Mal wieder eine Frage an die Landwirte :
Hallo Wautzebautz, wehrte Forumsgemeinde,
Damit das Weidelgras im Hauptnutzzungsjahr sein Potential voll ausspilen kann, muss es gut entwickelt aus dem Winter kommen, daher wird es im Vorjahr zeitig gesät und der bis zum Winter aufwachsende Aufwuchs noch mit genommen.
Fachlich spricht nichts dagegen, dem Gras Rotklee oder Luzerne als Mischungspartner mit dazu zu geben. Eher im Gegenteil, Weidelgras allein ist, bei modernen Sorten, recht zuckerrreich (20% Zucker in der TM sind bei entsprechender Witterung durchaus möglich) und eher etwas Eiweiß-ärmer (Keine 17% i.d. TM, sondern nur ca. 14,5%). Da die Kuh aber Energie und Eiweiß benötigt, wird über den Mischungspartner Luzerne/Klee der Eiweißgehalt des Futters erhöht.
Problematischer wird es, die Leguminosen als Mischungspartner in der Mischung zu erhalten, da diese empfindlicher auf Stickstoffdüngung reagieren. Weidelgras dagegen liebt die Stickstoffdüngung und gerade in der modernen Viehhaltung sind durch die Gülledüngung ausreichend Nährstoffe vorhanden. Limitiert ist die organische Düngung aber auf die max. 170 kg/ha Stickstoff organischer Herkunft. Um zu sehen, ob das in der Form funktioniert, sind regelmäßig Bodenproben zu ziehen, aus denen der Nitratgehalt im Boden bis 90 cm Tiefe ausgewiesen wird.
In der Regel sind die Mischungen aber etwas weniger ertragsreich als intensiv gefütterte, reine Grasbestände; Vorteil der Leguminosen dagegen ist die größere Nutzungselastizität, da diese schon mal etwas älter werden dürfen, ohne gleich eine deutlich geringere Verdaulichkeit zu bekommen.
Ich hoffe, damit etwas geholfen zu haben.
Gruß,
Klaus