Beizmittel Schuld am Rückgang der Rebhühner ?

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Erinnert ihr euch noch an folgende Bilder vom "Fotografen" aus dem anderen Treat ?

Rebhühner nehmen dort Saatgetreide auf.



copyright: der Fotograf


21424277ur.jpg




21424268vr.jpg
 
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Ergebnis der Untersuchung ist Folgendes.

Folgende Pestizidrückstände wurden festgestellt:


Difenoconazol
Fludioxonil
Tebuconazol

Das Mittel. in welchem diese drei Wirkstoffe in Kombination verwendet werden heißt

Landor CT von Syngenta.


Bei den Herstellerangaben heißt es u.a.:

Zitat:
„Das
Mittel ist giftig für Vögel; deshalb dafür sorgen, dass kein Saatgut offen liegen bleibt."


Quelle: http://www3.syngenta.com/country/de/de/produkte/Documents/LANDOR_CT_Produktinformation.PDF
 
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Zugelassen worden ist das Mittel wohl


erst am 17.04.2007 .

Quelle: http://www.raiffeisen.com/pflanzen/psm-manager/splitParams/t/BAY/4264-00


Nun stellen sich folgende Fragen:

Ab wann sind bei euch die Rebhuhnbesätze oder Fasanenbesätze großflächig eingebrochen ?

Das muss dann so ab 2007-2008 der Fall gewesen sein.

Dort , wo die Besätze erst später eingebrochen sind oder garnicht:

Was haben die örtlichen Landwirte als Getridebeize benutzt ? Vielleicht lokal nicht dieses Mittel, so dass die Rebhühner und Fasane nicht oder erst später betroffen waren ?!


Es muss nicht der Grund sein. Man sollte aber die Fühler ausstrecken.
 
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Vielen Dank für Deinen unermüdlichen Einsatz. Sehr interessanter Hinweis.

Ob aber früher verwendete Beizen weniger giftig für Vögel waren ? Ich hab schon früher immer wieder gehört, dass Hühner, denen man die Reste von gebeiztem Saatgut verfüttert hat (es soll ja nichts verkommen) keine Eier mehr legen sollen.

Es ist generell schwierig, den Rückgang an einem oder zwei Jahre festzumachen.

Zuerst sind da einmal die ganz normalen populationsdynamischen Schwankungen, kombiniert mit Wettereinflüßen.

Dann kaschierte die Zwangsstillegung (bis 2007) wahrscheinlich schon viele negative Einflüsse, die vorher eingesetzt hatten.

Schließlich werden viele Jäger während einer gewissen Zeitdauer gar nicht bemerkt haben, dass sie nicht nur den Zuwachs bejagt haben, sondern den Grundbestand, also nicht die "Zinsen", sondern das "Kapital".
 
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Ich habe die Einzelsubstanzen auch mal recherchiert. Schreib ich noch was zu. Wie heißt es doch noch gleich : Dosis venenum facit ( Die Dosis macht das Gift) Was der Fasan überlebt, kann das Rebhuhn schon umhauen. Immerhin bringt der Fasan mehr Gewicht auf die Waage. Das erklärt evtl. den Rückgang des Rebhuhnes in manchem Revier, wo der Fasan jedoch stabil bleibt. Es kann auch sein, dass in so manchem Revier zwar gebeiztes Saatgut raus kam, die Fasane aber so gut mit Getreide gefüttert worden sind, dass sie kein Interesse mehr am gebeizten Saatgut hatten ?! Jedenfalls sind zwei der Einzelsubstanzen nicht unbedingt akut giftig aber chronisch. Sie schwächen evtl. das Immunsystem, die Befruchtung, die Legeleistung, das Reaktionsvermögen etc. ?! Das Mittel wird jedenfalls als Umweltgiftig und giftig für Vögel eingestuft.
 
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wann wurde die Probe genommen bzw eingereicht ? Herbst oder Frühjahr ? Winter oder Sommergetreide ?
 
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wann wurde die Probe genommen bzw eingereicht ? Herbst oder Frühjahr ? Winter oder Sommergetreide ?

Die Fotos mit den Sichtbeobachtungen sind von Dezember 2014 (Der Fotograf möge mich korrigieren)

Laut Laborbericht handelt es sich um Winterweizen.

(Das Beizmittel wird aber bei verschiedenen Getreidearten eingesetzt, also nicht nur bei Winterweizen ).


Ich gebe zu, die Keimlinge haben sich noch einige Zeit in Aufbewahrung befunden. Aber getrocknet in einem Büroraum ohne Fremdkontaminierung.

Die Beizsubstanzen konnten dem Laborbericht nach zu urteilen noch eindeutig festgestellt werden.
 
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Dem möchte ich mich anschliessen :thumbup:

Der Dank gehört hier eindeutig dem Fotografen.

Er macht nicht nur sehr tolle Fotos von Rebhühnern sondern erst durch seine Nahaufnahmen kam diese Zufallsbeobachtung zustande.

Meiner Wenigkeit kam die Sache dann halt nicht so koscher vor. Nämlich die Tatsache, dass da Hühner gebeiztes Saatgut zu fressen scheinen. Was sie laut Hersteller egtl. nicht dürften. Da habe ich halt nachgehakt.
 
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Der Dank gehört hier eindeutig dem Fotografen.

Er macht nicht nur sehr tolle Fotos von Rebhühnern sondern erst durch seine Nahaufnahmen kam diese Zufallsbeobachtung zustande.

Meiner Wenigkeit kam die Sache dann halt nicht so koscher vor. Nämlich die Tatsache, dass da Hühner gebeiztes Saatgut zu fressen scheinen. Was sie laut Hersteller egtl. nicht dürften. Da habe ich halt nachgehakt.

Trotzdem: :thumbup:
 
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Falls du die Beize im Verdacht hast dann mach dich mal Schlau. Seit einigen Jahren ist das Selbstbeizen von Saatgut nicht mehr erlaubt. Seit wann und für welches Saatgut das gilt kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nur das die Zeiten in denen die Genossen im Betonmischer den Mais selbst gebeizt haben vorbei sind. Stattdessen wir wohl fertig gekauft.

Wenn denn was drann sein sollte dann ist das einer der Nachteile die auch mancher Landwirt bemängelt. Je größer die Argrarkonzerne werden um so mehr marktbeherrschender werden sie und die Probleme die daraus entstehen können sind leider schwer kalkulierbar.
 
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Das das Rebhuhn Saatgetreide aufnimmt seh ich auf dem Foto auch nicht.

Genauer gesagt; ich sehe überhaupt kein Saarkorn. Höchstens einen abgrissenen Keimling; und das bedeutet das das Saatkorn
schon etliche Tage im Boden lag und Kronenwurzeln gebildet hat ( dieses Wurzeln halten das Saatkorn im Boden fest und Versorgen den Keimling mit Wasser und Nährstoffe )

Behandeltes Saatgut kann für Vögle giftig werden;wen den das Behandelte Saatkorn gefressen würde.... nicht jedoch der Keimling.

Übrigens : durch das Keimen und Wachsen des Keimlinges erhöt sich das Gewicht der Pflanze... und somit verringert sich die Konzentration.....


TM
 

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