Zitat:
"Die Touristin wollte auf dem Weg...zu einer Bergstation abkürzen, nahm den Weg über eine Weide, auf der ein Kuhherde graste.....Die Kühe und ihre Kälber standen eingezäunt auf der Alm. Die Wanderin öffnete den elektrischen Weidezaun, kam den Tieren immer näher..."
Ich bin mir nicht sicher, ob schon ein Vorschlag für den "Darwin Award" angebracht ist.
Aber manche provozieren ihr Schicksal schon grob...
Du bist ganz sicher noch nie in der Region gewandert.
Es ist eher die Regel denn die Ausnahme, dass man beim Wandern die Weideflächen des Almviehs quert bzw. in diesen Flächen unterwegs ist.
Meine Familie treibt ihr Milchvieh beispielsweise morgens auf die gezäunte Gemeinde-/ Dorfweide. In genau dieser Gemeindeweide befinden sich die Kletterwände, die von den entsprechenden Touristen/ Kletterern stark frequentiert werden. Das sind Kletterwände, die vom Fremdenverkehrsverband unterhalten werden. Natürlich stehen auch da Schilder, die auf Mutterkühe hinweisen, die möglicherweise ihre Kälber offensiv schützen.
Die Rinder, die auf die Almflächen getrieben werden, sind genau da unterwegs, wo die offiziellen Wanderwege des alpinen Tourismus verlaufen. Teilweise sind bei den größeren Gruppen allerdings Hirten dabei.
Da ich beim Jagern üblicherweise meinen Terrier dabei habe, achte ich durchaus auf die Reaktion des Weideviehs.
Nachdem ich in der Vergangenheit faktisch nie von entsprechenden Konfrontationen gehört habe, frage ich mich, ob diese Fälle mit der zunehmenden Durchmischung mit anderen Rassen zusammenhängt. Bis vor einigen Jahren sah man hier nur Tiroler Grau- oder Braunvieh. Zwischenzeitlich findet man zunehmend andere Rassen, die offensichtlich mehrheitlich der Fleischgewinnung dienen.
Soweit man bereit ist zu realisieren, dass die in Rede stehenden Regionen (fast immer) zu annähernd 100% vom Fremdenverkehr leben, sollte die Überlegung erlaubt sein, ob man seitens der Viehhalter das potenzielle Risiko - wenn sinnvoll möglich - offensiv zu reduzieren. Ich sehe da die Viehhalter in der Bringschuld.
Letztlich muss klar bleiben, dass sich das hochsubventionierte (das seinen Wert über Subventionen innerhalb von 2 Jahren 'verdient' hat) Almvieh mehrheitlich auf Flächen der Gemeinde oder des Landes befindet. Die Gemeinden schöpfen ihre Einnahmen zu annähernd 100% aus dem Tourismus und das Land dürfte da nicht unwesentlich partizipieren.
Wenn man dann sehen darf, wie Almvieh (speziell Rindvieh) teilweise die Flächen umgräbt und in eine Ackerlandschaft verwandelt, andererseits aber ideologisch Krieg gegen Gams-/ Rot- und Rehwild geführt wird, dann kann man schon mal kotzen. Da wird über den Schutz von Sanierungsflächen schwadroniert und die Erhöhung des Abschusses gefordert und auf der anderen Talseite pflügt das Almvieh die steilen Seiten.
Grosso