Kirrung und Luderplatz- wo anlegen?

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2470

Guest
Hi,

wir bejagen ein reines Waldrevier; stark zerklüftet mit steilen Hängen und viel Sturmflächen. Sauen sind regelmäßiges Wechselwild. Rehe bejagen wir beim Gassigehen mit Hund und von mobilen Leitern, die man an die aktuellen Wechsel stellt. Unsere einzige Kanzel ist altershalber irreperabel defekt und - mitten im Hang - nicht mehr ohne schweres Gerät, das wir nicht haben - aufbaufähig. Außerdem ist an dem alten Platz oft der Wind kritisch und er ist morgens schlecht zu erreichen.

Also planen wir die Neuerichtung einer Kanzel in einem flachen Teil, in dem ausreichend Schussfeld und meist guter Wind sind. Nur liegt der außerhalb der bekannten Sauwechsel, wenn auch nicht weit davon weg (ca. 200 m).

Was meint ihr: kann man die Sauen umpolen auf die neue Kirre, bspw. indem man immer wieder Maisspuren dorthin legt? Macht es Sinn, die Kirre mit einem Luderplatz zu kombinieren? Dort wäre bei Mond gutes Licht; bei Wolkendecke kann sogar der Lichtschein der Stadt ausreichen.

merci vorab

doc
 
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Also die erfahrung was ich habe macht es den Schweinen garnichts aus, denn wenn sie hunger haben suchen sie die ganze umgebung ab und sie haben einen sehr empfindlichen geruchssinn die riechen den mais von weitem. Es sollte nur nicht eine zu offene stelle sein denn wenn es zu hell ist könnte es sein das die schweine nicht oft hin kommen, Zumindest ist es bei uns oft so wenn vollmond ist das sie sich nur im schatten bewegen. Die wissen schon wo es schön hell is knallt es auch öfter.

Weihei
 
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2470

Guest
Der Platz ist eine teilgerodete Sturmfläche mit ca. 3-5 m hoher Naturverjüngung (Fichten, Birken, Buchengerten und Brombeeren) drumrum. Eigentlich sind es 3 Schusszonen. Rechts eine ca. 40 x 40 m große Fläche; geradeaus eine Rückegasse mit Gras, die im Bestand endet und halblinks eine ca 20 x 20 m große Freifläche. passt bei jedem Wind von Süd-West bis Nord-Ost. Die Idee ist rechts Kirre und Luderplatz, auf der Rückegasse etwas Waldstaudenroggen und links naturbelassen. Da schließen sich einige sehr kleine Tümpel an, die die Rehe gerne zum Schöpfen annehmen.

doc
 
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luderplatz macht sehr viel sinn,wenn ihr dann aber auch den Fuchs schießt,und nicht auf die Sauen -vergeblich- wartet....Frag mal Foristi huntergroej....
 
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Mein erfolgreichster Luderplatz liegt an einem Bach.Hier ziehen die Füchse meist eh lang.Zudem schluckt der Bach sämtliche Geräusche.
Habe zusätzlich ein ca 2m langes Stück Totholz über den Bach gelegt,welches als "Brücke" vom Raubwild prima angenommen wird.Zusätzlich noch ein mit Raubfisch-Lockstoff getränkter Pfahl neben dem Luderplatz in die Erde gekloppt und du wirst dich wundern was dann nachts alles am Luderplatz auftaucht.Werde heute Nacht mal schauen was los ist.Möglicherweise gibt es dann morgen ein paar Bilder :wink:
Bei den derzeitigen Temperaturen kann man gut einen mit Aufbruch gefüllten Eimer mit Deckel auf dem Sitz deponieren und kann dann vor dem Ansitz den Luderplatz nochmal pimpen.
3619192.jpg
 
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Dr.Matthias schrieb:
Der Platz ist eine teilgerodete Sturmfläche mit ca. 3-5 m hoher Naturverjüngung (Fichten, Birken, Buchengerten und Brombeeren) drumrum. Eigentlich sind es 3 Schusszonen. Rechts eine ca. 40 x 40 m große Fläche; geradeaus eine Rückegasse mit Gras, die im Bestand endet und halblinks eine ca 20 x 20 m große Freifläche. passt bei jedem Wind von Süd-West bis Nord-Ost. Die Idee ist rechts Kirre und Luderplatz, auf der Rückegasse etwas Waldstaudenroggen und links naturbelassen. Da schließen sich einige sehr kleine Tümpel an, die die Rehe gerne zum Schöpfen annehmen.

doc

Leg doch jetzt gleich mal die Kirrung an der gewünschten Stelle an und beobachte ein paar Wochen ob diese auch angenommen wird. Wenn ja kannst Du dein Kanzelprojekt in Angriff nehmen.
 
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Dr.Matthias schrieb:
Der Platz ist eine teilgerodete Sturmfläche mit ca. 3-5 m hoher Naturverjüngung (Fichten, Birken, Buchengerten und Brombeeren) drumrum. Eigentlich sind es 3 Schusszonen. Rechts eine ca. 40 x 40 m große Fläche; geradeaus eine Rückegasse mit Gras, die im Bestand endet und halblinks eine ca 20 x 20 m große Freifläche. passt bei jedem Wind von Süd-West bis Nord-Ost. Die Idee ist rechts Kirre und Luderplatz, auf der Rückegasse etwas Waldstaudenroggen und links naturbelassen. Da schließen sich einige sehr kleine Tümpel an, die die Rehe gerne zum Schöpfen annehmen.

doc

Das hört sich doch sehr vielversprechend an ...

Hast Du den Mondlauf bedacht?
Kann man einen der Tümpel als Suhle anlegen? Mit Erde/Lehm-Gemisch
abflachen und anfangs reichlich Salz rein?
Steht ein stabiler Baumstumpf in Sichtweite, als Mahlbaum mit Buchenholzteer?
Kannst Du am neuen Kanzelstandort eine Salzlecke anlegen?

Ich habe folgende Erfahrungen gemacht:
- ein frisch mit Teer beschickter Mahlbaum zieht die Sauen magisch an
- eine getragene Joppe auf der Kanzel gelassen, macht die Sauen bei
küselndem Wind weniger nervös (Gewöhnung an schwache Witterung???
Irgendwann sind sie aber dann doch weg ....)
- bei Dickungen in unmittelbarer Nähe lasse ich die Fensterluken auf, um beim
Öffnen weniger Lärm zu machen
- Aufbruch lockt nicht nur Füchse an
- eine dunkle Ecke kann mit ein paar Bündeln Stroh aufgehellt werden

Eine Wildkamera dokumentiert in den ersten Monaten die Erfolge.

Mit vielAnblickaufderneuenKanzel-Grüßen

Shorty (dessen langes Haar im Wind spielt)
 
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Ich würde die Sache etwas anders angehen.
Bin der Meinung, das die Jagd an der Kirrung nicht nachhaltig genug ist da das Schwarzwild den Platz sehr schnell mit dem Schuss in verbindung bringt.
Ich würde mich nach einem Standort für eine Kirrung umsehen, denn die Sauen nur über eine Art Zwangewechsel erreichen können. An dem Wechsel dann nach einer geeigneten Stelle für die Kanzel suchen, kann ruhig 200-300m von der Kirrung entfernt sein. Ambesten dort eine Wildkamera aufhängen und schauen wann die Sauen durchwechseln.
Das Schwarzwild nimmt die Kirrung dann wesentlich schneller wieder an und kommt viel vertrauter.
Gut ist auch wenn die Sauen zwei Möglichkeiten haben zur Kirrung zu kommen, denn hat man an der einen Stelle eine erlegt, nehmen sie meist sofort den anderen Wechsel an.
Wenn das nicht geht, dann ist es immer sinnvoll Kirrung und Luderplatz zu kombinieren aber nur wenn dann auch jeder Fuchs der dort auftaucht sofort erlegt wird.
Merke Jagderfolg motiviert und wer viel sitzt der schießt auch viel.
WH Paul
 
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2470

Guest
Die Tümpel sind Biotope für Frösche und Kröten; da kann man nix machen (Naturschutzgebiet). Salzlecke geht sowieso klar; soll aber auf die kleinere Freifläche links um sie vom Luderplatz/Kirre getrennt zu halten. An einen Mahlbaum hab ich auch gedacht; bei der ersten Inspektion aber nicht nach nem Stubben gesucht, weil ich nicht durch den tiefen Schnee stapfen wollte.

doc
 
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2470

Guest
Zwangswechsel passt auch. Der beschriebene flache Revierteil wird von einer 4 spurigen Straße mit hohem Fahrbahnteiler begrenzt. Da kommt kein Reh und keine Sau rüber; wir haben dort auch praktisch keine Wildunfälle, obwohl man die Rehe im Frühjahr auf dem Grünstreifen äsen sieht. Auf der Rückseite wird der Bereich auf halber Länge durch ein Wildschweinschaugatter begrenzt. Dort ist immer was los, was das Wild aber nicht stört. Man käme auf diese Weise super an die Kanzel ran; 20 m vom Hauptweg entfernt über eine Rückegasse, die der Forst mit Stämmen versperrt hat. Entweder die Sauen ziehen quer vor einem durch oder sie müssen von hinten rechts meist mit bestem Wind kommen.

Ich bin gespannt, ob das Konzept aufgeht, aber das wird man erst nächstes Jahr sehen. Klar ist, dass ich jeden Fuchs schieße, den ich kriegen kann. Mir ist der Fuchs in der Hand lieber als die Sau auf dem Dach.

doc
 
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Blattschuss schrieb:
Bei den derzeitigen Temperaturen kann man gut einen mit Aufbruch gefüllten Eimer mit Deckel auf dem Sitz deponieren und kann dann vor dem Ansitz den Luderplatz nochmal pimpen.

DAS würd ICH nicht machen,die frische Menschenspur verdirbt sicher mehr als das frische Luder bringt!!!!!!
 
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dernieauslernt schrieb:
Blattschuss schrieb:
Bei den derzeitigen Temperaturen kann man gut einen mit Aufbruch gefüllten Eimer mit Deckel auf dem Sitz deponieren und kann dann vor dem Ansitz den Luderplatz nochmal pimpen.

DAS würd ICH nicht machen,die frische Menschenspur verdirbt sicher mehr als das frische Luder bringt!!!!!!
Prinzipiell hast du ja recht.Dennoch mal ein kleiner Gegenbeweis von gestern Abend.Luder ausgebracht und knapp 2H später kam der erste Fux.Es gibt Dinge die in der Praxis funktionieren und die Schreibtischtäter nicht glauben.
Leider nur ein Handyphoto:
3623689.jpg
 
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Blattschuss schrieb:
dernieauslernt schrieb:
Blattschuss schrieb:
Bei den derzeitigen Temperaturen kann man gut einen mit Aufbruch gefüllten Eimer mit Deckel auf dem Sitz deponieren und kann dann vor dem Ansitz den Luderplatz nochmal pimpen.

DAS würd ICH nicht machen,die frische Menschenspur verdirbt sicher mehr als das frische Luder bringt!!!!!!
Prinzipiell hast du ja recht.Dennoch mal ein kleiner Gegenbeweis von gestern Abend.Luder ausgebracht und knapp 2H später kam der erste Fux.Es gibt Dinge die in der Praxis funktionieren und die Schreibtischtäter nicht glauben.
Leider nur ein Handyphoto:
3623689.jpg

Hm!!! :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: der mit dem Schreibtischtäter war gut!!!!
Nicht mal das,sogar Bettäter,da krank .....

Im Ernst:ich hab das schon mal -garnicht so lang her- gepostet,ab etwa 2 Stunden nimmt die Wirkung der Spur ab,offensichtlich stuft der Fuchs sie dann auch als alt ein,mir sind -vor allem bei höherem Schnee oder Schnee mit Harschkruste auch schon in der Spur Füchse gefolgt,aber die allermeisten sind umgeschlagen,wenn sie draufkammen....und nicht vorher beschossen werden konnten....was ich tunlichst mache wenns irgendwie geht.....deshalb geh ich auch nie am Waldrand entlang zum Sitz sondern immer in weitem Bogen von vorn,kommt das Raubwild aus dem Wald,kann ich es beschiessen,bevor er an meiner Spur ist....

PS:Waidmannsheil!!!!!
 
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Servus Zusammen,

meinen erfolgreichsten Luderplatz habe ich neben einen Aussiedlerhof
mit mehreren Maschinenhallen angelegt. Hier ist der Fuchs die
menschliche Witterung, sowie ständige Geräusche gewohnt.
Hab schon oft Luder, Hundefutter etc. hingeworfen und mich anschließend
in die Ansitzhütte gesetzt.
Bestes Ergebnis: 3 Füchse in 20 Minuten, und in einem Winter 10.

Gruß
Heinzl
 

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