Ja api, das mag sein. Ein Lichtlein, aber gültig für alle? Sicher nicht nach der Fragestellung hier.
Ich weiß ja nicht, aus welchem Hunde"lager" Du kommst. Es gibt einen Mann in D, der so ziemlich alles an bekannten Vorstehhund Prüfungen mehrfach gewonnen hat, Meisterführer, Züchter usw. Richtiger Vollprofi, der sein Leben dem top Jagdhund untergeordnet hat. Sieht Deinen Hund an und sagt Dir nach wenigen Sekunden, wie er vom Wesen ist. (Kein Witz, da werden einem die Knie weich).
Nach einer Prüfung hat er mal in guter Laune erzählt. Dieser Mann hat Versuche gemacht, was er machen könnte, um noch effizienter arbeiten zu können. Klar, die Spitze ist immer hart umkämpft und das besonders, wenn man gegen internationale Konkurrenz auf rasseunabhängigen Prüfungen vorne mitspielen möchte. Er hat eigene hochveranlagte Welpen sehr früh gefördert, ganz sicher keinen Fehler gemacht, sehr sehr früh Prüfungen mit hohen Punkten geführt. Er meinte, diese Frühförderung habe letzten Endes in der Leistung nichts gebracht. Wesentlich wichtiger sei von Anbeginn an der korrekte konsequente Umgang, der Aufbau des Hundes, so daß er Sicherheit gewinnt, nervlich stark und von sich überzeugt wird. Schlichtweg ein stabiler Kämpfer.
Ganz nüchtern betrachtet, und hier wirst Du mir sicher zustimmen, birgt, was auch dieser Thread EINDRUCKSVOLL zeigt, die Frühförderung durch Laien mehr Risiken als gewünschte Erfolge. Lies nur mal die Fragen, was mit den WELPEN gemacht wird, und dann dürften wir einer Meinung sein.
Es gibt übrigens sinnvolle Früh-Förderprogramme. Bei der US-Army in der Mali-Zucht bspw. Sie fördern Eigenschaften beim noch blinden Welpen mittels Massieren mit Q-Tipps und später durch durchgeplante Förderprogramme, bei denen der Hund lernt, durch gewisse Handlungen zum Erfolg zu kommen. Ganz ohne Zwang und vor allem so, dass sich der Hund korrigieren kann. Das erfordert jedoch sehr sehr viel Fachkenntnis und Fingerspitzengefühl für das Individuum.
Das ist aber völlig etwas anderes, als Schleppenarbeit - Korrektur beim Welpen. War mal ein Bericht darüber im pointing-dog-journal.
Was hier geschrieben wird, sieht so aus: Die Leute sind einfallslos und faul. Sie liegen nicht im Bett und überlegen sich, wie sie am nächsten Tag den Hund ein ganz klein wenig mehr fördern könnten. Sie arbeiten deshalb Prüfungsaufgaben mit viel zu jungen Hunden. Ohne Vorarbeit, ohne den Hund aufgebaut zu haben, ohne dem Hund als Führer mentale Sicherheit geben zu können, ohne zu wissen, was sofort zu tun ist, wenn der Schüler mal nicht so arbeitet, wie`s in der PO steht. Und das ist i.m.A. Blödsinn.
Und es gibt jagdliche Frühförderung, wo der Hund so gelenkt wird, dass er keine Fehler macht oder kleine Hürden so eingebaut sind, dass er sie überwinden und "siegen", Selbstvertrauen aufbauen, kann. So etwas befürworte ich. Jedoch nicht eine Förderung, wo dann der Führer nach möglichen Korrekturen fragen muß und auch keine Förderung, wo man dem Hund nach Versagen keinen selbst erarbeiteten Erfolg bieten kann.
Ob man es dann macht oder nicht, das muß jeder für sich selbst beantworten. Ich zumindest mach`s nicht ausgeprägt, denn mir reicht der gute Schnitt und den bekomm` ich mit weniger Aufwand. Pareto