Erfahrungen mit Rüden kastrieren

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Hier ein kleiner Erfahrungsbericht:

Habe meine 9-jährigen Terrier aus medizinischen Gründen kastrieren lassen.
Ergebnis: Der Hund ist immer nich der alte, vom Verhalten her habe ich keine Veränderungen bemerkt.

Ein Tipp: Terrier neigen im Alter zu Analtumoren, wenn sie nicht kastriert sind. Allein aus diesem Grund ist eine (frühe) Kastration sinnvoll.


Gruß

Boarhunter
 
A

anonym

Guest
Hallo,

ich habe einen 11 Monate alten kleinen Münsterländer Rüden, den ich jagdlich führen, aber nicht mit züchten möchte. Jetzt hab ich das Problem, dass er schon sehr dominant ist.
Heute zB habe ich ihn auf eine kurze Schleppe geschickt und nach der Hälfte bleibt er stehen, riecht 10sek am Boden, markiert darauf und sucht dann weiter. Apportiert hat er dann gut und sofort. Außerdem will er auch immer an anderen Hunden schnüffeln etc., wenn wir mit ein paar Leuten mit Hunde inner Runde stehen.
Ich muss ihn schon sehr hart rannehmen, dass er auch bei großer Ablenkung macht was ich möchte (hat sich auch schon gut gebessert), wenn ich einen Befehl gebe, dann guck ich auch immer(!), dass er gehorcht. Also einmal abrufen muss genügen auch unter Ablenkung etc. Trotzdem zeigt er relativ oft deutliches Dominanzverhalten. Jetzt hat mir der Hundekursleiter zur Kastration geraten und ich wollte fragen, ob man das Dominanzverhalten mit Gehorsamsübungen wegbekommt (dürfte lange dauern und auch nicht einfach sein, wenn er zB auf der Schleppe in 100m Entfernung makiert) und ob die Hunde nach einer Kastration weniger Ausdauer haben auf der Jagd weil sie gemütlicher werden?
Ist mein erster Hund. Danke
 
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Ein Skalpell kann nicht die Erziehung ersetzen!
Vor allem nicht bei einem so jungen Hund.

Waidmannsheil Lucas
 
A

anonym

Guest
Apropo makieren, was ist denn davon zu halten, wenn ich ihn irgendwo, wenn er zB inner Wiese ist abrufe, er schnüffelt noch irgendwo, markiert dann dadrauf und kommt erst dann die paar Sekunden später? Ist das auch ein Zeichen, dass er sich als Boss fühlt? Hab ich nämlich auch ganz oft. Habe ihn nämlich bisher das machen lassen.

PS:
Hab gerade in einem anderen Forum gelesen, dass das auch ungehorsam ist. Werde das in Zukunft auch unterbinden.
...Ich bin ja erlich gesagt auch eher gegen Kastrieren, aber der Kurslehrer ist auch sehr erfahren, ist selbst Prüfungsrichter und hat etliche(!) Hunde schon ausgebildet - er kennt meinen Hund ja auch - und er sagte, ich hätte danach einen anderen Hund.
Ich denke mal ich werde es erst nochmal Dressur ähnlich versuchen :)biggrin:) und wenn gar nix geht, ihn Kastrieren lassen. Aber mein Hund ist schon sehr hart im nehmen, da muss man wirklich teilweise stark drauf einwirken. ^^ Aber anders geht es nicht. Sonst macht das Jagen auch keinen Spass.
 
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A

anonym

Guest
Die Sense hat es auf den Punkt gebracht .

Aber wenn erst die Damen den Trööt entdecken , wirst Du schnell eines Besseren belehrt .:biggrin:

No, Maam . ( Al Bundy):twisted:
 
A

anonym

Guest
Ja Frauen...:biggrin:

Aber Dankeschön für die Einschätzungen!
 
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Hallo,

ich habe einen 11 Monate alten kleinen Münsterländer Rüden, den ich jagdlich führen, aber nicht mit züchten möchte. Jetzt hab ich das Problem, dass er schon sehr dominant ist.
Heute zB habe ich ihn auf eine kurze Schleppe geschickt und nach der Hälfte bleibt er stehen, riecht 10sek am Boden, markiert darauf und sucht dann weiter. Apportiert hat er dann gut und sofort. Außerdem will er auch immer an anderen Hunden schnüffeln etc., wenn wir mit ein paar Leuten mit Hunde inner Runde stehen.
Ich muss ihn schon sehr hart rannehmen, dass er auch bei großer Ablenkung macht was ich möchte (hat sich auch schon gut gebessert), wenn ich einen Befehl gebe, dann guck ich auch immer(!), dass er gehorcht. Also einmal abrufen muss genügen auch unter Ablenkung etc. Trotzdem zeigt er relativ oft deutliches Dominanzverhalten. Jetzt hat mir der Hundekursleiter zur Kastration geraten und ich wollte fragen, ob man das Dominanzverhalten mit Gehorsamsübungen wegbekommt (dürfte lange dauern und auch nicht einfach sein, wenn er zB auf der Schleppe in 100m Entfernung makiert) und ob die Hunde nach einer Kastration weniger Ausdauer haben auf der Jagd weil sie gemütlicher werden?
Ist mein erster Hund. Danke

Schick diesen Hundekursleiter auf dem schnellsten Weg in die Wüste, da kastrieren bei dem wahrscheinlich nicht mehr hilft.
Mit Deinem Hund solltest in einen ordentlichen Hundeführerlehrgang gehen und zwar mit Hoden.
 
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AW: Re: Erfahrungen mit Rüden kastrieren

Ein Tipp: Terrier neigen im Alter zu Analtumoren, wenn sie nicht kastriert sind. Allein aus diesem Grund ist eine (frühe) Kastration sinnvoll.
Das höre/lese ich zum ersten Mal und dann noch speziell bei Terriern. Hast Du mal weiterführende Links dazu?

Wie signifikant ist das Analtumorproblem im Vergleich zu kastrationsbedingter, möglicher Inkontinenz, Wesensänderung, Verfettung...?

Was das Eingangsthema betrifft bin ich ebenfalls bei Sense. Nicht hören geht auch ohne Eier.
 
A

anonym

Guest
Ihr seid ja witzig...
Das Biest rangiert mit 11 Monaten bei mir noch als Welpe. Arbeite den vernünftig im Gehorsam durch und dann vergisst der auch seinen Analtumor. Besser Du vergisst auch alles was Du über Analtumor gehört hast.
Wenn er pariert dann Apport an ner Feldleine. Dann ist anal wieder alles im Lot... Ideen haben die erahrenen Hundeführer...:biggrin:


A.
 

MlK

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AW: Re: Erfahrungen mit Rüden kastrieren

Meine unwesentliche Meinung dazu: Wenn ich den Hund nicht zur Zucht einsetzen will, spricht eigentlich nichts gegen eine Kastration/Sterilisation. Warum sich unnötig diesem Stress aussetzen. Meine junge Hündin wird einen Wurf machen und dann wird sie ebenfalls sterilisiert. So ist zumindest der Plan. Ich habe aber eben auch Rüde u. Hündin und keine Lust auf immer und ewig den Stress der Hitze zu erdulden und meinem Rüden zuzumuten!


... nun, wenn du deine Hündin lediglich sterilisieren (Unterbinden der keimleitenden Wege = Durchtrennen von Ei- bzw. Samenleiter) läßt, so wird sie weiterhin Anzeichen der Läufigkeit zeigen und auch für den Rüden entsprechend anziehend riechen.

Bei einer Kastration werden die Keimdrüsen d. h. beim Rüden die Hoden, bei der Hündin die Eierstöcke (+Gebärmutter) entfernt.

Ergo, Kastration und Sterilisation sind sowohl beim Rüden als auch bei der Hündin möglich und haben nichts mit dem Geschlecht zu tun.

Eine Kastration ersetzt darüberhinaus keine Erziehung und sollte insbesondere beim Rüden nur dann durchgeführt werden, wenn das auffällige Verhalten definitiv sexuell motiviert bzw. gesundheitliche Probleme (Prostata) im Vordergrund stehen und gerade bei langhaarigen Rassen kann es nach einer Kastration zum sogen. "Kastratenfell" kommen, d. h. der einst so schöne KlM sieht dann eher aus, wie der Puschelbär auf´m Sofa:biggrin:

Ein Tipp: Terrier neigen im Alter zu Analtumoren, wenn sie nicht kastriert sind. Allein aus diesem Grund ist eine (frühe) Kastration sinnvoll.

... wer sach´tn des? Wo findet man dazu repräsentative Studien?
 
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19 Dez 2013
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Meine Meinung dazu:
im ALter von 1-2 Jahren ist es vollkommen natürlich, dass ein Hund testet ob er auch wirklich parieren muss oder nicht.
Beim RÜden kommt das Markierverhalten auf.
Gute Erziehung ist da gefragt, und klares Verhalten wenn das Dominanzproblem wirklich übermäßig wird. So wie du das beschreibst, klingt es für mich nach relativ normalem Rüdenverhalten in der Flegelphase.
Kastrieren hilft da nicht unbedingt. Das verhalten wird sich kaum ändern, dafür hast du aber wie bereits von anderen angesprochen, etventuelle gesundheitsprobleme.
Das mit den TUmoren, da kann ich nichts dazu sagen, davon habe ich noch nicht gehört.
Was aber häufig bei kastrierten Rüden der Fall ist: Die nehmen extrem zu, Fellprobleme, und verwandeln sich auch des öfteren in behäbige Sofa-Chiller.
Durch den Testosteronmangel kommt es im ALter zu stoffwechselproblemen.... Gewichtszunahme, Hormonstoffwechsel, Schläfrigkeit, Knochenprobleme, Verdauungsprobleme.

Letztendlich ist es ja auch so, dass das Thema Kastration/Sterilisation auch eine starke Geschmacksfrage ist.
Um es mal überspitzt auszudrücken: will ich meinen Hund "verstümmeln" (indem ich ihm die Eier wegnehme).
Das ist eine persönliche Frage, die man da auch bedenken muss.... neben den hard Fakts rund um die Kastration.

In deinem Fall würde ich es mit GEhorsam, Feldleine und Koralle versuchen. Der Hund hat einfach wie jeder andere in dem ALte ein wenig Sturm und Drang Zeit.
Wenn er kapiert hat dass du Chef bist, legt sich das auch wieder.

Und wenn du wirklich Schwierigkeiten bei Apport und Markieren hast, dann geh zu einem anderen erfahrenen Hundekursleiter/Hundeführer.
Denn Eier ab macht keinen Hund Gehorsam. Und der Apport ist eine Frage des Gehorsams. Nicht des Charakters !
 
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16 Feb 2003
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Es geht für mein Verständnis wohl weniger um ein Dominanzproblem, sondern darum, dass der Sexualtrieb Dauerstress für ein Individuum ist (vgl. homo sapiens :biggrin: ). Wenn der Rüde also übermäßig darunter leidet, nimmt man ihm den Stress und erhält so mehr Ruhe und Aufmerksamkeit für anderes - so ist wohl die Idee.

Diesen Eingriff bei einem flegelhaften Jungrüden umgehend als "easy way" des Abführens zu proklamieren kann es aber wohl nicht sein.
 
A

anonym

Guest
Hab mich doch mal eben wieder angemeldet - bin piepenjupp...

Ob ich jetzt paar Probleme mit Ungehorsam oder Dominanzverhalten oder beidem habe kann ich nicht wirklich einschätzen, da vertraue ich ganz den Kursleitern und paar anderen Hundeführern, die den Hund auch live sehen. Wahrscheinlich beides.

Treffe micht jetzt wöchentlich neben dem Kurs mit erfahren Jagdkollegen zum üben im Revier, weil wenn andere Hunde dabei sind ist es doch was anderes, als wenn ich alleine zu Hause übe. Da bringt es so gut wie nix, da er quasi immer findet. Bin auch mit Koralle und Feldleine zugange.

Der Hundekursleiter ist mMn ein Topmann, der Kurs macht viel Spass und ich werde den garantiert nicht verlassen, nur weil er mir gesagt hat "Ich würde den Hund an deiner Stelle kastrieren lassen." Das fände ich ehrlich gesagt sehr übertrieben.

Danke für die, die sachlich und nicht polemisch geantwortet haben!

Grüße horrido.
 

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