Interessante Äußerung zur .300WSM

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Hi!

Im Rahmen des Themas "Feldsauen" (welches leider mit der Zeit in eine andere Richtung ging) habe ich mich genauer mit dem Thema 300WSM beschäftigt. Auf der Homepage von RWS kann man verschiedene Kaliber miteinander vergleichen. Für mich war unverständlich, dass beim Vergleich von .300WM und .300WSM beim Evolution trotz gleichem Geschossgewicht und nahezu gleichen Energie- und Geschwindigkeiten,...der Rückstoß bei der .300WM stark und bei der .300WSM schwach von RWS eingestuft werden....

Also schrieb ich RWS eine email...

Die Antwort war, dass der geringere Rückstoß der .300WSM Patronen "durch die kurze und dicke Hülsenform und dem steilen Schulterwinkel dieses Kalibers" zustande kommt. Dadurch wird das Abbrandverhalten und innenballistischen Vorgänge für die modernen NC-Pulver optimiert. Somit können bei einer etwas geringeren Pulverladung die gleichen außenballistischen Werte erreicht werden wie bei der .300WM.
Der Rückstoß sei mit einer Patrone im Kaliber 30.06. mit schweren 13g Geschossen vergleichbar.

...macht das Kaliber für mich als Laie nicht uninteressanter....
 
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...denke eine 3006 mit schwerem Geschoß und satter Ladung hat einen deutlich knackigeren Rückstoß
als eine 300WSM
 
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Hallo,

bei gleichem Waffen- (4kg) und Geschoßgewicht (11,7g), sowie gleicher Vo (890m/s) und, sagen wir mal 0,5g höherer Pulverladung der "langen" .300Win.Mag. (4,5 zu 4g), ist deren physikal. Rückstoß um gerade mal 1,6% (3,1m/s zu 3,05m/s), bzw. dessen Energie um 3,3% (19,22Joule zu 18,61Joule) höher.
Bei gleicher Lauflänge und -kontur und Progressivität des TLM wird die .300Win.Mag. lauter Knallen und mehr Mündungshochschlag produzieren, was die subjektive Rückstoßempfindung erhöht.
Alles andere ist Reklame, um ein rel. neues Produkt gegenüber einem bereits gut eingeführten zu etablieren. ;-)

Grüße
Sirius
 
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Hallo,

bei gleichem Waffen- (4kg) und Geschoßgewicht (11,7g), sowie gleicher Vo (890m/s) und, sagen wir mal 0,5g höherer Pulverladung der "langen" .300Win.Mag. (4,5 zu 4g), ist deren physikal. Rückstoß um gerade mal 1,6% (3,1m/s zu 3,05m/s), bzw. dessen Energie um 3,3% (19,22Joule zu 18,61Joule) höher.

Die oben gen. Energie-Werte in Joule stimmen ganz sicher nicht. Die Rückstoßenergie wird so zwischen 30-45 Joule liegen. Hier z.B. bei Frage 30:
http://www.norma.cc/de/Jagd-Sportschiessen/Fragen--Antworten/

Eventuell war ja der Rückstoßimpuls (Mündungsimpuls + Nachwirkungsimpuls) gemeint!? Der könnte in der o.g. Größenordnung liegen, allerdings in der Einheit Ns.

Darüber hinaus, wie viel .300WM vs .300WSM hast Du schon geschossen um eine durch eigene Erfahrung gestützte Meinung abgeben zu können?

Natürlich, Werbeaussagen sind skeptisch zu betrachten aber bei dieser Patrone kommen doch verschiedene Nutzer zu ähnlichen Bewertungen. Der Rückstoß der .300WSM ist fühlbar geringer.

Ein Widerspruch in sich ist auch die Aussage:

Bei gleicher Lauflänge und -kontur und Progressivität des TLM wird die .300Win.Mag. lauter Knallen und mehr Mündungshochschlag produzieren, was die subjektive Rückstoßempfindung erhöht.

Eine Langwaffe die lauter knallt und mehr Mündungshochschlag produziert benötigt dazu mehr Energie bzw. Gase, denn von alleine macht sie das nicht.
 

tar

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Eine Langwaffe die lauter knallt und mehr Mündungshochschlag produziert benötigt dazu mehr Energie bzw. Gase, denn von alleine macht sie das nicht.

Siehe oben, angenommen 0,5 Gramm mehr Pulver und durch die längere Hülse eine verringerte effektive Lauflänge im Gedankenexperiment.

Bin auf deine abweichenden physikalischen Erklärungen zum geringeren Rückstoß gespannt.

Subjektiv kommen noch in Frage
- abweichendes Waffengewicht
- günstigere Schaftform und Schaftkappe
- weniger tatsächliche Leistung
- Werbepropaganda zum Verkauf von neuen Waffen und schönreden weil man sich so eine gekauft hat ;)
 
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Der spürbare Rückstoß der beiden kaliber liegt in einem ähnlichen Rahmen. Wer eine .300 Win Mag nicht verträgt und glaubt eine .300 WSM sei die Lösung seiner Probleme irrt.

Wenn man weniger Rückstoß will, dann greift man entweder nicht zu einem Mangumkaliber.... oder man lernt schießen. Mit ausreichend Übung ist auch ein ~6000J Kaliber gut zu verkraften.
 

tar

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@Eisenhut:
Natürlich, Werbeaussagen sind skeptisch zu betrachten aber bei dieser Patrone kommen doch verschiedene Nutzer zu ähnlichen Bewertungen. Der Rückstoß der .300WSM ist fühlbar geringer.


Ab wann ist es fühlbar (vermutlich nicht bei 3%) und warum sollte es so sein (abgesehen von Sirius' Herleitung).
Zudem werden die WSM Waffen im Vergleich zu den WM oft mit 5 cm kürzerem Lauf angeboten, wenn ich mich nicht irre.
 

tar

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Um die Sache nochmal in Relation zu setzen...

Aus 66 cm Remington 700 Läufen (caliber 7/8-2010):

300 WinMag mit 165 gr Interbond und 4,67 g Hodgdon Hybrid 100 und 85,2 mm Patronenlänge macht 985 m/s und 5186 J
300 WSM mit 165 gr Interbond und 4,41 g Hodgdon Hybrid 100 und 71,9 mm Patronenlänge ergibt 978 m/s und 5113 J

Der Pulvermengenunterschied ist also noch geringer als es Sirius überschlagen hat. Die WSM erlaubt zudem 100 Bar mehr Druck.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ich glaube, die Bezeichnung "die WSM erlaubt mehr Druck" ist nicht ganz korrekt, richtiger müsste es heißen: um an die Leistung der .300WM heran zu kommen, braucht die WSM mehr Gasdruck!
 
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Hallo,

Die oben gen. Energie-Werte in Joule stimmen ganz sicher nicht. Die Rückstoßenergie wird so zwischen 30-45 Joule liegen.

bei einer Rückstoßgeschwindigkeit von 3,1m/s komme ich nach der Formel:

E = (V x V x M) x 0,5 auf 19,22Joule

(3,1 x 3,1 x 4) x 0,5 = 19,22Joule

(3,05 x 3,05 x 4) x 0,5 = 18,605Joule, gerundet 18,61Joule

30-45 Joule Rückstoßenergie ist ´ne Menge Holz.

Meine 10,75x68 hat, wenn ich das 22,5g TMR gut bis Oberkante auf 709m/s lade, aus der 3,7kg schweren Waffe eine Rückstoßenergie von 42,1Joule (da hat man nach 7 oder 8 Schuß keine Lust mehr, selbst die "homöopatische" 660m/s Ladung für Nicht-Großwild schiebt noch mit 35,8Joule nach hinten) und meine 3,8kg schwere .340Weatherby Mag. kommt mit dem 13g Nosler BT und einer Vo von 915m/s eine Rückstoßenergie von 27,0Joule.
Meine 9,3x64 mit dem 865m/s schnellen Brenneke TUG-nature bringt aus der 3,8kg schweren Steyr Mannl. S eine Rückstoßenergie von 26,7Joule.


Grüße
Sirius
 
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Das Innenvolumen der .300WSM ist ca. 12% geringer als das der .300 WM. Wenn ein Geschoss aus dieser Patrone auf die gleiche max. Mündungsgeschwindigkeit gebracht werden kann wie ein Geschoss aus der .300WM muss das ja seinen Grund haben. Der sicher nicht in den 100 bar Druckunterschied beim max. zul. Gebrauchsdruck der Patronen begründet ist. Zumal mehr Druck auch mehr Pulver benötigt.

Wenn eine Patrone die gleiche Leistung, zwar mit einer anderen Pulversorte aber ca. 10% weniger Pulver erbringt, wird sie sehr wahrscheinlich auch einen geringeren Rückstoß haben. Einen Vergleich mit dem gleichen Pulver ist unsinnig, natürlich wird für jede Patrone das jeweilige Bestpulver verwendet. Wenn es zufällig für beide Patronen das gleiche Pulver ist um so besser.

Auf der Seite von Norma kann man einen Vergleich ziehen zwischen der .300WSM und der .300WM, jeweils mit einem 180 gr schweren Oryx Geschoss verladen.

Die WSM benötigt 67,8 gr MRP um das Oryx auf 917m/s zu beschleunigen.
http://www.norma.cc/de/Munitionsschule/Ladedaten/300-Winchester-Short-Magnum/

Die WinMag benötigt 72,3 gr MRP um das Oryx auf 918m/s zu beschleunigen.
http://www.norma.cc/de/Munitionsschule/Ladedaten/300-Winchester-Magnum---schwer/

Mit ca. 6% weniger Pulver annähernd die gleiche Mündungsgeschwindigkeit.

Bei mir in QL habe ich den gleichen Effekt, die WSM kommt mit 71 gr MRP auf 940 m/s, die .300 WM mit 76,0 gr MRP auf 944 m/s.

Die Ladedaten aus der Zeitschrift caliber7/8-2010 sind für die .300 WSM in QL im dunkelroten Bereich! Und die .300WM Patrone ist mit 85,2 mm zu lang laboriert, über die CIP-Länge hinnaus.
 
A

anonym

Guest
Um die Sache nochmal in Relation zu setzen...

Aus 66 cm Remington 700 Läufen (caliber 7/8-2010):

300 WinMag mit 165 gr Interbond und 4,67 g Hodgdon Hybrid 100 und 85,2 mm Patronenlänge macht 985 m/s und 5186 J
300 WSM mit 165 gr Interbond und 4,41 g Hodgdon Hybrid 100 und 71,9 mm Patronenlänge ergibt 978 m/s und 5113 J

Der Pulvermengenunterschied ist also noch geringer als es Sirius überschlagen hat. Die WSM erlaubt zudem 100 Bar mehr Druck.

Kenne den Bericht nicht, aber man müsste von jeder Waffe fünf bis zehn Stück testen, um Unterschiede der Läufe nicht mitzunehmen.



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Hallo,

Auf der Seite von Norma kann man einen Vergleich ziehen zwischen der .300WSM und der .300WM, jeweils mit einem 180 gr schweren Oryx Geschoss verladen.

Die WSM benötigt 67,8 gr MRP um das Oryx auf 917m/s zu beschleunigen.

Die WinMag benötigt 72,3 gr MRP um das Oryx auf 918m/s zu beschleunigen.

Da komme ich (bei 4kg Waffengewicht) aber bei der .300WSM auch nur auf eine Rückstoßgeschwind. von 3,18m/s und 20,2Joule Rückstoßenergie.
Bei der .300Win.Mag. sind´s 3,22m/s und 20,7Joule, also 1,3% höhere Rückstoßgeschw. und 2,5% höhere Rückstoßenergie im Vergleich zur .300WSM. Ob man das deutlich merkt?




Grüße
Sirius
 

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