Beitrag # 1
Servus an alle!
Ich würde gerne einen Repetierer in einem Magnum Kaliber erwerben. Am Liebsten .270 WSM oder .300 WSM. Meine Wunschwaffe gibt es aber in diesen Kalibern nicht (SM12 Goiserer), sondern eben nur dir lange Version.
Ich habe daher die unbedarfte Frage: Kann man einen Lauf kürzen (lassen), ohne bei der Präzision dramatische Einbußen hinnehmen zu müssen. Diese langen Prügel sind mir einfach zu unpraktisch, weil man die am Hochstand ohne Lärm nicht mal von einer Luke in die andere wechsel kann.
Vielen Dank für eine Einschätzung und WMH,
Hans
Dir kann geholfen werden !
Genau für Deine Ansprüche
- führiger Stutzenlauf von 20 Zoll (51 cm)
- Magnumpatrone
wurde 2006 in den USA durch ein Forschungs Joint Venture des berühmten Waffenherstellers Ruger und des großen Munitionsherstellers Hornady das Kaliber
300 Ruger Compact Magnum abgekürzt 300 RCM entwickelt ! Völlig neue Pulversorte.
Wie das ?
1886 erfanden die Franzosen das rauchlose Pulver. Andere Nationen folgten nach, zB Deutschland 1888.
Man kann das Pulvervolumen einer Büchsenpatrone nicht ad infinitum erhöhen, irgendwo ist der Punkt erreicht, wo durch das rasche verbrennen des Pulvers der Druck sprunghaft steigt und der Lauf platzt.
Bereits 1905 (vor über 100 Jahren) erfanden sie in Kanada das "zweibasige" Pulver, es brennt langsamer ab. Das war die berühmte 280 Ross. Bereits ein Jahr später zogen die USA gleich mit der im Jahre 1906 entwickelten berühmten 30-06 Springfield. Das neue Pulver brannte langsamer ab, bis die Hälfte des Pulvers verbrannt war, hatte sich das Geschoß bereits ein Stück weit bewegt, dadurch hatte sich das Volumen des Feuerraums bereits erhöht, der Druck hielt sich in Grenzen. Dies war eben möglich durch ein langsamer abbrennendes Pulver. Sehr starke Munition wegen der großen Pulvermenge. Erkauft wurde dies durch einen längeren Lauf. Längere Beschleunigungsstrecke. Allerdings ist ein langer Lauf bei vielen Jägern nicht beliebt.
Später entwickelten sie Magnumkaliber, zB 8x68 S
Noch mehr Pulvervolumen, noch langsamere Pulversorten, noch längere Läufe. So ein langes Elend ist nicht jedermanns Sache.
Anfänglich waren die rauchlosen Patronen sehr kurzlaufgeeignet. 8x57 IS funktioniert bereits in 51 cm Läufen prächtig und bringt gute Leistung. 30-06 oder 7x64 will bereits 60 cm Läufe. 8x68 S oder 300 Winchester Magnum und all die vielen anderen Magnums (zB auch 300 Winchester Short Magnum WSM) wollen 65 cm Läufe. Die 300 WSM hat ihren Namen nur deshalb, weil die Patrone kurz und dick ist.
2006 schafften Ruger und Hornady die Entwicklung einer neuen Pulversorte, deren Abbrandcharakteristik einem idealen "Gleichdruckdiagramm" schon sehr nahe kommt. Relativ rascher Druckanstieg auf einen nicht allzu hohen Maximalwert, dann wird längere Zeit dieses Druckniveau gehalten.
Man kommt tatsächlich mit einem 20 Zoll Lauf aus !
Schau Dir an:
Hornady Introduces .300 and .338 RCM - CHUCKHAWKS...
www.chuckhawks.com/300_338_RCM_pr.htm
Auszug:
• Exceeds 300 & 338 Win Mag performance from a compact 20" Barrel
• Optimized propellants and case geometry deliver more velocity with 10-15% less powder
• Longer barrel life
• Less recoil
• Less muzzle blast
• Superior temperature stability from -15°F to 140°F
• Extreme cartridges for extreme hunting!
Ruger bietet einen wundervollen Repetierer an:
Ein neuartiges 300er Magnum Kaliber mit Stutzenlauf !
Schau nach bei
Henke Waffen
Allerdings wird das Thema in Deutschland meist tot geschwiegen, weil es eigentlich der Tod der deutschen Jagdbüchsenindustrie ist. Wer das Kaliber 300 RCM empfiehlt, macht sich in Deutschland keine Freunde, auch nicht in diversen Waffenforen (...), wo ja hinter manchen Nicks Vertreter der deutschen Industrie stehen dürften oder Waffenhändler, die keinen Vertrag mit Ruger haben. Da kommen gleich gehässige Meldungen. Ich denke aber, daß man hier im Wild und Hund Forum dieses Thema krampflos diskutieren kann . . .
Alle Angaben ohne Gewähr !