Schießt nur dann, wenn die Wahrscheinlichkeit zu treffen höher ist als Wild an- oder vorbei zuschießen.
Ich schieße nur dann, wenn nach jedem vernünftigen menschlichen Ermessen sichergestellt ist, dass das Stück ohne unnötiges Leid sauber und sicher in kürzester Zeit zur Strecke kommt. Dafür reicht 51/49 nicht, auch nich 90/10. Was ich ziehen lassen muss, muss ich ziehen lassen. Ob das der rote Sechserbock oder der 100 Kilo Keiler ist, ist irrelevant.
Ich hatte am Freitag recht zeitig etwa vierzig Sauen vor, zwischen 30 und 250 Meter aufm Stoppelacker rumwuselnd, und schoss nicht. Wenns nicht passt, dann passts halt nicht. Einen halbverdeckten 30 Kilo Frischling hätte ich vermutlich ohne weiteres aus 50 Metern auf den Teller schießen und 10 Minuten später in die Kühlung hängen können. Hab ich aber nicht. Das geringe Restrisiko eines schlechten Schusses und das Wissen um die daraus resultierende Qual des Stücks ists einfach nicht wert so einen Schuss zu riskieren.
Sein Brüderchen fiel dann gestern Abend - mit Flucht Null und beidseitig zerschossener Blattschaufel.