Ich hoffe, auch erfolglose Geschichten sind hier erlaubt.
Mir hat gestern der Mond ein Schnippchen geschlagen. Bei bestem Licht mache ich in 300 m einen Rotrock aus. Der Wind steht ungünstig und er bekommt mich dem Anschein nach schnell mit und schnürrt eilig in Richtung eines kleinen Buchenbestandes. Ich mache mich dennoch auf leisen Sohlen an die Verfolgung (wollte eh Abbaumen) - umschlage das Gehölz - in der Hoffnung er würde auf der anderen Seite wieder zum Vorschein kommen. Und ich hatte Recht - die Rückenlinie kommt in etwas 150 m zum Vorschein. Dann verschwindet Reinecke in einer kleinen Senke in meine Richtung. Ich mache den Schiessstock und den Repetierer bereit. Warum habe ich nur das Lockwerkzeug zu Hause gelassen? Es sollte auf Sauen gehen.
Was soll ich sagen. Der Mond verschwindet kurz (5 min.) hinter einer Wolkendecke. Und dieses schwächere Licht reicht aus, um den Roten Teufel aus den Augen zu verlieren. Als das Licht besser wird, warte ich noch gute 15 min. - doch der Acker ist groß und es geht auf und ab. Er scheint längst über alle Berge. Ich ärgere mich, denn es war ein stattlicher Fuchs mit gutem Balg. Dann mache ich mich auf dem Weg zum Fahrzeug. Schnell weicht die anfängliche Enttäuschung der Freude über einen tollen Wintertag bei bestem Jagdwetter in der Natur.
Weidmanns Heil allen Raubwildjägern.