Kupierverbot vs Kupiergebot

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anonym

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In einigen europäischen Ländern ist es verboten kupierte Hunde einzuführen, m.W. bspw. in Hollland und auch der Schweiz.

Wie lst dieses Kupierverbot mit der Verbreitung unserer Vorstehhundrassen in Einklang zu bringen?

M.W. wird keine Brackenrasse kupiert. Meine Bracken jagen sicher nicht weniger hart und ausdauerend auch im Allerdichtesten als ein Vorsteher. Warum soll man da einen Vorsteher kupieren eine Bracke aber nicht?

Dient das kupieren der Ruten ggf. dem Verstecken von Mängeln?

Laut Aussage eines Vorsteherzüchters, sei es ihm auf Nachfrage beim entsprechnden Rasseverein im JGHV nicht möglich, Hunde auch unkupiert abzugeben. Wenn ich jetzt aber keinen kupierten Hund möchte, weil ich das Kupieren ablehne, wie bekomme ich einen Hund entsprechnder Rasse mit JGHV Papieren?

Ist das Kupieren einiger Jagdhundrassen nicht nur eine Ausnahme von der Regel, die aber auf dünnem Eis läuft und nicht zur Pflicht erhoben werden kann?

Darf der JGHV bzw. die ihm angeschlossenen Vereine seine/ ihre Mitglieder zwingen, Hunde zu kupieren, obwohl diese ggf. tierschutzrechtliche Bedenken dagegen oder schlechtere Absatzchancen dadurch haben?
 
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Ich habe meinen zweiten Deutsch-Kurzhaar. Beide waren/sind kupiert. Ich finde das verbessert die Optik der Hunde erheblich. Mein Deutscher Jagdterier war auch kupiert.

Unkupiert, sehen kurzhaarige Hunde für mich aus wie hochläufige Ratten! :cool:

TH
 
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Die Optik ist natürlich auch ein sehr triftiger Grund gesunden Tieren Körperteile abzuschneiden.... (Ironie aus)
 
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Die Optik ist natürlich auch ein sehr triftiger Grund gesunden Tieren Körperteile abzuschneiden.... (Ironie aus)

Meinem Kurzhaar geht es super, ist mittlerweile über 10 jahre alt.

Kupieren der Rute schadet weder einem Hund noch den Ferkeln im Stall der Landwirte.

TH
 
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Meinem Kurzhaar geht es super, ist mittlerweile über 10 jahre alt.

Kupieren der Rute schadet weder einem Hund noch den Ferkeln im Stall der Landwirte.

TH

Die Ferkel im Stall werden kupiert um Kannibalismus vorzubeugen.

Dass es deinem Hund mit 10 Jahren super geht ist zwar toll, hat aber nichts damit zu tun, dass es wenn es aus rein optischen Gründen gemacht wird, meiner Meinung nach eine unnötige Verstümmelung von gesunden Tieren ist...

WH
 
A

anonym

Guest
Warum hat eine Hund eine Rute, wenn man sie abschneidet?

Wie kann man nur auf die Idee kommen mit einer Schere da etwas herumzudoktern.

Hunde werden eines "Gleichgewichtsorgans" und eines Kommunikationsmittels beraubt.

Mir geht es hier aber mehr um den Kupierzwang nicht so sehr um eine Diskussion über den Sinn des Kupierens.
 
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Bollenfeld
AW: Kupierverbot vs Kupiergebot
Der schlimmste Feind der Jagdhundeführer sind Jagdhundeführer. :19:​


:thumbup:
 
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Ich hatte 15 jahre winen kupierten vorsteher, und klar gings dem gut, ich denke nur sie hätte sich mit Kommunikationsmittel ein paarmal weniger gebissen...
Für den nahkampf mit sauen ist es ein angriffspunkt weniger mit rute, aber ich denke das bringts nicht wirklich.
Optisch dinde ich vorsteher auch ohne schöner, würde aber deshalb nie meinem Hund die rute kürzen.
Hab ja auch kein bock das mir einer die rute kürzt, nur weil es ihm gefällt......

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Ich würde mir nen Hund mit FCI Papieren aus jagdlicher Zucht in der Schweiz oder Holland kaufen.

Zu irgendwas zwingen kann ein Verein sicher niemanden, ist aber meiner Meinung nach nicht nötig den Vorsteherzüchter zu irgendwas zu zwingen.

Ich habe meine Eigene These weshalb Kupiert wird die tut hier aber nichts zur Sache.

Angeführt wird immer der Tierschutzgedanke, komischerweise tragen die Kinder der Vorsteherbesitzer im Haus auch keinen Helm zum Schutz der Kinder.
Der Heizkörper ist ein häufiger Grund um Bekanntschaft mit Nadel und Faden zu machen.

Waidmannsheil Lucas
 
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Ich führe Bracken undhatte dank der stark befederten Rute auch nie Probleme hinten.

Meine Ex-Frau hat sich einen Bloodhound angeschafft, der 3 Jahre lang mind 50% eine offen Rutenspitze hatte, so daß sogar meherer Tierärzte zum zumindest Teilkupieren rieten. Und wenn ein Wedler zum 5m+ Radius verteilten Hochgeschwindigekeits-Blutspritzmustern führt, ernsthafte Entzündungen auftreten, Halskrausen und -Ringe auf den Falten bisher noch nicht über 20min gehalten haben, deutlich über Tabasco liegende Schärfe und Rheumamittel etc. zu den Lieblingsgenüssen des Hundes zu gehören scheinen, tritt irgendwann Verzweiflung ein. Bisher ist er nicht kopiert.


Aber für DD, DK gilt, daß die im Rahmen der Zucht zu extrem empfindlichen Ruten gekommen sind (was eigentlich für einen Bloodhound nicht gelten sollte aber wahrscheinlich braucht der eher Schlosstore denn Haustürstöcke) und entweder rückzüchtet man die zu einem archaischem unempfindlichen Urahn mit dem Verlust anderer Eigenschaften oder lebt mit dieser Einschränkung.


Alternative wäre natürlich DL oder GM.




P.S.: auch zu diesem Thema eignet sich auf fast alle Beiträge: Dieter Nuhr!
 
A

anonym

Guest
Es gibt keinen vernünftigen Grund einen Welpen zu kupieren , sei es an den Ohren oder an der Rute .
Dann muss man eben Hunde züchten , die entweder kleinere Ohren oder kurze oder keine Rute haben . Beim Bretonen ist das ja teilweise geglückt .
Es gibt sehr wenige Hunde , die sich an der Rute verletzen und da spricht man auch nicht von Kupieren sondern von Teilamputation der Rute .
In Norwegen werden z.B. kupierte Hunde weder zu Prüfungen zugelassen noch dürfen sie auf Ausstellungen präsentiert werden . Dasselbe gilt auch für Schweden .
Ausnahmen sind lückenlos und genauestens via Attest zu dokumentieren .
 
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Meine persönliche Meinung ist, dass das Kupieren eher der Optik dient, wobei das sicher eine Sache der Gewohnheit ist.
Wenn eine kurze Rute für den Hund von Vorteil wäre, hätte ihm Mutter Natur mit Sicherheit das mitgegeben. Ich sehe aber z.B. bei der Wasserarbeit immer, dass mein Hund seine unkupierte Rute als Ruder einsetzt oder bei anderen Gelegenheit, um Balance zu halten, zum Kommunizieren sowieso. Insgesamt bin ich eher Fan des "komppletten" Hunds.
 
A

anonym

Guest
Alle meine Hunde mit Rute nutzten diese zum Ausgleich in der Bewegung und der Teckel am auffälligsten auch beim Schwimmen.

Meine Bracken ohne starke Befederung aber mit starken Vorwärtsdrang (Dt. Bracken) haben keine kupierten Ruten. Mein GM ist kupiert im oberen Drittel, mein GM-Mix ist kurzhaarig und nicht befedert, wie die Bracken, und nicht kupiert.

Das mit der Verletzung kann sein, ebenso am Behang, (der wird merkwürdigerweise nicht kupiert und bietet eine wunderbare Angriffsfläche für Raubwild und bei Beissereien), muss aber nicht.
Das mit der Verletzung durch Sauen ist der größte Unsinn, den ich bisher zu diesem Thema gelesen und gehört habe.

@Bollenfeld, ich gebe Dir sehr recht, wenn auch vermutlich ganz anders, als Dir lieb sein wird. M.E. müsste es einfach auch in deinem Verein so sein, dass der Züchter entscheidet, ob er kupiert oder nicht; und nicht, dass der Verein massiv Druck auf womöglich zu weiche Gemüter ausübt. Wäre ein Argument mal DD zu züchten. :biggrin::biggrin::biggrin:
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Optik ist gewohnheit, das ist nicht das Problem. Der Unterschied Bracken und Vorsteher ist die Rutenaktivität beim Arbeiten. Es gibt eine Schwedische Studie, die mal im Jagdgebrauchshund dargestellt wurde, Die hab ich hier schonmal vor vielen Jahren eingestellt.

Hier mal eine Zusammenfassung aus "Der Jagdgebrauchshund" 10/2002, S.34-36; "Aktuelles zum Rutenkupieren von Jagdgebrauchshunden" von Prof. Hans Wunderlich. Er betrachten hier eine Untersuchung des schwedischen DK-Verbandes.

- untersucht wurden 50 Würfe DK aus denm Jahr `89, 3 Würfe aus dem Jahr `88
- Befragung der Züchter, wieviele Hunde wo und wie stark verletzt wurden, ob Aputation nötig war und wie stark die Hunde zur Jagd eingesetzt wurden

- 26 Züchter haben 1990/91 geantwortet.

- die meisten Rutenveletzungen ereignen sich während der Jagd
- 1991 verletzten sich 15 Hunde zu Hause
- einige wenige, die als Schlittenhund im Einsatz waren, verletzten sich dabei

- Auswertung 1990: 44Würfe mit 299(142 I 157) Individuen, Alter zw. 12 und 18 Monate
=> Rutenverletzungen bei 81 Tieren (=27%)
- Rüden waren etwas stärker betroffen als Hündinnen

-Auswertung 1991; Hunde jetzt zw. 24 u. 30 Monate

(und da wirds jetz irgendwie unübersichtlich, deswegen zitiere ich wortwörtlich...)





"(...) Im Jahr 1991, als diesselben Hunde zwischen 24 und 36 Monaten alt waren, beteiligten sich 26 Würfe an der Erhebung. Diese Würfe wurden in beiden Jahren verglichen. Im Jahr 1990 gehörten 1991 Tiere zu dieser Gruppe, davon lebten 1991 noch 179 individuen. Von 26 Würfen wurden 1990 in 16 Würfen Rutenverletzungen festgestellt, 1991 bei 23 Würfen. 1990 waren 72 Tiere betroffen (38% der Gruppe), 1991 waren 92 Tiere betroffen (51% der Gruppe). Das ist ein Anstieg um etwa 30%.
Betrachtet man alle eingegangenen Daten, so würde ein Anstieg der Rutenverletzungen von 27% im Jahr 1990 auf 35% im Jahr 1991. Jeder 3. DK hatte mehr oder weniger schwerwiegende Rutenverletzungen.

Art der Rutenverletzungen
Folgende Rutenverletzungen traten auf:
- Blutende und verletzte Rutenspitze (letzte 10cm der Rute), leichte, mittlere und schwere Verletzungen
- Infizierte und entzündete Ruten
- Lahmheitsverletzungen und sog. "Wasserruten"
- Gebrochene Ruten

Schwere der Rutenverletzungen
Die Rutenverletzungen wurden in leicht, mitttel und schwer unterteilt und für jedes Individuum 1990 und 1991 verglichen.
-15 haben sich gebessert
- 37 waren unverändert
- 47 haben sich verschlechtert.
Der Schweregrad scheint im Zusammenhang zu stehen mit
- der Lebhaftigkeitdes Hundes und der Rutenaktion
- wie oft und wie intensiv der Hund bejagt wird
- die Art des Geländes, in dem der Hund arbeitet.
Wenn das Gelände buschiger ist, insbesondere im Wald und Gebirge,
- ist die Anzahl der Rutenverletzungen erhöht und
- auch der Schweregrad ist höher.

Amputation
Bei 7 Hunden musste die Rute amputiert werden.

Schlussfolgerung
Rückkehr zum Kupieren im Alter von 3 Tagen wird dringend empfohlen.(...)"
 

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