Griechenland ? Nur die Spitze des Eisberges

mfb

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Und wo steht Deutschland in der Rangfolge? Selbst Belgien und dieNiederlande leisten gemessen an ihrem Wohlstand einen größeren Anteil am Netto-EU-Budget als die Bundesrepublik. Deutschland folgt gleichauf mit Dänemark und Finnland auf Platz drei. Freilich, betrachtet man die absoluten Zahlen, überweist Deutschland nach wie vor die höchste Summe nach Brüssel - schließlich ist Deutschland der größte Mitgliedstaat der EU, und ein kleiner Teil von sehr viel Geld bleibt immer noch sehr viel Geld.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...te-nettobeitraege-zum-eu-budget-a-872604.html
 
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Genauso ist das. Die EZB bzw. Herr Draghi haben vor zwei Wochen, passend zur baldigen neuen Kreditaufnahme Griechenlands am Markt angekündigt, dass die EZB jetzt nötigenfalls Staatsanleihen aufkaufen. Damit wissen die Banken, die neue Staatsfinanzierung Griechenlands ist ein risikofreies Geschäft weil im Zweifelsfall nimmt die EZB die in Zukunft ziemlich sicher wertärmeren oder sogar völlig wertlosen Papiere zum vollen Nennwert wieder zurück.

Eine Rückkaufgarantie gibt es aber nicht, das heißt, ein erneuter Kapitalschnitt irgendwann in der Zukunft ist eben nicht ausgeschlossen.

Die vor allem südeuropäischen Geschäftsbanken bekommen von der EZB Geld nachgeworfen zu 0,25% Zinsen. Dieses Geld schieben sie dann sofort weiter nach Griechenland zu 4,7% Zinsen. Damit verdienen sie mal wieder Milliarden. Risikofrei weil siehe oben.

Man fragt sich, wer sind die größeren Verbrecher. Diese Banken oder die EU-Politiker, die ihnen das erst ermöglicht und Griechenland wider besseres Wissen in den Euro aufgenommen haben.

Hier geht es jetzt aber böse durcheinander. Sorry, aber Deine Ausführungen zeugen von Bauchgefühl und nicht wirklich von Verständnis!

Banken refinanzieren sich generell ! auf Basis Euribor oder Libor zuzüglich Marge, die sich nach ihrem Standing / Rating richtet. Die Aussage, dass vor allem südeuropäische Geschäftsbanken das Geld hinterhergeworfen bekommen, ist daher schlicht falsch!

Dann schieben sie es zu 4,7 % weiter, ja und? Es gibt auch Anlagen zu 10 %. Die Differenz zum Marktzinssatz drückt das Opportunitätsrisiko aus. Üblicherweise hohe Verzinsung = hohes Risiko und umgekehrt. Daher resultiert der alte Bankerspruch: "Gier frisst Hirn".

Ob die Banken Milliarden verdienen, bleibt dahingestellt, weil sie eben keine Garantie auf Rückkauf durch die EU bekommen. Ist Griechenland pleite, verzichten Anleger wie Banken und Institutionelle mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder auf einen Großteil ihres eingesetzten Kapitals.

Verbrecherisch ist da gar nichts ! Es ist nur eine reine Chancen-/Risikoabwägung und die steht nun einmal jedem Kaufmann in dieser Welt gleichermaßen zu.

Nicht verbrecherisch sondern vielleicht fahrlässig oder grob fahrlässig wird es nur dann, wenn es hinsichtlich der eingegangenen Risiken keine ordnungsgemäße Portfoliosteuerung gibt und dies zur Bildung von Klumpenrisiken (cluster risks) führt (= Risiko bezogen auf einen Kreditnehmer oder ein Land oder eine Branche).

Moralisch völlig daneben dürfte eher sein, dass die "üblichen Verdächtigen" wie Deutsche und Goldman arrangieren. Ich bin mir aber sicher, dass sie selbst nicht zum langfristigen ! Anlegerkreis gehören werden. Streicht man sich mal eben kurz ein horrendes Salär für das Arrangieren ein und verabschiedet sich dann! Die Scherben überlässt man anderen Banken!

Wie sagte schon Herr Hermann Josef Abs: "Eine Bank lebt von den schlechten Geschäften, die sie unterlässt."

Ansonsten was die Aufnahme Griechenlands in die EU betrifft sind wir ganz sicher einer Meinung.
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

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Man muß sich schon fragen, warum die EU es den Banken zugesteht, für ein risikoloses Geschäft noch 4,5% Zinsen einzustreichen. Schon früher wurden ja ramschige griechische Staatsanleihen von den Banken mithilfe der EU an den vor allem deutschen Steuerzahler entsorgt.

Wenn es doch ganz schlimm kommen sollte und die Banken mal wieder in echte Turbulenzen geraten dann macht das auch nichts. Dann gibt es halt einen vom gleichen Steuerzahler bezahlten "Bail Out".

Dieses Geschäftsmodell hat mit Marktwirtschaft nichts mehr zu tun. Draghi und die Banken sind vielmehr die Totengräber der Marktwirtschaft.
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

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Dann schieben sie es zu 4,7 % weiter, ja und? Es gibt auch Anlagen zu 10 %.
Wo bitte gibt es zu 10% oder nur zu 4,7% verzinste Anlagen, die ähnlich risikoarm sind wie von der EU (also von uns) durch de facto Bürgschaft abgesicherte Staatsanleihen? Der nächste Schritt sind dann die ja auch von der SPD geforderten Eurobonds.
 
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Man muß sich schon fragen, warum die EU es den Banken zugesteht, für ein risikoloses Geschäft noch 4,5% Zinsen einzustreichen. Schon früher wurden ja ramschige griechische Staatsanleihen von den Banken mithilfe der EU an den vor allem deutschen Steuerzahler entsorgt.

Wenn es doch ganz schlimm kommen sollte und die Banken mal wieder in echte Turbulenzen geraten dann macht das auch nichts. Dann gibt es halt einen vom gleichen Steuerzahler bezahlten "Bail Out".

Dieses Geschäftsmodell hat mit Marktwirtschaft nichts mehr zu tun. Draghi und die Banken sind vielmehr die Totengräber der Marktwirtschaft.


Wiederholung macht dein posting nicht richtiger! Es handelt sich nicht um eine von der EU besicherte Staatsanleihe!!!! So haben sich auch Banken weitestgehend bei der Abnahme zurückgehalten. Die Anleihe wird in erster Linie von Gruppen gekauft, die das Papier als Zockerpapier betrachten:

Hier die Verteilung (die für sich spricht und die man nicht kommentieren muss):

33 % Hedgefonds
49 % Fondsgesellschaften und Vermögensverwalter
14 % Banken

420 Millionen für den Bankensektor und zwar verteilt auf alle Banken nicht nur in der Eurozone, sondern weltweit. Das ist mit Verlaub ein Fliegensch.ss und nicht der von dir heraufbeschworene Untergang des Abendlandes!

Die Dinge sind eben in der Realität nicht so, wie Du sie Dir gerade in Dein vorgefertigtes Weltbild einfügst!
 
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Wo bitte gibt es zu 10% oder nur zu 4,7% verzinste Anlagen, die ähnlich risikoarm sind wie von der EU (also von uns) durch de facto Bürgschaft abgesicherte Staatsanleihen? Der nächste Schritt sind dann die ja auch von der SPD geforderten Eurobonds.

Sie sind extrem risikobehaftet, wären sie völlig risikofrei, wäre der Zinssatz ratingadjustiert und kapitalmarktorientiert und läge eben nicht bei 4,7 % sondern deutlich drunter!
 
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Ich sage ja: Alles Verbrecher; entweder aus Ideologie oder aus Dummheit!

Wenemar

Was ist das denn? Würde man Dummheit bestrafen, müssten sicherlich 15 % der deutschen Bevölkerung einsitzen. Wie äußert sich Dummheit? Im aktiven Handeln oder in der öffentlichen Äußerung?

Schon mal überlegt, dass Du auch Profiteur der derzeitigen Gesetzgebung sein könntest?;-)
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

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Es geht weiter auf der Abwärtsspirale, Herr Draghi treibt die EU weiter zur Währungskrise und zum wirtschaftlichen Zusammenbruch. Jetzt geben's diese Lügenbeutel halt als "Kampf gegen die Deflation" aus dabei haben sie bis vor kurzem noch behauptet, die Südländer müssten um wettbewerbsfähig zu werden ihre Lohn- und Preisniveaus nach unten anpassen.

Warum regt sich da eigentlich aus unseren tollen "Leitmedien" keiner drüber auf? Weil das gleich wieder als "rechtspopulistisch" gilt"?

Kampf gegen drohende Deflation: EZB konkretisiert Anleihekaufprogramm


Hamburg - Die Planungen der Europäischen Zentralbank (EZB) für ein Ankaufprogramm für Staatsanleihen zur Deflationsbekämpfung nehmen konkretere Formen an. Das Volumen der Käufe könnte nach SPIEGEL-Informationen prinzipiell unbegrenzt sein. Wenn sich ein erstes Programm mit einem Volumen von zum Beispiel einer Billion Euro als unwirksam erweise, könne eben ein neues aufgelegt werden, heißt es in der EZB.

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...kaeufe-gegen-drohende-deflation-a-965152.html

Jaja, wenn die schlechte Medizin nicht wirkt, schieben wir halt noch ein paar Billionen aus der Tasche des Steuerzahlers bzw. von seinem Schuldenkonto hinterher.

Denkt dran, bald sind Wahlen!
 
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Als Finanzlaie frage ich, wieso Pleite, gibt doch genug griechische Hügel in Staatsbesitz.
Wie im privatwirtschaftlichen Verkehr, her damit. Lesbos für mich und meine Steuerlast:p
 
A

anonym

Guest
.. ja, nee! Lesbos muß nicht sein - Nymphos wäre doch besser :bye:


Man werden wir verarscht!
 
A

anonym

Guest
Mann werden wir verarscht!

________

Ja - 'ihr' werdet verarscht
denn was immer euch eure Politiker auch erzählen um den braven Steuerzahler bei Stange zu halten -

Fact ist

die Gesamtverschuldung von Griechenland ist 2013 auf 319 Mrd.Euro gestiegen !!
(2012: 304 Mrd.), der Verschuldungsgrad hat sich also auf 175 (157) % des Bruttoinlandproduktes verschlechtert und ist somit auf einem höheren Stand als vor der Schuldenrestrukturierung.

Servus - und schön locker bleiben in der EU -
und zusätzlich ein paar Mrd. für die Ukraine auf die Seite legen .....

:lol:
 
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....
Servus - und schön locker bleiben in der EU -
und zusätzlich ein paar Mrd. für die Ukraine auf die Seite legen .....

:lol:


Und nicht nur für die! Wenn man sieht, wie einfach es ist, an die Kohle anderer Staaten zu kommen, dann wäre es doch wirklich vermessen, zu glauben, dass Italien, Portugal und Spanien da wirklich standhaft blieben und auf den warmen Regen verzichteten! Mal sehen, wie lange es dauert!

Wie klug war doch eine Maggy Thatcher mit ihrem. I want my money back"

Eine solche Politikerin / Politiker wäre mir für Deutschland echt sympathisch!
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

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Eine Margaret Thatcher, God bless her soul, hätten die Gutmenschenmedien schon zerfleischt lange bevor sie überhaupt ihr Abgeordnetenmandat angetreten hätte.
 

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