Erfahrungen mit Haenel SLB 2000+

A

anonym

Guest
Kürzlich hat jemand bei mir eine Haenel SLB 2000+ mit ein paar Patronen abgeworfen, die ich mit einem Freund gründlich testen sollte / durfte.

Im Grunde ist das eine Heckler & Koch SLB 2000, die es ja nun schon mehr oder weniger seit 10 Jahren gibt.

Kaliber 300 Win Mag. Die Waffe kam mit einem zweischüssigen Magazin und einer EAW-Picatinnyschiene montiert. Es gibt auch ein fünfschüssiges Magazin.

Mir persönlich liegt die Waffe ganz gut, wobei der Pistolengriff für mich unbequem ist, da ich den Hals nicht bequem mit dem Daumen umfassen kann, sondern seitlich ablegen muss. Das Holz sah recht ordentlich aus, die Fischhaut war auch gut gemacht. Vorne und hinten waren bereits Riemenbügelösen montiert.

Die feste Visierung besteht hinten aus drei gelb "leuchtenden" Glasfaserpunkten und vorne aus einem rot leuchtenden Glasfaserpunkt (oder was das auch immer sein mag).

Sieht überzeugend aus und man kann auf 50 Meter damit problemlos schnelle Schüsse loswerden.

Wir schossen auf der Waffe ein eigenes ZF ein, ein älteres Zeiss 2-10*50.

Dabei wurde das Magazin geladen, in die Waffe mit offenem Verschluss eingeführt und dieser mittels Betätigung des Verschlussfanghebels geschlossen. Dann Magazin raus, neue Patrone rein, laden und los.

Die mit harten Gummischaftkappe geliefert Büchse hat am Schiesstisch einen recht brachialen Rückstoss. Geschossen wurde Remington Fabrikmunition mit 180 Grains PSP Geschoss.

Heiliger St. Hubertus, das klepperte echt ziemlich !!!!

Originellerweise fielen die Hülsen alle nach rechts seitlich hinten (!) weg und blieben weniger als einen Meter vom Schützen entfernt liegen.

Wurde hier an die Wiederlader gedacht??

Schon nach drei Schuss hat die Waffe deutliches Mirage - eigentlich schon nach zwei Schüssen .... :19:

Der Abzug ist ausbaufähig, es handelte sich allerdings um eine zuvor ungeschossene Neuwaffe und, naja, da müsste man einfach mal ein bisschen Teflonfett o.ä. reinlaufen lassen. Die Sicherung mittels Drehwippschalter auf dem Kolbenhals ist ziemlich optimal und zudem lautlos. Das ist sehr gut gelöst.

Zu bemerken wäre, dass bei 100 ohne Zwischenreinigung abgegebenen Schüssen (mit zwischenrein sehr diszipliniert eingehaltenen Kühlpausen!) nur eine Ladehemmung auftrat.

Dabei handelte es sich um eine Zufuhrstörung vom ersten auf den zweiten Schuss. Die Überprüfung ergab, dass der Schütze das Magazin nicht richtig eingerastet hatte, so dass der Verschluss die zweite Patrone nicht mitnehmen konnte.

Auf der Scheibe zeigte sich, dass der jeweils erste Schuss (nach jeweils ca. 5 Minuten Kühlpause und immer nur drei Schuss) immer rund einen Zentimeter tiefer ankam, als die beiden Folgeschüsse, die z.T. direkt aneinander lagen bzw. sich gegenseitig rissen. Schussdistanz waren 100 Meter.

Eine ordentliche Leistung.

Das Verhalten war nicht zu ändern; auch nicht durch Laden der ersten Patrone von Hand in´s Lager oder schliessen des Verschlusses über den Ladehebel anstelle des Verschlussfanghebels.

Im Grossen und Ganzen kann man die Waffe als sehr zuverlässig bezeichnen. Zudem ist sie präzise.

Der Rückstoss ist beim Schiessen vom Anschusstisch durchaus hart und wird daher auch bei der Ansitzjagd übel ankommen.

Die harte Gummischaftkappe der Büchse sollte durch ein weicheres Modell ersetzt werden, wenn solche Verwendung gewünscht ist. Die Montage einer Mündungsbremse wäre wünschenswert, ist aber aufwendig, da das Korn mit Sockel versetzt werden müsste.

Zudem wird der Schusslärm der ohnehin schon lauten Büchse deutlich verstärkt, was möglicherweise unerwünscht ist.

Die gut in den Anschlag gleitende Waffe ist leicht hinterlastig - nicht störend, aber auch icht optimal.

Sie wirkt insgesamt eher klobig und sieht keinesfalls irgendwie elegant oder "schön" aus, wie dies z.B. bei einer Browning BAR I eher der Fall ist.

Sie funktioniert allerdings offenbar sehr gut.

Im Gegensatz zu anderen, derzeit am Markt erhältlichen Jagd-Selbstladebüchsen kann man die Waffe zum Reinigen leicht zerlegen und selbst säubern, was in der beigefügten Gebrauchsanweisung gut und bebildert erläutert ist.

Einschicken ins Werk zwecks Grundreinigung ist also hier nicht erforderlich ....

In diesem Sinne - Waidmannsgeheul .... :31:
 
A

anonym

Guest
Danke.

Ich kenne nur die Browning BAR I und die nur ein bisschen.

Mir ist die Waffe gefälliger und ich finde sie "schöner" und führiger.

Leider habe ich mit meiner nur Probleme. Das Zerlegen ist relativ einfach.

Die Nachteile der BAR I sind das Fehlen von Ersatzteilen und Ersatzmagazinen. Zudem wirft sie die Hülsen in alle Himmelsrichtungen weit aus. Einige User hier berichten über verschiedene Störungen der Büchse.

Ehrlich - ich würde niemandem mehr empfehlen, eine BAR I anders als gebraucht und günstig zu kaufen. Und vorher probeschiessen.
 
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Ich führe schon Jahre eine Slb 2000 als Drückjagdwaffe mit einem Holosight.

Das Teil funktioniert, ich schlage es perfekt an, die kolbenhalssicherung ist für den schnellen Schuss perfekt positionier und die Waffe kann problemlos zerlegt und gereinigt werden. Das ganze zu einem wirklich günstigen Preis und einem sehr guten Service ... Was will man mehr .... Oki etwas schöner könnte sie aussehen :)
 
A

anonym

Guest
In welchem Kaliber hast Du sie?

9,3*62? Erinnere ich mich richtig?

Wie ist für Dich der Rueckstoss?

In 300 WinMag am Anschusstisch sind gezielte schnelle Serien nicht machbar.

Mit 6 oder 4facher Vergroesserung ist man zu weit raus und muss erst mal die freundlichen Hammerschlag verkraften, bevor man wieder schiessen kann.

An schnelle präzise Serien wie mit der 308 oder 270 Win ist nicht zu denken!

Stehend freihändig geht es hingegen einigermassen.
 
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korrekt ... habe sie in 9,3x62

verglichen mit meiner blaser r93 in 30-06 mit 56cm lauf und pachmayerkappe finde ich meine slb 2000 relativ identisch.

vom rückschlag her also nicht sonderlich aufällig, zumal so ein gasdrucklader ja sowieso schon einiges dämpft.

die harte abschlusskappe habe ich auf meiner slb 2000 belassen, denn damit gleites man beim anschlagen einfach besser, zumal wenn man im winter mit viel klamotten auf der drückjagd ist und die waffen eben öfters und schnell im anschlag braucht.

auf der r93 mag ich meine pachmayer, doch für die slb ist die harte, glatte kappe für mich geeigneter.

ich habe vor jahren mal die sauer 303 in .300 win mag geschossen, doch empfand ich die auch nicht sehr "schlagen" ... ist ja auch ein gaddrucklader.
 
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Hab die H&K in 9,3 geschossen und finde, dass sie nicht schlägt, sondern schiebt. Eine schnelle Doublette hätte ich wohl nicht geschafft, aber ich fand es nicht unangenehm. Mal sehen, was zur nächsten Saison an Kleingeld übrig ist...

NP
 
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Ein Praktiker bewertet auch nicht ob man mit einer SLB vom Schießtisch schnelle Serien schießen kann. Das ist Blödsinn. Das Ding ist eine Drückjagdwaffe und kann mal zum Ansitz mitgenommen werden.

Der Praktiker montiert eine flintenähnliche Schaftkappe die gleitet und keine fette Deccelerator Kappe die am Schießtisch angenehm ist aber auf der Jagd nix taugt.

Der Praktiker bewertet, wie die Büchse im Anschlag liegt und wie schnell man damit "drauf" ist.

Für die Mirage kann die Waffe nix das ist der Pulverstarken .300 Win Mag geschuldet.

An der SLB 2000 von "Haehnel" ist der Abzug brauchbar, die Schäftung problemlos für niederes ZF u. die offene Visierung geeignet. Es gibt zu mindest bei mir nie eine Zuführstörung o.ä.

Die HK hat eine Schlagstücksicherung und das ist besonders erwähnenswert!!

Meine schießt mit Accubond 165gr in 30-06 um die 35mm 10 Schuß das reicht.

Danke für Deinen Test

Füxlein
 
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Führe seit 2008 eine HK SLB2000 in .308 und bin nach wie vor sehr zufrieden. Sehr präzise, Schlagstücksicherung, Schaft passt mir hervorragend, schießt sich in .308 sehr weich und ist geradezu unkaputtbar, ich nehme sie auch gerne und regelmäßig mit zum Ansitz. Das Ding ist leider grottenhäßlich und das Holz aus der Güteklasse Obstkiste. Vor 2 Wochen hab ich sie übrigens auf S&B eXergy umgeschossen, hat mich positiv mit einem 22mm Streukreis überrascht. Die .300 Winmag wäre mir in dem kurzläufigen Hobel zu heftig...
 
V

vanwengade

Guest
Hallo Rheinländer,
ich führe die SLB2000 in 8x57IS. Ich binmit Jagdfreunden einmal im Monat im Schießkino und darf immer zuschauen wie siche eine Sauer303 nach der anderen an ihrer Munition verschluckt. Sowas ist mir noch nie passiert.
Was mir jetzt aber passiert ist, meine SLB ist mir umgefallen und mit dem Hinterschaft auf einen Stahlfalz meines Waffenschrankes gekracht. Schaftbruch.
Wo zur Hölle bekommt man einen neuen Hinterschaft her.
Und eigentlich hätte ich gerne einen mit freistehendem Pistolengriff dran. Aber meine Internetrecherche hat keinen Treffer ergeben. Kann es wirklich sein, dass es niemanden gibt der für unsere Waffe Tuning und Umbauteile anbietet?
Waidmannsheil

van Wengade
 
Registriert
3 Jul 2008
Beiträge
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Hallo Rheinländer,
ich führe die SLB2000 in 8x57IS. Ich binmit Jagdfreunden einmal im Monat im Schießkino und darf immer zuschauen wie siche eine Sauer303 nach der anderen an ihrer Munition verschluckt. Sowas ist mir noch nie passiert.
Was mir jetzt aber passiert ist, meine SLB ist mir umgefallen und mit dem Hinterschaft auf einen Stahlfalz meines Waffenschrankes gekracht. Schaftbruch.
Wo zur Hölle bekommt man einen neuen Hinterschaft her.
Und eigentlich hätte ich gerne einen mit freistehendem Pistolengriff dran. Aber meine Internetrecherche hat keinen Treffer ergeben. Kann es wirklich sein, dass es niemanden gibt der für unsere Waffe Tuning und Umbauteile anbietet?
Waidmannsheil

van Wengade

Frag mal den hier :

www.hauck-waffenbau.net

Oder den hier:

http://www.schaftverschneidung.info/
 
A

anonym

Guest
...
Was mir jetzt aber passiert ist, meine SLB ist mir umgefallen und mit dem Hinterschaft auf einen Stahlfalz meines Waffenschrankes gekracht. Schaftbruch.
Wo zur Hölle bekommt man einen neuen Hinterschaft her...

Frag mal bei Haenel an.
Die haben einen super Service.
 
V

vanwengade

Guest
Danke, Haenel hab ich eine Email geschrieben, und egun check ich ab.



van Wengade
"Wiederstand ist Pflicht"
 

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