen!
Danke schon mal für eure Tipps und Tricks!
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Ok,
Also besser abbeizen.
Lackieren wollte Ich den Schaft weil er bisher auch lackiert ist, aber wen das zu umständlich wird könnte ich mich auch mit einem Ölschaft anfreunden !
Wobei mir gesagt wurde die wären sehr Pflegeaufwändig und empfindlicher gegen Witterungseinflüsse!
Wem ich daraus einen Ölschaft mache was gibt es den dabei zu beachten?
Das ganze ist für mich aber noch Neuland deswegen ja auch die Frage.
 
A

anonym

Guest
Da gibt's ne ganze unterschiedliche Meinungen und Ansätze, guggst Du hier:
http://forum.wildundhund.de/showthread.php?98284-Schaftrestauration-beizen-Ölen&highlight=Ölschaft
In dem Thread musst Du den einen oder anderen "Kleinkrieg"-Beitrag überlesen.
Lies Dir die Beiträge von cast z.B. #21 durch.

http://forum.wildundhund.de/showthr...uot-Hochglanz-bringen-quot&highlight=Ölschaft
Auch wieder cast #3, #13.

In den Threads steht viel drin.

Und zur Pflege guggst Du da:
http://forum.wildundhund.de/showthr...ach-der-Jagdsaison-pflegen&highlight=Ölschaft
 
Registriert
28 Mai 2011
Beiträge
1.677
Ziehklinge! Ist zwar Arbeit, aber ungiftig und geht einfacher als es sich anhört.
Noch dazu ist es preiswert. Abziehklinge kostet weniger als 5 € und zum Abrichten tut's ein alter Bohrer.
Am besten nimmst Du eine Abziehklinge bei der die schmalen Seiten konkav/konvex sind also sowas hier:
https://www.kirschen-shop.de/3801000_Ziehklinge-hohl-rund-Staerke-0-8-mm_p3801.html


Wobei das Arbeitsintensivste das Abschleifen und wässern ist und das bleibt Dir beim Abbeizen auch nicht erspart.

Ich würd danach ölen, sieht besser aus und ist unempfindlicher. Wenn Dir die Optik recht egal ist, nimm Leinöl, das ist seit Jahrhunderten ein bewährter Schutz von Holz gegen Nässe.
Ist preiswert (gibt's z.B im Künstlerbedarf, aber keine Leinöl-Firnis nehmen!), macht den Schaft aber sehr dunkel. Am Anfang mit ca 1/3 Balsamterpentin verdünnen (Gibt's ebenfalls im Künstlerbedarf, keinen Terpentinersatz nehmen!!), dann zieht es schneller ein
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
13 Sep 2012
Beiträge
5.008
Dieser Schaft

Ölschaft.jpg

sah mal vermutlich genauso aus wie deiner...

Abbeizen; Schaft ohne Fischhaut nachschmirgeln; und dann mehrmals Schaftöl.

Ist ein alter Frankonia Landsknecht Repetierer von meinem Vater;
ein Erbstück mit dem ich meinen ersten Bock strecken konnte.

8x57 IS: Militärstuffenlauf; Abzug gegen Timney ausgetauscht; 45 Grad Sicherung;
Meopta auf Festmontage...

kamm letztes Jahr wider zu Ehren : der Freund meiner Tochter hat sie 1 jahr lang geführt.


Die Arbeit hat ein damalige Redakteurin von Wild und Hund ausgeführt...

TM
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Super da habe ich ja schon einiges an input bekommen :thumbup:
Also die Optik ist mir nicht ganz egal!
Es ist ein Erbstück und ich möchte es wieder in einen Zustand versetzen, der den Schönen errinerungen gerecht wird!
Bei der Gelegenheit wird auch gleich die Brünnierung erneut die hat auch arg gelitten...
Farblich würde ich es gerne ins rötliche gehen lassen, aber wie stelle ich das am besten an?
Die Tipps von Cast , die er in den verlinkten Fäden gegeben hat werde ich mir gleich mal notieren !
Ein paar Fragen stellen sich mir aber trotzdem noch :
Wie ist das mit dem Wässern gemeint? Das hat sich mir noch nicht so ganz erschlossen.
Uns wie lange muss ich das Öl dann trocknen lassen bis weiter gearbeitet werden kann?
Irgendwo hatte ich was von 4 Wochen gelesen :what:
Hatte eigentlich gehofft , dass ich damit bis zum Ende des Monats noch fertig werde aber das kann ich wohl vergessen! ?

@TM
Der Schaft ist echt schön geworden !
Das könnte mir auch gefallen wobei ich persönlich lieber etwas ins rötliche gehen möchte, da das dem jetzigen Farbton am nächsten kommt!
Hätte auch einen neuen Schaft gekauft aber dann wäre von Opas Repetierer nur noch der Lauf über...
Habe ihm einen Timmney Abzug und seitliche Sicherung gegönnt
und ein neues Zeiss mit dem ich super zufrieden bin!
Seit dem neuen Abzug geh ich deutlich lieber damit raus als vorher!
Und nach dem ich mich um die wichtigen Dinge gekümmert habe möchte ich jetzt gerne die Optik wieder herstellen :)
Das Kaliber ist 7×64 womit ich durchaus zufrieden bin !
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.619
Wie ist das mit dem Wässern gemeint? Das hat sich mir noch nicht so ganz erschlossen.

Also von Wasser lässt du mal die Finger, das dauert ja noch länger.

Das Wasser nach dem schleifen dient dazu die Holzfasern erneut aufzurichten und dann noch mal zu schleifen und zwar sooft wie nötig mit derselben Körnung, wenn es dann glatt ist, die nächst feinere Körnung usw. bis du soweit bist wie du möchtest , ich habe mit dem 400er angefangen und mit 1000 aufgehört.
Aber wie gesagt kein Wasser, sondern Spiritus.

Nach dem ersten schleifen den Schaft damit einpinseln und dann anzünden, der Spiritus verbrennt restlos der Schaft ist wieder trocken und kann geschliffen werden.
Denn dabei passiert dasselbe wie beim wässern, nur einfacher.

Uns wie lange muss ich das Öl dann trocknen lassen bis weiter gearbeitet werden kann?

Bis es einigermaßen trocken ist und das hängt vom verwendeten Öl ab.

Richtig trocknen lässt due den Schaft zum Abschluß mindestens 14 Tage bei Zimmertemperatur, am besten noch etwas länger bis er richtig ausgehärtet ist.


und laß die Finger vom lackieren.
Um das so hinzubringen wie das die Fabrik kann muss man wesentlich mehr davon wissen als vom ölen.
 
Registriert
3 Apr 2015
Beiträge
393
Wenn ich einen Schaft bearbeite Kalkuliere ich immer 4-6 Wochen ein. Und seeeeeehr sorgfältige Arbeit. Sonst ist es halbe Sache und das will man doch nicht. Eine Wissenschaft ist das ganze nicht man muß sich nur auf eine Politur "ein schiessen". Ich habe das mit CCL gemacht. Egal ob ich einen Schaft überhole oder einen Weißfertigen poliere: wichtig ( und das Wichtigste über haupt) ist die Grundpolitur. Also der Porenfüller. Die Grundpoiltur macht ansich die meiste Arbeit und wenn sie sorgfältig gemacht ist ist das finish die kleinere Arbeit. Nicht durch die Politur sondern durch die "Grundbehandlung" kommt bei der Politur die Maserung erst toll zur Geltung.
Eine gute Politur - Hochglanz oder Seidenmatt - ist unglaublich strapazierfähig. Sorgfältig angewendet härtet die Politur hervorragend aus. Ein Lackschaft sieht nach Jahren immer scheußlich aus.
Abbeizen halte ich für am sinnvollsten. Mittel wurden schon erwähnt.
Die Fischhaut ein wenig mit der Zahnbürste reinigen, ganz wenig Abbeizer auftragen. Abkleben und ganz zum Schluß den Rand der Fischhaut etwas nach ziehen. Ich habe mir dafür eine Sattlerahle gebogen.
Da kann man die ganze Fischhaut etwas mit nach bearbeiten. Wer diese Tools nicht hat muß sich mal im Haushalt etwas um sehen; irgend was findet sich.
Wird Stahlwolle zum schleifen verwendet...unbedingt Reste entfernen.
Wer das zum ersten mal macht sollte vorher etwas an einem Holzstück üben.
Ein paar Std. vorher üben lohnt auf jeden Fall.
Selbst die perfekten Briten könnten dann die Schäfte kaum aus einander halten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Danke Cast für die ausführliche Erklärung :thumbup:
Jetzt sehe ich einiges klarer !
Dann werde ich mal sehen ob ich für die Zeit die ich zum bearbeiten des Schaftes mir eine Büchse in Hochwild tauglichem Kaliber besorgen kann!

Edith :Danke Roddi damit hat sich meine letzte Frage auch schon erledigt ( was mit Porenfüller gemeint ist )
Da ich gerne ein ordentliches Ergebnis haben möchte,werde ich das in Ruhe erledigen soviel Zeit muss sein!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
3 Apr 2015
Beiträge
393
Ich hatte den Porenfüller erwähnt da er oft vernachlässigt wird. Dein Schaft ist schon vor behandelt; ansich ist Porenfüller überflüssig. Dennoch nicht so ganz. Wenn der Lack runter ist muß gewässert und geschliffen werden (Spiritus erfordert Erfahrung). Stahlwolle empfehle ich nicht da die Reste " sehr penible " entfernt werden müssen.
Dr Porenfüller ist ein "Muß" bei unbehandeltem Holz da die Politur sonst ab sackt. Und das wird garnichts. Daher wird meistens eine einfache Schaftoel-Behandlung vor gezogen. Aber eine Politur ala´Schellakpolitur ist das feinste vom Feinen.
Lange Rede kurzer Sinn:
Wenn der Schaft nach dem Wässern glatt geschliffen ist wie ein Kinderpopo kommt sicherheitshalber ein Porenfüller drauf. Trocknen lassen und eben wie gesagt nochmal schleifen das er so glatt ist das ein Wassertropfen sofort abrollt. Wenn dann eine 2Komponenten Politur auf getragen wird (Gleitmittel mit härtendem Oel) bekommt man eine glänzende Politur die jeden Regenschauer locker übersteht und die auch Kratz unempfindlicher ist als zB nur mit Schaftol bearbeitet.
Bei Leinenoel nehme ich Speiseol; heiß auftragen, es härtet durch den Sauerstoff aus.
CCl Oel hat 3 Möglichkeiten: 1x den Restaurator der einfach zu handhaben ist. Der wird sehr einfach mit einem Tuchballen ein gerieben.
Wer´s penibler möchte nimmt das Oel für Seidenmatt oder Hochglanz. Auf einem Tuchballen wird Oel gegeben. Mit der Fingerkuppe wird etwas Gleitmittel auf getupft. Der nicht fuselnde Ballen gleitet mit kreisenden Bewegungen über das Holz und plötzlich bemerkt man das er etwas "peckt". Aufhören und am nächsten Tag weiter machen.
Ich empfehle es vorher aus zu probieren.
Einfacher ist der Restaurator.
Den kann man auch später zum wieder auf Polieren nehmen; daher heißt er Restaurator.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
144
Zurzeit aktive Gäste
685
Besucher gesamt
829
Oben