Faire Jägerprüfung?

A

anonym

Guest
Bei der letzten Prüfung gingen die Zwischenfragen dahin, den Prüfling vor Ungemach zu bewahren.
Etwa als er in die Waffe eine falsche Patrone laden wollte, "und das wollen Sie wirklich so machen? - Wirklich?".
Fairer gehts kaum noch.

So ist es.
Vielleicht ein Schmankerl aus meiner eigenen Prüfung:
Der Prüfer legte mir eine Patrone hin. "Was hamma da?"
Ich: "8 x 57 IS, Vollmantel"
blabla I, IS usw.
P: "Was können Sie damit denn schießen?"
Ich: "Nunja, bei uns eigentlich nur Fuchs und Dachs, ich hab mal gelesen, dass man früher in Afrika angeblich damit auch Elefanten geschossen haben soll."
P: "Jo, das mit den Elefanten hab ich auch mal gelesen, aber bei uns sonst nix?"
Ich: "Nö, wegen Vollmantel und so."
P: "Nunja, jetzt stellen Sie sich mal vor, so wies nach dem WK II war, dass Sie nur diese Munition haben und Sauen bejagen müssen. Gibt es da eine Lösung?" Breites Grinsen des Prüfers.
Ich: "Ja, ich nehme eine kleine Säge oder Beisszange und säge die Spitze an oder kneife vorne die Spitze ab." Versehen mit einem breiten Grinsen.
P: "Richtig, und was haben wir dann?" Noch breiteres grinsen.
Ich: "Na sowas wie ein Dumm-Dumm-Geschoss." Noch breiter Grins.
P: "Richtig, und das, was sie gesagt haben, mit ansägen und so, dürfen sie das denn?"
Ich: entrüstet mit einem extrem breiten grinsen, "natürlich nicht."
P: "Sehr gut, keine weiteren Fragen." *Augenzwinkern*
 
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das waren keine Fragen zur Handhabung sondern Fragen zu Waffen Munition Verwendung usw



gesendet von Unterwegs
 
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Wären wir jetzt nicht drauf gekommen.
Aber von unterwegs fällt einem das vielleicht eher auf. :cool:
 
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ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen das es darum ging mich aus dem Konzept zu bringen
das habe ich mir dann verbeten und der andere Prüfer har mich dann unterstützt


gesendet von Unterwegs
 
A

anonym

Guest
Zwar schon etwas her, kann mich aber noch gut daran erinnern.

Prüfung im Revier, Prüfer Hundewesen.

Prüfer: (zeigt auf Hund) Was ist das?
Ich: Ein Pudelpointer.
Prüfer: Das meine ich nicht. (grabbelt an der Halsung des Hundes herum, der wegen der Stacheln etwas unruhig wird)
Ich: Stachelhalsband (etwas verunsichert, weil es sich dabei um eine angespitzte Halsung handelte)
Prüfer: Wie nennt man das vorne bei dem Hund? (Er zeigt auf Kopf und Schnauze)
Ich: (noch mehr verunsichert) Äääähhh? Was meinen Sie?
Prüfer: Na das. (stupst den Lauf seines Hundes an der daraufhin zusammenzuckt)
Ich: Lauf.
Prüfer: (verdreht die Augen) Nein, das hier. (Tippt nun auf die Schulter). Egal, erklären Sie mir mal die verschiedenen Halsungen die ich hier liegen habe.
Ich: (schau mir die drei Halsungen an) Signalhalsung, Bringselhalsung und Koralle oder Stachelhalsung genannt (die war stumpf).
Prüfer: Was zum Teufel ist eine Bringselhalsung.
Ich: (völlig verunsichert) Äääähhhh. Habe ich was falsches gesagt?

Das ist wohl noch weiteren Prüflingen aus unserem Kursus und der anderen Kreisjägerschaft unseres Landkreises passiert, es hagelte Beschwerden.

Kleine ergänzende Anmerkung, es kann passieren das auch Prüfer einen schlechten Tag haben oder das der betreffende allgemein ein wortkarger und im allgemeinen sehr grimmiger Knausel ist. Das ist aber eher eine Ausnahme die sich irgendwo im Promillbereich finden dürfte. Denn es gibt auch sehr viele Prüfer die sehr hilfsbereit während der praktischen oder mündlichen Prüfung sind, insbesondere wenn sie sehen das dem Prüfling der Begriff wortwörtlich auf der Zunge liegt er nur aus welchen Gründen auch immer sie nicht rausbringt.

Eine einzige Zahnformel wurde damals mündlich abgefragt. Dafür sieben in der Schriftlichen Prüfung (damals noch nicht multiple choice).
 
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Nunja, es ist durchaus legitim, durch Zwischenfragen die Handhabungsprüfung entsprechend zu "vertiefen", bzw. richtig durchzuführen. Gerade bei der Waffenhandhabung halte ich es für besonders wichtig, dass der Prüfling sein eigenes Handeln kommentiert, Beispiel:
Aufgabe: "Davorne steht ein Bock, hier haben Sie einen geladen Drilling, bitte den Böck beschießen."
Antwort des Prüflings (nach Inspektion der Waffe):
"Der Drilling steht auf Schrot, ist gesichert. Um auf den Böck zu schießen, muss ich auf Kugel umstellen. Also stelle ich um auf Kugel [Schieber hochschieb], gehe in Anschlag, entsichere [Sicherung nach unten schieb], steche [Stecher vorschieb]." Usw.

Damit dokumentiert der Prüfling, dass er das, was er tut, auch tatsächlich versteht.

Wenn der Prüfling diese Kommentierung unterlässt, ist es legitim und meines Erachtens auch richtig, wenn der Prüfer gezielt nachfragt, was er denn da so macht und warum er das macht. Weil es geht ja in der Prüfung darum, dass der Prüfer sich einen Eindruck davon machen kann, ob der Prüfling die Waffe beherrscht und da ist es meines Erachtens für alle Beteiligten leichter, wenn er erklärt, was er da gerade so an der Waffe macht.

Ob und wie diese Fragen gestellt werden, ist eine andere Sache und auch eine Frage des Feingefühl des Prüfers. Wie ich oben schon geschrieben habe, objektiv darf der Prüfer nur die Sachkunde prüfen. Aber nicht zuletzt hat auch diese Prüfung gezeigt, wenn sie so und unter diesen Beweggründen des Prüfers so gelaufen ist, wie wichtig ein Vier- oder Sechsaugenprinzip ist. So kann der Zweitprüfer und / oder der Vorsitzende dazwischen grätschen.

Ich sage ja nicht, dass es bei den Prüfern keine ****en, Unfaire oder ähnliches gibt - Prüfer sind auch nur Menschen, im Schnitt nicht schlechter oder besser wie andere Bevölkerungsgruppen.

Ich meine nur, dass die Wahrnehmung der Prüfungsleistung u.U. erhebliche Differenzen gibt.

genau so. Uns wurde vor der Prüfung eingetrichtert: erklärt den Prüfern was ihr tut und warum ihr es tut. Denkt nach Möglichkeit dabei mit, dann kann nichts schiefgehen. Drilling - ich werde es mein ganzes Leben nicht vergessen. SBE. Sichern, brechen zum Entstechen.
 
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. Drilling - ich werde es mein ganzes Leben nicht vergessen. SBE. Sichern, brechen zum Entstechen.

Hoffentlich machst du es nicht mehr so. Diese Unart ist einfach nicht auszurotten. Wahrscheinlich hat einer mal den Reim erfunden und ihn für so toll gehalten, dass er über den Inhalt nicht mehr nachgedacht hat.

Leider wird auch bei uns noch so für die Prüfung gelehrt, aber auch die richtige Variante erwähnt. Der Fachprüfer würde sie auch gelten lassen, weil er Ahnung hat, aber der Vorsitzende...
 
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Da ich noch nicht weiss wie es weitergeht, möcht es jetzt noch nichts dazu sagen,- im übrigen trägt es auch zu nichts bei.

Hoffentlich machst du es nicht mehr so. Diese Unart ist einfach nicht auszurotten. Wahrscheinlich hat einer mal den Reim erfunden und ihn für so toll gehalten, dass er über den Inhalt nicht mehr nachgedacht hat.

Leider wird auch bei uns noch so für die Prüfung gelehrt, aber auch die richtige Variante erwähnt. Der Fachprüfer würde sie auch gelten lassen, weil er Ahnung hat, aber der Vorsitzende...

Drilling. Ich hab ein besonderes Verhältnis dazu. Ich bekomme nach heutigem stand sicherlich keinen. Viel zu kompliziert. Ist aber schon ein technisch mechanisches Schmankerl. Wie geht's dem richtig? Mach mal bitte den Erklärbären....
 
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Drilling. Ich hab ein besonderes Verhältnis dazu. Ich bekomme nach heutigem stand sicherlich keinen. Viel zu kompliziert. Ist aber schon ein technisch mechanisches Schmankerl. Wie geht's dem richtig? Mach mal bitte den Erklärbären....

Kauf Dir gefälligst selber einen und mißbrauche keinen Foristi für Deinen geplanten Suizid ... :lol:
 
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Ottfried,
kaaf derr enn schäne Stutze in 308 oder 8x57 :thumbup:



WMH

Gerhard
 
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Wie geht's dem richtig? Mach mal bitte den Erklärbären....

Wir lehren es so: Sichern, entstechen, wegstellen, eben weil die Jagd ja normalerweise noch weitergehen soll. Das Brechen der Waffe führt zu: Zuviel Bewegung, zuviel Geräusch und möglicherweise (bei ungeschickter Handhabung im Dunklen) sogar ein Anschlagen an die Kanzel = Jagd vorbei. Daher fragen unser Schützlinge den Prüfer nachdem die Waffe entstochen wurde: "führen wir den Ansitz fort, dann stelle ich die gesicherte Waffe nun in die Ecke der Kanzel, ist der Ansitz jetzt vorbei, dann breche ich den Drilling/öffne den Repetierer und entnehme die Patronen".

Markus
 
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Die Crux ist eine eventuell defekte Sicherung. Ansonsten könnte man mit der Abfolge leben.
Aber wenn die Sicherung defekt ist und man den Verschlusshebel öffnet, kann bei fein eingestelltem Stecher dieser abschlagen und dann fliegen einem im übertragenen Sinne 3000 Bar in die Fr****.
Es gibt keinen Grund, nicht bei gesicherter und geschlossener Waffe zu entstechen, wenn - aber das ist die absolute Bedingung - die Waffe auf einen Kugelfang zeigt.
 
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So isch es. Erst sichern, dann geschlossen entstechen. Alles andere ist ganz grober Unfug und gehört endlich mal abgeschafft.

Mein Freund der Drilling. Wie schon öfter erwähnt, ich find das Ding geil, aber viel zu kompliziert.... Egal.
Ich erinnere mich. Oder versuche es. Nicht schlagen, wenn ich ganz schlimmes dummes Zeug erzähle.

Die Eselsbrücke war hi-li. Der hintere Abzug löst den linken Schrotlauf aus, der vordere Abzug ist für für den rechten Schrot und den Kugellauf. Erinnere ich mich richtig?

Weiter erinnere ich mich, daß es einer Totsünde gleichkommt, am Abzug entstechen zu wollen. Mache ich ja bei meinem 98er auch nicht, der entsticht ja beim Sichern.

Oder rede ich jetzt gerade ganz dummes Zeug?
 
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Die Eselsbrücke war hi-li. Der hintere Abzug löst den linken Schrotlauf aus, der vordere Abzug ist für für den rechten Schrot und den Kugellauf. Erinnere ich mich richtig?

Richtig!

Weiter erinnere ich mich, daß es einer Totsünde gleichkommt, am Abzug entstechen zu wollen. Mache ich ja bei meinem 98er auch nicht, der entsticht ja beim Sichern.

Keine Ahnung was du da für einen 98er hast, aber beim klassischen 98er haben der (nachgerüstete) Stecherabzug und die Schlagbolzen-Sicherung wenig miteinander zu tun. Wie du allerdings beim Drilling den Französischen Stecher entstechen willst ohne den Abzug zu berühren, das frage ich mich schon.

Markus
 

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