Jagdethik - abgewürgt?

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Komme erst heute dazu, den ursprünglichen Dredd durchzulesen.
Musste meinen neuen PC einrichten.
Dass ein an sich fundamentaler jagdlicher Begriff so schnell aus einer jagdlichen Plattform eliminiert wird, erstaunt doch.

Nachdem sich einige hier so geäußert haben, dass die "Obrigkeit" sich gemüßigt sah einzugreifen, wollte ich doch auf verschiedene Beiträge eingehen:

Jagdethik (Waidgerechtigkeit?) - was für ein Begriff für das Verhalten des Jägers gegenüber dem Wild.
Ethik – Ethos – Moral jagdlich zu reflektieren hängt nicht damit zusammen, ob ein Bastbock erlegt, gekappt und ausgekocht wird, oder dessen Kopf samt Decke in der Tonne (oder am LuP) landet. In diesem Zusammenhang wird über „Jagdethik“ auf einem reichlich tiefen Niveau diskutiert.

Die nicht bezogenen # mögen nicht beleidigt sein,
aber wir sind ja hier nicht auf dem "Nockherberg".

#16 + #20
Das mit dem Intervall ist so eine neumodische Sache, die in DE aufgrund der menschengemachten Belastung der Natur überhaupt nicht ins Gewicht fällt. Wer Raubwild wie den Luchs im Revier hat, merkt schnell dass die Rehe heimlicher werden. Er merkt das aber nicht zuhause auf dem Sofa, sondern nur wenn er draußen ist.

#21
Jagdethik ist eine grundsätzliche Angelegenheit und hat bei jedem Wild zu jeder Zeit seine Anwendung zu finden. Ein Bastbock hat aber für viele eine andere „Wertigkeit“ als ein braver „Erntebock“. Ersterer wird totgeschossen, letzterem wird „die Kugel angetragen“.

# 30
Jagdneid – Gegen wen?
Saarland gegen Sachsen oder Bayern gegen Schleswig-H?
Wenn Wild wo frei ist, dann kann der Langsame gegenüber dem „Gschwinderen“ im Nachteil sein. Nicht selten liegt das aber daran, dass die jagdlichen Fertigkeiten noch nicht oder nicht mehr vorhanden sind oder noch nie vorhanden waren. Das schreibt jetzt ein alter Krauter nach 56 Jagdjahren, der immer noch gerne jagt.


#34
Jagen in Ungarn ist nicht nur „TroJa“ (keine antike Stadt sondern passend zu „Trophäenjagd“) in Ungarn. Dabei hat man zu unterscheiden, ob der betreffende Jäger in DE jagen kann, oder falls doch , weil ihm die heimischen Böcke für die Wand zu wenig „hermachen“. Daheim sind 100 weit woanders 200m nicht. Ist wie bei der DJ, an denen in fremden Revieren mitgemacht wird, aber im eigenen verpönt ist.

#35
„sauber zur Strecke“ kommen müsste eigentlich JEDES Stück Wild und hängt nicht davon ab, ob auf dem Kopf-“Schmuck“ Bast drauf ist oder nicht.


#37
Der Horizont endet für viele eben an der eigenen Reviergrenze, daran ist nicht viel zu machen. Wenn ich etwas „laufen lasse“, das einem anderen gerade passend „gelaufen kommt“, müssen die Folgen eben inkauf genommen werden.

#38
Erster Absatz volle Zustimmung
Wildbiologisch ist gar nix, denn dieser Begriff ist Menschen-zentriert. Vieles haben wir unter Berücksichtung der eingangs gemachten Begrifflichkeiten zur Norm gemacht.

#39
Was bleibt da noch übrig??
Waidheilige – Besserwisser - gesetzestreue Pharisäer – Ethiker – Moralapostel

#42
!!!!!

Schöne Ostertag und Waidheil im Voraus.

Übrigens: Schon vor Aufgang auf dem Schießstand gewesen,
oder wird dort erst nach dem ersten weniger gut "angetragenen" Schuss aufgekreuzt?
 
A

anonym

Guest
Lieber Sir Henry,

wenn Du Deinen ersten im folgenden von mir zitierten Satz noch einmal liest:

Das mit dem Intervall ist so eine neumodische Sache, die in DE aufgrund der menschengemachten Belastung der Natur überhaupt nicht ins Gewicht fällt.

und dann eine kurze Pause machst
...
vielleicht auch eine längere Pause
...
:cool:
...
und dann weiterliest mit dem nachfolgenden anderen Statement:

Wer Raubwild wie den Luchs im Revier hat, merkt schnell dass die Rehe heimlicher werden.

Dann merkst Du ja gerade selbst - hoffentlich auch mit einem leisen Schmunzen - dass sich die beiden Aussagen ziemlich klar widersprechen. Genauer gesagt widerlegt die zweite die erste.

Und das ist auch gut so.

Weidmannsheil allen auf den Bock wo er schon auf ist, mit und ohne Bast auffem Haupt,

Carcano
 
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Wer zuhause bleibt merkt gar nix - scheint sich als eine nicht zu seltene Erfahrung in vielen der Dredds zu bestätigen.

Der Luchs jagt anders als der Jäger, das wollen wir doch mal festhalten.
Der Jäger kann nicht so jagen wie der Luchs, denn er hat weniger Zeit, anders Hunger, anders seine Jungen (falls überhaupt), andere Instinkte, andere jagdlichen Fähigkeiten.
Der Hock-Jäger macht den wenigsten "Druck" auf das Wild, der Pirschjäger mehr, weil er glaubt, durch pirschen (oftmals alles andere als das) seine knappe Zeit besser nutzen zu können.
Klar, dass es jetzt wieder Jäger gibt, die alles oder das meiste auf der Pirsch erlegen.

Um wieder zum Thema zu kommen:
Jagdethik hat man oder hat man nicht.
Von hehren Grundsätzen abgewichen zu sein oder abzuweichen, davor ist niemand bewahrt.
Wer setzt denn überhaupt die jagdlichen Maßstäbe?
Wer wirft den ersten Stein?
Papa Heuß: Jagd hat was von Geisteskrankheit (oder so ähnlich)
Die Grünen, die Veganger, die ULer,
Oder muss man zum T-ten Male den "Ortega" bemühen

Na immerhin, fanden die anderen Anmerkungen nach deiner "längeren Pause" halbwegs Zustimmung. Ist auch gut so:biggrin:
 
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Lieber Sir Henry,

wenn Du Deinen ersten im folgenden von mir zitierten Satz noch einmal liest:



und dann eine kurze Pause machst
...
vielleicht auch eine längere Pause
...
:cool:
...
und dann weiterliest mit dem nachfolgenden anderen Statement:



Dann merkst Du ja gerade selbst - hoffentlich auch mit einem leisen Schmunzen - dass sich die beiden Aussagen ziemlich klar widersprechen. Genauer gesagt widerlegt die zweite die erste.

Und das ist auch gut so.

:biggrin::biggrin:

Ja, das ist wirklich gut so!

(..und deshalb auch ein interessantes Thema in einer der bald erscheinenden 05/2014-Jagdzeitschriften)
 
A

anonym

Guest
Hat darin etwa so ein gaaaaanz übler Ultraweitschießer, Drückjagdabstauber, Fernrohrfetischist, Rehwildmörder, grau-weiß-Wauzi-Führer und zu allem Überdruss auch noch waldbaulich wirklich Beschlagener etwas geschrieben?

Furchtbar! Dann muss ich das Heft ja kaufen! ;-/

Liebe Grüße,
Carcano
 
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...Furchtbar! Dann muss ich das Heft ja kaufen! ;-/

Liebe Grüße,
Carcano

:biggrin:

"Kaufen" ist in dieser materialistischen Welt so ein häßliches Wort - Du könntest es auch im Supermarkt unter Vortäuschung eines Einkaufs kurz überfliegen! ;-)

Liebe und fröhliche Ostergrüße zurück!
 
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Im Abo hab ich mehrere Zeitschriften mit jagdlichem Hintergrund,die dann an junge Begeher weitergegeben werden.Die sollen aber nicht jagdlich versaut werden. Mal sehen,was da kommt. Vielleicht muß ich dann eine abbestellen ?!
 

Rotmilan

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Im Abo hab ich mehrere Zeitschriften mit jagdlichem Hintergrund,die dann an junge Begeher weitergegeben werden.Die sollen aber nicht jagdlich versaut werden. Mal sehen,was da kommt. Vielleicht muß ich dann eine abbestellen ?!
Durch Zensur ist selten was besser geworden oder geblieben, solltest du eigentlich wissen. ;-) Also besser lesen lassen und argumentativ widerlegen.
 
A

anonym

Guest
Zensur ist ja genau dann das Mittel der Wahl, wenn Menschen ohne nervige Diskussion "unter Kontrolle gehalten" werden sollen. ;-)

Oder beleidigt werden sollen ohne das auch "zu dürfen".:-D


So denn, macht noch was Schönes, auch wenn sich grüne und blaue Eier dabei nicht verhindern lassen. :cheers:
 
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Sagt mal Leute, geht's noch? Die Administration handelt sehr großzügig, und lässt euch verdammt viel durchgehen. wenn es aber zu Beleidigungen, unflätigkeiten und Äußerungen jenseits allen guten benehmens kommt ist es unsere Pflicht hier entsprechend zu reagieren. Dann auch noch Zensur zu schreien und dem Hausherren herabzuwürdigen und auf den Teppich zu**** da schlägt es dem Fass den Boden aus. Wenn sich jemand nicht zu benehmen weiß, ist es das gute recht des Hausherren den weg zur Tür zu weisen.
@friederich/Otto: Ich empfehle, statt den waidapostel zu geben benehmen zu üben. Wenn Dir dieses nicht möglich ist, ist das hier offensichtlich der falsche Ort für Dich.
Waidwilli79
 
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bevor eine provokation vermutet wird lösch ich das wieder...
 
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A

anonym

Guest
...auch mal ein nettes Beispiel für ETHIK!

Bei uns läuft eine Schmale herum - zu schlecht, um sie davonkommen zu lassen, aber zu gut für einen Hegeabschuss vor der Jagdzeit. Wäre die Jagd schon im April möglich, würde das Stück schon liegen.

Bin ja mal gespannt, ob sich die Gute in zwei Wochen auch noch so leicht finden lässt, wenn die Pflanzen weiterhin so brav wachsen.

Mit welchem Datum die Jagd losgeht, sollte jedes Jahr anhand der Witterung im Winter/Frühjahr entschieden werden.

Und wer ein Problem mit Böckchen im Bast hat, der muss ja nicht schiessen und/oder hat den Begriff ETHIK nicht verstanden.

ETHIK hat mehr mit Vernunft zu tun als mit selbst auferlegten "Traditionen" - und wenns darum geht, dass das Haupt mit Bast an der Wand nicht gut aussieht, dann sind wir von Ethik bereits ganz weit weg. Es geht bei Ethik um Lebewesen (die hochwertiges Fleisch liefern) und nicht um die Optik der heimischen Jagdstube.
 
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#15 meint:
Bei uns läuft eine Schmale herum - zu schlecht, um sie davonkommen zu lassen,........

und dann:

Es geht bei Ethik um Lebewesen (die hochwertiges Fleisch liefern) und nicht um die Optik der heimischen Jagdstube.


Eigentlich macht sich Ethik nicht an "hochwertigem Fleisch" fest.

Wenn ich mich recht entsinne beruht Ethik (eigentlich) auf menschlich moralischer Basis und da kommt mir nicht einmal in (sehr) übertragener Hinsicht hochwertiges Fleisch in den Sinn.
 
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