Beizmittel Schuld am Rückgang der Rebhühner ?

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Hallo,

ich finde den Einsatz von Perdix klasse und hoffe, dass er so weiter macht.
Versuchen, die Ursachen zu finden, und es an die entsprechenden Stellen weiterleiten.
Eventuell auch mal an Ornithologen denken, die sind sicher nicht erfreut darüber, sowas zu lesen.

Zu den Landwirten hier:
Man erkennt hier gut das Problem, was ich sehe. Es wird aufs Feld gebracht was geht.
Vor einigen Jahren gab es mal eine Studie zur tödlichen Wirkung von Pestiziden (?) auf Amphibien.
Das beste Mittel hatte 30% Mortalitätsrate, einige 100%!
Das ist einfach nicht mehr normal. Übrigens sagte mir auch hier eine Landwirtin, dass man sich nicht in der Nähe aufhalten solle,
wenn Felder frisch gespritzt wurden. Woher weiß ich dass, wenn der Trecker gerade weg ist?
Da sind nicht nur Jäger und ihre Hunde betroffen, auch Spaziergänger etc.

Was ich mir wünschen würde bei den Landwirten ist das Stichwort Beschaffungsmarketing.
Dem Chemiekonzern sagen, ich kaufe das Mittel nur, wenn es von neutraler Stelle nachgewiesen absolut unbedenklich ist.
Würde das ein Bauernverband etc. durchziehen, könnte sich schnell einiges ändern.
Die insektenfreien Felder sind ein Armutszeugnis unserer Gesellschaft.

Grüße und Wmh
 
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Moin,
ach bleiben wir gelassen.Das ist hier wie in jedem Forum,jeder der mal einen Furz gerochen hat meint er sei jetzt Chemiker.:)
 
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Kleines Beispiel zu zwei Medikamenten. Ein befreundeter Arzt hat mir etwas zu zwei Substanzen erzählt. Diese wurden jeweils vor ein paar Jahren als Nebenwirkungsarm und gut wirksam auf den Markt geschmissen. Als Modeerscheinung wurden die beiden Mittel viel verschrieben. Sie haben auch die "strengen" und wie wir wissen "neutralen" Prüfverfahren durchlaufen. Bei einem der Mittel hat man mittlerweile ein starkes Suchtpotential festgestellt, weil es an gleiche Rezeptoren andockt wie Heroin. Beim anderen Mittel hat man festgestellt, dass die Spermienqualität beim Mann beeinträchtigt wird. Das nur als Beispiel.
 
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Hallo,
....

Zu den Landwirten hier:
...

Was ich mir wünschen würde bei den Landwirten ist das Stichwort Beschaffungsmarketing.
Dem Chemiekonzern sagen, ich kaufe das Mittel nur, wenn es von neutraler Stelle nachgewiesen absolut unbedenklich ist.
Würde das ein Bauernverband etc. durchziehen, könnte sich schnell einiges ändern.
Die insektenfreien Felder sind ein Armutszeugnis unserer Gesellschaft.

Grüße und Wmh

Zur Info :

Alle Pflanzenschutzmittel dier in De angewendet werden; müssen vom BBA Zugelassen sein !

In der Zulassung sind neben Auwandmengen auch Schutzauflagen mit Rücksicht auf Toxische Einflüsse berücksichtigt.

Wen du der Meinung bist; das jemand sich nicht an diesen Zulassungsbedingungen und Anwendungsvorschriften gehalten hat; dann gehe den Einzigen korrekten weg : den Offiziellen !

Und wen du der Meinung ist das aus deinen Beobachtungen heraus die Anwendungszulassungen falsch sind; dann steht dir auch der offizielle Weg zu;
Hintergründwissen ist hier

http://www.bvl.bund.de/SharedDocs/D...070C5C14C.2_cid340?__blob=publicationFile&v=3

Dokumentiert

( kann jeder finden der etwas mehr als seinen Namen tanzenn kann und Googel in seinen Computer eintippt....)


Aber hör auf hier Berfufsgruppen pauschal zu defamieren und zu diskeredetieren; es könnte sein das dir das dann jemand persöhnlich nimmt !


TM
 
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Ich möchte nicht, dass hier in der Diskussion gegen Landwirte gewettert wird. Ich beziehe mich hier gegen die Chemieindustrie. Ich Wetter auch nicht gegen meinen Hausarzt, sondern gegen die Pharmaindustrie. Um die Chemieindustrie mache ich mir hier keine Sorgen: 1. Haben die schon Millionen an ihren Mittel verdient. 2. Wenn ein Mittel verboten wird, sind sie mit unserem heutigen Chemiewissen durchaus in der Lage neue , hoffentlich weniger schädliche Mittel zu entwickeln. Teufelsmoorer: Ich halte unsere Zulassungsverfahren nicht für neutral. die Mittel werden noch von einem Sachverständigenausschuss geprüft. Wie viele von denen u. U. ein zweites Gehaltskonto von der Industrie gesponsort führen, möchten wir beide nicht wissen. Genauso wie es den Lobbyismus in der Politik gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hallo,

Aber hör auf hier Berfufsgruppen pauschal zu defamieren und zu diskeredetieren; es könnte sein das dir das dann jemand persöhnlich nimmt !
TM

Darf ich fragen, was du für ein Problem hast?
Irgendeinen Beissreflex?
Zitiere doch bitte genau die Stelle, an der ich deinem Vorwurf entsprochen habe.
Ansonsten unterlasse solche Beleidigungen.

Es käme mir NIE in den Sinn, Landwirte zu diskreditieren. Die sind nämlich einem enormen Druck ausgesetzt,
es ist nur logisch, dass nach dem Prinzip der höchsten Effektivität und Effizienz gearbeitet wird. Ansonsten würden sie nämlich untergehen. Das immer noch ein Meter mehr bestellt wird, jeder Randstreifen verkleinert wird, liegt ganz sicher nicht am entsprechenden Landwirt, sondern am System, dass ihn dazu zwingt. Soviel meine Meinung, wenn du darin Diskreditierung erkennst, bitte schön, dann sei es so.

Hier noch ein Link:
http://www.umweltbundesamt.de/presse/presseinformationen/pestizide-koennen-amphibien-gefaehrden

und Zitat:
Aufgrund dieser Ergebnisse empfiehlt das UBA eine Überarbeitung der EU-Leitfäden zur Risikobewertung von Pestiziden. Neben einer Änderung der Zulassungspraxis ist es wichtig...

Es geht überhaupt nicht um die Landwirte...
Durch den von mir geäußerten Wunsch würden sie die Chemiekonzerne/Zulassungsstellen vlt eher zur Handlung "zwingen", als dass von z.B. Jägerseite der Fall sein wird.

Grüße und Wmh
 
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Teufelsmoorer hat hier im Forum des Öfteren Beißreflexe.
Das darf man ihm nicht übel nehmen. Das macht manchmal die Diskussion etwas spannender.
Hier im Forum braucht man einen Mantel, der mit Stahlplatten verstärkt ist.
 
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Gehen wir mal von eine Ackerbauregion aus, in welcher viel Sommer - und Wintergetreide angebaut werden;

Von diesen sogar verschiedene Sorten wie Roggen , Weizen, Triticale, Gerste , Hafer und Wechselweizen.

Für Winter- und Sommergetreide ergibt sich ein Saatzeitraum vom 15.September bis zum 15. April.

Gehen wir mal davon aus, dass die Rebhühner noch bis zu 3 Wochen nach der Saat täglich lediglich 5 Körner bzw. gekeimte Körner aufnehmen.

Dann sind sie ca. 240 Tage im Jahr mit diesem Mittel konfrontiert und nehmen es zwar in geringen Dosen , aber für einen langen Zeitraum täglich auf. Ob denen das so gut bekommt, mag ich zu bezeifeln ?!

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Hallo,
Teufelsmoorer hat hier im Forum des Öfteren Beißreflexe.
Das darf man ihm nicht übel nehmen. Das macht manchmal die Diskussion etwas spannender.
Hier im Forum braucht man einen Mantel, der mit Stahlplatten verstärkt ist.

das merke ich schon, ist aber kein Problem. Spannende Diskussionen sind doch das, wovon ein Forum lebt :biggrin:
Nur ob man gleich persönlich werden muss :roll:

@Teufelsmoorer
Leider lieferst du außer Zitaten keine weitere Äußerung. Ich erkenne in dem von mir gesagten immer noch keine Diskreditierung eines Berufsstandes.
Auch das scheinst du übersehen zu haben:
DownBelow schrieb:
Übrigens sagte mir auch hier eine Landwirtin, dass man sich nicht in der Nähe aufhalten solle,
wenn Felder frisch gespritzt wurden.
Sie sprach sogar ausdrücklich davon, dass man immer bedenken muss, dass es sich um GIFTE handelt.
Sie sagt also, dass Landwirte Gifte auf die Felder bringen. Beleidigt sie damit ihren eigenen Berufsstand?
Oder stellt sie vielleicht einfach nur einen FAKT dar?

Auch geht es hier eben genau um das, was ausgebracht werden kann.
Worauf ich hinaus will ist, dass Landwirte eventuell mal darüber nachdenken sollten, ob das "was geht", nicht auch könnte besser gehen.
Gleiches Prinzip, anderer Inhalt:
Ich finde es besser, für Malbäume mit Buchenholzteer eingegrabene Äste/Stämme zu verwenden,
die man zur Not wieder entfernen kann. Weil der Teer nicht in Massen und überall in die Natur gehört.
Beleidige ich mit der Feststellung, dass dies leider oft nicht der Fall ist, die Jägerschaft?

Es wäre schön, würdest du mehr dazu sagen. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass Landwirte viel bewegen könnten,
würden Sie sagen: Nur Mittel auf meinem Acker, die eine Mortalitätsrate von z.B. Amphibien unter 20% haben.
Oder anderes, nicht in Zulassungsverfahren Berücksichtigtes.

Zitat aus einem anderen Faden:
fuchshaken schrieb:
Wenn ich meineBerufskollegen so anschaue die ihre Betriebe im Haupterwerb betreiben, ist es eigentlich schade das die den Blick für Natur, Umwelt und ihre Heimat so aus den Augen verloren haben.

Genau das meine ich, dieses Gefühl hat man manchmal. Wenn ich hier manchmal so lese, was einige Landwirte mit Blühstreifen etc. leisten: Höchste Anerkennung!
Sowas kenne ich hier ganz und garnicht, daher meine Meinung. Gern ändere ich meine Meinung..wenn ich überzeugt werde.

Grüße und Wmh
 
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Hatte nicht jemand kürzlich einen Artikel verlinkt über die Aussagekraft von solchen Toxizitätsversuchen ? Amerikanische Forscher hatten ein Mittel, dass für Wasserorganismen unter Laborbedingungen (sauberes Wasser) ungiftig war, unter realen Bedingungen (dreckiges Wasser) getestet, mit dem Ergebnis, das alle Organismen (meine es waren Kaulquappen) eingingen. Die Wechselwirkungen mit in der Natur vorkommenden Stoffen wird meistens nicht untersucht.

Dann müsste man prüfen, ob nicht schon die Kombination dieser Beizmittel eine erhöhte Giftigkeit hat.

Weiterhin ist ja die Frage, ob ein gesundes, kräftiges und wohlgenährtes Labortier ohne Streß bestimmte Gifte nicht viel besser wegsteckt als ein ausgehungertes Rebhuhn nach dem Winter, dass noch eine Reihe andere Krankheiten abkönnen muss. Es würde ja schon reichen, dass das Rebhuhn durch den "Genuß" der Beizmittel für einige Tage lethargisch wird und dann für jeden Bussard oder Fuchs eine leichte Beute ist.
 
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Selbst wenn die Hühner nur geringe Dosen aufnehmen, wie wird die Sustanz im Organismus verarbeitet ? Wird sie zeitig abgebaut oder gespeichert ?

Ich erinner mich an eine Aufgabe in der Oberstufe, wo Schwäne in der Natur DDT ausgesetzt waren.

Während der Brutphase kam es dann zu Todesfällen.

Die Fragestellung lautete: Warum gerade in diesem Zeitraum Todesfälle auftraten , und nicht schon vorher ?

Die Lösung lautete:

Die Vögel hatten die Giftsubstanz nach und nach in ihrem Unterhautfettgewebe angereichert.
Zur Brutzeit nahm das brütende Tier dann wenig Nahrung zu sich und zehrte stark von seinen gespeicherten Fettreserven. Durch den schnellen Abbau der Fettreserven in der Brutphase bekam der Organismus quasi nochmal einen richtigen Giftcocktail reingeschwemmt. Mit diesem wurde er dann nicht mehr fertig. Folge: Exitus !
 
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DDT galt ja auch als ganz ungefährlich, bis die Eierschalen bei Greifvögeln immer dünner wurden. Das hatte im Labor natürlich keiner überprüft.

Solche Mittel können sich auch in der Nahrungskette anreichern, z.B. in den oben erwähnten Fadenwürmern, die sich gezielt von den Wurzeln (mit Beizmittel) ernähren.

Weiterhin stellt sich dann eine moralische Frage :

Darf ein Landwirt prophylaktisch alle potentiell schädlichen Insekten auf seinem Feld vergiften ? Oder darf er nur bei sehr starkem Befall reagieren, um den Insektenbestand auf ein "erträgliches Maß" zu reduzieren ?

Was würde man sagen, wenn Jäger wieder Strychnin-Köder auslegen würden, um alle Freßfeinde des Wildes zu vergiften ?
 
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Die Frage ist doch Die: Darf ein Landwirt seinen Betrieb pleite gehen lassen, seinen Arbeitsplatz vernichten, seine Kinder und die Familie in Armut dahinvegetieren lassen nur um Ideotökologen zu gefallen zu sein?

Nein, darf er nicht!


Was du ererbst von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.

So was kann man in der Tat aber nur verstehen, wenn man in und für Generationen denkt. So wie das Bauern seit Menschengedenken tun.


Einstein
 

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