Frühlingsanfang

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das is schon wieder so geschwätz von jemand der den Zenith überschritten hat...

Das Unangenehme ist diese selbstgerechte Botschaft, die dabei unterschwellig mittransportiert wird, wenn es heisst "Die meisten merken gar nicht, wie gut es ihnen doch geht":

"Euch Wichten (also nicht mir) wird es bald wesentlich schlechter gehen, das völlig zu Recht, ihr habt das alles nicht verdient und ihr seid dazu noch zu blöd, um irgendwas zu merken bzw. wertzuschätzen."

Der Punkt ist aber der:
Die meisten Menschen merken INSTINKTIV, dass an der Aussage durchaus was dran ist, lehnen das aber EMOTIONAL (zu Recht) aufgrund dieser Untertöne erstmal pauschal ab.
 
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Bei "Frühlingsanfang" hatte ich eher an die folgenden Zeilen gedacht, und nicht direkt wieder den Untergang des Abendlandes oder sonstige Auseinandersetzungen erwartet.
Gefällt mir immer noch gut, gerade als naturverbundender Landbewohner. Das Aufatmen nach dem Winter und die befreiende Natur.

Vor dem Tor​

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!

(Johann Wolfgang von Goethe, Faust I)
 

z/7

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Bin da eher bei Mörike, knapp und elliptisch, ergänzt sich aber auch ganz gut:
Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
- Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!
 
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Aktuell steht das Land im Vergleich mit vielen anderen Ländern noch gut da.

Besser geworden ist es aber in den letzten Jahren eher nicht.

Richtig ärgerlich ist der Vergleich zwischen dem Status Quo und dem Potential das eigentlich da ist.

So geht es mir zumindest.
 

z/7

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Grade vom ersten Frühlingsgewitter aus dem Garten vertrieben. Die Kriacherl blühen und es summt und duftet be(s)täubend nach Honig.
 
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Hier ist es heute auch schön.
Vögel zwitschern, Sonne scheint und es blüht.

Und zack, schon erwacht der Schwabe zum Leben. Der erste Rasenmäher in der Nachbarschaft läuft 🤣
 
  • Haha
Reaktionen: z/7
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Bei "Frühlingsanfang" hatte ich eher an die folgenden Zeilen gedacht, und nicht direkt wieder den Untergang des Abendlandes .....
Danke, danke, danke für diese Zeilen und den Verweis auf den Herrn Geheimrat.
Ein bekennender Verehrer der deutschen Sprache freut sich über die Ehrung unserer Klassiker!
 
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Und wenn wir schon bei Frühlingsgedichten sind:
Im Wald, da blüht der Seidelbast,
Und mir verreißt's den Beitel fast!

Autor unbekannt.
 
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Im Märzen der Bauer...
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Der grosse Bruder des Mähroboters grubbert und walzt den Schlag vollkommen ohne Aufsicht, auf dem Hinweg saht ich den Traktoristen per Fernbedienung die Ackergrenzen einlernen. Als ich ende der Siebziger das LW-Studium abbrach, bastelte man an Dehnmessstreifen und Ladungsgewichte messen zu können.
 

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