Online-Diskurs "Nationale Biodiversitätsstrategie"

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Moin,

das BMUV hatte heute die Verbände zu einer Info-Veranstaltung eingeladen und den Entwurf der "Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt 2030 - Diskussionsvorschläge des BMUV" vorgestellt sowie die online-Konsultation dazu eröffnet. Es sind ausdrücklich ALLE eingeladen, sich zu beteiligen. Die Frist endet am 09.07., was natürlich auf der Seite nicht prominent angegeben wird ...

Die "Ziele und Maßnahmen" sind hier hinterlegt. Das sollte man VOR der Teilnahme an der Konsultation vielleicht gelesen haben. Zur Konsultation geht es hier. Dort ist auch ein Link zu einer Umfrage zur Biodiversität in Deutschland zu finden. Die dient u.a. der Schwerpunktsetzung bzw. Begründung für die Schwerpunktsetzung bei den Maßnahmen. Also hier bitte bei Frage 2 alle "Jagd" ankreuzen. :p

Das ist etwas aufwändiger als eine von drei Fragen á la "Wolf schiessen: ja / nein / reicht 9,3?" zu beantworten, sollte aber einen Inhaber des "grünen Abiturs" nicht überfordern. ;)
 

z/7

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Die "Ziele und Maßnahmen" sind hier hinterlegt.
Das tut weh zu lesen. Was haben Offenlandarten im Waldgesetz zu suchen? Aber der Wald soll mehr werden. Wird er eh. Klimaresiliente Wälder, aber nur standortsheimische Baumarten? Einschlagsverbot für alte Buchenwälder? Die werden dann halt nimmer alt. Werden sie eh grad nimmer. Biomassenutzung nicht neutral? Jo, klar, wenn man den Mais dank irrer Förderung quer durch die Republik karrt. Deshalb kein Restholz zu verheizen... Funktionierende Herdenschutzmaßnahmen gegen große Beutegreifer? Zur Akzeptanzerhöhung?Da wüßt ich eine. (Aber auffällig schmallippig, der Absatz.) Viehhaltung einschränken aber Grünland vs. direkt vom Menschen konsumierbares (vulgo Ackerland) erhalten ist ein klassischer Zielkonflikt. Das ganze ist etwas komplexer.
Wenn da ein paar Fachleute säßen, müßten sie ihr Ministerium einstampfen. Wer soll das denn alles fachkundig überprüfen? Die wissen doch zum Großteil nicht, wovon sie reden. Grad wieder Szenen aus Schilda aus erster Hand gehört, das ist nur noch irre.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest

In welchen Bereichen und Aktivitäten sehen Sie den größten Handlungsbedarf für den Schutz der Biodiversität?​


X Jagd

Wenn man das bevorzugt anklickt, werden dann jagdliche Handlungsspielräume erweitert oder zukünftig stärker beschränkt?

Bis 2030 werden die Schutzgebiete in Deutschland effektiv gemanagt und es sind
mindestens 30 % der Landfläche und 30 % der Meeresfläche geschützt. Ein strenger Schutz
wird für mindestens ein Drittel dieser Flächen angestrebt.

Wo kommen diese Flächen her, überfallen wir wieder Polen oder enteignen wir im Inland in Größenordnungen?

Bis 2024 werden durch Änderung des Bundeswaldgesetzes solche Maßnahmen privilegiert,
die dem Management von Offenland-Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie
dienen (wie Entbuschung).

Ein Widerspruch in mehrerlei Hinsicht, natürliche Entwicklung wird bekämpft, die Erweiterung von Waldflächen wird verhindert. Beides erklärte Ziele des Programms.

Ist das noch semischizo oder schon vollschizo?


Ich könnte noch weitermachen, aber ich will nicht vollkommen satt ins Wochenende starten.
Wenn ich mir überlege was da schon wieder an Geld verbraten werden soll...
:cautious:(n)


CdB
 
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z/7

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Die Umfrage ist absolut tendenziös.

Naja. Das muß so. Die wollen Ergebnisse, die ihrem Quark Stabilität verleihen. Nix gegen Klima- und Umweltschutz. Aber nicht so. Gut gemeint ist immer noch das Gegenteil von gut gemacht. Am besten wäre, mal gar nix zu machen. Allein dieses Heizungsgesetz. Überflüssiger geht nicht. Viel Energie in eine Sache, die ausgehen wird wie das Hornberger Schießen. Das ist pure Daseinsrechtfertigung von Posten-und Pöstchenbesitzern.
 

z/7

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Wenn man das bevorzugt anklickt, werden dann jagdliche Handlungsspielräume erweitert oder zukünftig stärker beschränkt?



Wo kommen diese Flächen her, überfallen wir wieder Polen oder enteignen wir im Inland in Größenordnungen?



Ein Widerspruch in mehrerlei Hinsicht, natürliche Entwicklung wird bekämpft, die Erweiterung von Waldflächen wird verhindert. Beides erklärte Ziele des Programms.

Ist das noch semischizo oder schon vollschizo?


Ich könnte noch weitermachen, aber ich will nicht vollkommen satt ins Wochenende starten.
Wenn ich mir überlege was da schon wieder an Geld verbraten werden soll...
:cautious:(n)


CdB
Genau das dacht ich mir auch nach dem Absatz. Muß ich das Pamphlet noch weiterlesen? Landwirtschaft wie schon angedeutet dasselbe. Biomasse. Verkehr.
Kommunikation....


Ich glaube, das kann man nicht mehr mit medizinischen Begriffen erklären, das geht nur in religiösen Kategorien. Fangen wir mit Esoterik, der unbefleckten Empfängnis und der Inquisition an.
 
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Du übersiehst den Smily und boykottierst den Intelligenztest.
 

z/7

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Hab mir die Umfrage dann doch auch mal angetan. Schön suggestiv und reichlich qualifizierende Beifügungen, die das ganze ad absurdum führen. Hab ihnen ein paar sonstige Möglichkeiten für hintern Spiegel reingedrückt. :ROFLMAO:
 
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Moin, habe mir tatsächlich die ganze NBS 2030 durchgelesen. Z.T. anstrengend,aber auch anregend. Viele Fragen bleiben. Habe ich Bekenntnis zu Alm- und Deichbewirtschaftung überlesen? Viehhaltung wird kritisch gesehen? Milchvieh in Weidehaltung aber fördern-Herdenschutz weiterentwickeln? Mhm. Da bin ich auf neue Ideen gespannt. Zäunung widerspricht dem Ziel des Biotopverbundes. Sowieso in Küsten-,Fluss- und Bergregionen nicht möglich. Akzeptanz für Grossräuber steigern? In den Ballungszentren dürfte sie schon ausreichen, bei den direkt Betroffenen steigen, wenn sie sich wehren dürfen. Kritik an Energiepflanzenanbau und sog. Biokraftstoffen nachvollziehbar. Wäre insgesamt geeignet als Streit- und Diskussionsgrundlage für alle, die über Zukunft, Klima, Umwelt nachdenken. Fertig ist dieses Papier nicht. Wmh!
 
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Genau das dacht ich mir auch nach dem Absatz. Muß ich das Pamphlet noch weiterlesen? Landwirtschaft wie schon angedeutet dasselbe. Biomasse. Verkehr.
Kommunikation....


Ich glaube, das kann man nicht mehr mit medizinischen Begriffen erklären, das geht nur in religiösen Kategorien. Fangen wir mit Esoterik, der unbefleckten Empfängnis und der Inquisition an.
Weiß gar nicht, was ihr wollt?
6,2 % der bundesdeutschen Gesamtfläche steht unter Naturschutz
27,1% stehen unter Landschaftsschutz
in toto also 33,3%

15,4 % der Fläche Deutschlands sind FFH - Gebiet.

Die genannten 30% sind keine Absichtserklärung deutscher Politiker, sondern entstammen der EU - Vorgabe. Wobei immer gerne mal dezent verschwiegen wird, dass die auch die maritimen Gebiete einschließt.

Entscheidend ist etwas ganz anderes.
Die Ausweisung eines Schutzgebietes per se ist ebenso harmlos wie ein Repetierer auf dem Esstisch. Solange niemand dran rührt, ist alle ok.
Schutzgebiete werden, sieht man von den Nationalparks ab, von den Unteren Naturschutzbehörden verordnet und beregelt. Das bedeutet, politische Entscheidungsträger sind die Abgeordneten der Landkreise. Und da ist der Gedankenaustausch ja wohl viel einfacher als einen Termin bei Frau Ministerin zu bekommen.
Hintern hoch, meine Herren.

Übrigens: Wenn die Politik auf 10 % der Fläche strengen Schutz fordert, ist das eine deutliche Absage an die NGO`s. Die träumen nämlich von 60 %. Was die letzte Bundesregierung ihnen zwar nicht zugesagt hat, aber den Wunsch ohne Kommentar zur Kenntnis nahm.
 
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