Das ist in der Tat ein heikles Thema. Klamüsern wir das mal auseinander. PS Maßnahmen erfolgen hauptsächlich im Frühjahr und im Herbst mit Herbiziden . Also März/April und dann wieder September/Oktober.
Fungizide werden hauptsächlich Mai/Juni eingesetzt. Im Herbst eher nicht.
Nun gibt es für alles die Wartezeiten. Also die Zeit ab Applikation bis Nutzung.
Auch wieder klamüsern. Bei Getreide, Körnernutzung, ist das für die Verwendung im Ernährungs- bzw Fütterungsbereich in der Regel völlig Problemlos.
Im Grünland hingegen sieht das etwas anders aus. Dort bedeutet Wartezeit Nutzung als Futter bzw Futterkonserve(Heu, Silage), daßkein Nutztier dran darf. Nach dieser Wartezeit ist mit Rückständen nur noch im möglichen Nachweisbereich zu rechnen.
Bedeutet für Wildtiere, sie halten sich nicht an Wartezeiten.
In der Praxis wird Grünland in der Vegetationszeit meist nur Einzelpflanzenweise behandelt. Sind meist Pflanzen. die sowiso nicht gefressen werden. Kontamination für Wildtiere also eher vernachlässigbar.
Im Ackerbau sieht es etwas anders aus. Sofern Herbizide angewandt werden im Frühjahr könnte der frühe Bock zum Erlegungszeitpunkt noch in der Wartezeit sein. Ab Ende Mai ist aber bei fast allen Herbiziden die Wartezeit abgelaufen. Bei Fungiziden ist das Ende Juni. Im Herbst wäre das bei Herbiziden ca November der Fall.
Grundsätzlich sind also Nachweise im Wildbret möglich, gesundheitlich aber nicht relevant. Denn die Nahrung unserer Wildftiere besteht schließlich nur zum Teil aus behandelten Kulturpflanzen.
Eine gesundheitliche Beeinträchtigung wäre durch Wildfleisch eher marginal bis auszuschließen.
Blei als Todesursache für Wildtiere ist da doch nach gängiger Modediskussion wesentlich bedenklicher.
Wer nun wirklich minimierte Rückstände im Wildfleisch haben will sollte auf Gatterwild ausweichen, speziell Biozertifiziertes.
Man hat übrigens schon zu Steizeiten aus Mücken Elefanten gemacht.