Auch das Wiesel sollte man im Griff haben !

Perdixeinbürgerer · 24 Feb 2015

Nochmal zur Erinnerung vor der anstehenden Brutsaison:

Auch das Hermelin/Wiesel sollte man im Niederwildrevier oder Bodenbrüterschutzgebiet im Griff haben.

Es ist ein schneller kräftiger Räuber,

https://www.youtube.com/watch?v=-LbqKIohBfs

https://www.youtube.com/watch?v=ODEUK5sB5vE

und mag auch gerne Eier.

https://www.youtube.com/watch?v=1rMT-0_UZU4

https://www.youtube.com/watch?v=vvKUhoiWgeM

https://www.youtube.com/watch?v=Dka51ZS3BFc

colchicus · 24 Feb 2015

Ja aber die Hermeline haben es bei uns schwer: Weiß obwohl kein Schnee mehr liegt und sie haben genug Feinde. Im Gegensatz uu anderen Gegenden sind die Hermeline bei uns nicht sehr zahlreich. Aber wie gesagt kein Revier gleicht dem anderen.....

Logiophob · 25 Feb 2015

Wir haben eins im Garten.
Ich schau dem gern bei der Baujagd zu, wenns in die Mauselöcher kriecht, die Mäuse raustreibt und auf der Wiese nach kurzer Hetze erlegt.
Echt witzig die Kerlchen:biggrin:

Wir haben hier aber auch kein Niederwild und kaum Katzen, was mich im Hinblick auf die Sindvögel ruhig schlafen lässt.

austrojäger · 25 Feb 2015

colchicus schrieb:
Ja aber die Hermeline haben es bei uns schwer: Weiß obwohl kein Schnee mehr liegt und sie haben genug Feinde. Im Gegensatz uu anderen Gegenden sind die Hermeline bei uns nicht sehr zahlreich. Aber wie gesagt kein Revier gleicht dem anderen.....

das haben meine Jagdkollegen auch zu mir gesagt. Die waren sich gar nicht sicher ob wir überhaupt noch welche in unserem Revier haben.
Dann habe ich 17!! gefangen...

Ohne all zu großen Aufwand und ohne ein all zu große Fläche mit Fallen zu bejagen auf ca. 50 ha. mit damals 12 Fallen

anonym · 25 Feb 2015

austrojäger schrieb:
Dann habe ich 17!! gefangen...

Ohne all zu großen Aufwand und ohne ein all zu große Fläche mit Fallen zu bejagen auf ca. 50 ha. mit damals 12 Fallen

Vermutlich überwiegend juvenile Exemplare beider Geschlechter und bei den adulten Individuen deutlich mehr Männchen?

Perdixeinbürgerer · 25 Feb 2015

Zitat:

"Außerhalb der Paarungs- und Aufzuchtszeit leben sie einzelgängerisch in großen Aktionsräumen (max. 200 Hektar), welche im Winter deutlich kleiner sind (min. 2 ha). Im Sommer durchstreifen Männchen täglich oft Areale von etwa 20 ha, die Weibchen nutzen dann etwa 8 ha."

" Die tatsächliche Tragzeit beträgt somit nur rund einen Monat, und im April oder Mai kommen 3 bis 18 (durchschnittlich 6 bis 9) Jungtiere zur Welt. "

"Weibchen sind schon nach zwei bis drei Monaten geschlechtsreif und können sich noch in ihrem ersten Lebensjahr fortpflanzen......."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hermelin

Also wenn man sich mal so die geringe Größe der Territorien anschaut und die enorme Vermehrungsrate, dann kann so manches "potentiell gutes" Niederwildrevier regelrecht von Hermelinen überschwemmt sein. Selbst wenn sie viele Fressfeinde haben, kann jedes Einzeltier doch in seiner kurzen Lebenszeit einen enormen Schaden anrichten, Z.B , indem es brütende Reb-, Fasanen- oder Birkhennen auf ihrem Nest reißt. Dann ist der komplette Jahreszuwachs weg.

raini1980 · 25 Feb 2015

colchicus schrieb:
......Im Gegensatz uu anderen Gegenden sind die Hermeline bei uns nicht sehr zahlreich. .....

Das glauben viele, dass in ihren Revieren wenige Wiesel sind. Erst die Fangjagd mit etlichen Fallen bringen dann erstaunliche Strecken zustande die niemand für möglich gehalten hat und das man da das letzte Wiesel fängt ist eigentlich ein Irrglaube. Selbst bei intensiver Fallenjagd bleibt ein Restbestand immer vorhanden, denn ein Revier ohne Raubwild gibt es nicht!

colchicus schrieb:
...... Aber wie gesagt kein Revier gleicht dem anderen.....

Das ist wohl wahr!!!

Perdixeinbürgerer · 25 Feb 2015

colchicus: Ich glaube auch, das du euer Hermelinvorkommen unterschätzt, sofern du bisher keine Fangjagd auf diese betrieben hast.

Gerade euer "in puncto Lebensraum" sehr gut betreutes Revier bietet im Gegenzug doch auch optimale Bedingungen für das Hermelin. Die ganzen Deckungsstrukturen auf dem Feld und in den Hecken, die Wurzelteller, Baumstümpfe usw. bieten doch optimalen Unterschlupf und auch Schutz vor den Fressfeinden. Die Deckungen, welche deine Hühner und Fasane vor Greifvögeln schützen, schützen ja bspw. auch das Hermelin vor diesen.

Wautzebautz · 25 Feb 2015

Hatte ich schon an anderer Stelle geschrieben - komischerweise habe ich in meinen ganzen Kastenfallen bisher kein Hermelin gefangen (nur 2 Mauswiesel, diese natürlich freigelassen), auch Iltis war die letzten zwei Jahre nichts.

austrojäger · 25 Feb 2015

@Wautzebautz

auch ich habe bei den von mir in den letzten Jahren gefangen Wiesel nur ein einziges in einer Kastenfalle. Alle anderen in den Wieselwippbrettfallen.

aber fragts mal den Reini1980, der hat ja letztes Jahr eine enorme Menge an Wiesel gefangen. Wäre eigentlich interessant auf welcher Fläche und mit wie vielen Fallen

Perdixeinbürgerer · 25 Feb 2015

Zitat: "

"Im Sommer durchstreifen Männchen täglich oft Areale von etwa 20 ha, die Weibchen nutzen dann etwa 8 ha.""

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hermelin

Gehen wir mal grob davon aus, dass alle 8 ha ein potentielles Wieselrevier in einem gut strukturierten Niederwildrevier ist.

Dann sind das 100 ha : 8 ha = 12, 5 Fallen auf 100 ha Revierfläche. Aufgerundet sind das 13 Fallen auf 100 ha.

Dann müsste man in einem Revier pro 100 ha ca. 13 kleine Wieselwippbrettfallen flächig im Einsatz haben. Diese so positioniert, dass man sie anhand einer Kontrollroute gut abklappern kann.

Liege ich da richtig ?

anonym · 25 Feb 2015

200x200m optimal, zur Not 200x400m, je größer das Intervall umso weniger Weibchen wirst du bekommen (und die musst du bekommen!). Wippfalle mit Kaninchenfleisch (4x4cm) und Hühnerei beködern.

Perdixeinbürgerer · 25 Feb 2015

jensi schrieb:
200x200m optimal, zur Not 200x400m, je größer das Intervall umso weniger Weibchen wirst du bekommen (und die musst du bekommen!). Wippfalle mit Kaninchenfleisch (4x4cm) und Hühnerei beködern.

Wenn ich richtig gerechnet habe, dann müssten nach Adam Riese und Eva Zwerg

25 Wippbrettfallen pro 100 ha Revierfläche aufgestellt werden. ( pro 4 ha eine ).

Perdixeinbürgerer · 25 Feb 2015

Wenn man also 25 Fallen im Handel kaufen würde, dann kostet eine Wippbrettfalle ca. 25 Euro.

Dann kosten die Fallen pro 100 ha 625 Euro.

Bei einem 300 ha Niederwildrevier müsste man 1875 Euro in Wippbrettfallen investieren, um die Wiesel im Griff zu haben.

Fazit: Fallen selber bauen :twisted:

anonym · 25 Feb 2015

Das ist alles nicht so einfach mit den r-Strategen. Wenn du wirklich dauerhaft was erreichen möchtest musst du dich in die Materie (Fachliteratur!) einlesen. In aller Kürze und nur ein Teil des Problems: Weibchen sind schwieriger zu bekommen als Männchen + du hast eine natürliche jährliche Sterberate von gut 70-80%. Wenn du deine Fallen nicht zum richtigen Zeitpunkt stellst, nimmst du quasi nur einen Teil der Population (etwa ~80% sind fangbar, den Rest bekommst du nicht in die Falle) raus, die sowieso sterben würden. Das kann, unter Umständen, bei den verbleibenden sogar eine höhere Fitness bewirken, damit wäre der ganze Aufwand dann umsonst gewesen.

Auch das Wiesel sollte man im Griff haben !

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