A
anonym
Guest
Dass wir endlich offensichtliche Schnittmengen aufdecken.
Hunde züchtet man aus Idealismus und nicht wg. pekuniären Interessen. Dann wird man das möglichst beste miteinader verpaaren. Und ebenfalls das, was einen selber überzeugt hat, (selber denken macht klug). Die Bewährung in der Praxis nicht der Turniersieger.
Und im Paralletröt schreibt man von der Hegewald, die mir so etwas von Latte ist. ;-)
Da nehme ich den Hund, der die Sau bindet und regelmässig Raubwild anschlürt und zwar nicht nur graue Jungfüchse und der an der Ente dranbleibt bis er sie hat oder diese aus dem Schilf drückt. Da gucke ich nach dem Verhalten mit anderen Artgenossen und im häuslichen Umfeld.
Es kann natürlich unterschiedliche Gewichtungen geben in der Zuchtauswahl, aber wer wirklich einen veilseitigen, brauchbaren Jagdhund haben/ züchten möchte, müsste sehr schnell eine gemeinsame Prioritätenliste entwickeln können.
Die ja auch hier und auch von Dir angesprochenen Entwicklungen sind m.E. eben Folge von Schein statt Sein, von Gütesiegel statt Güte, von Geld vor Wert usw.
Gut geschrieben, bis auf ROT, wobei ich den letzten Satz um den m. M. nach wichtigsten Punkt ergänzen möchte: Die Entwicklung ist eine Folge von Angebot und Nachfrage.
Sie resultiert daraus, dass, was man hier schön rauslesen kann, viele viele Leute mit Jagdschein keine aktiven Jäger sind, geschweige einen Jagdhund kaufen, ausbilden und einsetzen. Wenn, dann wird die Masse derer, die einen Jagdschein haben, Jagd neben zig anderen Hobbys ausüben, zum lächerlichen Bundesschnitt an Abschüssen pro Jäger beitragen können und deshalb auch einen Familienhund und keinen Jagdhund benötigen.
Der Hund wird nicht nach Einsatz und Jagdgelegenheit ausgesucht, sondern nach Gefallen.
Einigen sie sich trotzdem auf einen "Klassiker", also DL, DK, DD, usw. dann sollte dieser keinesfalls (KO-Bedingung der Familie) Nachbar`s Katze töten, keinesfalls einen angebleiten Fuchs verfolgen und würgen, keinesfalls "seinen" Garten gegen Nachbar`s frechen Pudel verteidigen!
Hinzu kommt, dass der Hund von EF und Kind genau so führbar sein soll, dass er von Hundenanny XY, die nach einem Wochenenkurs bei canis plötzlich sauberen Apport und bedingungslose Unterordnung vermitteln kann, ausgebildet werden kann. Man geht ja nicht zu den alten Lodentypen der Kreisgruppen, wenn die Freundin so herrliche Erfolge mit dem Pudel hatte, der auf Befehl Pfötchen gibt. Zeigt der Kleine dann der Nanny einmal die Zähne und gibt ihr zu verstehen, wer hier Chef im Ring sein möchte, dann ... ja, dann ist die Rasse schuld. So läuft`s aktuell bei vielen.
Meine Meinung ist: Wer einen Tyson an der Leine haben will, kann nicht erwarten, dass er sich zu 100% wie Dirk Bach gibt. Vergessen wird aber, dass "Tyson" der bessere Jagdhund und bei guter Anleitung leichter auszubilden ist, wie .. .
Entsprechend ist die Nachfrage nach Schein und nicht Sein, nach Punkten und Aussehen und nicht praktischer Leistung, Passion und Schärfe.
Handlungsbedarf sehe ich nicht, denn für wen soll er sein? Für die Masse der Nachfrager - wohl nicht. Für Leute wie mich? Wohl auch nicht - bekomme irgendwo im Umkreis von 2.000 km immer das, was ich suche. Dessen bin ich mir sicher. Für Züchter? Wohl auch nicht, sie wollen doch mehrheitlich verkaufen und sich keinen Regularien unterwerfen, die sie weiter einschränken (Vergabe der Welpen).