Diesen Bock habe ich das erste Mal durch Zufall Anfang Juni 2011 in einem Rapsschlag auf 150 m gesehen, als ich im Auto an diesem vorbei fuhr. Ich wollte eigentlich kontrollieren was die Sauen, die dort auch heimisch waren über Nacht für Schäden angerichtet hatten. Dies war nicht weit weg von unserem Hof, nachts schlugen die Terrier öfter mal an, wenn die Sauen ca. 60 m vom Hundezwinger in einem kleinen Eichenwäldchen brachen. Leider ist er so mit Holundern unterwachsen, das man da absolut nichts machen kann. Habe es ein paar Mal versucht, wenn die Hunde meistens so gegen 1.00 Uhr wenn es richtig dunkel war anschlugen. Außer dem Quicken der Frischlinge und dem zufriedenen Grunzen der Bachen, was man deutlich hören konnte, war aber durch den Unterwuchs bedingt nichts zu machen. Auch das Leuchten mit einer Taschenlampe und deutliche Schimpfworte konnten die Bagage nicht sichtlich aus der Ruhe bringen. Es wurde zum geordneten Rückzug geblasen um zwei Nächte später wieder aufs Neue mit dem Spiel zu beginnen, es ist nachts um 1 Uhr wirklich nicht nett, wenn 3 Terrier Alarm schlagen und drohen den Rest der Hausbewohner aufzuwecken. Aber das nur so am Rande. Zu diesen Zeitpunkt konnte ich noch nicht erkennen wie groß die Ausmaße der Perücke war, weil nur die aus den Rapsstengeln schaute. Ohne Glas konnte ich es erst noch nicht einmal vernünftig ansprechen, habe gedacht dass es eine alte Tüte oder so etwas war. Also Glas ans Auge und mal etwas näher hinschauen, im hochnehmen des Glases verschwand auf einmal dies komische Etwas und kam 2 m weiter samt Rehhaupt wieder kurz zum Vorschein. Es reichte um das undefinierbare Anzusprechen, dann war es auch schon wieder weggetaucht, aber egal ich hätte sowieso nichts mehr erkennen können weil das große Flattern einsetzte. Ich erinnerte mich dann an Anfang Juni letzten Jahres, wo ich ein starkes Reh filmen konnte, dass so aussah als hätte es noch nicht verfegt. Sollte es dieses Stück vielleicht sein? Im November letzten Jahres hatte ich dieses Stück noch einmal im Autoscheinwerfer vor, war aber auf die Schnelle nur zu sehen das es noch Bast an den Stangen hatte. Alles Pirschen, Ansitzen und mit dem Auto an dem Schlag vorbei fahren brachte den Bock nicht wieder zur Ansicht, langsam war ich am verzweifeln ob ich wirklich richtig angesprochen hatte, denn es kam zwar öfters ein Bock zum Vorschein , aber mit normalen Gehörn. Das zweite Mal hat ihn dann mein Jagdfreund aus einem anderen Revier auf dem Weg zur Arbeit an meinen 40 zigsten Geburtstag am 22.06. von der Straße aus um 7.00 Uhr morgens an einem Weizenschlag gesehen. Es war mir aber nicht vergönnt ihn an diesem Tag zu erlegen.
Den nächsten Abend habe ich ihn dann wieder in dem Weizenschlag um 21.15 Uhr auf 150m vorgehabt wo er sich dann wieder niedertat. Bin dann weggegangen um noch nach den Sauen im Weizen zu schauen.
Um 22.30 konnte man das Haupt wieder im Weizen sehen, ein Anpirschen war erfolglos weil er sich wieder niedergetan hatte. Am Samstag des darauf folgenden Wochenende wollte ich eigentlich um 4.15 aus den Federn, habe es aber dann doch erst um 5.00 geschafft. Nach einer Tasse Kaffee im T-Shirt Unterhose und Socken mit Hund in den Keller. Tür auf und den Hund raus damit er sich lösen kann. Als ich nach meiner Hose greife sehe ich durchs Kellerfenster ein Stück Rehwild bei uns aus den Eichen kommen, vor Schreck habe ich dann alles fallen gelassen, es war der Perückenbock. Oh nein der Hund ist ja noch draußen, also schnell aus der Tür doch der Hund saß wie auf einen Thron auf dem Kellersims und äugte das Stück Rehwild an, alles locken damit er wieder zurück in den Keller kommt war vergeblich. Also im Laufschritt zum Waffenschrank ist ca. 6m von der Kellertür entfernt , erst Munition aus dem Wandsafe dann Waffenschrank öffnen Magazin rein durch repetieren und sichern und wieder zur Tür, Gott sei dank der Hund saß immer noch zur Salzsäule erstarrt auf seinem Thron. Schnell in Leben gegangen und abgedrückt. Er liegt. Ein wenig schlegeln und dann Ruhe.
Das Ganze hat sich am 25.06.2011 um 5.30 Uhr abgespielt. Möchte nicht wissen was der Rest der Familienmitglieder gedacht haben als die 8x68 los bellte. Der Hund jedenfalls war von seinem Thron abgestiegen und ins Halt gegangen als der Bock fiel. Einzig mein Vater war aus dem Bett gesprungen und hatte im Pyjama einen Rundgang über den Hof gemacht um nachzuschauen was wohl eingestürzt sein könnte.
Ich weiß das die 8x68 etwas übertrieben war, aber mit meinem Drilling im Kaliber7x65 musste ich erst einen Probeschuss machen. Und laufen lassen wollte ich ihn auch nicht weil er in der Nähe der Straße seinen Einstand hatte.
Aufgebrochen hat er 25 kg gewogen
1 Jahr vorher ausgeschnitten aus einem Video
Gruss fuchshaken :bye: