Entscheidung für ersten Jagdhund naht...

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Ich weiß, es gibt unzählige Threads zu diesem Thema.
Dennoch nehme ich mir das Recht heraus, für meine Frage, einen eigenen Faden zu starten, da die anderen Threads meist schon abgegrast und abgekämpft sind.

Ich jage in 4 Jagdrevieren - in zwei davon regelmäßig mit Verantwortung. In einem weiteren bei einem guten Freund 5 km von meinem Haus entfert und dann noch ab und an in einem Revier in Familienhand (seit Generationen) mehr al 100 km entfernt.

Nur in einem dieser Reviere ist unterschiedlichstes Niederwild vorhanden. Mein Pachtrevier in der Heimatstadt - nahezu reines Feldrevier. Hasen, Enten, Gänse, wenige Fasane und Kaninchen.
Im Familienrevier gibt es Enten und Gänse zuhauf.
Die beiden anderen Reviere sind reine Hochwildreviere.
Das zweite Revier in eigener Hand ist ein reines Waldrevier.
Diese Tatsachen haben von Beginn an die Entscheidung für die perfekte Hunderasse erschwert. Seit gut 14 Monaten beschäftigt uns dieses Thema nun.

Gehe ich nur von den eigenen Revieren aus - und das sollte ich, so bejage ich in dem einen überwiegend Rehwild sowie Raubwild, v.a. Fuchs, Dachs und Marderhund.
Im anderen hingegen überwiegend Rotwild, Schwarzwild - aber auch Dam- sowie Rehwild.

Dies läßt eigentlich nur einen Schluss zu. Ich brauche einen Vollgebrauchshund, einen echten Allrounder.

Nun muss ich sagen. Ich würde Erstlingsführer sein - vor allem in Bezug auf den jagdlichen Einsatz und die zeitintensive Aisbildung. Ich habe die Zeit, ich nehme mir diese.
Erfahrung mit (Jagd-)hunden habe ich reichlich. Vor allem mit DD, DJT und Rauhaarteckel. Unter diesen Rassen + Schäferhund bin ich aufgewachsen.

Meine Frau hat gemeinsam mit den drei Kindern schon einen Favoriten ausgeguckt. Den Magyar Vizsla. Ich wusste gleich. Hier hat nur die Optik eine Rolle gespielt.
Doch im vergangene Jahr habe ich diese Rasse nun öfter im jagdlichen Einsatz erlebt und einige Vorurteile nicht bestätigen können. Von wegen mangelnde Härte. Einer war gar spurlaut, die anderen typischerweise stumm. Die absolute Füherbezogenheit imponierte mir sehr - vielleicht teilweise schon zu zwanghaft.

Wir möchten unbedingt einen Hund, der im Kreis der Familie - also im Haus - lebt und nicht im Zwinger.

Ansonsten wird die Schweißarbeit den Schwerpunkt des jagdlichen Einsatzes ausmachen. Stöberarbeit ist kein Muss - Bauarbeit ebenfalls keine Bedingung.

Meine Wahl war bis zum letzten Jahr ein Teckel. Doch mittlerweile kommen mir ernstahfte Zweifel, ob die von uns präferierten beiden Rassen das Optimum darstellen.

Vielleicht könnt ihr mir sinnvoll helfen, auch eine andere Rasse in Betracht zu ziehen. Das nächste Jahr kommt schnell.
Wie ist es mit dem KLM oder Wachtel, eine Bracke.

Ich danke euch.

Wmh
 
M

mielke

Guest
Ich würde auch einen DL in erwägung ziehen !
:thumbup:
 
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Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass du mit nem MV Glück haben kannst. Aber nicht musst. Die Gefahr, dass er Probleme mit Schuss und/oder Wasser hat ist immer gegeben. Sehr wahrscheinlich wird er stumm jagen. Ist aber laut Rassebeschreibung auch so gewollt. Wenns nen Vorsteher sein soll zeig der Familie nen Weimaraner. Sieht ja aus wie der MV in grau [emoji6]. Sonst auch von mir der langweilige Tip DD/DL.
Und jetzt hol ich mir ne Tüte Popcorn und nen Bier und freue mich als unbeteiligter Labrador-Führer auf eine schöne Zerfleischung [emoji106][emoji3]
 
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Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass du mit nem MV Glück haben kannst. Aber nicht musst. Die Gefahr, dass er Probleme mit Schuss und/oder Wasser hat ist immer gegeben. Sehr wahrscheinlich wird er stumm jagen. Ist aber laut Rassebeschreibung auch so gewollt. Wenns nen Vorsteher sein soll zeig der Familie nen Weimaraner. Sieht ja aus wie der MV in grau [emoji6]. Sonst auch von mir der langweilige Tip DD/DL.
Und jetzt hol ich mir ne Tüte Popcorn und nen Bier und freue mich als unbeteiligter Labrador-Führer auf eine schöne Zerfleischung [emoji106][emoji3]

Die wird es nicht geben... :thumbup:
 
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... Dies läßt eigentlich nur einen Schluss zu. Ich brauche einen Vollgebrauchshund, einen echten Allrounder ...
Deine Anforderungen lassen sehr wohl noch einen anderen Schluss zu: Du brauchst zwei Hunde.
Meine ebenfalls sehr unterschiedlichen Jagdmöglichkeiten haben am Ende bei mir auch zu unterschiedlichen Hunden geführt. Der jagdliche "Allrounder", bzw. der sogenannte Vollgebrauchshund wird immer zu Kompromissen im Einsatz führen. Zwei Hunde machen im Alltag auch gewiss nicht doppelt so viel Arbeit wie einer.
 
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Deine Anforderungen lassen sehr wohl noch einen anderen Schluss zu: Du brauchst zwei Hunde.
Meine ebenfalls sehr unterschiedlichen Jagdmöglichkeiten haben am Ende bei mir auch zu unterschiedlichen Hunden geführt. Der jagdliche "Allrounder", bzw. der sogenannte Vollgebrauchshund wird immer zu Kompromissen im Einsatz führen. Zwei Hunde machen im Alltag auch gewiss nicht doppelt so viel Arbeit wie einer.

:thumbup::thumbup::thumbup:
good as usual


oder er holt sich nen Wachtel :biggrin:;-):cool:

Ernsthaft.
Ein gut abgeführter Wachtelhund kann alle Aufgabenbereiche abdecken.
Apport, Wasserarbeit, Stöbern, Buschieren,...
Geht aber (bis auf das Stöbern) auch alles mitm Viszla, nem DL oder GM oder DD oder sonstwie Vorstehhund.
(Schaut man sich das Prüfungswesen dieser Rassen an, geht die Sinnhaftigkeit auch auf und schließt die Bracken erstmal aus)

Sollte die Nachsuche dann mal zu schwer werden, hilft uns Normalos doch sowieso nur der NS-Profi.
 
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Deine Anforderungen lassen sehr wohl noch einen anderen Schluss zu: Du brauchst zwei Hunde.
Meine ebenfalls sehr unterschiedlichen Jagdmöglichkeiten haben am Ende bei mir auch zu unterschiedlichen Hunden geführt. Der jagdliche "Allrounder", bzw. der sogenannte Vollgebrauchshund wird immer zu Kompromissen im Einsatz führen. Zwei Hunde machen im Alltag auch gewiss nicht doppelt so viel Arbeit wie einer.

Welche beiden Rassen sind es denn und für welchen Einsatz? Danke dir.
 
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Also den DW, der in der Praxis Stöbern und Buschieren kann, der wird so selten sein, wie ein UK mit Laut, Schärfe, Härte und Wasserpassion. Der Fredersteller muß sich einfach die Frage stellen, was ihm wichtiger ist "Selbstständiges Stöbern oder führerbezogenes Arbeiten?" Und dann entscheidet er sich zwischen einem DW oder einem geeigneten Vorstehhund wie DD, KLM, GM, DL, PP, Gr, DK!
 
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Welche beiden Rassen sind es denn und für welchen Einsatz? Danke dir.
Im münsterländischen Niederwildrevier mit einem hohen Anteil an Sonderkulturen beschütze ich mit der Flinte am Lockbild aus dem Tarnschirm heraus die Erd- und Himbeeren sehr intensiv vor Krähen und Tauben, da wir in diesem Revier auch noch mehrere Teiche haben, bin ich dort und auf den Niederwildtreibjagden mit meinem Labrador unterwegs. Im Hochwildrevier ist der Teckel immer dabei.
 
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Ich möchte da @ Skogman weitestgehend zustimmen. Du wirst den Spagat zwischen den Aufgabenfeldern mit einem Hund nur bedingt komplett abdecken können. Meine Wahl viel in einem relativ ähnlichen Szenario auf DD und DJT.

Ich glaube, soweit Du definitiv nur einen Hund willst oder halten kannst, dass der DW diesbzgl. den breitesten/ weitesten Teil deines Anforderungsprofils/ deiner Revierverhältnisse abdeckt.

Ich glaube, dass Du bzgl. des MV eine Chance hast, einen entsprechend harten und wildscharfen Hund zu bekommen, da ist aber auch die solide Möglichkeit, genau das nicht zu bekommen. Sicher in sehr hohem Maße abhängig vom entsprechenden Einzelfall und dem dahinter stehenden Zwinger.


Grosso
 
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Bei einer Entscheidung zwischen Vorstehhund (egal welcher Rasse) und DW, hilft eigentlich sehr die Entwicklung seiner Niederwildaktivitäten in den nächsten Jahren zu erahnen.
Wenn sowieso schon wenig Fasan und Kanin da sind und er mehr und mehr Schalenwildjagden als Niederwildtreiben aufm Programm stehen, dann macht der DW mehr Sinn.
Wenns andersrum ist und er sich lieber der Niederwildhege verschreiben will, dann der Vorstehhund.

Raubwild abtun und Enten und Gänse apportieren tun alle.

Wenn er dazu bereit ist 2 Hunde zu führen, dann würde ich Vorsteher/Teckel, Vorsteher/Terrier oder Vorsteher/DW (wobei er dann 2 einigermaßen große Hunde haben würde) wählen.
 
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Vielen Dank schon mal bis hierher für die interessanten - zum Nachdenken anregenden - Kommentare.
 
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Auch wenn die Vorschläge bislang durchwegs gut sind und Theoderich78 eh schon viel zum Nachdenken hat, bring ich noch eine weitere Option ins Spiel: einen Springer Spaniel aus deutscher jagdlicher (Leistungs-)Zucht. Der sollte eigentlich relativ leicht zu handlen sein, verlässlich apportieren, gut am und im Wasser arbeiten und für "normale" Nachsuchen bzw. Bergehilfen zu gebrauchen sein. Ist dem Zuchtziel nach als Stöberhund wohl so etwas wie eine Light-Version des DW. Und die Chancen, in D einen auch raubwildscharfen Hund zu bekommen, dürften zumindest nicht schlechter stehen als beim MV. (Mein "Wissen" über in D gezüchtete MV stammt aber ausschließlich aus Foren.)

Ich selbst würde mich wahrscheinlich, wenn's nur ein Hund werden soll, für einen deutschen Vorsteher entscheiden.
 

z/7

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Für den Erstlingsführer viel wichtiger als die Rasse ist m.E. die Unterstützung, die er durch erfahrene Hundeführer bekommen kann. Es ist wenig zweckdienlich, sich einen Exoten zuzulegen, bei dem einem keiner raten kann, was zu tun ist.

Ein guter Züchter in der Nähe, eine rege Kreigruppe, ein guter Ausbilder sind Gold wert. Damit kann auch aus einem für die jagdlichen Verhältnisse nicht 100% geeigneten Hund ein brauchbarer Begleiter werden. Vor der Wahl der Rasse wäre also die Wahl des Ausbilders zu treffen. Sozusagen, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist, denn die Ausbildung beginnt mit dem ersten Tag.

Der TE schreibt von Schwerpunkt Nachsuchen. Bedeutet das, daß die Niederwildjagd bereits von anderen Hunden abgedeckt ist?
 

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