Aufzucht und Auswilderung von Fasanen und Rebhühnern

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I

Da wird sich der Fürst nix reinreden lassen.
Mein Post richtete sich nicht gegen den Fürsten.
In seiner Eigenjagd wurde massiv ausgesetzt, aber nicht gejagt.
In diesem Revier jagten in den 70ern bereits CharlesIII und sein
Vater. Die weigerten sich damals in der für sie hergerichteten Fasanerie
zu jagen. So erlegte dann Charles III. dann im freien Feld angeblich nur einen Hahn ....
Eine derartige Auswilderung gab es bereits vor einigen Jahren.
Die ausgesetzten Hahne waren an ihrer bläulich-metallenen Färbung leicht
zu erkennen. Noch 3 Jahre nach dem Aussetzen konnte ich derartige Hahne
bestätigen. Das nur zur These, dass derartige Individuen sofort von Beutegreifern
gefressen werden .....
Ich verstehe aber Jäger nicht, die an derartigen Vernichtungsaktionen - Jagd mag
ich das nicht nennen - teilnehmen, bzw. veranstalten. Dagegen ist das Schießen auf die immer gleich fliegende Tontaube eine echte Challenge ....

WTO
 
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Ein derartiges Verhalten /Vorgehen ist m.E. eines Jägers nicht würdig und müsste Konsequenzen für die Verantwortlichen haben. Immerhin gibt es im LJV eine Ehrengerichtsbarkeit, für solche Vorfälle die richtige Instanz .....
Dieses Vorgehen könnte auch Konsequenzen haben. Soweit ich weiß bist du ebenfalls in NÖ zuhause, hier gibt es zum aussetzen klare Regeln. Nach dem NÖ LJG 1974 Paragraf 95a (2) darf Wild nur bis 4 Wochen vor Beginn der Schusszeit auf eben diese Wildart ausgesetzt werden. Oder in anderen Worten: Die Fasane müssten bis spätestens 3.9. ausgesetzt worden sein, oder man hat sich strafbar gemacht.
 
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Die ausgesetzten Hahne waren an ihrer bläulich-metallenen Färbung leicht
zu erkennen. Noch 3 Jahre nach dem Aussetzen konnte ich derartige Hahne
bestätigen. Das nur zur These, dass derartige Individuen sofort von Beutegreifern
gefressen werden .....

WTO
Ich nehme an, das war der Tenebrosustyp. Irgendwo an einer Uni wurde mit Fasanenküken Verhaltensforschung betrieben: Um es kurz zu machen, die Tenebrosus waren die dümmsten...Die Küken mussten Deckung finden und annehmen, usw.
Ich habe unseren Fasanenbestand ab dem Jahr 2000 begründet und auch mit Tenebrosus "gearbeitet". Keiner dieser Vögel kam bei der Auswilderung im Juli/August über den 1. Dezember. Der T. ist ein beliebter Fasan in den Fasanerien. Nachdem die Hennen auch dunkel sind, werden sie leicht als Hahn erlegt. Das ist aber in Fasanerien meist egal. Da werden die Hennen mitgeschossen.

Nachdem ich bei Null angefangen habe, kann ich ziemlich genau sagen, das 1/3 der im Juli/August ausgesetzten Jungfasanen das Frühjahr erlebt. In CZ schätzt man die Überlebensrate bei ausgesetzten "Kistelfasanen" auf weniger als 5 %. Wenn die Vögel bis November/Dezember in der Voliere bleiben, dann sind sie bis dahin "verblödet".
 

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Mein Post richtete sich nicht gegen den Fürsten.
👍
.....
Ich verstehe aber Jäger nicht, die an derartigen Vernichtungsaktionen - Jagd mag
ich das nicht nennen - teilnehmen, bzw. veranstalten. Dagegen ist das Schießen auf die immer gleich fliegende Tontaube eine echte Challenge ....

WTO
Diese Jäger gab es schon immer.
Die haben auf Niederwildjagden mit einem gut Besatz an wilden Fasanen, abends ihren Frauen auf die Frage,
hast du was getroffen
geantwortet
Ja, mein Schatz, lauter nette Menschen 😁
 
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Die Fasane müssten bis spätestens 3.9. ausgesetzt worden sein, oder man hat sich strafbar gemacht.
Den Zeitpunkt des Aussetzens zu bestimmen, stelle ich mir schwierig vor, wenn es dafür keine Meldepflicht gibt. Die Zusammenarbeit in dem Hegering muss katastrophal sein, wenn es zu solchen Aktionen kommt. Das Ansehen der Jagd ist dadurch sicher nicht gestiegen .....

WTO
 
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Den Zeitpunkt des Aussetzens zu bestimmen, stelle ich mir schwierig vor, wenn es dafür keine Meldepflicht gibt. Die Zusammenarbeit in dem Hegering muss katastrophal sein, wenn es zu solchen Aktionen kommt.
Die BVB muss 2 Wochen vorher schriftlich informiert werden, unter anderem mit dem Aussetzdatum
 
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Zuständig ist die BH Mistelbach.
Nachtrag:
Es blieb nicht bei der einen Jagd. Im Nachgang sollen noch
50 der Flügellahmen gemeuchelt worden sein .........

WTO
 
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Mit jeden Tag, den Fasane in der Voliere verbringen, wird ihre Überlebensfähigkeit geringer. Sie lernen beim 5. Habichtsangriff ans Netz, dass das ja alles nicht so schlimm ist. Die Brust- und Schwingenmuskulatur verkümmert. Ist das Wachstum abgeschlossen, können diese Fasane einfach nicht mehr richtig fliegen.

Mit jedem Umsetzen (Fangen) wird das Federkleid ramponiert. Dazu kommt oft noch das Federfressen in überbesetzten Volieren, die blutigen Federkiele geben richtig gut Wundwitterung und rufen die Räuber schon in der ersten Nacht auf den Plan. Die Unsitte mit den Auswilderungsvolieren geht immer nach hinten los: Ja die Fasane sollen im Revier bleiben und deshalb rennen sie auch die ersten Tage nur um die Auswilderungsvoliere herum, sie kennen ja nichts anderes. Jede Massierung vo Vögeln zieht Räuber an. Wenn man die Kisten am Abend ins Revier bringt und dort über Nacht stehen lässt, dann bleiben sie auch dort in der Nähe. Man zieht in der Morgendämmerung den Schieber und entfernt sich. Keinesfalls zusehen wollen!
Aus der Kiste geschüttelte Fasane verstreichen in alle Richtungen und schon ein Großteil wird in der ersten Nacht gerissen.

Was meine Erfahrungen mit Fasanerien in Deutschland einschl. mancher Berufsjäger angeht, so fehlt es da hinten und vorne. Unterm Strich sind nur die Briten da auf dem richtigen Zug. Die Fasane kommen frühzeitig raus und dann können sie auch fliegen. Ein Fasan muss draußen ins Großgefieder ummausern. Ich habe meine Junghähne immer schon mit 6 Wochen rausgelassen, die sind im Herbst nicht mehr von wilden Fasanen zu unterscheiden. Die Hennen dann mit 7 Wochen.
Aber ein Berufsjäger kostet Geld. Eine bestimmte Anzahl Kistelfasane sichert das Vorkommen auf der Jagd, aber eben mit den bekannten Auswirkungen.

Abwanderung ist natürlich ein Problem. Wer meint, ein Senfschlag ist Biotop genug der braucht sich nicht zu wundern.

Volierenfasane werden für die Zucht meist auf Größe selektiert, also wo Fasan drauf steht, ist nicht Fasan drin. Ein Bekannter wollte neue Zuchthähne vom Colchicus kaufen, artrein aus WPA-Zucht: ein Hahn hatte 2,2 kg Lebedgewicht! Noch Fragen?

Viele Volierenvögel packen schon die Umstellung der Nahrung nicht. Das gilt auch für die "legenden Hennen" im Frühjahr. Der Fasan ist ein schlauer Vogel und ich mag ihn einfach seit meinem 12. Lebensjahr. Wenn einer meiner ausgesetzten Hähne nachweislich 7 Jahre überlebt (andere wurden 5 Jahre) dann muss man davor den Hut ziehen. Wie viele Angriffe auf Leib und Leben mögen sie überstanden haben?
 
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Bin über einen interessanten Bericht gestolpert, der die Fasanenproduktion im Ausland zeigt.
Eine "kleine" Fasanenproduktionsanlage, da wundert es einen nicht, dass man mindestens so einen Aufwand wie Colchicus es vor gemacht hat betreiben muss, um Fasanen auszuwildern. Von denen produzierten wird wohl keiner alt, selbst wenn er die Jagd an den folgenden Tagen überstanden hat, zurecht ist diese Methode bei uns nicht erlaubt. Da könnte man auch einfach Hühner aus einer Legebatterie aussetzen.
 

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