Strahlenbelastung bei Wildbret

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anonym

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Strahlenbelastung bei Wildbret

"Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl sind heute immer noch einige Wildtiere und Pilzarten im süddeutschen Raum strahlenbelastet. Dies ist in erster Linie bei Wildschweinen der Fall, die sich unter anderem von den im Waldboden wachsenden Hirschtrüffeln ernähren. Cäsium-137, das nach Tschernobyl auch über Deutschland abgeregnet ist, hält sich in Waldböden länger und wird auch von bestimmten Pilzarten (z.B. Maronenröhrlingen oder Semmelstoppelpilzen) stärker aufgenommen. Zu diesen Pilzsorten gehören auch Hirschtrüffel. Landwirtschaftliche Bodenflächen sind nicht betroffen.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) weist darauf hin, dass die zusätzliche Strahlenbelastung bei gelegentlichem Verzehr gering, aber vermeidbar ist. Wer also eine unnötige Belastung durch Strahlung vermeiden möchte, verzichtet auf Wild oder wählt lieber Reh oder Hirsch anstatt Wildschwein."

Quelle:
Wild: Rezepte mit Reh, Hirsch und Co. - BRIGITTE.de
www.brigitte.de/rezepte/rezepte/wild-rezepte-531165
letzte Seite

Stimmt das ?
 
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anonym

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Nö. Sauen, die in Gebieten erlegt wurden, in denen es während des Reaktorunfalls geregnet hat dürfen ohnehin nicht dem Verzehr zugeführt werden, und manche Jäger wie die Thurn und Taxis prüfen alle Sauen grundsätzlich auf Strahlenbelastung.
 
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anonym

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Nö. Sauen, die in Gebieten erlegt wurden, in denen es während des Reaktorunfalls geregnet hat dürfen ohnehin nicht dem Verzehr zugeführt werden, und manche Jäger wie die Thurn und Taxis prüfen alle Sauen grundsätzlich auf Strahlenbelastung.
jein.
Es gibt in D keinen festgelegten Maximalwert für Wildfleisch.
Hilfsweise wird der Wert für Babynahrung u.a. als Richtwert hergezogen (600 Kernteilungen).
In den Hotspots des Fallouts wird heute noch beprobt und Wildkörper mit einer Gesamtbelastung von über 600 B (Gesamtbelastung, also "Tschernobyl-Isotope" und geogene bzw. sonstige Belastung) entschädigungsfähig aus dem Verkehr gezogen.
Im Rest von D kommen bei Stichproben vor allem beim SW und logischerweise vor allem im Frühjahr immer wieder Tierkörper vor, die über diesem etwas konstruiertem Richtwert liegen.
Ich persönlich verzichte im Frühjahr auf den Verzehr von Wildfleisch aus bestimmten Gegenden, verkehrsfähig ist es bei einer Gesamtbelastung über 600 B nicht.
 

Fex

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Nö. Sauen, die in Gebieten erlegt wurden, in denen es während des Reaktorunfalls geregnet hat dürfen ohnehin nicht dem Verzehr zugeführt werden, und manche Jäger wie die Thurn und Taxis prüfen alle Sauen grundsätzlich auf Strahlenbelastung.

So pauschal stimmt das nicht - es gibt festgelegte Landkreise, in denen verprobt werden muss, z.B. in der Oberpfalz. Selbstredend dürfen Sauen, die den o.a. "Grenzwert" nicht überschreiten, auch vermarktet werden.
 
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Mich hat die Bezeichnung "B" für radioaktive Belastung gewundert. Die übliche Einheit bei Lebensmitteln ist Becquerel/Kilogramm (Bq/kg). 1 Bq ist die Menge an radioaktiver Substanz, bei der im Durchschnitt ein Kern pro Sekunde zerfällt.

Gruß
Yrcko
 
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Servus ich betreibe so eine Messstation in der Oberpfalz. Habe bei über 175 Proben nur 6 über 600becq gemessen. Es muss nur das Wildbret gemessen werden ,das in Verkehr gebracht wird . Wenn du es selber isst, brauchst du auch nicht messen lassen. Grus JmH
 
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Es ist bedauerlich, dass der Verbraucher immer wieder so verunsichert wird. Natürlich wird in den belasteten Gebieten das Schwarzwild entsprechend auf seine Verkehrsfähigkeit untersucht. Neben Trichinen und Schweinepest wird bei uns beispielsweise auch die Strahlenbelastung gemessen. Besser untersuchtes Fleisch als das von Schwarzwild kann man bei uns also kaum bekommen.

Special Agent
 
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1 Bq ist die Menge an radioaktiver Substanz, bei der im Durchschnitt ein Kern pro Sekunde zerfällt.

1 Bq ist keine Mengeneinheit, sondern eine Einheit der Aktivität, nämlich 1 radioaktiver Zerfall pro Sekunde.

Der Grenzwert zur Verkehrsfähigkeit vom Lebensmitteln liegt in der EU bei 600Bq/kg, Entschädigung für SW kann in Bayern ab einem Grenzwert vom 500Bq/kg (festgestellt von einer qualifizierten Messstelle) beantragt werden.


Wer jetzt noch fragt, warum für japanische Lebensmittel ein Grenzwert von nur 100Bq/kg (50Bq/kg für Säuglingsnahrung und Milchprodukte) CS-137/-134 zulässig ist, während für Importe aus anderen Drittstaaten EU-weit nach wie vor die in Folge von Tschernobyl eingeführten 600Bq (370Bq) gelten und warum man nach Fukushima zunächst für japanische Importe die Notfall-Grenzwerte (für CS 400-1250Bq/kg) in Kraft gesetzt hatte, möge sich melden, wenn er die Antwort darauf gefunden zu haben glaubt.

Für Interessierte sei in diesem Zusammenhang auch noch auf die Waldproduktlisten des Umweltinstitut München hingewiesen.
 
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sicherlich ein Thema. Aber man beachte welches Fachblatt das Thema aufmacht und die kritische Verbraucherin aus der Reserve lockt und zum Leben erweckt. :no:
 
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sicherlich ein Thema. Aber man beachte welches Fachblatt das Thema aufmacht und die kritische Verbraucherin aus der Reserve lockt und zum Leben erweckt. :no:


Um Kritik üben zu können, braucht man zwangsweise Fach- und Sachkenntnis über den Sachverhalt, den man kritisieren möchte.

Was wir zu Hauf in Presse und Öffentlichkeit erleben, qualifiziert aber nicht zur Kritik, sondern ist schlicht Argwohn. Dafür braucht man ja auch keine Fachkenntnisse, Vorurteile reichen völlig.
 
A

anonym

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Erst schlau machen, dann einen Trööt öffnen !!!!
Häste auch vorher selber googeln können.




03.09.2013 | Tiere/Gesundheit
[h=1]Wildschweine noch belastet[/h]
27 Jahre liegt das Unglück in Tschernobyl nun zurück. Doch die Folgen sind bis heute messbar - etwa im Schwarzwild aus der Pfalz. Noch immer sind dort Tiere radioaktiv belastet. Gesundheitliche Folgen für den Menschen hat der Verzehr des Fleisches aber nicht.
Auch 27 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sind Wildschweine im Pfälzerwald und im Hochwald noch immer radioaktiv belastet. Unmittelbare gesundheitliche Folgen seien angesichts der geringen Dosen, die der Mensch beim Verzehr dieses Fleisches aufnimmt, aber nicht zu befürchten, teilte das Koblenzer Landesuntersuchungsamt mit. Selbst wer vergleichsweise hochbelastetes Fleisch esse, werde nur mit einer Radioaktivität belastet, die vergleichbar sei mit der Höhenstrahlung bei einem Flug von Frankfurt nach Gran Canaria, erklärte Sprecherin Kerstin Stiefel.

Nach Angaben des Amtes wurde im Jagdjahr 2012/13 in diesen Revieren insgesamt 2366 erlegte Tiere untersucht. Bei 202 sei der Grenzwert von 600 Becquerel Radiocäsium pro Kilogramm Fleisch (Bq/kg) überschritten worden. Der höchste Wert sei mit 4973 Bq/kg bei einem Wildschwein aus dem Pfälzerwald gemessen worden. Von 17 Stichproben außerhalb dieser Reviere sei eine zu beanstanden gewesen.

Hintergrund der Untersuchungen ist, dass laut Landesuntersuchungsamt nach dem Unglück in Tschernobyl im Pfälzerwald sowie im Hochwald vergleichsweise viel radioaktives Material mit dem Regen niederging. Daher würden dort bis heute alle erlegten Wildschweine auf den Stoff Cäsium-137 untersucht. Liegt die Belastung über dem Grenzwert, muss das Fleisch entsorgt werden. Bei 54 Proben von Schwarzwild-Fleisch, das bereits in rheinland-pfälzischen Metzgereien oder Gaststätten angeboten wurde, fand sich im Jagdjahr 2012/13 indes kein übermäßiger Cäsium-Wert.

Cäsium-137 hat laut der Behörde eine Halbwertszeit von 30 Jahren. Die Tiere nehmen es beim Fressen von Pflanzen auf. Schwarzwild sei besonders betroffen, weil es einen Großteil der Nahrung aus dem Boden wühlt - etwa den Hirschtrüffel. Dieser für den Menschen ungenießbare Pilz ist laut Bundesamt für Strahlenschutz außergewöhnlich hoch belastet. Zur Cäsium-Belastung allgemein heißt es auf der Seite des Bundesamtes: Wenn Wildbret oder wild wachsende Speisepilze in üblichen Mengen verzehrt werden, ist die zusätzliche Strahlenbelastung zwar vergleichsweise gering, aber vermeidbar.
 
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Es ist bedauerlich, dass der Verbraucher immer wieder so verunsichert wird. Natürlich wird in den belasteten Gebieten das Schwarzwild entsprechend auf seine Verkehrsfähigkeit untersucht. Neben Trichinen und Schweinepest wird bei uns beispielsweise auch die Strahlenbelastung gemessen. Besser untersuchtes Fleisch als das von Schwarzwild kann man bei uns also kaum bekommen.

Special Agent

Ich war vor garnicht all zu langer Zeit an einem Landesinstitut in NRW, wo der Quatsch,dass man in manchen Gegenden kein Wildschweinfleisch verzehren darf auch gelehrt wurde.
Habe das dann mal als Unwahrheit dahin gestellt und nach der Pause dann belegt....
Erstaunte Gesichter inklusive.
 
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Wieder mal die klassische Panikmache der Medien, die zum Großteil der allgemeinen Unwissenheit geschuldet ist :roll: !

Ich jage auch in der "strahlenbelasteten" Oberpfalz und lasse das Schwarzwild, das in Verkehr gebracht wird, auf Becquerel untersuchen. Bislang musste ich noch kein Stück verwerfen (Grenzwert liegt bei 600 Bq)!

Die Tatsache, dass rein geologisch gesehen, gewisse Regionen eine erhöhte "natürliche" Strahlenbelastung haben, bleibt gänzlich unberücksichtigt. Die Oberpfalz liegt in einer geologischen Störzone, mit einem hohen Granitvorkommen inkl. Uranmineralien - viele wissen gar nicht, dass zu Zeiten des kalten Krieges und noch lange danach im Bayerisch-Böhmischen Grenzgebiet Uran geschürft wurde, z.B. in den Gruben Höhenstein und Wäldel.

Keine Frage, dass nach der Reaktorkatastrophe radioaktiver Niederschlag in den Boden eingedrungen ist, aber wer kann uns denn bitte sagen, wie die Strahlenbelastung des Wildes in den betroffenen Gebieten vor Tschernobyl ausgesehen hat??!! Wäre mal ganz interessant zu wissen…

In meinen Augen ein Witz, vor allem wenn man sich anschaut, was wir uns sonst so reinpfeifen, ohne etwaige Spätfolgen zu kennen: Gentechnik, BPA und Monsanto lassen grüßen… Wie hat Paracelsus so schön gesagt: die Dosis macht das Gift!
 
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Natürliche von künstlicher Radioaktivität zu unterscheiden sollte den Fachleuten nicht zu schwer fallen. Wenn es Cäsium 137 ist (nachzuweisen über die Gammastrahlung des Tochterisotops Barium 137), dann ist es künstliche Radioaktivität.

Was die Gefährlichkeit betrifft: Ich würde auch grenzwertiges Wildschweinfleisch durchaus selber essen, vieleicht nicht gerade jeden Tag.
 

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