Es gibt mehr Jäger mit Behinderungen als man allgemein annehmen möchte. Dabei oftmals nicht die so offensichtlichen Dinge.
Ich möchte fast sagen:
Unser klassisches Revierjagdsystem ist geradezu darauf ausgelegt dass Menschen mit Einschränkungen nicht ausgegrenzt werden! :thumbup:
Bis hin zur Berücksichtigung dieser Personengruppe im Jagdrecht.
Ob es auch daran gelegen haben mag, dass die Entwicklung des heutigen Jagdrechts auch in Zeiten geschah, in denen es immer wieder Kriegsversehrte gab? - Ich weiß es nicht. Ausschließen möchte ich für mich diesen Gedankengang aber nicht.
Aber selbst wenn es nur mehr oder weniger Zufall wäre, unser Jagdsystem
IST geradezu genial in dieser Hinsicht.
In praktisch keinem Revier ist man Einzelkämpfer.
Das Miteinander zählt! - Und macht Vieles möglich. :thumbup:
Eigentlich ist das auch schon ohne die Zipperlein mit in die Rechnung zu nehmen so. Der Eine ist vielleicht der "Künstler mit der Motorsäge" - und froh drum, dass die Fummelei die Köder-Eier zu basteln der Andere macht. :-D Und der Dritte hat den genialen Hund für die Nachsuche, den die ersten Beiden aus beruflichen Gründen vielleicht selber nur schwer halten könnten.
Was sollte daran falsch sein? :roll:
Beispiele wüsst ich viele.
Da könnt man von der Kanzel reden, die eine Treppe statt einer Leiter gekriegt hat... Damit der Senior aus der Jägerfamilie - und auch der ebenfalls schon in Ehren ergraute zugehörige Vierläufer - bequem und vor Allem
sicher rauf und runter können.
Vom ersten Motorschlitten, angeschafft zu einer Zeit in der sowas noch höchst exotisch war, weil Einer nicht mehr so gut zu Fuß war um die Fütterungen ablaufen zu können.
Und, und, und...
Wirklich in Erinnerung wird mir immer bleiben: Ich bin vom Berufsjäger und dem eigentlichen Jagdgast (ich war "nur die Begleitung") den Berg zur Gamsjagd raufgeschleppt worden. Zuvor hab ich Wochen, Monate, nur auf Krücken laufend gelebt und war alles Andere als fit. :roll: Was soll ich sagen? Die Jagd war trotzdem erfolgreich.
Und mir hat das (Erfolgs)Erlebnis wohl mehr gebracht als 20 weitere Termine beim Physiotherapeuten.
Ich war dabei, nicht ausgegrenzt. Ich konnte hinterher sagen: Ich habs gepackt.
Wohl mehr wert als zigfache Mitleidsbezeugungen. ;-):thumbup:
Mir läufts da heut noch kalt den Rücken runter wenn ich zurückdenke.
Schöner gezeigt bekommen, dass man dazugehört, und auch aufgezeigt bekommen dass es wieder aufwärts geht, wäre damals wohl kaum möglich gewesen.:thumbup:
In diesem Sinne.
Schaut´s euren Mitjägern auf die Finger.
Hinschauen wo man entlasten muss. Und gleichzeitig überlegen wie und bei was man den Einzelnen am Besten mit einbinden kann.
Mehr braucht es eigentlich nicht. :cheers: