Apport: Problem mit Aufnehmen

N

Nimrody

Guest
Hallo,

ich bilde zur Zeit eine Deutsch-Drahthaar-Hündin aus, sie ist 11 Monate alt. Inzwischen habe ich mit Apport begonnen, so wie es von Tabel und auch von Baatz beschrieben wird.
Das Apportel wird aus der Hand brav aufgenommen, festgehalten , getragen und ordentlich ausgegeben. Doch sobald es auf dem Boden liegt, egal ob mit Backsteinen erhöht oder nicht verweigert die Hündin die Aufnahme. Das geht nun schon seit Wochen so und wir kommen nicht weiter. Selbst, wenn ich das Apportel wegschmeiße, um Bewegung hineinzubringen, wird es nicht aufgenommen. Erst wenn meine Hand an den Apportierbock oder die Dummy-Ente fasst, apportiert die Hündin.
Ihre Wurfschwester, die ich ebenfalls führe, macht mir keine Probleme und arbeitet schon ganz wunderbar Schleppen.
Was habe ich denn nun falsch gemacht ?:what:
 
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Wenn sie es aus der Hand aufnimmt, wie macht sie das?

Hältst Du es ihr vor den Fang, geht der Fang zum Apportel oder tust Du das Apportel ihr in den Fang?

Du musst das Apportel erst 2 cm, dann 3 cm, dann 5 cm und dann steigern.

Klappt das, ist der Rest kein Problem.
 
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Das Aufnehmen vom Boden ist auch bei mir immer der Knackpunkt. Wo wohnst du? Vielleicht kann man dir das mal zeigen?
 
A

anonym

Guest
Wann hast Du mit Apportierübungen angefangen? Habe die ersten Wochen immer irgendwas in der Tasche um angeschleppte Stöckchen, Spielzeug und halb verweste Leichen fürstlich zu entlohnen.
Das kannst Du jetzt auch noch machen. Die Ansicht mit dem Apportieren erst zu beginnen wenn der Zahnwechsel durch ist (6 Monate) halte ich für absoluten Unsinn. Natürlich soll der Welpe keinen Oberländer-Bock bringen sondern weiches Arbeitsgerät. Nie wieder lernt ein Hund schneller als mit 3 - 4 Monaten.

Ich würde jetzt Farbe ins Spiel bringen und den Hund Rehläufe, Entenschwingen und Schwartenfetzen kontrolliert aufnehmen lassen. Kein warmes oder intaktes Wild. Wenn er das tut untermale die Aktionen mit Deinen Kommandos und belohne ihn. Mit Krümeln, auf dem Rasen wälzen usw...
Diese Spielerei dient lediglich der Motivation und hilft evtl. die letzten Synapsen zu verknüpfen. Es ersetzt keinesfalls den weiteren konsequenten "Zwangsapport" mit Dummy und Apportierbock. Ente und Kaninchen gibt's erst wenn Apportel, Bierdose, Mütze und Taschentuch sicher gebracht werden.
Wenn sie auf Kommando den coolen Rehlauf aufnimmt, danach aber nicht das blöde Apportel - Stuhlkreis :biggrin:
Dann siehst Du woran Du mit ihr bist... Drahthaare, die das Apportieren nicht lernen gibt's nicht!

Auch hier gilt: Sanktionen dem Wesen des Hundes angepasst. Zwangsapport meint nicht zwangsläufig verdreschen. Cool bleiben, lieber 3 Mal von vorne anfangen als ein Mal komplett versauen. Vor Brast blutig gebissene Unterlippen gehören in dem von Dir geschilderten Stadium dazu :p

A.
 
A

anonym

Guest
ich glaube, man kann hier keinen Rat geben. Es sind die wichtigen Dinge nicht bekannt: Wie ausgebildet (Boden, Tisch, Klassisch, Dummy, Spiel), was macht der Hund, usw.
 
A

anonym

Guest
Da werde ich Dir kaum wiedersprechen, Bora.

Ich verstehe die Online Medikation auch eher als erste Anregung die bisher beschrittenen Wege zu durchleuchten und auf Grund der zahlreichen, völlig verschiedenen Ratschläge, Meinungen und Hörensagen neue Inspiration zu finden.

Wenn ich die geschilderten Probleme lese überlege ich welche Fehler hätte ich mit dem Hund gemacht das er dieses oder jenes nicht tut. Was würde ich tun um die Fehler zu korrigieren. Was tatsächlich gelaufen ist, was ist das für ein Hund, was ist das für ein Führer, wie wird der Hund gehalten - diese signifikanten Informationen werden auch in 3 Seiten Text nicht ausreichend behandelt werden können.

Es ist an dem Fragesteller mögl. viele Informationen zu liefern, "Wissende" werden ihre subjektiven Erfahrungen kund tun ohne Hund und Herren jemals gesehen zu haben und Herr pickt sich die vermeindlich richtige Vorgehensweise heraus - oder liegt voll daneben...

Ich besitze ca. 100 kg Hundeliteratur. Pro Buch glaube ich dem Verfasser etwa eine Seite, ergänze dies mit eigenen Erfahrungen und liege mit dem nächsten Köter schon wieder voll daneben...:biggrin:

Wer aber in nem öffentlichen Forum die Eier hat und sagt "...ich komm nicht weiter" der verdient zunächst mal meinen schlauen Kommentar und erhält hoffentlich noch Weitere und kann dann entscheiden welchen Weg er beschreiten wird.

A.
 
A

anonym

Guest
absolute Zustimmung.

Ich hatte das Problem mit einem Hund auch, ist gar nicht so lange her, und ich hatte es, obwohl ich vorher einigen das Apportieren beigebracht hatte. Es ging einfach nicht flüssig, der Hund zögerte usw. War zum verrückt werden.

Hab den Hund in`s Auto gepackt, bin zu einem Profi, der knapp 100 Hunden das Apportieren beigebracht hat und nach 15 Minuten ging`s. Der Fehler lag wie immer bei mir. Bei dem Hund mußte man von "draussen" mit dem Bringgegenstand reinarbeiten und nicht klassisch von nahe die Entfernung steigern. So bekam er Sicherheit, Bestätigung. Ich hätte das in 100 Jahren nicht erkannt, mein Freund sah das sofort und das war`s.

Meine hatte alle immer eine kleine Klippe zu überwinden, wenn der Gegenstand direkt am Boden lag. Hier half es, erst eine Seite anzuheben, dann ein Holz als Erhebung unterzulegen und hin zu zeigen, dann nur noch das Holz usw.

Die Lösung kann aber auch ganz wo anders liegen.
 
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Woran liegt Eurer Meinung das Problem vom Boden aufzuheben?

Petra
 
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Das kannst Du jetzt auch noch machen. Die Ansicht mit dem Apportieren erst zu beginnen wenn der Zahnwechsel durch ist (6 Monate) halte ich für absoluten Unsinn. Natürlich soll der Welpe keinen Oberländer-Bock bringen sondern weiches Arbeitsgerät. Nie wieder lernt ein Hund schneller als mit 3 - 4 Monaten.
A.
Hallo
Und wie wirkst du auf einen 3-4 Monate alten Welpen ein, wenn er den Rehlauf oder sonstige Utensilien zum Spielen, kauen oder verstecken mißbraucht? Verläßliches Verlorenbringen basiert auf Zwang und um diesen Druck körperlich und geistig zu kompensieren muß der Hund ein gewisses Alter haben. Fängst du zu früh damit an reagiert der Hund in der Regel mit der welpentypischen Rückenlage und dann hast du verloren.
Gruß
Maria
 
Zuletzt bearbeitet:
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Woran liegt Eurer Meinung das Problem vom Boden aufzuheben?

Petra
Hallo
Ich gehe davon aus das der TS bis dato beim nehmen aus der Hand immer noch nachgeholfen hat, d.h. er führt den Apportgegenstand noch zum Fang. Um vom Boden aufzunehmen muß der Hund bereits aktiv sein und daher hat der Bewegungsablauf so sein, daß die Bewegung vom Hund zum Gegenstand und nicht umgekehrt ist. Sitzt das, ist es nur noch ein kleiner Schritt zum selbständigen Aufnehmen vom Boden. Wie dieser Zug nach vorne vermittelt wird, schreibe ich jetzt nicht, da ich mir Anfeindungen ersparen will.
Gruß
Maria
 
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7 Feb 2002
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So ist es Maria!

Das Aufnehmen vom Boden ist nie das Problem. Nimmt der Hund das Apportel 10 cm vor dem Fang von sich aus, brauche ich nur die Entfernung steigern, was fast nie ein Problem ist.
Erst zwei Steine das Apportel da rauf, dann langsam niedriger. Dauert meist nicht länger als 20 Übungseinheiten, ist die reinste Freude.

Ich fange auch sehr früh, direkt nach dem Zahnwechsel an. Davor alles spielerisch mit Verstärkung. Trotzdem hatte ich auch Hunde von anderen die schon ein Jahr waren.

Aus meiner Sicht haben die schneller gelernt.
 
A

anonym

Guest
@Maria - Deine Bedenken habe ich doch eigentlich im obigen Beitrag geteilt und erläutert:

Der Rehlauf dient der Ermunterung und gewolltes Verhalten wird (natürlich ratzfatz) mit den entsprechen Kommandos "nachvertont" und zusätzlich zb durch Futter oder Freudentanz verstärkt. Wenn der Köter damit gerade spielen will und ich ihn eh nicht erreiche, halte ich die Klappe.
Bewusst habe ich geschrieben, dass dieses Vorgehen nicht den Zwangsapport ersetzt.

Auch habe ich geschrieben "Sanktionen dem Wesen des Hundes angepasst". Diese Sanktionen erfolgen beim Zwangsapport und ich impliziere hier auch das Alter des Delinquenten. Meint, wenn ich mit nem 4 Monate alten Hund das Festhalten eines eng gerollten Gästehandtuches übe und er spuckt es mir wider seines Ausbildungsstandes vor die Füße ist die Sanktion ein hörbares PFUI. Bei einem annähernd durchgearbeiteten und pubertierenden Kneipenschläger wäre die Sanktion PFUI + x... Aber auch hier ist das Wesen des Hundes entscheidend.

Das ist in meinen Augen der einzige Trick bei der Hundeausbildung. Erkenne wie weit Du gehen kannst, entscheide wie weit Du gehen musst. Dann bleibe konsequent und berechenbar. Und, da stimme ich Bora zu, glaube nie dass Dein Weg der allein selig machende ist. Der Blick über den Tellerrand hat bei mir manches Problem gelöst.

A.
 
A

anonym

Guest
Aber hier isses Ernst! Beachte die Körperhaltung...:biggrin:
 

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