Erlegungsberichte (z.B. den von django) finde ich ungeheuer spannend...
Beutefotos finde ich i.d.R. entbehrlich.
Ich finde vor allem die Erlegungsberichte und Strategien der Foristi interessant. Die Bilder zeigen mir dann wie es in anderen Revieren aussieht.
Letztes Wochenende war ich z. B. in Hessen um die Sauen aus dem Weizen zu jagen, oder um eventuell sogar eine zu erlegen.
Beim Verstänkern der Sauen hat der Jagdaufseher gute Arbeit geleistet. Und weil der Jagdherr lieber einen überschaubaren Schaden bezahlt, als sich über ein im Weizen falsch erlegtes Stück zu ärgern, empfahl er mir den Ansitz an einer gemähten Wiese. Nicht dass er jemals Grund gehabt hätte, sich über meine Erlegungen zu ärgern, aber er weiß auch, dass einem erfahrenen Jäger in sensibler Zeit Fehler passieren können. So stimmte ich zu, und verlagerte den Sauenansitz in die aufgehende Morgendämmerung.
Der Abendansitz versprach Füchse, eventuell durchziehnde Sauen und mit unendlich viel Glück noch weitere Hochwildarten.
Die Dämmerung schritt fort und gegen 22:10 Uhr sah ich den ersten Fuchs im Wiesental vor mir. Noch befand er sich im Nachbarrevier und machte noch keine Anstalten zu mir herüberzuziehen. Etwa zwanzig nach zehn sah ich dann mit bloßem Auge, dass er in der Wiese bis auf meine Höhe gezogen war. Ich sezte in der Kanzel meinen elektronischen Gehörschutz auf und machte mich so für den Schuss fertig.
Die Bewegung hatte der Fuchs gesehen, stoppte und trollte nach kurzer Sondierung der Kanzel zurück. Die sichere Chanche hatte ich mir selbst durch zu spätes Handeln verbaut.
Da die Dämmerung jetzt fortgeschritten war und die Füchse flink unterwegs sind, blieb der SORDIN auf den Ohren.
Etwa 10 Minuten später war es wieder soweit. Durch das Doppelglas sah ich an der Wasserrinne, die das Wiesental in der Mitte durchzieht einen Fuchs. Ich nahm die Bockbüchsflinte und sah durch das ZFR 2 Füchse. Zum Schuß auf den am weitesten stehenden Fuchs entschied ich mich, als dieser oben an der Getreidekannte breit stand. Auf den Blattschuss flüchtete er im Halbkreis bergab zu der Wasserrinne. Kurz vor der Rinne kam er zu Fall. Ich lud fix nach und erkannte, noch bevor ich eine neue Kugel im Lauf hatte, dass der zweite Fuchs direkt am Fuße meiner Kanzel in der Wiese saß und zu dem soeben erlegten herüberäugte. Ich schloss die MERKEL leise, ohne eine Kugel nachzuladen und schoss von hinten ins Genick. Damit war die Doublette auf zwei Jungfuchsrüden geglückt.
Samstag Abend kam mir um halb zehn unspektakulär aber äusserst vorsichtig eine Jungfuchsfähe an einer Kirrung. Als Sie das Strauchwerk der angrenzenden Böschung schleichend wie eine Katze verließ, traf Sie die 8x57 IRS auf etwa 35 Meter.
Sonntag Morgen galt es nach kurzer Nacht (erlegter Bock eines Mitjägers) ab 4:00Uhr wieder den Sauen. Die waren selbst im Grannenweizen zu Schaden gegangen. Aber an diesem Morgen waren sie nicht da.
Um halb sechs erschien ein Fuchs im Wiesental vor mir. Die Entefernung war eigentlich zu weit. Nicht für jeden Schützen, aber für meine "sportlich unpräzise" Waffe. Jedenfalls schießt sie mit der momentan verwendeten Munition nur "jagdlich ausreichend". Da ich zudem ohne Entfernungsmesser jage, unterblieb der Schuss, obwohl sowohl Auflage, Windstille und ruhig sitzender Fuchs gepasst hätten. Ich hab schließlich einen Ruf zu verlieren. Getreu dem Motto: Was unterscheidet den guten Schützen von den schlechten Schützen. Der Gute Schütze unterlässt einfach die schlechten Schüsse.
So ließ ich den Fuchs ziehen und hoffte er würde in meine Richtung schnüren. Den Gefallen tat er mir nicht!
Um halb sechs war er dann aber vor mir. Er mäuselte so ruhig dass ich ein paar Fotos vorm Schuss machen wollte. Im Hinterstübchen hatte ich den Gedanken, wenn das mal zum Erfolg führt?
Nach zwei Fotos legte ich die Kammera weg und griff zur Waffe. Jetzt zog der Fuchs durch Getreide verdeckt und konnte bald ganz verschwunden sein. Als ich Ihn nicht mehr sah, ärgerte ich mich über meine Törichtigkeit.
Aber ich bekam noch eine Chance als der Fuchs abermals auf etwa 60m vor mir an der Getreidekante erschien. Er war stets halb verdeckt und Grashalme befanden sich vor dem Ziel. Ich geriet in Zwiespalt und wollte notfalls einen Schuss wagen. Doch zwei Meter weiter bekam ich das Blatt frei und erlegte den achten Fuchs der Woche.
Ps: Die drei Waschbären im heimischen Revier sind dann wieder eine eigene Erzählung wert!