Die Katze ist aus dem Sack. LJG NRW

A

anonym

Guest
Und ich sehe bei aller Mühe keine andere Strategie - auch nicht beim intensiven Studium dieses Fadens.
Das ganze interessiert mich weniger aus vereinspolitischer Sicht - ich war nie in einem Jagdverband und werde es wahrscheinlich auch nie sein.

Trotzdem bin ich natürlich an der Jagd überhaupt interessiert. Und so gesehen fällt mir schon auf, dass auch Deine (wie auch immer sie konkret aussehen sollten) Bemühungen keine wirkliche Strategie darstellen.

Eigentlich hast Du ja schon vor 2400 Jahren die Weltbühne betreten. Damals nanntest Du Dich Aristoteles und plädiertest für Argument und Begründung. Nur schien Dir irgendwie die Welt in den letzten 2400 Jahren nicht recht zugehört zu haben - denn hätte sie es, wären all jene, die sich hochemotional und teilweise bis auf's Blut für ihre Überzeugung eingesetzt haben einen definitiv falschen Weg gegangen.

Womit mMn bewiesen wäre: obwohl der alte Hellene theoretisch recht hatte, kam seine Theorie in der Praxis oft an ihr Ende. Und diesem Umstand muss man sich auch in dieser Diskussion stellen.

Auf Deine "Strategie" wäre mit A. Einstein abgewandelt zu antworten, ein Problem kann nie durch die selbe Verfahrensweise gelöst werden, durch die es entstanden ist. Und das jetzige Dilemma ist überhaupt erst die Folge dieser "Strategie" des politischen Kompromiss-Handels. Ein wenig hier, ein wenig da, immer schön sachlich-unaufgeregt, immer schön an Grundsatzfragen, wie sie z.B. BHD aufwirft, vorbeigeredet, weil - das würde uns alle nur viel zu sehr aufregen.

In Frankreich haben dieser Tage frustrierte Bauern ein Finanzamt abgefackelt, weil sie der auferlegten Bürokratie nicht mehr Herr werden.
In Deutschland würde man diese Bauern sofort wegsperren. In Frankreich kommt aus der Politik Verständnis: Die Frustration müsse schon ungeheuer groß sein, man müsse sich des Problems mal annehmen.

Unser bundesrepublikanischer Weg, alles bis zum Sankt-Nimmerleinstag totzulabern, bis alle vor Langeweile entschlafen sind, kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
(Ich erlaube mir diese kleine Überspitzung - einfach, damit wir auf einem Niveau sprechen, okay?)
 
D

Daimler1989

Guest
ganz simpel gesehen:
  • kämpfen heißt kämpfen, sich gewaltsam (wie auch immer das aussehen mag) auseinandersetzen um das gewünschte Ergebnis zu erzielen
  • verhandeln heißt verhandeln, sich nicht gewaltsam auseinandersetzen, um ein Ergebnis zu erzielen, wobei hier beide Seiten bereit sein müssen, ein für beide Seiten akzeptables Ergebnis zu erzielen
  • kämpfen heißt nicht verhandeln
  • ich kann nicht mit einem für mich positiven Ergebis mit einem Gegenüber verhandeln, der nicht bereit ist, von seinem gewünschten Ergebnis abzurücken
  • ich kann mit einem Gegner, der allein sein ziel durchsetzen woill, nur kämpfen
  • ich kann nur kmäpfen, wenn ich bereit bin, alle meine Fähigkeiten einzusetzen, um zu gewinnen
  • wenn ich dazu nicht bereit bin, muss ich verhandeln. Das kann, wie wir gerade sehen, schief gehen.

Neville Chamberlain hat 1938 in München mit einem mann verhandelt, der nur seinen Willen durchsetzen wollte. Chamberlain hat geglaubt, dass Verhandeln der einzige richtige Weg wäre. Ein gutes Jahr später musste Chamberlain dann doch den Kampf aufnehmen. Wenn man seinen Gegner und dessen unbedingten Willen zum Durchsetzen seiner Ziele unterschätzt, glaubt man, mit Verhandlungen etwas zu erreichen, wo dann doch nur der Kampf weiterhilft. Oft ist es dnan aber schon ziemlich spät, um noch halbwegs was zu retten.
 
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Und ich sehe bei aller Mühe keine andere Strategie - auch nicht beim intensiven Studium dieses Fadens. Wer Jagdhornblasen auf der Regionalkonferenz für wirksamer hält ...
Dass "deine" Strategie erfolglos war, ist evident, ob die andere das auch sein wird, muss sich noch erweisen.
Was ich nicht verstehe, ist, dass du trotz offensichtlicher Erfolglosigkeit "deiner" Verfahrensweise, dieselbe in einer Art Wiederholungszwang perpetuieren willst.
Ist das Eingeständnis, dass es nicht funktioniert, wirklich so schwer? Ein wenig erinnert mich das an die FDP, die von sich selbst überzeugt trotz permanentem Gegenwind "trotzig" weiter Steuersenkungen forderte.
 
A

anonym

Guest
Was ich nicht verstehe, ist, dass du trotz offensichtlicher Erfolglosigkeit "deiner" Verfahrensweise, dieselbe in einer Art Wiederholungszwang perpetuieren willst.
Meinem Verständnis nach ist das eher eine Art Trotz, um keinen Preis so zu werden wie das, das man immer verachtet hat.
 
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Schade, wenn man sich hier in Spitzfindigkeiten verzettelt und auf der Suche nach der eigenen verbalen Überlegenheit und Deutungshoheit verliert. Der Zug für Euch ist abgefahren. Die einzige Lehre, die man ziehen kann, und das gilt für alle anderen Bundesländer: Augen und Ohren auf, wehret den Anfängen und handelt geschlossen.
 
A

anonym

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Schade, wenn man sich hier in Spitzfindigkeiten verzettelt und auf der Suche nach der eigenen verbalen Überlegenheit und Deutungshoheit verliert.
Kann man auch anders sehen: hier wird momentan genau das gemacht, was Skogman immer fordert:
sich mit Argumenten über die weitere Vorgehensweise auseinandergesetzt.

Wenn hier nicht mehr zivilisiert gestritten wird, dass erst ist das Argumentieren an sein Ende gelangt. Wenn also Skogman das Ende der Argumentation unter den Foristis diagnostiziert, dann ist eben genau das nicht der Fall.
 
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Remmel mit Hitler in einen Topf zu werfen, ist deplatziert.
Auch wenn der LJV Vorstand geschlossen zurücktritt und ein neues Präsidium gewählt wird, wird Remmel nicht deshalb seinen Entwurf zurückziehen und einen neuen vorlegen. Wer das glaubt, lebt maximal hinterem Mond.
Noch kein Gesetz ist so aus dem Parlament herausgekommen, wie es hineinging. Deshalb geht jetzt eine Tür auf, in der Verbände Einfluss ausüben können. Dass sich bei einer linken Regierung Natur- und Tierschutz leichter tun als Jäger oder Grundeigentümer ist bedauerlich, aber Fakt.
Ob Grundeigentümer mit Jägern an einem Strang ziehen, hängt von der Bereitschaft der Jäger zur Schadensvermeidung in Wald und Feld ab. Gibt es daran Zweifel, würde ich den Grundeigentümern von einer Zusammenarbeit abraten.

Ohne diese Koalition wird das Jammern und Zähneklappern aber wenig bringen, denn ganz ehrlich, wen sollte es jucken, wenn ein Freizeitverbandes gegen die Beschränkung seiner Freizeitmöglichkeiten aufbegehrt - und so wird der Protest wahrgenommen.
 
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...
Auch wenn der LJV Vorstand geschlossen zurücktritt und ein neues Präsidium gewählt wird, wird Remmel nicht deshalb seinen Entwurf zurückziehen und einen neuen vorlegen. Wer das glaubt, lebt maximal hinterem Mond.
...
Wer hat das denn behauptet ?
Der Entwurf liegt auf dem Tisch, er wird nicht mehr zurückgezogen sondern muss in allen wesentlichen Teilen geändert werden.
Dieser Entwurf ist der ultimative Beweis, dass die bisherige "Spitzen"mannschaft des LJV NRW versagt hat und es einfach nicht kann.

Wer krampfhaft und überheblich einen vermeintlichen Alleinvertretungsanspruch zelebriert und andere Initiativen (z.B. 1000 Hörner) eifersüchtig wegbeisst, muss sich an den (Er)Folgen eines solchen Verhaltens messen lassen - und die sind erkennbar desaströs.

Deshalb sage ich es noch mal, und zwar auch im Hinblick auf die Jagd in ganz Deutschland :

Das WICHTIGSTE Signal, das die NRW-Jäger der Landesregierung geben MÜSSTEN, wäre der umgehende Austausch der gesamten gescheiterten Führungsspitze des LJV NRW und ein Neustart der "Gespräche" zum Gesetzentwurf mit neuen Verhandlungspartnern auf Seiten der Jagd, einschliesslich begleitender grosser öffentlicher Protestveranstaltungen, professioneller Öffentlichkeitsarbeit und massiver Lobbyarbeit in allen relevanten Gremien und Institutionen.

Die Jagd in NRW braucht diesen Neustart, um in den anstehenden Verhandlungen überhaupt noch ernst genommen zu werden und das Maximum erreichen zu können.
Sonst wird das nichts mehr werden.
 
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Die gleiche Bewegung fand aus den gleichen Motiven teilweise in der Fliegenfischerei statt.
Dort bevölkern mancherorts hochpreisig gestylte "Yuppies" ebenso hochpreisige Tageskartengewässer, ( Tageskarte zwischen 50 und 120 Euro bei totalem Catch and Release) befischen die dort eingesetzten "Trophyforellen" von 70cm plus, lassen sich nach dem Fang mit ihnen fotografieren ( für das Gesichtsbuch) und haben absolut gar nichts mit der Hege und Pflege, die ein Normalfliegenfischer an seinem Normalgewässer betreibt, am Hut. Immer mehr Gewässer mutieren, um den Erwähnten Fun-Sport bieten zu können zu fließenden Forellenpuffs voll mit "Gatter"forellen.
Ich überlasse es deiner Phantasie, sich vorzustellen, was geschieht, wenn man sich eine solche Klientel im Jagdbereich "einsammelt- und gestatte mir, eine ähnliche Entwicklung dort nicht zu mögen.
Meinetwegen mag das nun Besserjägerei sein- wobei ich ohnehin nicht glaube ( aus verschiedenen Gründen), dass man die Zahl der Jäger beliebig vermehren kann, um in der Öffentlichkeit besser vertreten zu sein.

Und die glaubst du allen Ernstes haben wir unter den Jägern nicht? Die Loden gestriegelten mit der 10K€ Büchse mit Wurzelholz Klasse HASTENICHTGESEHEN Revierpächter die 1 x im Jahr mit ihren Geschäftspartnern zur Drückjagd vorbeikommen?

Die Jagd kann nur mit möglichst vielen Befürwortern erhalten werden. Und da ist Masse gefragt, nicht Elite.

Und mir ist auch nicht klar, warum manche Leute nicht mit anderen Verbänden zusammenarbeiten wollen. Warum müssen die Jäger immer gegen die Sportschützen wettern (und andersrum)? So gehen beide unter.
Aber ich kenne die alten Waidmänner: Die Sportschützen abschaffen, aber uns Jägern wird man nichts tun. Wir sind ja... Ja, was sind wir denn?
 
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Aber ich kenne die alten Waidmänner: Die Sportschützen abschaffen, aber uns Jägern wird man nichts tun. Wir sind ja... Ja, was sind wir denn?
Wir sind eine bornierte Gurkentruppe, durchseucht von weltfremden Laberbacken, die auch noch so blöd sind, dem politschen Angreifer selbstgefällig zu versichern, dass man auf jede Form von Kampf, Protest und Gegenwehr verzichten würde und lieber ganz fest an die Kraft des gesitteten Dialogs glaubt....

Mit anderen Worten: Wehrlos. Leichte Beute.

basti
 
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... Wir sind eine bornierte Gurkentruppe, durchseucht von weltfremden Laberbacken, die auch noch so blöd sind, dem politschen Angreifer selbstgefällig zu versichern, dass man auf jede Form von Kampf, Protest und Gegenwehr verzichten würde und lieber ganz fest an die Kraft des gesitteten Dialogs glaubt....

Mit anderen Worten: Wehrlos. Leichte Beute. ...

Wir sind eine kauzige Gurkentruppe, durchseucht von weltfremden Laberbacken, die auch noch so blöd sind, dem politschen Gegner mit "Kampf, Protest und Gegenwehr" in Form des Jagdhornblasens drohen zu wollen und ihm sogar noch selbstgefällig versichern, dass wir dafür auch bereit sind den gesitteten Dialog aufgeben

Mit anderen Worten: Maulhelden. Leichte Beute.
 
A

anonym

Guest
Und ich sehe bei aller Mühe keine andere Strategie - auch nicht beim intensiven Studium dieses Fadens. ....


Deine zumindest temporäre Lese- und Verstehensschwäche ist schon länger offenbar, hier wird deine Rabulistik aber schwer erträglich.

Lies den tröt nochmal langsam oder vielleicht findest Du jemanden, der es Dir erklären kann.
(Und da geht es nicht um´s Blasen).


Jedenfalls bist auch Du hier ein prima Beleg dafür, warum es so ist wie es ist.


@basti, mal volle Zustimmung. :thumbup::thumbup:
 
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A

anonym

Guest
Im Paralleltröt habe ich einen link von 2001 verlinkt, der sich auch schon mit PR in den LJVs beschäftigte.

Ich gebe skogman insoweit recht, dass aus dem Hut gezauberte Aktionen jetzt auch nichts mehr bringen und befürchte viel mehr, dass diese, weil man Jahrzehnte lang versäumt hat Struktuen aufzubauen auch gar kein zahlenmässiger Erfolg wurden. Eine eher konservative Jägerschaft mit nicht ad hoc zum "streetworker".

Deswegen kann es m.E. nur funktionieren, wenn der stinkende Kopf abgeschlagen wird und eine Erneuerung in Struktur und Selbstverständnis erfolgt.
 

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