Lauflänge für .270 Win.?

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Immer wieder interessant, wie sich manche Leute ihre Fehlkäufe schönreden und dann gleich noch über andere herziehen, die etwas mehr von der Sache verstehen. Saturn hat recht und ich finde es einfach unverschämt, dass er deshalb so angegangen wird. Eine 7x64 (und ich schiesse selber eine) braucht eine Lauflänge von mindestens 60, besser 65 cm. Bei einer .270 solten es auch 60 cm sein.Wenn einem das zu lang ist, muss man sich eben ein anderes Kaliber aussuchen. Wer die 7x64 in einem Stutzen schiesst und nicht bemerkt haben will, dass sich die Patrone dafür nicht eignet, muss schon blind und taub sein. Ich jedenfalls finde es jedesmal wieder höchst unterhaltsam, wenn ich sehe, wie Bekannte die 7x64 aus ihrer R93 verschiessen und dabei Mündungsfeuer produzieren wie die Geschütze von Schlachtschiffen. Aber für Experten wie FSK300, die es scheinbar gerne hart, laut und feurig lieben : Auf Seite 61 des aktuellen Frankonia-Kataloges gibt es einen Stutzen mit einer Lauflänge von 50 cm im Kaliber 7x64. Man sieht, die Hersteller lassen keine Wünsche unerfüllt, seien sie auch noch so bescheuert.
 
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ollie schrieb:
Danke für Eure (z.T) sehr ausführlichen Beiträge!

Hättet ihr anders geantwortet, wenn ich die Frage nach einem 58cm-Lauf in .30-06 gestellt hätte?

Ganz konkret kann ich einen Heym Sr 21 in .270 Win bekommen und der hat leider eben "nur" 58 cm Lauflänge.... Gefällt mir aber ausgesprochen gut:)
Hallo,
leider ist auf diese Frage bisher noch keiner eingegangen. Vielleicht haben die Kollegen das überlesen.

Bei der .30-06 ist das natürlich etwas ganz anderes. Da die Patrone nicht so schnell ist kann man auch gut und gern 58 cm verwenden. (offensiveres Pulver)

Interessant finde ich, dass Heym für .30-06 und .270 die selben LL anbietet....

lg
jagawirth
 
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@ollie: Natürlich ist ein 58 cm-Lauf für die .30-06 besser geeignet als für die .270
 
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jagawirth schrieb:
Interessant finde ich, dass Heym für .30-06 und .270 die selben LL anbietet....
Alle Hersteller bieten lieber kurze als lange Läufe an (die kurzen zum Preis der langen). Jeder Zemtimeter LL kostet in der Produktion Geld.
Bei zB >200 k produzierten R93 seit Fertigungsbeginn kommt da schon einiges zusammen...
 
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Moin.

Also ich schieße auch eine 7x64 mit 60 cm Lauflänge. Und die ist verdammt laut und blitzt stark, besonders mit Fabrik Muni. Ist sogar einem Mitjäger mal aufgefallen, der eine Büchse in 30/06 mit 56 cm Lauflänge schießt und meinte "Deine ist ja viel lauter als meine, wie kommt das denn?" Hat er dann auch gleich als Anlass genommen, mir meinen Namen anzuhängen...

Aber auch bei Selbstgeladenen mit MRP oder R904 oder R903 knallt und blitzt es mächtig. Als Wiederlader habe ich mir deswegen Muni mit sehr kurzem Pulver geladen, so kurz das ich hier bestimmt nicht sagen werde womit, aber jetzt geht es, mit Abstrichen allerdings. Da die allermeisten Schußentfernungen aber zwischen 50-100 m liegen, nicht wirklich entscheidend.

Wer aber nicht die Möglichkeit zum Wiederladen hat, sollte einfach damit rechnen das eine Büchse mit kurzem Lauf bei einigen Kalibern knallt, blitzt und tritt. Ggf. vorher mal Probe schießen.

Kalle
 
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spezialist schrieb:
Immer wieder interessant, wie sich manche Leute ihre Fehlkäufe schönreden und dann gleich noch über andere herziehen, die etwas mehr von der Sache verstehen. Saturn hat recht und ich finde es einfach unverschämt, dass er deshalb so angegangen wird. Eine 7x64 (und ich schiesse selber eine) braucht eine Lauflänge von mindestens 60, besser 65 cm. Bei einer .270 solten es auch 60 cm sein.Wenn einem das zu lang ist, muss man sich eben ein anderes Kaliber aussuchen. Wer die 7x64 in einem Stutzen schiesst und nicht bemerkt haben will, dass sich die Patrone dafür nicht eignet, muss schon blind und taub sein. Ich jedenfalls finde es jedesmal wieder höchst unterhaltsam, wenn ich sehe, wie Bekannte die 7x64 aus ihrer R93 verschiessen und dabei Mündungsfeuer produzieren wie die Geschütze von Schlachtschiffen. Aber für Experten wie FSK300, die es scheinbar gerne hart, laut und feurig lieben : Auf Seite 61 des aktuellen Frankonia-Kataloges gibt es einen Stutzen mit einer Lauflänge von 50 cm im Kaliber 7x64. Man sieht, die Hersteller lassen keine Wünsche unerfüllt, seien sie auch noch so bescheuert.

Uuuaaaaah Hilfe, ein echter Spezialist! :lol:
 
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Merkwürdig, dass in den USA - und da kommt die .270 her - so gut wie niemand 60cm in der .270Win baut. Da reichen 56cm...
 
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spezialist schrieb:
Immer wieder interessant, wie sich manche Leute ihre Fehlkäufe schönreden und dann gleich noch über andere herziehen, die etwas mehr von der Sache verstehen. Saturn hat recht und ich finde es einfach unverschämt, dass er deshalb so angegangen wird. Eine 7x64 (und ich schiesse selber eine) braucht eine Lauflänge von mindestens 60, besser 65 cm. Bei einer .270 solten es auch 60 cm sein.Wenn einem das zu lang ist, muss man sich eben ein anderes Kaliber aussuchen. Wer die 7x64 in einem Stutzen schiesst und nicht bemerkt haben will, dass sich die Patrone dafür nicht eignet, muss schon blind und taub sein. Ich jedenfalls finde es jedesmal wieder höchst unterhaltsam, wenn ich sehe, wie Bekannte die 7x64 aus ihrer R93 verschiessen und dabei Mündungsfeuer produzieren wie die Geschütze von Schlachtschiffen. Aber für Experten wie FSK300, die es scheinbar gerne hart, laut und feurig lieben : Auf Seite 61 des aktuellen Frankonia-Kataloges gibt es einen Stutzen mit einer Lauflänge von 50 cm im Kaliber 7x64. Man sieht, die Hersteller lassen keine Wünsche unerfüllt, seien sie auch noch so bescheuert.



Frage an den Spezialisten: wieviel Wild hat er schon mit der .270 Win bzw. 7x64 mit 50cm-Lauf geschossen? (Oder sollte man vielleicht fragen, wieviel Wild er überhaupt schon geschossen hat?? :wink: )
 
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FSK 300 schrieb:
Frage an den Spezialisten: wieviel Wild hat er schon mit der .270 Win bzw. 7x64 mit 50cm-Lauf geschossen? (Oder sollte man vielleicht fragen, wieviel Wild er überhaupt schon geschossen hat?? :wink: )
Antwort des Spezialisten : Mit der .270 Win bzw. 7x64 mit 50cm-Lauf habe ich noch kein einziges Stück geschossen, und dabei wird es auch bleiben.
Ansonsten schiesse ich mit verschiedenen Büchsen (einschliesslich MEINER 7x64 mit 65 cm-Lauf) übers Jahr gut 10-mal soviel Schalenwild wie der statistische Deutsche Durchschnitts-Jodenlockel.
 
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Na ja, ich weiss nicht, wieviel der deutsche Durchschnittsjäger pro Jahr schiesst, aber wenn ich mal so +- 10 Stück pro anno rechne, müsste der Herr Spezialist ja rund 100 Stück schiessen - alle Achtung!
Aber zurück zur LL: mir ist natürlich klar, dass weder .270Win noch 7x64 optimale Kandidaten für kurze LL sind, aber machen wir uns nicht etwas vor, wenn wir von starkem Mündungsfeuer und lautem Knall reden? Am Tage hat mich Mündungsfeuer noch nie gestört, nachts erzeugt man selbst mit der 9,3x72R einen Blitz und der Knall ist für mich immer unangenehm....
Interessant fand ich Versuche in einem amerik. Jagdmagazin: man kürzte jeweils 3 Läufe in den Kal. 300winMag, .30/06 und .308Win von 61cm auf 56cm, dann auf 52cm und dann auf 48cm. Die Leistungseinbussen v.a. der Magnum waren schon erheblich, dennoch lag sie immer noch vor den beiden anderen Patronen, auch die .30/06 lag immer noch vor der .308Win!
 
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Das würde den 10-fachen Satz deutlich relativieren - da gibt es Leute in diesem Thread, die wesentlich höher liegen! :wink:
 
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Hallo,

MANN, ich mit meinem eingelesenen, theoret. Halbwissen; ich liebäugele ja schon ewig mit einem ganzgeschäfteten Stutzen. Eigendlich wollte ich ihn mir mal in .318Westley Richards mit 53cm Lauf machen lassen, aber da ja Lauflänge, Gasdruck, Brennschluß, Mündungsfeuer, Hochschlag und Knall eh egal und bei Laufkürzungen völlig unrelevat sind, glaube ich, lasse ich mir meinen .340 Wby.Mag.Lauf auf "Kavallerie-Maß" 43cm kürzen und mache mir daraus einen Stutzen. 83grs. H-450 dürften für einen Stutzenlauf ja nicht zuviel sein, krachen und feuern tut´s ja eh und zur Not gibt es ja auch noch Magnaport. :roll: :roll: :roll:

Grüße
Saturn :mrgreen:
 
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ollie schrieb:
Hallo,

ist die Lauflänge 58 cm für das Kaliber .270 Winchester ausreichend?

Danke für Eure Antworten

ausreichend JA...vielleicht sogar zufriedenstellend...nicht jedoch optimal.

Ich lade und schieße die .270 Win einmal mit 22" LL (~56 cm) und einmal mit 28" (~71cm).
Beide mit einem 130 gr-Geschoss, da dieses Kaliber seinen guten Ruf nicht umsonst überwiegend mit diesem Geschossgewicht erlangt hat.

Bei dem Stummel kommt VV N140 bis knapp unter die Druckobergrenze rein und es klappt hervorragend.
Gemessen habe ich im Schnitt eine V(5) von 860 m/s, die ohne Mündungsfeuer und mit relativ fairem Geräuschpegel erreicht wird.

Für den langen Rüssel fülle ich das komplette Hülsenvolumen mit VV N560 und erreiche damit eine gemessene V(5) von durchschnittlich 965 m/s.
Das Ergebnis erreiche ich sogar mit einem geringeren Spitzengasdruck - dafür allerdings mit etwas mehr Licht in finstrer Nacht.

Bis 200m reicht die erste Ladung mehr als aus für alles, was hier in der Gegend rumläuft (und Jagdzeiten hat).

Daher mein Fazit zur Eingangsfrage (auch wenn ich mich damit wiederhole):

JA, 58 cm Lauflänge reichen bei der .270 Win aus, wenn man die Patrone bzw. deren Ladung angemessen wählt und nicht das letzte Quäntchen aus der Patrone herauszuholen versucht.
 
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Ich stecke hinter dem 130grs Nosl.Part. auch volle Kanne N560, erreiche zwar "nur" 895m/sek., blitzt gewaltig - aber was soll es? (vorher hatte meine BSA einen 60cm-Lauf mit integrierter Mündungsbremse, jetzt fehlen zwar 8cm, aber der Knall ist weitaus erträglicher!)
 

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