Bayern - Demontage der Jagd....Ups, aufgeflogen ?

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Gelöschtes Mitglied 3798

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Tja, dies war mal das gelobte Land....und dann sowas.... :( :( :evil: :evil:

Hier die Stellungnahme des BJV zur Sache:

Der BJV schreibt:
Wir nehmen Diffamierung der Jägerschaft nicht hin!



Der Artikel "Flächenbrand in Bayern" in der aktuellen Ausgabe der Jagdzeitschrift "Wild und Hund" (5/2010, s. Anlage) hat viel Aufsehen erregt - ganz zu Recht!
Dem Zeitungsbericht liegt ein bis heute geheim gehaltener Abschlussbericht einer im Auftrag des damaligen Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten installierten Projektgruppe "Waldumbau - Klimawandel" vom 23. Oktober 2008 zugrunde.

Wir, die bayerischen Jägerinnen und Jäger, werden hier als verfilzt und uneinsichtig bezeichnet. Der zu erwartende Generationenwechsel innerhalb des BJV soll dazu genutzt werden, ein neues Bild von der Jagd zu schaffen: An die Stelle eigenverantwortlichen Bürgerengagements soll die „Jagd als Dienstleistung“ unter dem Motto „Wald vor Wild“ treten.

Was wir als waidgerechte Jagd tagtäglich in den Revieren leisten, soll in der Gesellschaft über eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit („medialer Humus“) als „veraltet, überkommen und muffig“ vermittelt werden. Dazu passt, dass der Ökologische Jagdverein Bayern (ÖJV) unserem BJV gleichgestellt werden soll.

Eine solche Schmierenkampagne können und wollen wir uns nicht bieten lassen! Präsident Prof. Dr. Vocke hat sofort das Gespräch mit Staatsminister Brunner und weiteren hohen Verantwortlichen gesucht, um unsere Empörung und scharfen Protest auszudrücken. Im Rahmen der nächste Woche stattfindenden Präsidiumssitzung des BJV werden konkrete Gegenmaßnahmen beschlossen.

Die Politik muss jetzt reagieren! Hier liegt ein Angriff gegen die gesamte bayerische Jägerschaft vor, zugleich aber auch eine einmalige Illoyalität von Teilen der Ministerialbürokratie gegenüber der Staatsregierung:

Während der damalige Ministerpräsident Dr. Beckstein und der damalige Staatsminister Miller beim Landesjägertag in Bamberg 2008 uns Jägerinnen und Jäger als verlässliche Partner lobten, arbeitete die Bürokratie zeitgleich ein Konzept aus, wie die waidgerechte Jagd und der BJV möglichst effektiv demontiert werden können.

Unser Vertrauen in die betroffenen Ministerialbeamten ist zerstört! Dies gilt umso mehr, da wir bereits die teilweise Umsetzung der Projekt-Empfehlungen beobachten. So z.B.:

- Eine kürzlich stattgefundene Schulung des Bund Naturschutzes für Jagdbeiräte, die sich als ÖJV-Veranstaltung entpuppt hat und seitens der Verwaltung nachhaltig unterstützt wurde.

- Die gegen den ausdrücklichen Protest des BJV im Obersten Jagdbeirat angenommene sog. „Drei-Phasen-Strategie“ zum Vollzug des Jagdgesetzes: Hier sind Zwangsmaßnahmen und Ersatzvornahmen vorgesehen, falls wir Jägerinnen und Jäger der Abschussquote nicht gerecht werden.

- Der ausdrückliche Wunsch des Landwirtschaftsministers Helmut Brunner, neben der Abschussplanung dringend auch Maßnahmen zur Wildtier-Lebensraumverbesserung in den jeweiligen Regionen zu berücksichtigen, wurde in dem sog. Windisch-Drei-Phasen-Papier völlig negiert.

- Eine Verfahrensanleitung der Regierung von Niederbayern, die eine weitestgehende Bindungswirkung der Abschussempfehlungen der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gegenüber den Unteren Jagdbehörden im Rahmen der Abschussplanung festschreibt. Die Einigung zwischen Jagdvorstand und Jagdpächtern wird hier in die Bedeutungslosigkeit gedrängt. Auch werden u.a. detaillierte Vorgaben zu den Pachtverträgen und zum körperlichen Nachweis erlegten Wildes gegeben.

- Eine Verfahrensanleitung der Unteren Jagdbehörde am Landratsamt Landshut: Hier wird u.a. die Bindungswirkung der Forstlichen Gutachten festgeschrieben, genauso wie Forderungen nach Zwischenstreckenlisten, Vorschriften zur Schwarzwild- und Krähenjagd sowie Forderungen nach körperlichem Nachweis.

Dieser Auszug belegt eines klar: Die private Jägerschaft wird geschnitten und hinsichtlich der Abschussplanung entmündigt. Das langjährig bewährte Einvernehmen zwischen Waldbesitzern, Landwirten, Jagdgenossen, Unteren Jagdbehörden und Jägern soll unterhöhlt werden. Das ist unverantwortlich! Dies schadet nicht nur der Jagd, sondern dem Gemeinwohl. Der soziale Friede unter den betroffenen Bürgern wird vorsätzlich und in einseitigem Interesse aufs Spiel gesetzt.

Wir Jägerinnen und Jäger müssen jetzt zusammenstehen! Diese perfide eingespeiste Zerschlagung unserer bewährten Jagd muss auf allen Ebenen erkannt, angeprangert und verhindert werden.

Über die Ergebnisse der gegenwärtig geführten Spitzengespräche und die weiteren Schritte des BJV erhalten Sie zeitnah Nachricht.

Mal abwarten was dabei rauskommt, oder ob hier doch die Parteibindungen stärker sind.... :roll: :roll:

Ganz allgemein ist es doch immer wieder erstaunlich was diverse mittlere Ministerialschranzen so alles in ihren kleinen Büros aushecken können.
Jetzt nicht nur auf die Jagd und Bayern bezogen, sondern ganz allgemein. :evil: :evil: :evil:

Waihei und Gruß

Kastljaga
 
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Ganz allgemein ist es doch immer wieder erstaunlich was diverse mittlere Ministerialschranzen so alles in ihren kleinen Büros aushecken können.

Minister kommen und gehen, und die Verwaltung bleibt halt. Das ist ein gaaaaanz langer Hebel. Gilt allgemein.
 
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Nur als Randnotiz:
Der körperliche Nachweis wurde hier i der Gegend auch schon von einigen Pächtern verlangt.in der Regel hat sich das schnell erledigt,wenn man Unfallwild mitten in der Nacht vorzeigt,Im Sommer um halb 11 nachts oder halb 6 früh mit den Böcken antanzt und ein oder 2 Stücke ,die am Verludern sind vorbeikarrt.....
 
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Der BJV schreibt:
Was wir als waidgerechte Jagd tagtäglich in den Revieren leisten, soll in der Gesellschaft über eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit („medialer Humus“) als „veraltet, überkommen und muffig“ vermittelt werden. Dazu passt, dass der Ökologische Jagdverein Bayern (ÖJV) unserem BJV gleichgestellt werden soll.

- Eine kürzlich stattgefundene Schulung des Bund Naturschutzes für Jagdbeiräte, die sich als ÖJV-Veranstaltung entpuppt hat und seitens der Verwaltung nachhaltig unterstützt wurde.
ÖJV? mei, dös san scho Hund...!
 
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Gelöschtes Mitglied 3798

Guest
djuke05 schrieb:
kaum sind die Bayern ohne DJV zugange, brennts im Freistaat.

Ich verstehe ja die Häme der Zurückgelassenen, aber diese Entwicklung begann als der BJV noch beim DJV war. :wink: :wink:
Warum nur, hat er nicht geholfen ???
Was hätte der DJV verhindert ???
Was würde er jetzt bewirken ???

:wink: :wink:

Wie unterstützt er das Saarland, RLP ?
Was versucht er in Berlin anzuschieben ?

Hmmmm, irgendwie fällt mir da garnichts ein...... :roll: :wink:

Wie dem auch sei:
Hier steht dem BJV eine erste Bewährungsprobe bevor.
Ich hoffe er nutzt sie im Sinne der Jägerschaft.
Gewiss ist nur eines:
....diesmal ist der DJV sicher NICHT schuld wenns schief geht !!

Aber ich bin jetzt einfach mal verhalten positiv gesonnen !! :wink: 8) :lol: :lol:

Waihei und Gruß

Kastljaga
 
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djuke05 schrieb:
kaum sind die Bayern ohne DJV zugange, brennts im Freistaat.
1. Das Datum Okt. 2008 kannst Du aber schon lesen?
2. Häme ist fehl am Platz, da andere Staatsforsten kaum anders arbeiten.
3. Hätte der DJV irgendwas daran geändert oder hat er?
4. Hauptsache Jäger machen sich gegenseitig fertig, auch wenn es gegen gemeinsame Interessen ist. Kindergarten!
 
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djuke05 schrieb:
kaum sind die Bayern ohne DJV zugange, brennts im Freistaat.

Wie heißt es: Hochmut kommt vor dem Fall! Ja, auch wenn ich der Tatenlosigkeit und dem Schmusekurs des DJV sehr kritisch gegenüber stehe, es scheint nur so zu sein, dass der BJV seine guten Beziehung und seine Einflussmöglichkeiten in die Politik deutlich überschätzt hat. Über die jeweilige Position und Agitation des ÖJV sollte auch jeder mal nachdenken und seine persönliche Interessenlage sortieren.

Da ich die Jagd durchaus so mag, wie sie heute ist, werde ich 'meinen' politischen Landesverband in NRW anschreiben bzw. ansprechen und um Stellungnahme bitten, in NRW ist bald Landtagswahl. :wink: Es sollte der Politik doch auch möglich sein, ungeliebte (namentliche) Ministerialbeamte zu entsorgen. Die Landesverbände bitten ja auch um lokale politische Unterstützung und Aktionen, da sollte doch ein Gefallen drin sein :lol:


Grosso

Grosso
 
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Für mich enthält das zitierte Schreiben des BJVs nur positive Dinge - auch wenn Vocke und co suchen, es negativ hinzustellen.
Mal sehen, was die nächste Zeit im Freistaat so abgeht!

Torf
 
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Es ist eine Schande, was Bayer da veranstaltet. Und Schnarchnase Seehofer schaut mal wieder zu, wenn er nicht gerade wieder in Berlin zu Liebesabenteuern weilt. Ich jedenfalls habe immer noch die bestimmt nicht falsche Vorstellung, dass generell in Bayern die Jagd viel besser in der Bevölkerung verankert ist als anderswo.
Und dann lässt man einigen Herrschaften vom glorreichen ÖJV (bei dem ich gerne mal wissen möchte, woher das Ökologisch bei denen kommt) freien Lauf...
 
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Hi,

Ihr regt Euch mal wieder auf wie annodazumal bei "Müller-rehtot" - und mal wieder gar nicht über einen Denunzianten?

Ich übersetze:
WIR WOLLEN NOCH MEHR DENUNZIANTENTUM !
WIR WOLLEN DIE OFFENE WAHRHEIT ÜBER DIE JAGD - ALLE RATIONALEN ARGUMENTE AUF DEN TISCH !


Es gibt keinen schlimmeren Jagdfeind als den Lodenjockel. Aber das gefährlichste für die Jagd an sich ist doch der rationale Verstand - meilenweit über diesen Niederungen....

Chrüazi,

Martin
 
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Wer glaubt, ein Ministerialbeamter könne ohne Ministerialdirigent, Staatssekretär und Minister derartige Dinge ausbrüten, der lebt in einer falschen Welt. Da laufen Akten durch die Hirachien, mit unterschiedlich farbigen Kullis "solange korrigiert" und wieder zurückgegeben, bis es ganz oben passt!

Der BJV hat, ähnlich der CSU, es verpasst sich ein an die "neue Zeit" angepasstes Gesicht zu schaffen und Weichen für die Zukunft zu stellen.
Man hat sich selbstherrlich auf den Errungenschaften der Vergangenheit ausgeruht und gedacht, es gehe immer so weiter und seinen tatsächlichen Einfluss total überschätzt. Die Führungsriegen der örtlichen Jägerschaft und dessen "Kompetenz" :roll: sind letztendlich nur ein Spiegelbild für das, was sich auf Landesebene abspielt.

Gott sei Dank gibt es aber Kreisgruppen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben und dementsprechend sich neu aufstellen...... auch was Öffentlichkeitsarbeit angeht.

Für meine bayerischen Landsleut: "Nix füa Unguad.....! :wink:
 
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Feuerlein schrieb:
Ihr regt Euch mal wieder auf wie annodazumal bei "Müller-rehtot" - und mal wieder gar nicht über einen Denunzianten?

Wenn man den Inhalt dieser ganzen Aktennotiz, wie es sich beim normalen Umgang gehört, einfach mal auf den Tisch gelegt und diskutiert hätte, dann hätts auch keinen "Denunzianten" gebraucht, oder?

Für mich schauts eher so aus, dass ein gewisser "Mini-Jagd- und Anti-Lodenjockel-Verband" es vornerum nicht geschafft hat, seine Ansichten von Wald ohne Wild durchzusetzen und es halt jetzt hintenrum probiert hat.

Aber vieleicht ist ja auch schlichter Anstand "veraltet, überkommen und muffig".


Pfui Deifi
Werner

(versuche grad, meinen Lodenjockel-Anfall niederzukämpfen)
 

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