Steinbockjagd in Spanien

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Nach dem Masuren-Drückjagddebakel muss schnell ein neues Jagderlebnis her, um zu vergessen!
Außerdem hat es in diesem Jahr wieder nicht mit der Steinbock- und Maraljagd etc. im Altaigebirge (Russland) geklappt. Leider habe ich keinen Jagdreisepartner gefunden.

Deshalb haben wir uns zuzweit entschlossen, eine Steinbockjagd (Beceite-Steinbock) in Spanien zu unternehmen.
Heute wurde alles fest gebucht, einschließlich Flüge nach Valencia und Waffentransport.
Am 11.01.15 gehts los, bis zum 15.01.15

Mein Arbeitsgerät: Repetierbüchse Mauser 77 im Kaliber 8x68 S, wird geladen mit Brenneke 14,2 g TOG.

Vermittler ist: http://www.floba-jagd.de/Jagdreisen:::43.html

Mit diesem Vermittler haben 2 Jagdfreunde gerade sehr gute Erfahrungen bei einer Keilerjagd in der Türkei gemacht.
Der Inhaber, Florian Erhart, macht einen sehr netten Eindruck und erweckt auch Vertrauen.

Ich werde wieder berichten, wie die Jagd verlaufen ist.

TH
 
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W

WR1987

Guest
Das hab ich auch vor aber Januar ' 16 bin schon sehr auf deinen Bericht gespannt. Hoffe du hast Glück diesmal.
Bei mir geht es auch bald los Karpaten ich komme :biggrin:
 
A

anonym

Guest
... auf seiner HP fand ich nichts von Spanien.

Was Mufflon anbelangt, wäre es interessant, wo Du gewesen bist. Dugi Otok oder Küstenstreifen? Hat Floba nicht einen Deal auf 70er Muffel mit Zic gemacht, weil die Amis nur möglichst große Schnecken für`s book schießen wollen?
 
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Info vom Vermittler über erste erfolgreiche Steinbockjagd:

Der erste Testjäger war jetzt in dem 90.000 ha Jagdgebiet und hat gleich am ersten Tag einen Bronzemedallien-Steinbock erlegt. Schlauchlänge: 65 cm

Er hat außerdem etliche weitere Steinböcke während der Pirsch gesehen.

Unser erster Jagdtag ist der 12.01.15

TH
 
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Info vom Vermittler über erste erfolgreiche Steinbockjagd:

Der erste Testjäger war jetzt in dem 90.000 ha Jagdgebiet und hat gleich am ersten Tag einen Bronzemedallien-Steinbock erlegt. Schlauchlänge: 65 cm

Er hat außerdem etliche weitere Steinböcke während der Pirsch gesehen.

Unser erster Jagdtag ist der 12.01.15

TH

Was kostet denn der Spaß?

Bin ernsthaft am Überlegen, das auch zu machen.
 
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Was kostet denn der Spaß?

Bin ernsthaft am Überlegen, das auch zu machen.

Die Organisation, Jagdführung 1:1, Jagdschein, Versicherung etc. und VP im Hotel einschl. Flughafentransfer: 650,-- €
Flug mit Waffentransport ca. 300,-- €

Steinbock in der Bronzemedaillienkalsse, bis 65 cm Schlauchlänge: 2.500,-- €
Kleinere Böcke beginnen bei 750,-- €

Wenn kein Steinbock in den 2 Jagdtagen erlegt wird, sind nur die o. g. 650,-- € zu bezahlen.

TH
 
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So der Koffer ist gepackt!

Morgen früh um 11:00 Uhr hebt der Flieger in Hamburg ab.
HH => Palma d. M. => Valencia => Fahrt ins Revier!

Ich bin gepannt!

TH
 
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Zurück von der Steinbockjagd!

Wir sind von einer erfolgreichen dreitägigen Steinbockjagd aus Spanien zurück!

20713698ci.jpg

Unser Gasthaus/Hotel, mitten im Jagdgebiet. Gute Zimmer, gutes Essen und guter Wein.
Wir haben hier lustige Abende verbracht, trotz sehr anstrengender Tage.

Ich habe 3 Stücke Steinwild erlegt: Einen Bock, 10jährig und 2 Geißen, auch 10-jährig.

Mein Jagdfreund hat 2 Böcke, einer 10-jährig der andere etwas jünger und eine Geiß, 14-jährig erlgt.

Die Jagd war nicht nur sehr erfolgreich, sondern auch sehr anstrengend. Gejagt haben wir auf einer Höhe zwischen 1.000 und 1.500 m, bei schönstem Sonnenschein, 20° in der Sonne, 15° im Schatten. Das Revier hatte eine Größe von 50.000 ha. Es wurde von morgens um 8:30 Uhr bis zum Dunkelwerden (ca. 18:00 Uhr) die 3 Tage gepirscht. Bergauf und bergab, meist über sehr viele Steine und Geröll. Es war bisher meine anstrengenste Jagdreise. Kann man in dem Gebiet wirklich nur machen wenn man fit ist. Festes Pirschstiefel sind natürlich Vorausetzung.

Unsere Ausrüstung:
Ich: Repetierbchse im Kaliber 8 x 68S, geladen mit 14,2 g TOG (Brenneke)
Mein Jagdfreund: Sauer 303 im Kaliber 300 Win. Mag., geladen mit 11,7 g Norma Accubond.

Geschossen wurde 4 mal auf ca. 200 m, einmal auf ca. 290 m und einmal auf ca. 100 m.
Bis auf die 14-jährige Geiß lagen die anderen Stücke alle im Feuer.

Diese Geiß hat mit guten Blattschuss (300 Win. Mag., 290 m) noch eine Fluchstrecke von ca. 300 m absolviert und ist dabei wohl völlig ausgeschweißt.
Der erste Schuss meines Jagdfreundes ging auf ca. 200 m daneben (schlechte Auflagemöglichkeit), der zweite Schuß traf die Geiß dann auf ca. 290 m (gemessen).
Ich habe die Sache beobachtet und konnte den PH, der wieder Fehlschuss meinte, korrigieren. Die Geiß hatte deutlich gezeichnet, ausgeschlagen mit den Hinterläufen. Wir sind dann in die Richtung gegangen wo die 5 Stücke einen kleinen Steilhang hinabsprungen sind und fanden davor jede Menge Schweiß auf den Steinplatten. Der PH kletterte vorerst alleine runter. Ich schaute von einer anderen Stelle den Steilhang hinunter und sah die Geiß unten immer noch schlägeln, obwohl seit dem Schuss mindestens 10 Minuten vergangen waren.

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Mein Steinbock, erlegt am ersten Tag auf ca. 200 m im Liegen um ca. 17:20 Uhr . Mein zweiter PH sah eine Gruppe von Steinböcken, die wir dann anpirschten. Es war ein guter Steinbock dabei, den ich erlegen sollte. Wir hatten eine Felssteinmauer als Deckung und konnten uns auf 200 m anpirschen. Im Liegen sollte ich schießen. Das kalppte aber nicht und im Nu waren alle Steinböcke hinter weiner Mauer verschwunden. Wir hinterher, aber sie schienen weg zu sein. Wir glasten das Gelände ab, nichts! Auf einmal hörte Steinschlag links von mir. Ein Blick durchs Doppelglas bestätigte uns wieder die Gruppe, Entfernung nur 150 m. Schnell rannten wir noch ein paar Schritte vor und "warfen" uns auf den Boden. Rucksäcke unter die Waffe und durchs ZF den richtigen Bock gesucht. Die Steinböcke hatten bereits etwas von uns mitbekommen. Mein PH flüsterte, siehst du den staken, es war der letzte in der Gruppe. Die anderen waren schon über den Gipfel verschwunden. Nur "mein" Bock und eine Geiß waren noch sichtbar. Jetzt musste es schnell gehen. Der Schuss über eine Schlucht peitschte, der Bock machte noch 3 Schritte und rollte dann einen kleinen Abhang hinunter. Jetzt muss alles schnell gehen, denn es würde bald dunkel werden. Die Bergung gestaltete sich äußerst schwierig. Es war fast nicht möglich den Bock ohne Hubschrauber zu erreichen, aber irgendwie haben wir es dann doch geschafft und die Schlucht überwunden. Als wir am Bock standen, dachte ich schon an den Rückweg und wie wir den Bock (aufgebrochen ca. 70 kg) zum ca. 3 km entfernten Geländewagen schaffen wollten. Die Überraschung kam dann schnell. Es wurde nur das Haupt abgeschärft, der Rest blieb wir die fleischfressende Tierwelt am Tatort liegen.

Böcke sind ungenießbar, weil sie stinken. Außerdem ist das Fleich sehr zäh. Geißen (ca. 35 kg) bis zu einem Alter von 10 Jahren sind eßbar, bleiben aber auch meistens am Ort des Geschehens liegen, da eine Bergung nur unter größten Anstrengungen möglich ist.

Was für ein erfolreicher ersten Jagtag! Mein Jagdfreund schoss gegen Mittag einen Bock und ich gegen Abend. Viel mehr geht nicht.

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Hier meine erste und zweite Geiß. Beide ca. 10 Jahre alt. Geschossen als Doublette, auch über eine Schlucht auf ca. 200 m im Liegen. Beide Geißen rutschten nach dem Schuss den Abhang runter, was uns diesmal entgegen kam. Der erste Schuss traf die erste Geiß etwas mittig. Genau als sich der Schuss löste, rutschte ich auf dem wackeligen Untergrund ein paar cm nach rechts. Der zweite Schuss auf die zweite Geiß ging daneben. Der dritte Schuss traf die zweite Geiß dann aber mit guten Blattschuss.

Wir sahen die beiden alten Geißen mit drei weiteren weiblichen Stücken kurz nach der Mittagszeit, als wir ein Gebiet abfuhren und nach Steinwild ausschau hielten. In der Mittagssonne döst das Steinwild oft im Schatten der Pinien und ist dann fast unsichtbar. "Unsere" Stücke waren aber bereits wieder auf den Läufen. Schnell das Auto abgestellt und überlegt wie wir zu den Geißen runterkommen sollten. Entfernung vom Weg ca. 600 m, im steilen Geröllgelände. Erst einmal wurde ein Enstieg gesucht, dann ging es runter. Ausrutschen oder gar hinfallen durfte man nicht, dann wäre es abwärts gegangen, so steil und unwegsam war das Gelände. Während des Abstiegs konnten wir das Wild nicht sehen. Da wir relativ viel Lärm durch abgehende Steine verursachten, war für mich klar, wenn wir dort unten ankommen, ist das Steinwelt längst über alle Berge. Aber es stand noch bewegungslos an Ort und Stelle. Wir waren jetzt noch etwas höher als das Steinwild und legten uns auf den steinigen Boden um festzustellen welches Stück das Richtige wäre. Es waren 2 alte Geißen dabei. Schnell eine kleine Auflage gebaut, Rucksäcke drauf und Gewehr aufgelegt. ZF stand immer noch auf 12-fach. Ein Blick durchs ZF, keine Geiß zu finden. Erst nochmal ein Blick durch das Fernglass, dann war die Sache klar. Ziel genommen und schon hallte der Knall der 8 x 68 S durch die Berge. Die Geiß lag im Feuer und rutschte schlägelnt den Abhang hinunter.

Mein PH meinte alles super, du hast gut getroffen. Jetzt erleg noch die andere Geiß, die immer noch wie angewurzelt auf ihrem Platz stand. Gut dachte ich, warum nicht, eine Geiß ist günstig, dass kannst du dir noch leisten, nach den Abstiegsstrapazen. Maß genommen und schon kam die Korrektur von meinem PH. "Du zielst auf das falsche Stück! Deine Geiß steht ca. 10 m rechts". Wieder erst das Doppelglas her und geschaut. Da stand sie, also schnell Glas gegen Waffe getauscht. Anvisiert und raus war der Schuss. Ich merkte sofort, dass war kein sauberes Abkommen und auf 200 m ist man schnell daneben. Mein PH signalisierte mir auch sofort, dass ich vorbeigeschossen hätte. Also schnell repetiert und die letzte Patrone aus dem Magazin ins Patronenlager befördert. Meine lebensmüde Geiß stand immer noch auf ihrem Platz. Ein konzentrierter Schuss aufs Blatt änderte die Situation augeblicklich. Nach dem Schuss rutschte auch diese Geiß schlägelnt den steilen Abhang hinunter. Blieb auf einem kleinen Vorsprung kurz liegen und rutsche dann noch ca. 50 m weiter ab, fast bis ins Tal der Schlucht.

Dann kam der weitere schwiriege Abstieg zu den Geißen. Die zweite Geiß fanden wir sofort. Die Erste mussten wir ein wenig suchen. Mein PH zeigte nacht oben, aber ich streikte und blieb bei der gefundenen Geiß sitzen. Nach einem Aufstieg von ca. 20 m sah mein PH die erste Geiß in einer engen Schlucht liegen. Sie war deutlich tiefer abgestürzt als die zeite Geiß. Jetzt wurden etliche Bilder gemacht und beide Häupter abgeschärft. Beide Stücke wurden so auf Felsen gelegt, dass auch die Greifvögel sie aus der Luft sehen konnten.

Jetzt hatten wir nur noch den kompletten Aufstieg wieder vor uns. Mit allerletzter Kraft und teilweise mit Hilfe meines PH, er zog mich stellenweise mit seinem Pirschstock einzelne Felsen hoch, kamen wir oben wieder an. Ich konnte wirklich keinen Schritt mehr weiter.
Oben angekommen sagte mein PH zu mir: "Die zweite Geiß ist ein Präsent von mir, für deinen Einsatz"!

Nachfolgend einige Bilder von der Landschaft, die leider nicht zeigen können wie steil das Geländer stellenweise ist und wie tief die Schluchten sind.

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steve

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Waidmannsheil! Klingt wirklich nach einem tollen Jagdabendteuer. :)
 

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