Hier dürfte die Rede vom Hausschwein sein. Beim Wildschwein gibt es das Fettproblem sicher nicht.
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Zum Thema:
Die Verwendung von Rehhäuten ist recht vielfältig.
-Die Winterdecken finden Freunde bei Fliegenfischern, die sich aus dem Winterhaar Fliegen basteln. Eine getrocknete Winterdecke befriedigt allerdings den Bedarf mehrerer Landkreise...
-Eine oder 2 Winterdecken hänge ich getrocknet im Frühjahr auf und freue mich an den vielen Singvögeln (vornehmlich Meisenarten), die sich die Haare zum Nestbau zupfen.
- Eine relativ große Menge geht an div. Experimentalhobbyarchäologen. Die machen Trommelfelle draus (hierfür ist Rehleder besonders gut geeignet) und gerben für andere Verwendungen.
- Ein archäologisches Museum in Süddeutschland erhält für die sommerlichen Jugendcamps auch regelmässig Häute.
- Gelegentlich hebe ich die Asche aus dem Kachelofen auf und mache daraus die Lauge zum Enthaaren. Das Zwischenprodukt kann dann gelagert und gelegentlich weiter verarbeitet werden. Hirngerbung mit anschließender Räucherung ist auch für den Anfänger machbar, das Stollen stellt allerdings eine echte Herausforderung an Fleiss und Durchhaltewillen:biggrin:.
- Konventionell in der Gerberei gegerbte Rehhäute können schon zu allem möglichen verwendet werden. Vor der Erfindung des Microfasertuchs dienten sie vornehmlich als Fensterleder.
In Biberach an der Riss sowie in Hindelang gibt es jeweils eine sehr gute Altsämischgerberei die sehr schöne Rehleder machen. Der Einsatzzweck ist aber aufgrund des relativ dünnen Materials eingeschränkt. Meine Fernglashülle ist z.B. aus Sämischleder aus BC.
An meinem alten Wohnort hatte ich mit dem dortigen Gerber vereinbart, alle Schwarten, Bälge und Decken die ich nicht selber brauchte einfach vor die Hintertür zu werfen. Er suchte sich dann das raus, was er selber brauchen konnte, der Rest kam halt in die Tonne. Im Ausgleich hat er mir dafür immer mal wieder was ohne Berechnung gegerbt.
Die Firma "friendly fur" in Berlin kauft unter bestimmten Voraussetzungen alle Winterraubwildbälge und ist recht experimentierfreudig. Man könnte die vielleicht auch für Rehleder begeistern...
zu guter Letzt: Eine mit Haar gegerbte Sommerrehdecke gehört zur sommerlichen Blattjagdausrüstung zwingend dazu, siehe den Beitrag "der Bock sieht rot" von E. Marek aus dem Konkurrenzblatt.